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Autor: Thomas Verfasst am: 08.12.2007, 01:27 Betreff: Telefunken S500 / S600
Hallo Holger,

was gibt es denn sonst noch vom S500 zu berichten?

Habe meinen letzte Woche mal wieder ausgemottet, aber inzwischen wieder gut eingepackt.

Er mußte einfach mal wieder laufen, damit der Lift nicht wieder fest hängt.

Im Moment habe ich einen Transsonic am PC hängen um Platten zu digitalisieren.
Dessen Tonarm sieht dem des S500 verblüffend ähnlich, dürfte aber eher von Micro Seiki stammen wie von Ortofon.

Das Teil läuft im Moment mit einem Ortofon FF15 und muß sich zumindest vor keinem Thorens Standart Modell verstecken, genau wie der S500.

Schade nur, daß er am Plattenende nicht den Tonarm anhebt.
Aber das soll woll so sein, damit das Teil als High End Gerät gehandelt wird.

Wird er aber nicht, obwohl wirklich sehr gut.

Gruß Thomas


Autor: Holger66 Verfasst am: 08.12.2007, 14:57 Betreff:
Hallo Thomas,

der S500 läuft seit der Behandlung des Zylinders der Liftbank beschwerdefrei. Da die Nadel neu war, klingt er auch sehr fein.

Wenn ich die Konzepte von Telefunken und Dual vergleiche, ist der Telefunken sicher highendiger als der Dual, einmal wegen der fehlenden Automatikfunktionen. Die Lösung, die Telefunken für das Abheben des Tonarmes brachte, wird kaum ein Highender ablehnen, zur Konstruktion siehe oben. außerdem wegen der bedenklich konstruierten Kontakte zwischen Headshell und Kopf an den Dual-Spielern. Auch da hat der Telefunken mit dem SME-Kopf die Nase vorn.

Trotzdem bevorzuge ich die Duals wegen der Automatic meistens, bin halt ein fauler Mensch....!

Holger


Autor: Thomas Verfasst am: 09.12.2007, 00:48 Betreff:
Hallo Holger,

zu Deinem letzten Satz: Was hat das mit faul zu tun?

Solange der Spieler vom elektrischen Strom betrieben wird und man nicht nachkurbeln muß, sind wir Plattenspielernutzer doch alle gleich faul. Smile Mich nerven die Highender lediglich, die eine Automatik, auch wenn sie während des Spielbetriebes ausgekoppelt ist, dennoch glauben hören zu können.
Ansonsten stimme ich voll zu, mir sind da dann doch die Dualdreher, wenn auch nur die ganz teuren dem TFK das Wasser reichen können, etwas lieber. Ich bin nämlich auch faul und bin froh, am Plattenende nicht auch noch den Tonarm nach rechts schieben zu müssen.

Das sind die Punkte, warum ich meinen Transsonic so derartig in die Ecke werfen könnte. So sehr er meinen Dualdrehern klanglich überlegen ist, dem S500 allerdings nicht, so besch..... ist es jedesmal am Plattenende den Tonarm anheben zumüssen und diesen zurück auf die Stätze zu führen Evil or Very Mad

Jetzt natürlich die Frage, warum ich nicht den TFK nutze um meine Schallplatten zu digitalisieren oder einen der guten Dual? Ganz einfach, die haben alle intakte Hauben und die sollen da auch drauf bleiben und der Transonic hat keine. Habe ihn so gekauft und der steht im Moment unter der PC Tastatur in einem ausziehbaren Fach. Das funktioniert bei den mit Deckeln ausgestatteten Geräten nicht.
Damit die vorhandenen Deckel keinen Schaden nehmen, nehme ich diese auch nicht ab und lebe halt mit dem Manko des Versuchs Highendplattenspieler und führe halt den Tonarm von Hand zurück. Davon abgesehen sitze ich ja eh während des digitalisieren vor dem Gerät, ist also auch keine große Aktion.

Das SME Konzept ist natürlich dem Dual Headshell absolut überlegen. Solange man kein ULM oder TKS System am Dreher montiert hat, kann man am Dual jedes andere System ohne Adapter nutzen. Allerdings sind die Kontakte des Systemtr?gers sehr anfällig. Bei TKS und ULM Systemtr?gern ist dieses Problem ebenfalls vorhanden und man ist dazu ohne passende Adapter und ggf. notwendigem weiterem Zubehör gezwungen auf die von Ortofon für Dual speziell gefertigten Nadeln, bzw. Tonabnehmer zurück zu greifen. Wobei ich sagen muß, daß ich vom ULM bzw. TKS System sehr beeindruckt bin und mehrere Dreher dieser Fraktion besitze. Aber es wird immer schwerer dafür Nadeln zu bekommen und daher ist das leider ein System, daß wohl schon als es aus der Wiege genommen wurde zum Scheitern verurteilt gewesen ist.

Um aber wieder zum S500 zu kommen, was man an den Tonarm dran hängen kann ist sensationell. Der Dreher wäre auch geeignet Schellacks vern?nftig wieder zu geben. Leider fehlt ihm die passende Drehzahl, wobei ich zugeben muß, daß ich über die Pitchregler noch nicht versucht habe ihn auf die 78 bzw. 80 rpm zu regeln. Kann er es? Ich werde es wohl eh nicht ausprobieren, da mein einziges System für Schallack unter einem Dual 1218 klemmt und dank Schwalbenschwanz Befestigung eh nur unter Dualdreher befestigt werden kann.

Gruß Thomas


Autor: Holger66 Verfasst am: 09.12.2007, 10:48 Betreff:
Hallo Thomas,

was meist Du mit "Schwalbenschwanz" ? Ist das noch was anderes als die Clickbefestigung von Dual aus den 70ern ? Ich habe an meinem 1219 ein DM101MG dran, an dem noch die originale runde Nadel ist, zusätzlich habe ich ein M75 Typ D mit Schellacknadel, das steht hier so beim PC.

Die ULM-Sachen habe ich schon bei ihrem Erscheinen Ende der 70er nicht gemocht, denn gleichzeitig setzte bei Dual die übermüßige Verwendung von Plastik bei der Fertigung ein, die Geräte, die nach dem 721/621/521 kamen, mag ich allesamt nicht mehr, das ist Plastikged?ns !

Neben dem Telefunken in der Kompaktanlage habe ich den erwähnten 1219 am PC stehen, dann einen 1229 mit DM103ME bei der Stereoanlage im Wohnzimmer und einen 601 mit Elac ESG792E auf dem Bastelspeicher, der hängt aktuell an einem Grundig RTV600-Receiver. außerdem steht da noch eine Grundig RPC300a mit dem Dual 1237G (gerader Arm).

Transsonic sagt mir jetzt rein gar nichts, kannst Du mal ein Photo einstellen, daß ich mir ein Bild davon machen kann ? Ich würde ja gerne noch mehr Plattenspieler sammlen, aber die kosten schlicht zu viel Platz. Von Dual sicher noch den 1019, den 701 und 721 und natürlich noch den 1249. Aber, wohin damit ?

Gruß
Holger


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.12.2007, 12:01 Betreff:
Schwalbenschwanzbefestigung ist die in meinem Augen beste MontageMöglichkeit überhaupt. Dabei wird das System kpl. mit einem Griff (meistens!) nach vorne herausgezogen. Nichts mit schrauben, fummeln, klemmen oder einschnappen Laughing

Alle Kristall- und Keramiksysteme in der DDR waren seit Beginn der 70-er Jahre so konstruiert. Da die Geometrie 100% identisch ist, bereitet es kein Problem ein Kristallsystem durch ein unkaputtbares solches mit keramischem WandlerElement zu ersetzen. Mal abgesehen von der dann etwas geringeren Signalspannung gibt es keinerlei Nachteile.

Bekannte Vertreter dieser Gruppen sind z.B. KS23 oder CS29. Es ist zu beachten, daß die Nadeltr?ger nicht untereinander austauschbar sind - es sei denn, man wechselt auch das Gummilager und justiert dann den Träger in diesem neu. Eine ?ble Fummelei die ein Mikroskop erfordert. Aber es geht!


Von Gerald bekam ich ein CDS 630. Das ist ein DUAL-System. Dieses wird nach hinten aus dem Schwalbenschwanz geschoben. Dann muß man noch die vier Anschlußdr?htchen wechseln. Eine unbequeme Frickelei, die aber hier unumgänglich ist.


Autor: Thomas Verfasst am: 11.12.2007, 15:28 Betreff:
So, komme jetzt zwischen Tür und Angel dazu noch etwas zu Antworten.

Hier erstmal ein Bild vom Transonic:



Inzwischen habe ich im AAA Forum gelesen, daß wohl Jelco die Arme für dieses Gerät geliefert hat. Ein etwas besser ausgestattetes Teil mit Bezeichnung P100 ist wohl auch für Marantz gefertigt worden.

An meinem Gerät ist nicht mehr das Originalsystem montiert und aus dem Kopf weiß ich jetzt auch nicht mehr, was da dran hing. Das System ist aber noch da und benötigt lediglich eine neue Nadel. Das jetzt montierte Ortofon ist aber wirklich Klasse an dem Gerät.

@Michael, mit Schwalbenschwanz meinte ich wie Holger schon vermutet hat, die spezielle Klickbefestigung von Dual die es einem abnimmt das Tonabnehmersystem justieren zu müssen. Insofern ist das Dualsystem dem SME System ein wenig vorraus, ebenso wie die Schwalbenschw?nze der RFT usw. Aber leider sind die Federkontakte der DualKöpfe zu anfällig, weshalb ich diese dann doch hinter dem SME System einordne. Ebenso wie schon erwähnt die der TKS/ULM Systeme.

@Holger, ein wenig widerspreche ich Dir bei der Qualität der Dual ab der ULM Ära. Da wurde sehr viel Plastik verbaut aber einige Dreher waren und sind bis heute noch empfehlenswert. Sicher kein 620Q oder 150Q aber der Riemengetriebene ASP 130 trägt zu Recht den Namen Dual. Auch CS528 und seine näheren Verwandten sind trotz KunststoffGehäuse wirklich Ernst zu nehmen. Das Gewicht, die Klasse Optik und das Anfassgef?hl eines S500 haben leider nur noch eine Handvoll Dreher von Dual zu beginn der 80er gehabt.

Gruß Thomas



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