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Autor: TipFox Verfasst am: 22.01.2012, 17:17 Betreff: Wie biegt man eine Flachspirale ?
Konkret geht es darum, eine Fahrradspeiche zu einer möglichst gleichmäßigen Flachspirale (etwa 0,5...1 cm Abstand zw. den Ringen) zu biegen.

Die Speichen lassen sich biegen, bleiben aber elastisch und brechen nicht ...

Habe ich ohne Spezialwerkzeuge eine Chance, das hin zu bekommen ?

Notfalls kann ich es mit der Zange biegen, aber das sieht dann nicht sehr gut aus Wink
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 30.11.2013, 01:09, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: MGW51 Verfasst am: 24.01.2012, 22:59 Betreff:
Also bis jetzt hat da wohl noch niemand eine Idee - ich auch nicht wirklich.
Vor so einer Herausforderung stand ich noch nie.

Probieren würde ich - so ich es müßte - natürlich auf der Drehbank. Dazu eine entsprechend große Scheibe aus Alu spannen, planen und einen Butzen stehen lassen der etwas kleiner als der kleinste gewünschte Innendurchmesser der Spirale sein sollte. Er bekommt dann eine Bohrung und Klemmschraube um das abgewinkelte Speichenende zu halten.

Alsdann wird eine Planspirale mit einfachem Stechstahl eingeschnitten. Das ist die größte Hürde, aber machbar. Allerdings, mit so simplen Baumarkt "drehmaschinen" geht das nicht denn die haben bestenfalls einen Langzug über die Schlossmutter.

Wenn die Planspirale tief genug geschnitten ist wird der über das Gr??tma? stehende Teil bis mindestens auf den Gewindegrund heruntergeplant. Dann kann man ein einfaches Ziehwerkzeug in den Stahlhalter spannen und die Speichen dort durchlaufen lassen.

für ein einzelnes Exemplar ist das freilich ein Irrsinnsaufwand. Also Zange? Bekommt man das dann auch wirklich flach hingebogen?


Autor: TipFox Verfasst am: 25.01.2012, 00:37 Betreff:
Hallo Michael,

das Problem sind eher die Biegungen - flach bekommt man sie mit der Zange schon einigermaßen..

Na ja ich werde mal weiter überlegen, eilt nicht. Eine Idee hätte ich schon:

- Einen zerlegbaren "Spulenk?rper" aus Metall herstellen, die Achse schon mit dem richtigen Durchmesser und Bohrung zum Einhaken
- Die Speiche zusammen mit einem dicke Lederriemen da hinein wickeln

Dann wäre der Abstand schon mal gleichmäßig und ein größerer Abstand stellt sich vermutlich nach dem Entspannen von selber ein.

Soweit die Theorie Wink
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 30.11.2013, 01:12, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: schmerztablette Verfasst am: 28.01.2012, 14:11 Betreff:
Hallo Ihr beiden,
Michaels Idee ist grundlegend gut. Eine Drehbank braucht man nicht unbedingt. Ein Rohr tut es auch. Eine Bohrung rein vom Speichendurchmesser, einhaken, mit dem Brenner erw?rmen, gleichig rumwickeln, nachgl?hen, im Öl wieder hörten, hörtegrad nach Belieben durch anlassen festlegen. Die schöne Speichenfarbe geht zwar flöten aber ich denk die Feder liegt dann versteckt und unterliegt keiner Korrosion.
Diese Variante lässt alle Durchmesser zu und funktioniert, allerdings nicht für Uhren Mr. Green
LG Andre


Autor: MGW51 Verfasst am: 28.01.2012, 14:31 Betreff:
Andre schrieb wie folgt:
...aber ich denk die Feder liegt dann versteckt


?hem, Feder? Das sollte es aber wohl nicht werden - wenn ich Jürgens Vorhaben richtig verstanden habe.


Autor: schmerztablette Verfasst am: 28.01.2012, 15:01 Betreff:
Okay konkretisiere ich mal........ Flachspirale. Das Vorhaben von Jürgen wäre wirklich interessant. Solche Spiralen findet man ja gerne in Uhren, die wenn vom Kl?ppel verkloppt werden einen Ton von sich geben. Aber das solls ja wohl nicht werden.
LG Andre


Autor: TipFox Verfasst am: 28.01.2012, 20:29 Betreff:
Hallo,

also es soll auf jeden Fall eine Flachspirale sein, die frei schwingen kann und auf gar keinen Fall irgend wie "scheppert", wenn man es einspannt und in mechanische Schwingungen versetzt.

Das Ganze wird in einem Gehäuse (das wird das nächste Problem Wink )verschwinden, aber ich verspreche mir von sauberen Kurven eine bessere SchwingFähigkeit.

Erste Versuche mit "zangengebogenen" Speichen zeigen aber, dass es notfalls auch damit geht.

Irgend wann (doppelt unterrstrichen und 3 Ausrufezeichen) - soll es mal ein Nachbau eines historischen Kinogongs werden, aber dazu muss ich noch einige Probleme lösen.
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 30.11.2013, 01:13, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: MGW51 Verfasst am: 29.01.2012, 13:40 Betreff:
Jo, dann hatte ich Dein Anliegen prinzipiell schon richtig verstanden.

Allerdings,
Zitat:
soll es mal ein Nachbau eines historischen Kinogongs werden
bin ich mir fast sicher, daß in den echten = mechanisch erregten Kinogongs der UFA keine Spiralen sondern Klangst?be verbaut sind. Ob in allen Modellen, weiß ich nicht. Es gab ja auch Anno Tobak nicht nur einen Hersteller solcher Gerätschaften. Da könnte man nur die Flimmerfritzengilde gezielt ausfragen.

Das Material dieser Klangst?be ist aber mit Sicherheit kein Stahl sondern eine Legierung - Uhrmacher sollten das genauer wissen, also Nils.

Ich habe gerademal schnell gegurgelt und auf http://www.ufa-gong.de.vu/ eine mir doch noch vertraute Apparatur gefunden. Sogar mit Audiodatei!


Autor: TipFox Verfasst am: 29.01.2012, 15:55 Betreff:
Hallo Michael,

mein Gong hätte ein Größe von ca. 8*10 cm Wink

das Vorbild sieht so aus:




Ich vermute. dass das Gehäuse normalerweise unter Unterdruck steht - wird aber auch ohne funktionieren ....

Als Tonabnahme ist ein Billigsystem für Plattenspieler vorgesehen. Den hier im Bild eingesetzten Piezo halte ich für ungeeignet - die Dinger haben Resonanzspitzen gerade da, wo man sie bei einem Gong nicht brauchen kann.

Wenn Du zufällig so ein stabiles Gehäuse rumliegen hast, womöglich noch ohne Löcher - nur her damit. Ich habe leider keine alte Laptop-Festplatte, das w?r vermutlich genau das Richtige Wink
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 30.11.2013, 01:15, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: MGW51 Verfasst am: 29.01.2012, 17:56 Betreff:
Lieber Jürgen,

unlängst erst habe ich mehrere Festplatten entsorgt, nicht ohne vorher die großen eingebauten "Unterlegscheiben" und viele kleine Schr?ubchen zu "retten". Ja, das ist schon irre, aber so bin ich nunmal Smile

Aktuell habe ich hier noch eine intakte 2.5" bei der aber der Kontroller im Eimer ist. Die Chance sowas günstig zu bekommen ist real da die kleinen (12.7 GB) HDDs von den Leuten oftmals rausgeschmissen werden und keiner will sie haben, außer mir eben Smile

Und dann liegt noch irgendwo eine 80er oder 60er rum, die massenhafte Lesefehler wegen defekter Sektoren signalisiert. Werde ich mal suchen, weggeschmissen habe ich sie noch nicht, die würde ich Dir schon übereignen. Nur den Kontroller brauche ich noch selbst.
Es sind immer Toshiba-Festplatten bei mir, also 9,5mm Bauhöhe ohne Kontroller. Ich erwähne es nur, weil es auch dickere 2,5 ZÖller gibt!

würde Dir das was n?tzen?


Autor: TipFox Verfasst am: 29.01.2012, 18:09 Betreff:
Hallo Michael,

ich denke, das ist von der Höhe her leider zu knapp. Da ist schon der Tonabnehmer dicker.

Na ja - kommt Zeit kommt Gehäuseidee Wink


Autor: MGW51 Verfasst am: 29.01.2012, 18:46 Betreff:
Und mit einer 3,5" willst Du es nicht versuchen? Klar, die ist bedeutend Größer aber vermutlich habe ich da noch was rumliegen. . .


Autor: TipFox Verfasst am: 29.01.2012, 18:48 Betreff:
Hallo Michael,

danke für das Angebot, aber damit bin ich versorgt Wink

Nun ja, warum eigentlich nicht - immer noch bedeutend kleiner, als so ein Stangengong ...


Autor: schmerztablette Verfasst am: 01.02.2012, 18:03 Betreff:
Also doch Gong. Mr. Green Nun ja dann liegt die Biegemethode ja doch nicht so weit her. Nur wenn ich recht überlege, nimmt man einem Stahl, egal welchem, die hörte, wird der Klang dumpf und je härter der Stahl ist, desto heller klingt er. Da ist viel probieren angesagt. Aber das ist sehr interessant, was Du, Jürgen da vorhast.

LG Andre


Autor: TipFox Verfasst am: 01.02.2012, 22:09 Betreff:
Hallo Andre,

also ich war bei meinen Versuchen mit Fahrradspeichen (eingespannt im Schraubstock) sehr überrascht, wie schnell die Frequenz zu tief wird Wink

Mittlerweile habe ich jemanden gefunden, der mir ein passendes Gehäuse aus Alu Fräsen will - dann sehen wir weiter.


Autor: schmerztablette Verfasst am: 02.02.2012, 16:09 Betreff:
Hallo Jürgen,

das ist klar, weil Speichenstahl wenn zu hart, ja brechen würde. Hast Du die Möglichkeit mit so einem kleinen Gasbrenner das G?ngchen zu gl?hen und im Wasser oder Ölbad zu hörten? Voll gehörtet, bricht das Ding dann wie Glas und sollte sehr hell klingen. Wie gesagt da ist viel probieren angesagt.
Ich verstehe lediglich nicht, warum in AluGehäuse? Ist das bauformbedingt?
LG Andre


Autor: TipFox Verfasst am: 02.02.2012, 16:54 Betreff:
Hallo Andre,

das Gehäuse muss einerseits sehr stabil sein - also dickwandig, damit nicht die ganze Schwingungsenergie im Gehäuse stecken bleibt und andererseits soll es ja klein und leicht bleiben. Sorge macht mir noch etwas das KontaktElement Alu/Chromstahl - aber es soll ja auch kein Jahundertwerk werden Wink

Du darfst auch nicht vergessen, dass der "Gong" über einen Elektromagneten angeregt werden soll - umgebendes Eisenmetall ist da eher hinderlich. Aus dem selben Grund kommt hier auch keine elektromagnetische Abnahme in Frage. Theoretisch könnte man den Elektromagnet auch nach dem Anschlagen als Tonabnehmer verwenden, würde aber dann den "Anschlag" verlieren und nur noch das Ausklingen hören - wobei die Speiche natürlich nicht wirklich aufschlagen darf, das klingt nicht Wink



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