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Autor: deltamike55 Verfasst am: 22.04.2007, 01:06 Betreff: EAW Undine II
Hallo liebe Mitglieder,

ich habe heute ein perfektes Radio (s.o.) auf einem Flohmarkt erstanden. Es trÖllert und auch das Gehäuse ist 1a. Es erstaunt, dass die Rückwand genauso furniert und verarbeitet ist, wie das gesamte Gehäuse. Ich bin etwas verwundert, dass es damals in der DDR solch aufwendige Radios gab. Wer kann mir HinterGründe und Geschichte der Undine II mitteilen?

Mit bestem SammlerGruß, Dieter


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.04.2007, 12:04 Betreff:
An die Undine kann ich mich entsinnen - nicht aber an eine furnierte Rückwand. Falls mich meine Erinnerung nicht trägt, hat die Undine in der Schallwand, von hinten rein gesehen links, auch einen statischen HT sitzen. Das NF-Teil ist grundsolide, ausgewogenes Klangbild und auch HF-müßig wirst Du Deine Freude an dem Kasten haben. Die Geräte welche ich kenne, hatten immer schwarze Radiopappe als RW drin.

Ausgeschlossen ist natürlich nicht, daß es sich vllt. bei Deiner Möhre um ein Messemodell handelt.


Autor: mike jordan Verfasst am: 22.04.2007, 14:01 Betreff:
Hallo Ihr Beiden.


E.E. zeigt doch (auch fuer Gaeste) hier

Das Geraet im RMorg

dass es eindeutig eine furnierte Rueckwand hat oder gibt.


mike


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.04.2007, 15:43 Betreff:
Nee, da muß ich Dir leider widersprechen. Zumindestens kann ich auf den Briefmarken nichts dergleichen erkennen, würde das als simple braune Pappe ansehen.

Die andere Seite ist eben die, daß ich mich i.d.R. nicht des RMorg bediene weil es mir eben - wenigstens was die dort angelegten Modelle betrifft - so gut wie keinen Nutzwert darstellt. Nun konnte ich allerdings doch erkennen, daß der gezeigte Kasten etwas anders ausschaut, als ich ihn in Erinnerung habe.

Lieber Hans, vielleicht entsinnst Du Dich der Geschichte mit den Patriot-TKW. Da war mir die Version mit der EC92-Vorstufe auch unbekannt! Die wurde eben hier in Ostsachsen nicht verkauft; wozu auch, wir hatten den Patriot ja von RAFENA, und der hatte halt einen Kaskode-TKW. Sowas kann mit der UNDINE durchaus auch der Fall sein - oder meine Birne setzt eben mal wieder aus...


Autor: Andreas Verfasst am: 22.04.2007, 16:24 Betreff:
Mir sind die Undine auch nur in "GanzholzAusführung" bekannt. Hab hier auch zwei Stück stehen, sind beide ringsrum holzfurniert mit den gelblichen Plasteinfassungen für die Anschlüsse R?ckseitig.
Die Undine gehören in die "Nierentischgeneration", und da war das Gerät auch als frei stehendes Gerät gedacht. Deshalb das optisch aufgewertete Hinterteil. Deshalb auch der wahnsinnig große Korpus, sollte ja auch klingen wenn es nicht in einer Ecke oder vor einer Wand stand, welche der Schallreflexion herhalten musste.


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.04.2007, 17:14 Betreff:
Nunja, so verschieden ist das Smile

Habe eben nochmal meine Unterlagen durchw?hlt, finde aber nichts mehr von Undine & Co. (hatte vor langer Zeit alles Radiozeug weggegeben) wo auch Bilder dabei waren. Wenigstens hatte ich in der Vergangenheit mehrere solcher K?sten auf dem Tisch - und eine HolzRückwand wäre mir ganz sicher noch erinnerlich - so, wie mir der wirklich gute Klang dieser Treptower Apparate auch noch im Ohr hängt...

Der Haken an der Sache könnte sich hinter der Typnummer verstecken! Da bin ich allerdings wirklich überfragt. Es ist aber durchaus üblich gewesen, daß unter gleicher Modellbezeichnung identische Chassis in unterschiedliche Kisten gestopft wurden. Findet sich in den auf der o.g. RM-Seite genannten B?chern nichts zu Varianten?

Selbst besitze ich solche Literatur nicht und will sie eigentlich auch nicht haben. könnte nur mal die Kundenkartei abgrasen, manchmal hat man Glück, und ein Gerät existiert noch in greifbarer Nähe.


Autor: snzgl Verfasst am: 23.04.2007, 01:22 Betreff:
Mir ist auch ein Undine ll bekannt, mit Pappe als Rückwand. Hatte irgendwie diese "klassische Form" eines Röhrenradios. Mir ist auch der schon erwähnte HochTöner in der Front (von hinten links) in Erinnerung. Das Gehäuse war relativ dunkel im Gegensatz zum Lautsprecherstoff. An der oberen Kante der Schallwand war das Gehäuse leicht gewÖlbt, wie ein Torbogen. Die Skalenbeleuchtung war für mein Empfinden recht dunkel und r?tlich. Mir ist das Ding soweit noch bekannt, weil so eines mal bei uns im Schulinternat im Gruppenraum stand, bis es später durch so einen flachen "Holzbalken" namens Prominent 200 ersetzt wurde


Autor: snzgl Verfasst am: 23.04.2007, 01:46 Betreff:
http://www.radiomuseum.org/r/eaw_undine_i_8176e.html

Auch nicht gerade die beste Lösung aber so sieht das Ding aus.


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.04.2007, 16:17 Betreff:
Auweia, UNDINE I !

JAAAA, ich glaube schon, daß ich mich da gründlich verwechselt habe Embarassed

Das was Gerald hier gepostet hat, ist meiner Erinnerung doch sehr, sehr nahe.

Also, da wird es wohl so sein, daß es hier zwei Baustufen gibt und die Innereien weitgehend identisch sind. Ich gehe in mich in Gram und auf Vergebung hoffend Wink

Dennoch kann ich auf Erb's Briefmarken keine HolzRückwand identifizieren. Ist ja auch egal. Vielleicht macht mal jemand von uns ein paar Bilder für die Galerie, damit nicht nur ein paar Auserwählte von Seinen Gnaden sich sowas anschauen können.


Autor: deltamike55 Verfasst am: 24.04.2007, 12:08 Betreff:
Hallo,

also meine Undine II hat definitiv eine massive SperrholzRückwand, ca. 6 mm, mit dem gleichen hellen Holzfurnier wie der gesamte Korpus. Befestigt wird sie mit panzerschrankähnlichen Drehlaschen, welche von außen mit 3 Kunststoffschrauben und einer Vierteldrehung bedient werden.


Der EAW Undine II von hinten.


Interessant wäre für mich zu wissen, welche Funktion der herausziehbare Lautstärkeregler hat. Akustisch ändert sich nix.

Weiterhin erstaunlich ist die Größe des A?. Beim ersten öffnen des Gerätes hätte ich ihn für den Netzttrafo halten können, wäre nicht daneben ein noch größeres Monstrum gewesen. Der A? ist wesentlich h?her als die EL84 und das erstaunt mich schon bei einem Eintakt NF-Verstärker.

P.S: Ich hätte zu vielen Beiträgen auch tolles Bildmaterial. Wie bekomme ich die Bilder hier in die Beiträge?? Sorry, vielleicht ist's auch ganz einfach und ich hab's nur noch nicht geschnallt...

Viele Grüße, Dieter


Autor: MGW51 Verfasst am: 24.04.2007, 12:31 Betreff:
Zum Thema Bilder steht H I E R grundsätzliches. Wenn nicht alles lesbar, dann einfach fragen. Ich baue derzeit die Hilfefunktion um, da kann es sein daß die Links mal in die Irre oder ins Nichts führen.


Autor: kbzw27 Verfasst am: 22.06.2007, 10:10 Betreff:
Hallo,

ein "dicker" A? war bei DDR Radios (z.B. auch Juwel) nicht selten. Man hat hier nicht wie bei "einfachen Westradios" den kleinstnötigen Kern verwendet, sondern tatsächlich auf den Klang geachtet.

Zur HolzRückwand: das gabe es auch bei den Sachsenwerk 571/573 im ähnlichem Design wie die Undine II. Vermutlich spielt auch hier der Klang eine Rolle.
Etwas älter, aber sicher auch wegen dem Klang, noch eine HolzRückwand. Ich besitze einen Tandberg Solvsuper von ca. 1939. Da wurde der Lautsprecher im Gehäuse ordentlich vom Rest abgeteilt und mit einer eigenen Holzabdeckung versehen. Ergibt dann eine schöne geschlossene Box. Man beachte das Baujahr.


Viele Grüße
Klaus


Autor: TipFox Verfasst am: 22.06.2007, 10:52 Betreff:
Hallo Dieter,

hat sich das mit dem herausziehbaren Lautstärkeregler geklärt? Das sollte die Bandbreitenumschaltung sein. Ich kann jedenfalls im Schaltbild keine andere Schaltfunktion finden, die nichts mit dem Tastenaggregat zu tun hat.
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 20.09.2022, 19:52, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: deltamike55 Verfasst am: 22.06.2007, 12:22 Betreff:
Hallo Jürgen,

gekl?rt hat es sich noch nicht, da ich, ehrlich gesagt, die Undine momentan weit unten stehen habe und sie nicht mit Priorität fertigstellen möchte.

Zumindest erkenne ich keinen Klang- bzw. Empfangsunterschied zwischen gedrücktem und gezogenem Poti.



Gruß, Dieter


Autor: deltamike55 Verfasst am: 22.06.2007, 12:27 Betreff:
Hallo Klaus,

danke für die Info. Bei meinen (wenigen) DDR'lern ist es wirklich so: die Aü's sind kräftig dimensioniert; das wirkt sich natürlich auf die unteren Frequenzen aus. Vom Klang her sind die großen Spitzensuper westlichen Pandons teilweise überlegen. Dass die massive HolzRückwand einen deutlichen Einfluß hat, mag einleuchten. Sie geht ja in die Resonanz des GesamtGehäuses mit ein.

Viele Grüße, Dieter


Autor: mike jordan Verfasst am: 22.06.2007, 12:57 Betreff:
Hallo Freunde.

Ich bitte zu bedenken,!!!! das Radio hat 1956 760,- DM (ost)gekostet. Der SABA Freiburg 7, 699.- DM (west), ein Telef. OPUS 7 519.- (west).

Man kann da nicht von gut im Osten und maessig im Westen sprechen.

Zitat:

Man hat hier nicht wie bei "einfachen Westradios" den kleinstnötigen Kern verwendet

Das ist ja auch kein "einfaches Ostradio"

Ein wenig verstehe ich davon auch Augenrollen

mike


Autor: deltamike55 Verfasst am: 22.06.2007, 23:05 Betreff:
Guten Abend Mike,

ich kann momentan den Kreis nicht schließen, weil ich nicht weiß, wie hoch der vergleichbare Monatslohn eines Ossis und eines Wessis 1956 war, bzw. wieviel Prozent dessen er für den "Standardeinkaufskorb" ausgeben mu0te.

Rein optisch kommt mir die Undine II sehr "wertvoll" vor, wenn auch ein gewisser Individualismus in ihr steckt und der eine oder andere Betrachter sie mit "gew?hnungsbedürftig" charakterisiert.

Alleine, dass ich das Radio jetzt mit "sie" betitele, läßt eine schon gewisse weibliche Schönheit diffus durchleuchten...



schönes Wochenende und viele Größe nach Franken, Dieter


Autor: mike jordan Verfasst am: 22.06.2007, 23:19 Betreff:
Hallo Dieter,

dass Du es nicht weist oder wissen musst geht schon klar. Im Hintergrund stehen aber sogn. Ossis bereit!
Wo ist deren Meinung?

Der Einkreiser Kolibri

Kolibri im RMorg

hat 1953 DM-ost 50.- gekostet. Der Gloria 51 GW von Grundig 55.-DM-west
Das erste AM/FM Radio der DDR aus Dresden der Zwinger 3 hat 469.- DM-ost gekostet, der SABA Meersburg WIII DM-west = 448.- war also durchaus mit Westmodellen vergleichbar. Quelle: RADIO-Geschichte(n) MDR.

Genaues kann ich aber beschaffen, der Konstrukteurs-Gruppenleiter, der mit mir parallel die Geraete entwickelt hat, wohnt in Fuerth, der ist kurz vor der Mauer "ruebergemacht" zu dem habe ich immer noch Kontakt. Also no problem!

Wenn es wichtig erscheint, dafuer zu sorgen, dass UCC85 eine UCC85 bleibt, ist es auch wichtig technischen Aufwand richtig einzuordnen. Meint: Mike


Gruesse von Mike.


Autor: deltamike55 Verfasst am: 23.06.2007, 11:22 Betreff:
Hallo,

wir tummeln uns ja hier im Forum mit dem Beinamen "Geschichte". Also warum mal nicht etwas Licht in das Dunkel der L?hne Mitte der 50er zu bringen.

Ich bin 55 geboren und kann mich vage erinnern, dass mein Vater als Angestellter immer so runde 1200 DM auf dem Lohnstreifen hatte.

Das würde bedeuten, dass er für ein schönes SABA oder einen großen Grundig 5050 60-70 Prozent eines Monatsgehalts hätte blechen müssen.

Ich ordne die Undine II mal in diese Kategorie ein. Wieviel mußte Papa (Ost) damals abdrücken (prozentual) ?



Gruß, Dieter


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.06.2007, 11:51 Betreff:
Kurze Antwort auf Dieters Frage:

Im Mittel weitaus mehr als 100% des Monatslohnes!


Dieses Thema kann man ausweiden bis zum Gehtnichtmehr. Dafür haben wir das Board "Politik & Wirtschaft" geschaffen denn es wäre einfach zu engstirnig, hier nur die Lohntäten mit den Preisen für einen Rundfunkempfänger zu vergleichen.

Ein Radio mag noch so interessant sein, man kann damit keine Familie ern?hren und eine Wohnung heizen geht auch nur für sehr kurze Zeit :Wink:


Autor: mike jordan Verfasst am: 23.06.2007, 12:28 Betreff:
Frage:

ist damit auch klar, dass kbzw 27 sagen oder behaupten kann,

Zitat: ein "dicker" A? war bei DDR Radios (z.B. auch Juwel) nicht selten. Man hat hier nicht wie bei "einfachen Westradios" den kleinstnötigen Kern verwendet, sondern tatsächlich auf den Klang geachtet.

und dieses fuer alle Radio in Ost und West gilt?

Immerhin ist Klaus kein Nobody bei Ostradio-Freunden!

Dann bitte ich, alle meine Postings im Thraed zu loeschen oder ich mache es.
Das war dann das letzte mal, das ich mich fuer Wahrheit im RFM eingesetzt habe.

Dann bin ich , wie es neulich hier hies: im falschen Film.

Gruss Mike


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.06.2007, 13:03 Betreff:
So, jetzt kann ich der Argumentation nicht mehr folgen - fehlt hier ein Beitrag oder bin ich nur begriffsstutzig?

Beiträge zu löschen ist eine typische RMorg-Strategie die wir hier nicht kopieren wollen.
Es erschließt sich für mich kein Sinn darin.


Autor: Walterh Verfasst am: 23.06.2007, 13:29 Betreff:
Hallo Mike

Nein - es ist völlig klar rübergekommen, was Du meinst!

Klaus hat sich leider nicht mehr dazu gemeldet.....

Selbst kann ich den Vergleich nicht ziehen (mit nur einem ex DDR Gerät - einem Oberhof 43/52 GWP - gell Klaus), weiss aber wie gross die Unterschiede im "Westen" waren ...



Gruss, Walter


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.06.2007, 13:49 Betreff:
Ja, nu hats auch bei mir Klick gemacht, habe noch mal alles von vorne gelesen.

Lieber mike, vielleicht solltest Du da auch nichts hineininterpretieren was kbzw 27 so sicher nicht verstanden haben möchte - er hat schließlich aus einem bestimmten Grund Gänsefüßchen gesetzt!

Also gebt ihm auch die Chance, dazu selbst etwas zu sagen.

Tatsache ist, daß es eine Milchm?dchenrechnung ist wenn man simple Preisvergleiche einzelner Produktgruppen mit den jeweiligen Lohntäten zieht.
Darum mein Vergleich, daß ein Radio nicht s?ttigt!

Weil uns das hier an dieser Stelle aber nicht weiterbringt, verwies ich an das entsprechende Board. Je mehr wir einzelne Dinge auseinander dividieren umso konfuser wird das Gesamtbild und damit wird es komplett unverständlich. Das ist auch eine Gesetzmüßigkeit, wenn auch keine physikalische Wink


Autor: mike jordan Verfasst am: 23.06.2007, 13:58 Betreff:
Hallo Michael, hallo Forum.

O.K. Dann beenden wir im Frieden hier das Thema.

Mein Schlusswort dazu:

Hallo Walterh, Hallo Michael (MGW51) , hallo das Forum.

Es muss doch jedem klar sein, dass eine Feststellung

ob ein Teil in einem Radio egal woher es kommt, immer zu dem jeweiligen Gestehungspreis gesehen

werden muss. Der wiederum haengt davon ab, ob es Lyra, DM oder Dollars sind.

Wenn das keine Rolle spielen kann oder soll, stimmt doch hier was nicht, bei mir wohl doch.

Eine UCC85 mach eine halbe Revolution, solche wachsweichen Aussagen bleiben dann wohl
auch fuer Gaeste lesbar ohne Einspruch?

Das nun verstehe ich als Mike wiederum nicht!

Ende der Durchsage!

Der E.E. macht in solchen Faellen dicht!

Zitat: Solches Unwesen können sie nun woanders betreiben.
Den Thread schliesse ich hier.

mike


Autor: TipFox Verfasst am: 23.06.2007, 14:11 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:
Tatsache ist, daß es eine Milchm?dchenrechnung ist wenn man simple Preisvergleiche einzelner Produktgruppen mit den jeweiligen Lohntäten zieht.


So sehe ich das auch, besonders wenn man gar keine verl?sslichen Zahlen hat. Also ich bin auch Baujahr 55 - und ich kann mich gut erinnern, dass mein Vater zu der Zeit weit weniger als die von Dieter erwähnten 1200DM verdient hat. Das muss ein Spitzenjob gewesen sein Wink . Laut Bericht meines Vaters hat unser damaliges Radio ca. 450 DM gekostet - "mehr als einen Monatslohn" - so mein Vater ...

Allgemein zum Thread hier muss ich sagen, dass solche "Vergleiche" oder Wertungen (" .. besser als/..schlechter als") eigentlich keinen Sinn machen. Wer weiss schon, welche "Firmenphilosophie" ob/wann/welche Auswirkungen auf Qualität hatte, ob besondere Qualität überhaupt angestrebt wurde, und und und ++

Einzig für Grundig haben wir hier z. Zt. die Möglichkeit, einen echten Zeitzeugen
befragen zu können, alles andere sind meist nur Mutmaßungen.

Formulierungen wie "nur den nötigsten Kern verwendet" o.?. sind Projektionen aus unserer heutigen Zeit. Leute - sooo hat zu der Zeit vermutlich überhaupt Niemand gedacht, es gab vermutlich ganz andere Prioritäten nach dem WW2 ...
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 15.11.2017, 20:29, insgesamt 3-mal bearbeitet


Autor: hoeberlin Verfasst am: 23.06.2007, 19:15 Betreff:
Hallo, Zusammen,
das was hier abläuft, habe ich jetzt erst gesehen.

Was dabei meiner Meinung nach völlig außer acht gelassen wird ist folgendes:
  • Es werden ?pfel mit Birnen verglichen.

  • Die Geräte wurden in völlig unterschiedlichen Wirtschaftssystemen hergestellt.

  • Die Verkaufspreise sind weder direkt vergleichbar, noch indirekt (gemessen z.B. am Facharbeiterlohn).

  • "West" Geräte standen unter starkem Konkurrenzdruck und von den Marketingstrategen war jeweils ein einzuhaltender Preis vorgegeben, in den dann bestimmte Eigenschaften (und Verkaufsargumente) hineinpassen mussten. Da wären überdimensionierte Bauteile glatte Verschwendung gewesen.

  • Die Produktion der "West" Geräte musste kostendeckend sein! Ob das in der DDR auch so sein musste, weiss ich nicht. Ich weiss jedoch, daß das Tonbandgerät Smaragd vom Staat bezuschusst werden musste und trotzdem deutlich teurer war als ein "West" Gerät.

  • selbstverständlich soll jedes Gerät gut klingen. Die Beurteilung guten Klanges erfolgt jedoch heute völlig anders, und folgendes wird oft vergessen, oder ist nicht bekannt:

    • Der Frequenzhub bei UKW ist heute h?her als damals, das führt zu fehlerbehafteter Bassanhebung

    • Fast alle Sender verwenden heute Systeme zur DynamikVeränderung, Bass- und Höhenbeeinflussung, dadurch klingt Musik heute anders als damals.

    • Die Alterung vieler Bauteile kann den Klang beeinflussen.

  • Selbst bei den "West" Herstellern wurden die Prioritäten und auch Klangfeinheiten verschieden gesetzt. Die einen hatten im SpitzenGerät mit 2xEL84 (z.B. Nordmende) nicht mal ne Kurzwellenlupe, die anderen hatten das schon ab "mittlerer Preislage" (z.B. Telefunken, Blaupunkt). Bei anderen wiederum gab's Sendersuchlauf, aber kein Klangregister (Saba).


Damit möchte ich nur aufzeigen, daß man die "Ost" Geräte nicht mit den "West" Geräten vergleichen kann. Vielmehr sollte man sich an beiden erfreuen, denn sie haben es verdient, erhalten zu werden.

Das sollte unser aller Ziel sein. Die Gründe, warum irgendwo irgendein Trafo Größer oder kleiner ist, als woanders, kann genausogut ganz anders begründet sein. Wer könnte es uns besser erklären, als die Konstrukteure von damals!


Mit freundlichen Grüßen aus Berlin,
Henning


Autor: Getter Verfasst am: 23.06.2007, 22:47 Betreff:
Vielen Dank an 'hoeberlin' - da steht schon vieles, was hier gesagt werden sollte.

außerdem mag man noch anmerken, dass immer wieder -fast immer unwidersprochen- von häufiger Materialknappheit in der ehem. DDR zu hören ist. heißt : Bei knappem Material ist man froh, überhaupt welches zu haben. Wenn man dann nur eher zu große Kerne hat, dann baut man die eben ein - geht ja auch. Die Kosten dafür waren unter diesem Gesichtspunkt nicht mehr das Wichtigste, wie es 'im Westen' aber bei Konsumprodukten immer der Fall war. Was also legt man sich in's Lager ? Eher die zu großen Kerne, wenn man welche bekommen kann, denn damit geht immer (fast) alles; mit zu kleinen allerdings vieles nicht. Sie sind also universeller verwendbar - und universell verwendbares Material will man in Zeiten allgemeiner Knappheit im Lager haben.
könnte das nicht auch ein Grund für große Kerne sein ? Soweit die Vermutungen, nun --

noch etwas definitives :
Aus der Größe eines Kernes kann man nicht viel schließen, ohne die Eisensorte zu kennen. Fast jedem dürfte schon aufgefallen sein, dass -bei gleicher Nennscheinleistung und Frequenz- ein Vorkriegstrafokern deutlich Größer ist als ein moderner Kern. Somit kann ein kleinerer Trafo mit technologisch h?her entwickeltem Kern erheblich 'besser' sein (eine höhere Nennscheinleistung bieten) als ein größerer Typ mit einer für diese Zwecke nicht so sehr hochwertigen Eisensorte. Wer will, kann sich hier ein Buch über Transduktoren ansehen - einige hundert Seiten, die sich prim?r mit Kernblechen und deren magnetischen Eigenschaften befassen. (Bei Transduktoren gilt vielfach noch schärfer, was bei normalen Trafos ebenfalls gilt, daher ist dort das Kern-Thema umso mehr ein solches) Leute, das ist alles weit komplexer als Ihr jemals zu tr?umen wagtet ! Sollte sich das jemand nicht vorstellen können, dann möge er/sie erstmal ein entsprechendes ingenieurwissenschaftliches Studium erfolgreich durchziehen, dann kann man weitersehen. Und auch Ausgangstrafos in Radios wurden von Ingenieuren entworfen... dazu kann man dann diese Leute befragen, anstatt sie zu verÄrgern. Schlau war das nicht ! Schade allemal!
außerdem sind noch diverse weitere Faktoren entscheidend - zB. evtl. vorhandene Luftspalte, die Wickeltechnik, Kopplung, Kapazitäten, .....

Zudem gibt es keinen Sinn, die Leistungsbandbreite einer Endstufe so zu dimensionieren, dass in einem Frequenzbereich Energie an den Lautsprecher geliefert wird, die dieser kaum oder gar nicht mehr in akustische Leistung umsetzen kann. Um das alles richtig beurteilen zu können, te man erstmal das jeweilige Gerät entsprechend durchmessen.

Allein aus der Größe auf eine Qualität zu schließen, das jedenfalls ist eine Aussage, die eher an die Leute erinnert, die meinen, 1000Watt kLängen natürlich besser als 100Watt wacky


Autor: Getter Verfasst am: 23.06.2007, 23:14 Betreff:
Da fällt mir gerade ein Beispiel für einen miserablen Trafo ein, der aber beeindruckend aussieht :
Bewickelt mit Aluminiumdraht (billiger als Cu oder aufgrund von Materialknappheit?), ist der Kern deshalb riesig geraten, da Al mit seinem größeren spezifischen Widerstand bei gleichem Strom einen größeren Querschnitt haben muss, sollen die ohmschen Verluste nicht deutlich Größer sein. Das Wickelpaket wird also Größer. Weil nun aber alles Größer ist, wird die nötige Drahtl?nge Größer- die ohmschen Verluste steigen nun wieder... Das ist allgemein ein Problem beim Dimensionieren von Drosseln und Transformatoren. Daher ist 'Größer' nicht automatisch besser ! Im Beispiel gilt das auch : Das 'Monstrum' setzt bei gleichen Str?men mehr aufgenommene Wirkleistung in W?rme um als der moderne Typ mit weniger als dem halben Kernvolumen.

Wollt Ihr jetzt noch wissen, aus welchem Land der große Trafo kommt ? Besser nicht Wink
(Aber klar, 'der Kapitalismus' kann das auch : Es gibt zB. genug Baumarkt- Billig-E-SchweißGeräte aus Fernost mit Aluminium-Trafos, die sind nicht mal als E-Schrott gut brauchbar....)


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.06.2007, 23:46 Betreff:
Nun gut, ich wollte das eigentlich hier nicht weiterführen. Da es aber ansonsten hier etwas zu abrupt enden würde, gebe ich noch einen drauf:

Radios, Fernsehgeräte, Magnetbandgeräte und vielerlei andere sogenannte "hochwertige Industriewaren" dienten in der DDR nicht zuvorderst der Befriedigung von +/- vorhandener Kauf- oder Besitzlust sondern ganz gezielt der Geldabsch?pfung. selbstverständlich wurden diese Dinger mehr als kostendeckend produziert - diese Aussage steht NICHT im Widerspruch zu einigen Ausnahmen von dieser Regel. Das muß man eben in einer Zentralgeleiteten Wirtschaft mit ihren gänzlich anderen Strukturen auch von einem anderen Standpunkt aus betrachten als es in einer auf gegenseitige Verdr?ngung und damit mehr Marktbeherrschung ausgerichteten Privatwirtschaft der Fall ist; sein muß, sonst geht diese Wirtschaft baden!

Es ist also grundsätzlich so, daß bei zwei angenommenen, völlig identischen und zu ebenso identischen Gestehungskosten produzierten Geräten im Westen ein wesentlich niedrigerer absoluter Verkaufspreis gefordert werden würde, weil der sich ja an seinen Konkurrenzprodukten zu orientieren hat wohingegen im Osten für die gleiche Möhre der (fiktiv)doppelte Verkaufspreis gefordert wird. natürlich alles auf die jeweiligen Lebenshaltungskosten - nicht die Lohntäte! - umgerechnet.

Warum ist das so - wenn es keinen Sinn macht, werden jetzt einige Leute fragen und sich an die Stirn greifen. Sie verkennen dabei eine Tatsache: Es macht durchaus Sinn, sogar einen sehr großen!

Das zu erklären werde ich versuchen.
Wenn ein Ding (egal ob Radio oder sonstwas) produziert werden soll was gefällt, dann müssen zuerst alle materiell-technischen Voraussetzungen gekl?rt werden. Was das im einzelnen bedeutet, kann sich ein Wessi nicht vorstellen! Der Betrieb, und ich rede hier ausschließlich von der sogenannten Volkseigenen Wirtschaft, ist weder in der Lage noch dazu befugt, nach Gutd?nken sich seine Lieferanten für Bauelemente etc. auszusuchen und bei denen zu ordern. Da muß erstmal ein entsprechender Antrag an das übergeordnete Organ, also an die jeweilige VVB, gestellt und begründet werden. Ja, es kommt noch besser! Bevor Antr?ge dieser Art gestellt werden können, gilt es das entsprechende Modell vorzustellen und die Kalkulation, und damit auch den EVP exakt durchgerechnet zu beGründen. Ob der dann so genehmigt wird, steht auf einem anderen Blatt! Nehmen wir an, er wird - dann ist die erste der Hürden genommen. Jetzt wird es kritisch: Falls sich herausstellen sollte, daß für die geplante Produktion eine Investition in irgendwelche neuen Maschinen/Anlagen notwendig ist, dann sind hierfür in aller Regel die notwendigen Bilanzanteile zu beantragen - als AntragsbeGründung ist das geprüfte Produktionsvorhaben unabdingbar. Chancen auf Zuweisung von BA sind immer dann recht gut bestellt, wenn das Produkt von seiner Anlage her eine Exporteignung, bevorzugt natürlich für NSW = NichtSozialistischesWirtschaftsgebiet, hat und dieser Umstand muß natürlich zur Begründung herhalten. Höhere Prioritäten kommen nur "Objekten für die Landesverteidigung" zu - darunter fällt alles was man sich nur denken kann, z.B. auch gusseiserne Kanalrohre - fragt mich aber nicht, wieso.

Und jetzt übertragen wir das mal auf unser Radio.
Nehmt Euch zeitgenössische Kataloge von Neckermann, Quelle und sonstwas noch und grabbelt sie nach DDR-Radios ab. Notiert die Preise und dann vergleicht die mal mit den im Inland verlangten Preisen. Da sollte eines deutlich werden: Gute Mittelsuper, solide gestrickt, ohne viel Schnickschnack, gehen nur über den Preis auf den Markt und das können sie, weil sie nirgendwo eine sichtbare Markenbezeichnung tragen. für die identischen Kisten muß im Osten eine Oma nahezu unverschämt viel stricken. 2 Monatsl?hne für einen guten Mittelsuper sind da nicht unnormal und wenn es ein größerer Kasten sein soll, dann sind da schonmal locker 3 - 5 Monatsl?hne zu legen.
übrigens wird es ausgesprochen schwierig sein, unter den angebotenen Kisten einen großsuper zu finden - man könnte meinen, die werden nur auf Einzebestellung gefertigt.

Da überlegt Max Müller doch lieber, ob es nicht auch ein etwas preiswerteres Kistchen täte und nimmt dann dieses. Der "große" bleibt beim Händler im Regal, bis sich ein besser betuchter Interessent findet. Und schon hat man zwei Fliegen mit einer Klatsche getroffen: Es wird ein größeres Produktionsvolumen für den Export bereitgestellt und zugleich ist man mit der Strategie der Geldabsch?pfung auch erfolgreich. Der Anteil, welcher nun nicht in den unmittelbaren Reproduktionsproze? eingehen muß steht u.a. für allgemeine soziale Zwecke wie Lebensmittelstätzung, Kindergartenzusch?sse, ÖPNV-Zusch?sse, Mietzusch?sse an staatliche! Vermieter aber freilich auch für Kultur und und und zur Verfügung.

Und nun sollte es auch klar sein, daß der Hersteller im Grunde garnichts davon hat ob sein Kram mit 25% oder 250% Reinertrag zu Buche schlägt. Er hat keine Verfügungsgewalt über die erwirtschafteten Mittel.

So "funktioniert" eine zentralgeleitete Planwirtschaft - sehr vereinfacht dargestellt! Um das Prinzip zu erkennen, sollte es aber reichen.

Was es mit dem "Hersteller" RFT auf sich hat und wie das funktioniert, ist von mir an anderen Stellen schon hinreichend erläutert worden.


Nun gibt es auch Private Radiohersteller in der DDR und auch diese exportieren in den Westen. Das dürfen sie freilich nicht eigenh?ndig tun weil es für sie ja auch viel zu anstrengend ist und genausowenigmüssen sie sich die Finger am Westgeld beschmutzen. Sie bekommen es sicherheitshalber nicht erst zu sehen! Der DIA k?mmert sich rührend um die Vermarktung und Geschäftsabwicklung. Ausnahmen vom Regelfall gibt es wie überall im Leben auch hierbei.


So, nun habe ich das alles auf das Jahr 1955 als Gegenwart bezogen, es sollte unschwer zu erkennen sein, daß die Uhren weitergelaufen sind und aus Faulheit verzichtete ich auf so manchen Smiley. Niemand soll das verbissen sehen, nur sind solche Zeichenkombinationen nicht immer so aussagebezogen zu setzen, wie das der Autor gern hätte. Also laßmers.


Fragen dazu bin ich gern bereit im entsprechneden Board zu beantworten. Mehr wie das was ich jetzt hier verzapft habe, sollten wir diesem Thread nicht zumuten.


Autor: Andreas Verfasst am: 04.08.2007, 13:49 Betreff:
Zwar schon länger her wo es hier um die Undine II ging - aber ich habe gerade meine Geräte in der Mache gehabt und da sind mir die Fragen hier aufgefallen:

1. Der herausziehbare Lautstärkeregler - damit wird die Bandbreite bei AM eingestellt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten, wo die Bandbreite mit dem Höhenregler kombiniert stetig eingestellt wird - ist bei der Undine II die Bandbreite mittels des herausziehbaren Lautstärkeregler schaltbar. Herausgezogen - große Bandbreite, reingeschoben - kleine Bandbreite.
Die Regelung wirkt auf den letzten ZF-Filter, und zwar so, daß der Sekund?rkreis bed?mpft wird.

2. Der A? - tatsächlich ist die große Dimensionierung dem Ziel geschuldet, eine gute Übertragung im unteren Frequenzbereich zu bieten.
Habe das Teil mal gegen einen kleineren getauscht und da war das deutlich zu hören.
Beim Messen hab ich einen linearen Frequenzgang bis unter 16 Hz ermittelt, sonst üblich setzt die Begrenzung bei ca. 50 Hz ein.
Deshalb sicher auch die kräftige Gleichrichterschaltung mit EZ 81, welche sonst meist nur bei Gegentaktendstufen verwendet wurde.
für mich überraschend, was mit nur einer EL 84 an kraftvollem Sound dort erzielt wird.


Autor: deltamike55 Verfasst am: 04.08.2007, 19:41 Betreff:
Danke Andreas,

dass du auch alte Kamellen wieder aufw?rmst. So hat sich meine Frage gekl?rt und ich bin best?rkt worden, ein schönes Teil Radiotechnik zu besitzen. Vom Klang war ich vom ersten Augenblick beeindruckt. Dazu kommt noch das innovative Gehäusedesign und die MassivholzRückwand; bei mir gehört die Undine II ohne Zweifel zum Sammeleigenbestand.



Viele Grüße, Dieter


Autor: MGW51 Verfasst am: 17.07.2012, 11:46 Betreff:
Um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen:

Die UNDINEs wurden seinerzeit vom Elektro Apparate Werke J.W.Stalin, Berlin-Treptow. kurz EAW Treptow, in zwei GehäuseAusführungen gefertigt. Es gab hier im Thread meinerseits Irritationen bzgl. der HolzRückwand, was auch gekl?rt werden konnte; ich bin halt vergesslich und zudem kein Radiosammler.

Während die Undines nichts mit RFT zu tun haben - das EAW war nicht der Hauptverwaltung der VVB RFT unterstellt - ist der ehemalige Hersteller Stern-Radio Berlin, kurz SRB, zeit seiner Existenz der VVB RFT unterstellt gewesen. In diesem Zusammenhang ist das nur insofern von Belang, als auch Stern-Radio Berlin einen großen Mittelsuper in drei GehäuseAusführungen auf den Markt gebracht hatte. Es handelt sich dabei um das Modell BEROLINA, ebenso in einer klassischen Kiste mit PappRückwand und alternativ dazu in einer ''modernen Form'' mit hellgrauem Skalenglas und SperrholzRückwand angeboten.
Diese sogenannte moderne Formvariante habe ich stets als h?sslich empfunden - daran hat sich bis heute nichts geändert. Freilich ist das mein ganz individuelles Gef?hl von schön und gut, also völlig irrational. Ich erwähne dies nur, weil ich beim kramen in meinen alten Unterlagen auf so einen Prospekt gestoßen bin - genauer gesagt auf eine Kopie desselben, den ich vor Jahren an bekannter Stelle verrubelt habe.

Warum macht man so ein Gewese wegen einer schn?den Rückwand aus Sperrholz? Das ist die Frage, welche zu beantworten mir nicht gegeben ist. Im Grunde sehe ich, abgesehen von der damals aufgekommenen Raumteiler-Regalmübelwelle die so eine GehäuseAusführung als StilElement legitimiert, eine HolzRückwand als eher reaktion?r im Sinne des technischen Fortschrittes denn damit begab man sich prinzipiell auf eine Zeitreise ein Vierteljahrhundert zurück!

Klangmüßig - das behaupte ich jetzt einfach mal - hat die SperrholzRückwand Exclamation, nein es ist eben kein Massivholz wie oft zu lesen, einen absolut vernachl?ssigbaren Einfluß im Vergleich mit einer ordin?ren r?ckw?rtigen Radiopappe.

Etwas möchte ich noch anmerken: Jene Aufmerksamkeit die solchen (aus der Art geschlagenen) Geräten heute zuteil wird, hatte man seinerzeit denselben bei weitem nicht geschenkt. Im Gegenteil, wenigstens hier in unserer eher provinzialen Beschaulichkeit zogen die Kunden ganz eindeutig die klassischen Ausführungen der genannten Geräte vor. Das aber lag bei weitem nicht an der Rückwand sondern einerseits am höheren Preis und andererseits bzw. hauptsächlich an den bis dato vorherrschenden ''Sehgewohnheiten'' = Zeitgeschmack, Stilempfinden etc. Was bei der Undine noch nicht ganz so augenfällig ist, beim Berolina scheiden sich die Geister vehement an der auf viele Menschen abstoßend wirkenden modernen Formgebung. Am schlimmsten sind da noch die seitlichen kreisrunden Ausschnitte für die Lautsprecher, welche mit ebenso h?sslichen weil Auffälligen grauweißgelblichen Plastegittern abgedeckt eine wahre ''Schockwelle'' beim potentiellen Käufer auszulösen vermochten.

Ja, Zeiten ändern sich und ein Kasten kann noch so gute Technik enthalten - wenn er in der Guten Stube als Fremdk?rper auftritt, wird er nicht akzeptiert.


Bilder stelle ich noch nachträglich hier ein.



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