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Autor: MGW51 Verfasst am: 20.10.2011, 23:12 Betreff: Bandschleifen für EchoGeräte
EchoGeräte arbeiten bauartbedingt mit größeren Bandz?gen als moderne Heimtonbandgeräte. Das ergibt sich einfach daraus, daß der Reibungswiderstand durch die spezielle Mechnik mit einer Vielzahl von Magnetköpfen und / oder mit einer variablen Kopfverschiebung höhere Züge erfordert, um bei gegebenem Umschlingungswinkel ohne zusätzliche Andruckhilfen wie Filze oder Samtb?nder einen gleichmäßigen Spaltkontakt zu gewährleisten. Sogenanntes modernes Bandmaterial wie es im Heimsektor seit den 60-ern Verwendung findet ist dafür ungeeignet. Es ist schlicht zu dünn und dehnt sich dabei unkontrolliert, wodurch Verwellungen entstehen. Besser geeignet ist klassisches Normalband auf Zellulosetr?ger. Man achte nur darauf, nicht "zu tief" in die Kiste zu greifen und von ganz unten den alten C-Film oder auch CH-Band herauszuzerren. Diese Bandsorten sind noch nicht kalandriert - ihre Oberfläche, sehr offen, "sandet" +/- stark ab. Der Kopfverschlei? ist freilich auch Größer als bei Bändern mit polierter Schichtseite. Da eine Bandschleife nahezu ununterbrochen läuft, muß diesem Aspekt schon eine entsprechende Aufmerksamkeit zukommen.

Zelluloseband, wie es der Typ CPR50 bzw. 100, 104 etc. ist, hat den Vorteil mechanisch robust und "undehnbar" zu sein - vorausgesetzt es wird korrekt gelagert. Zellulosebänder stehen vielfach im Ruf schrecklich br?chig zu sein - ja, Zelluloidfilm ist auch schrecklich brennbar. Wenn man sich nicht an die Behandlungsvorschriften hält! In Folge falscher Lagerung schrumpft der Film, daraufhin bricht die Perforation aus und der Greifer greift ins leere! Das stehende Bild überhitzt und schmilzt durch - manch ein Kino ist wegen so einer kleinen Nachl?ssigkeit abgebrannt! Das wenigstens kann dem Tonbandler nicht passieren; falsch gelagerte Zellulosebänder brechen infolge der vorangegangenen Dehydrierung unvermittelt und vielfach - schlimmstenfalls aller paar Zentimeter.

Wenn also bei einem EchoGerät die dazugehörige Bandschleife bricht, ist sie zu trocken / zu warm gelagert worden. Das ist Ärgerlich aber wenigstens kann man diesem Ärgernis vorbeugen und wenn nicht, geht auch nichts in Flammen auf Smile

Nur weil das es eine Endlosschleife ist, kann man diese einfach in normalem, ganz leich handwarmen Wasser eintauchen - da geht dann auch gleich der Dreck des letzten Jahrtausends mit ab Smile Aber bitte nur kurz vollständig eintauchen, herausheben und zwischen den Fingern und ohne Druck das überschüssige Wasser abstreifen. Dann die Schleife zum trocknen bei normaler Raumtemperatur (lieber etwas k?hler als zu warm) frei aufhängen - nicht legen. Die Zellulose quillt dabei noch etwas auf was oft zur Wellung führt weil die R?nder halt schneller wachsen als die Mitte. Nichts tun, 1 - 2 Tage abwarten, dann ist der Senkel auch wieder von alleine glatt geworden. Wichtig ist, daß keine Knicke entstehen - also immer mal die Schleife ein Stück weiter bewegen. Zum Aufhängen bitte keine W?schklammer nehmen Smile Am besten über eine liegende Flasche von nicht zu großem Durchmesser so hängen, daß die Schichtseite auf dem Glas aufliegt, damit die Tragseite gut und gleichmäßig abl?ften kann. Primitivlinge wie ich kloppen da einfach schnell einen Nagel in die Tischkante und stecken eine leere Arzneiflasche drauf. Macht sich in der Wohnstube nicht so gut - also ab ins Nebengelaß damit. Wichtig ist Geduld! Im Zweifel wartet man eben drei oder auch f?nf Tage! Es ist nicht zu befürchten, daß in dieser Zeit die Scheife wieder ausdorrt. Dafür sind Jahre erforderlich - das muß man beim quellen lassen bedenken. Ob und wie sich so eine Prozedur mit r?ckseitenbeschichteten Bändern durchführen läßt weiß ich nicht - mir ist auch nicht bekannt, ob es AC-Band mit Rückseitenmattierung jemals gegeben hat.

Normalerweise kann man die alten Cellobänder dann problemlos benutzen bis der Arzt kommt.


Normalerweise sollte in den BDAs von Bandechos auch ein Hinweis auf das verwendete Material enthalten sein. Wenn nicht, dann macht man sich eben ein paar verschiedene Probeschleifen und überprüft die Qualität der Löschung nach einfachem Durchlauf. Als Markierung eignet sich ein Stück weißband. Die Sorte mit dem besten Ergebnis wird dann genommen. Ggfs. kann die VM noch etwas nachgeregelt werden aber eigentlich ist das auch nicht nötig. Ein EffektGerät wirkt ja durch den Effekt und nicht durch den absoluten Frequenzgang. Es ist natürlich klar, daß die Aufzeichnung selbst unverzerrt Erfolgen muß! Da EchoGeräte mit Vollspur arbeiten kann man dort auch sprichw?rtlich aus dem Vollen schöpfen Smile



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