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Autor: Weiss Verfasst am: 27.09.2007, 10:05 Betreff:
Hallo,

ich habe da mal eine Frage zu dem Messwerk und zwar würde mich interessieren, ob es sich dabei um ein Drehspul oder Dreheisen Messwerk handelt.

MFG

Markus


Autor: Andreas Verfasst am: 27.09.2007, 10:06 Betreff:
Nachdem das Teil jetzt erfolgreich wieder seinen Zweck erfüllt, möchte ich meinen Kommentar hier auch noch anbringen.
Hallo Fred, erst mal Gruß!

Soweit mir das einleuchtet, waren die Funke-RPGs nicht für den Einsatz in Forschung und Entwicklung gedacht, sondern als Ausstattung für Reparatur und Wartung. Deshalb der relativ robuste Aufbau, wie auch die primitive - eigentlich idiotensichere - Schaltung und die Unmengen von Pr?flingen, die darüber geschoben werden können. (Zur damaligen Zeit konnte eigentlich alles, was auf dem Markt war, damit geprüft werden.)
Und, wie der Name schon sagt, es ist ein Pr?fGerät, kein Meßgerät. Eine einschl?gige Werkstatt sollte prüfen können, ob ein Rohr noch tut oder nicht. Einfach, schnell und ohne viel Einstellerei. Und das ist mit dem RPG zuverl?ssig machbar. Also denke ich, wenn man dem Gerät keine überzogenen Anforderungen abverlangt, dann ist es durchaus ein zuverl?ssig und gut funktionierendes Pr?fGerät.
Den Kultstatus hat es wohl deshalb, weil es durch seine große Verbreitung weit bekannt ist, auch weil der Amateur und Laye damit gut zurecht kommt und weil es - so urig wie es ausschaut - optisch was her macht.
So, da wünsche ich Dir und allen anderen Funke-RPG-Nutzern viel Spaß mit dem Teil. Und wer ein Rohr ausmessen möchte, wird sicher eine Me?schaltung aufbauen können.

Hat?s bei Dir schon Schnee?

Gru


Autor: MGW51 Verfasst am: 27.09.2007, 12:37 Betreff:
fred schrieb wie folgt:
...Ich verliere langsam jeden Respekt vor diesen Funke Geräten, die sind eigentlich ur primitiv...

Nunja lieber Fred, ich würde es nicht ganz so krass abwerten wollen. Immerhin sind "die Funkes" die wohl meist gebauten Apparate für diese Zwecke schlechthin. Nein, ich würde das nicht primitiv nennen - Deine Spille ist immerhin 60 Jahre alt!

Andreas sprach es schon an: es sollten robuste und einfach zu bedienende Pr?fGeräte sein - mehr nicht; die Wehrmacht verlangte nicht nach entbehrlichem Schnickschnack sondern nach zuverlässiger Funktion. Wenngleich Deine Kiste ein Nachkriegserzeugnis ist, so ist es dennoch nichts anderes.
daß es bei Funke auch mal schnell zu Eigentoren kommt, weiß jeder und es liegt eben in der Natur der Sache. Wer den Codierungen allzu leichtgl?ubig vertraut, macht u.U. einen Bauchklatscher. Das ist bei den Vorgängermodellen der Fall und das ist ebenso bei den Nachfolgetypen an der Tagesordnung. daß so ein Gerät auch noch für andere Aufgaben wie Teilepr?fung oder einfach als Multimeter benutzt wird ist wohl bei allen älteren Röhrenprüfern obligatorisch - vergleiche dazu auch das Kathometer in unserer Galerie.

@Mario
Ohne es gesehen zu haben - das Instrument kann nur ein Drehspul- oder Spannbandinstrument sein. letzteres aus Kostengründen eigentlich nicht - für den harten Fronteinsatz aber auf alle Fälle jedem Spitzenme?werk vorzuziehen. Dreheisen scheidet grundsätzlich aus, schon weil Du da keine halbwegs brauchbare Genauigkeit hinkriegst.

Was bleibt noch zu tun?

Kontaktpflege an Schaltern und Fassungen, bei drohender Langeweile Wiederherstellung der Spannungsumschaltung auf 500 Volt und vielleicht nochmal eine gaaaanz gründliche Inspektion des Instrumentes. Es ist ein TrugSchluß zu glauben daß das von allein wieder in Ordnung kommt. Hier sind auch die Lager, Uhrfedern und vor allem der Luftspalt zwischen R?hmchen und Magnetkern peinlichst zu inspizieren und mit gereinigter Druckluft (aus der Flasche) ordentlich durchzupusten.

Es lohnt sich bestimmt das zu tun.

Die Preise für solche Kisten sind allerdings wirklich hirnrissig. Da bin ich heilfroh, daß ich mein RPG64 habe. Das W18N steht ja auch noch da - werde es wohl auch behalten. Es ist so schnuckelig klein und wenn man wenig Platz hat...

Also, für 200 Europel hätte ich es auch gegriffen - ist ja direkt eine Kapitalanlage



Nachtrag:
@Mario:

Ich glaube zu wissen warum du nach dem Me?werk fragst - weil da kein Gleichrichter zu sehen ist. Nun, daß muß nicht bedeuten, daß ein solcher nie da gewesen wäre.
Der gravierende Unterschied zu einem Dreheiseninstrument ist in der Linearskale auszumachen. Sowas ist mit Dreheiseninstrumenten nach meinem bescheidenen Kenntnisstand nicht machbar. Auf jeden Fall war es das vor über einem halben Jahrhundert sicher nicht.

Was mich in dieser Sache (500V~) interessieren würde ist das "Loch" welches in der Skalenmitte zu sehen ist. Steckt dort etwa eine Glimmröhre drinnen? Dann könnte die doch für die Anzeige der 500Volt~ gedacht sein...


Autor: fred †
 Verfasst am: 28.09.2007, 00:07 Betreff:
so leute - der erste tag testbetrieb ist geschafft - ich habe 100 röhren geprüft, und bei der gelegenheit meine 15 Pr?frühren mit verschiedensten fehlern, und notierten werten die diese röhren bei allen pr?fGeräten bisher angezeigt haben.

ich bin hoch zufrieden, denn die werte decken sich mit jenen die ich seinerzeit bei w19S und W20 ermittelt habe. bei endröhren zum grossen teil auch mit dem WE352 - und das misst ja wirklich richtig.

nebenbei erwähnt - wer bei ebay geprüfte röhren verkaufen möchte sollte ein Gerät von elektromess verwenden, denn meine Geräte haben beide identisch angezeigt rpg61 so wie rpg64 - aber ein wenig zu optimistisch Smile habe heute viele aussortieren en... was bei elektromess gut ist hat hier den status unbrauchbar. aber die schiebeschalter und die freie pinbelegung vermisse ich trotzdem Smile

interessant ist, dass man beim rpg 4/3 keine EM80 zum leuchten bringt, das ist auch auf der pr?fkarte vermerkt. eigenartig - das ist das einzige was interessiert.

@markus: die spule dreht sich Laughing

@michael: ja, bei funke Geräten mag ich die teilepr?fung wirklich gerne, ich hab meinen isotest6 verkauft, weil die funke Geräte kondensatoren prüfen können - auch elkos.

meine kiste ist zwar ein nachkriegserzeugnis - aber aus kriegsmaterial zusammengeschustert - mein anzeigeinstrument z.b. ist mit 1.12.1944 datiert.

aber es ist mir von den funkes das liebste - es ist alles an fassungen eingebaut was ich zum prüfen für radioröhren benötige, und es ist ziemlich stabil gebaut.

den oberen teil des instruments kann ich ohne auszubauen abschrauben und dann komm ich auch gut zur drehspule - da werd ich die umgebung ein wenig mit druckluft verblasen, ich muss mir aber erst eine dose aus dem fotohandel besorgen.

ich denke dann wird das auch wieder funktionieren. nur der nockenschalter ist ein bissl bedient - den würde ich wirklich gerne ersetzen. vielleicht kommt mir ja einmal eine "leiche" unter.

aja - das loch in der skalenmitte gibt den blick auf die stabiröhre frei- sieht ur wichtig aus

den r?ckbau auf die 500V - stell ich ganz weit nach hinten, da muss mir mal richtig fad sein. ich will ja das ding nicht restaurieren, sondern nur zum arbeitstier fit machen. und dazu nehm ich mir den tipp von burkhard zu herzen und seh mir mal die waschmaschinen am sperrmÖll nach dem passenden kondensator durch...

schönen abend!

der fred


Autor: Getter Verfasst am: 28.09.2007, 03:20 Betreff:
fred schrieb
fred schrieb wie folgt:
Die Dioden kann ich erst am Wochenende einbauen, die hab ich nicht zu hause sondern am Radistand.
Hier bitte ich noch um Antwort - zwischen welchen Ansch?ssen das einzubauen ist - das Instrument hat ja immerhin 11.

Immer noch parallel zum Messwerk, das wird sich auch nicht ändern Wink
Also an das, was da mit gn und bl bezeichnet ist - bzw. die im Plan untere Hälfte des 1mA- Steckkontaktes und was mit IV bezeichnet ist.

fred schrieb wie folgt:
Der Einbau eines ausgemessenen Widerstandes wie von Burkhard vorgeschlagen zahlt sich bei der Kiste nicht mehr aus - zumal alle originalen R?s vorhanden waren und die Werte auch ok waren.

Also, mit Deinen angeblichen DrahtWiderständen hast Du aber brilliant verwirrt ! Wo sind die denn da ? Da war ich natürlich von einem abgegammelten oder abgebrochenen Drahtende ausgegangen, passiert da leicht mal. Und Funke hat sowas - wie im Messgerätebau üblich - auch oft verwendet, nur hier offensichtlich nicht; jedoch schriebst Du davon Augenrollen Egal, keinesfalls dramatisch, nur Verirrungen erzeugend Smile

fred schrieb wie folgt:
Ich verliere langsam jeden Respekt vor diesen Funke Geräten, die sind eigentlich ur primitiv...

So erging es mir auch mal - und dabei blieb es dann Smile Aber klar, das ist nun schon 60+ Jahre alt, sollte man nicht vergessen. G?be es die Fertigung noch, hätten die wohl doch mittlerweile neuere Modelle aufgelegt...

Zum Stabi- Loch : Wenn der nicht mehr leuchtet, dann fließt soviel Strom, dass eben auch die +150V überhaupt nicht mehr stimmt. Damit liegt dann das Gerät endgültig daneben. Normalerweise darf das nicht passieren; es sei denn, die Pr?fkarte erwähnt es. Tut sie's nicht, abschalten und Ursache des erhöhten Stromes erforschen - bevor's stinkt...

Netzsicherung herabsetzen Exclamation auf T0.5A oder höchstens T0.63A, die angegebenen 1.25A lösen mit Sicherheit im Fehlerfall klar zu spät aus !


Autor: MGW51 Verfasst am: 28.09.2007, 10:21 Betreff:
fred schrieb wie folgt:
...nebenbei erwähnt - wer bei ebay geprüfte röhren verkaufen möchte sollte ein Gerät von elektromess verwenden, denn meine Geräte haben beide identisch angezeigt rpg61 so wie rpg64 - aber ein wenig zu optimistisch habe heute viele aussortieren en... was bei elektromess gut ist hat hier den status unbrauchbar. aber die schiebeschalter und die freie pinbelegung vermisse ich trotzdem...


Die Antwort darauf gibt es in einem anderen Thred: RPG61, RPG64 - Pr?fergebnisse real?

http://treffpunkt.ig-ftf.de/viewtopic.php?t=11060


Autor: MGW51 Verfasst am: 06.12.2013, 22:40 Betreff:
Getter schrieb wie folgt:
Bei diesem, wie auch beim W17(a) und anderen Geräten aus der Zeit, muss eine 4.5V- Batterie eingesetzt werden, damit Elektrodenschlusspr?fung und Hzg.- Test funktionieren.


Dazu möchte ich anmerken, daß der Apparat von Fred, auf den oder um den sich dieser gesamte Thread hier dreht, ein NachkriegsGerät ist.
Funke hat also, dem Vernehmen nach auf Kundenwunsch, auch noch nach 45 die Modelle RPG 4/3, W17 und wohl auch einige W16 gefertigt. Dabei wurde Bestandsmaterial verarbeitet und es sind einige Änderungen vorgenomen worden. Hier muß man also stets in Betracht ziehen, daß im besten Falle ausschließlich der zum Gerät mitgelieferte Stromlaufplan die tatsächliche Ausführung dokumentiert. Alles was man über Ihbee erwirbt, ist im Regelfalle bereits von den cleveren Verkäufern gefleddert worden oder es wurde mit fremdem, nicht selten sogar mit völlig typfremden Zubehören "aufgewertet". Die überaus wertvollen Schaltbilder hat man aus den BDAs herausgerissen und gibt dann großherzig eine Kopie mit, welche oft nichtmal diese Bezeichnung verdient; zumindestens nicht unter normalen Menschen!

All diese Umstände muß man in Erwägung ziehen, wenn einem so eine olle Kiste vor die Füße fällt.
Klar, man kann sich da schonmal den Wolf suchen Smile wie es hier das Beispiel mit dem 500 V~ Anschluß samt Umschalter zeigt. Da hat also niemand etwas ausgebaut, diese Möglichkeit wurde nicht erst vorgesehen! Wofür auch? Die Zeiten da das unabwendbar war galten als überwunden so wie in den 80-ern des letzten Jahrhunderts die Zeiten der RPGs ganz allgemein als überwunden galten und niemand mehr mit solcherlei Gerätschaft hantiert hatte. So ändert sich das eben, heute ist die Zahl der Irren rasant am wachsen denn wer für ein W19 einen Tausender bereit zu zahlen ist, um dessen Geisteszustand kann es nach meiner tiefsten Überzeugung nur katastrophal bestellt sein. Das würde ich nichtmal für ein Neuberger oder AVO hingeben wollen. Aber so ist das nunmal, manch einer weiß nichts gescheites mit seinem Geld anzustellen und statt es Wikipedia oder der IG zu spenden, kauft er sich ein W19 aufdentischhau



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