Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> GRAMMOPHON & SCHELLACK
Autor: Weltreisende Verfasst am: 22.02.2008, 00:02 Betreff: Plattenlabel - was verr?t es mir?
Guten Abend, ich habe eine von 1000 (?)Schallplatten im Regal, recht gut erhalten und da alle Welt von Labels, Schellack und Pappkartonplatten (habe ich erstmalig in der Sammlung von 19null5 gesehen )spricht, wollte ich mich doch mal gern bei Euch erkundigen, was mir -vollständigen Laien- ein solches Label überhaupt verr?t. Ich habe versucht in der Suchmaschine eine allgemein gültige "Labelgebrauchsanleitung oder ein Lexikon" zu finden - leider ohne Erfolg. Woran erkenne ich 1a oder B-Ware? Welches "Studium" muss ich anstreben?


Die Schallplatte hat auch einen anderen Durchmesser, sie ist kleiner als andere.

Vielen herzlichen Dank
Weltreisende


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.02.2008, 13:51 Betreff:
Was Du da pr?sentierst ist eine moderne PVC-Platte, also Mikrorille.
Diese Platten gibt es in den drei Größen 30, 25 und 17 cm. Abweichungen im Millimeterbereich sind nicht ungewöhnlich - Bezugsma? ist Zoll!

Das Etikett selbst verr?t dem Kundigen eine Menge über die Entstehungsgeschichte der jeweiligen Scheibe. Das trifft wenigstens auf die großen renommierten Plattenfirmen zu. Es gab und gibt zu jeder Zeit auch eine Reihe von Klein- und Kleinstverlagen welche meist auftragsbezogen arbeiten. Dort wird es dann etwas dürftig mit Informationen werden.

In der SchellackÄra war es durchaus nicht unüblich, daß im Auslaufbereich der verantwortliche Tonmeister/Aufnahmeleiter sein handschriftliches Signum hinterließ. über die Matrizen gelangte es dann auf jede Scheibe.

Nils kann sicher mehr dazu sagen, zu der hier gezeigten Marke "baccarola" allerdings, wird auch er nicht viele Infos vorhalten. Die ist einfach zu jung.


Ein Tip noch zum Bild:
Der Blitz kann keine volle Ausleuchtung erreichen weil er vom Kamerakorpus selbst abgeschattet wird.
Es ist besser, ihn manuell auszuschalten und bei normalem Raumlicht zu fotografieren. Aufhellung und Farbkorrektur stellen dann kein Problem dar. Noch besser ist dafür ein Scanner Wink
Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 18.08.2014, 14:03, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: Weltreisende Verfasst am: 22.02.2008, 14:22 Betreff:
Michael schrieb
Zitat:
In der SchellackÄra war es durchaus nicht unüblich, daß im Auslaufbereich der verantwortliche Tonmeister/Aufnahmeleiter sein handschriftliches Signum hinterließ.



Ist damit die Nummer am Au?enrand des Labels gemeint? Diese ist mit 60 048 B - I angegeben.

Das von mir ausnahmsweise deklarierte "I" ist jedoch lediglich ein senkrechter Strich.

Ich kann weder auf dem Label noch auf der Hülle ein Datum erkennen - 70er oder 80er Jahre- habe ich pauschal angenomMenü


Um 23:00 Uhr ist es schlecht mit dem Tageslicht Wink


Danke Dir herzlichst


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.02.2008, 14:31 Betreff:
Weltreisende schrieb
Zitat:
Um 23:00 Uhr ist es schlecht mit dem Tageslicht.


Noch nichts von den "Leningrader weißen Nächten" gehört? Laughing

Also, diese Nummer ist die Matrizennummer - sie dient lediglich zur Feststellung, wo, auf welcher Presse, die Scheibe geboren wurde. Das oder die Etikett(müssen) ist (sind) ja schon drauf da es vor dem Einschießen der Pre?masse eingelegt wird. Ja, es gibt auch einseitige Platten. Manchmal hat die Rückseite nur keine Modulation, manchmal ist sie auch völlig ohne Rille.

Ich suche mal etwas aus meinem Bestand raus, wo handschriftliche Krakel in der Matrize verewigt sind.


Autor: Weltreisende Verfasst am: 22.02.2008, 14:41 Betreff:
Zitat:
weiße Nächte
"In solchen Nächten kann man nur schwer einschlafen, es ist zu hell, und kein Traum reicht an die Wirklichkeit heran. An diese Wirklichkeit, in der der Mensch keinen Schatten wirft - wie Wasser."

Joseph Brodsky, Literatur-Nobelpreistr?ger 1987


Der Weg nach Leningrad war dann doch ein wenig zu weit. Daumen hoch


Michael schrieb
Zitat:
handschriftliche Krakel in der Matrize


Ich glaube in der Galerie kann man derartige Darstellungen sehen, da musst nicht extra tätig werden, lieber Michael. Danke für das Angebot.


Autor: Nils Verfasst am: 25.02.2008, 19:49 Betreff:
Liebe Weltreisende,

zu der Firma "baccarole" vermag ich wirklich nichts zu sagen, aber Michaels Mutmaßungen werden sicher sehr nahe an der Wahrheit liegen.

Zeitlich würde ich die Platte eher Ende 60er Jahre einordnen.

Zur groben Einordung können hier zum Beispiel die Darbietenden beitragen.

Da ist zum einen die bekannte "Lili Marleen"- Lale Andersen und der berühmte Komponist und Kapellmeister Friedrich Schr?der.

Letzterer hat in den 30er und 40er Jahren viele Evergreens geschaffen, die wir heute noch kennen.
    Ich werde jede Nacht von Ihnen tr?umen
    Man müßte Klavier spielen können
    Ich tanze mit Dir in den Himmel hinein
    uvm.

Da Schr?der 1972 starb, vermute ich das Aufnahmedatum natürlich noch eher in den 60er Jahren.

Mit viel Gruß,
Nils


Autor: Weltreisende Verfasst am: 25.02.2008, 21:48 Betreff:
Danke Dir, lieber Nils für Deine Ausführungen. So habe ich wieder etwas erfahren, was mich bereichert.



Danke-Schild Danke-Schild



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