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Hallo Freunde,
es gab schon diverse Beiträge zur Erstinbetriebnahme von alten Röhrenradios.
Ein immer wieder auftretendes Problem sind da die Kondensatoren. Halten sie noch die Anodenspannung aus? Haben sie Leckstrom?
Eine mehrmals genannte Empfehlung war, die Betriebsspannung mittels Regeltrafo langsam hochfahren und den Strom in der Anodenleitung beobachten.
Zwei Haken hat diese Methode:
- 1. Die Anodenspannungsleitung muß nach dem Gleichrichter aufgetrennt und ein Messgerät zum Strommessen dazwischen geklemmt werden.
- 2. Bei Geräten mit Gleichrichterröhren funktioniert die ganze Sache nicht zufriedenstellend, da beim allm?hlichen Hochregeln der Betriebsspannung mittels vorgeschaltetem Regel(trenn)trafo ja auch die Heizung der Röhre mit geregelt wird und die Röhre da nicht vern?nftig arbeitet. Auch die Verz?gerung das Arbeitsbeginns der Gleichrichterröhre wirkt sich negativ aus.
Um trotzdem mit dieser Methode zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen, hab ich mir einen Gleichrichterröhrenersatz gebastelt mit zwei Dioden (1N4007) und einem (100 Ohm)-Widerstand.
Das alles in einen Adaptersockel, der der Gleichrichterröhre entspricht (hier AZ11, AZ12).
(Die Anoden der Dioden an die Anodenpins des Sockels, die Katoden der Dioden zusammengeschlossen und mit einer Pr?fleitung herausgeführt, zum Anschluß des Messgerätes. Vom Messgerät zurück geht?s wieder mittels Pr?fleitung über einen 100 Ohm-Widerstand auf das Katodenpin des Adaptersockels.)
Jetzt funktioniert die Sache mit dem Regeltrafo.
Wenn alle Röhren im Gerät gezogen sind und der Adapter gesteckt ist darf in der Anodenleitung nur der Leckstrom der Kondensatoren fließen. Man kann also jetzt eindeutig feststellen, ob dieser Strom unnatürlich hoch ansteigt beim Hochregeln der Betriebsspannung.
Da kein Spannungsabfall in der Anodenleitung stattfindet (die Röhren sind ja gezogen, also kein Stromkreis geschlossen) haben jetzt alle Koppel-Cs und Schirmgitter-Cs die volle Anodenspannung anliegen (entspricht in etwa dem Zustand eines Radios kurz nach dem Einschalten, wenn die Gleichrichterröhre schon arbeitet aber alle anderen Röhren noch in der Aufw?rmphase sind)
Mit einem hochohmigen SpannungsmessGerät kann man jetzt an den Koppelkondensatoren und Schirmgitterkondensatoren feststellen, ob sie einen Leckstrom haben.
Bei Geräten mit Selengleichrichter muß die Plusleitung des Gleichrichters aufgetrennt und das StrommessGerät dort dazwischengeklemmt werden, dann funktioniert das genau so.
Viel Spaß beim Basteln
Andreas |
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