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Sachsenfunk-Bausatzgerät / Eigenbautruhe
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Beitrag1/29, Verfasst am: 10.10.2007, 11:47   

Betreff:   Sachsenfunk-BausatzGerät / Eigenbautruhe
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Hallo miteinander,

wer kennt dieses Gerät, das gerade bei I-B angeboten wird?
Der Verkäufer nennt als Marke RFT, der Artikelstandort ist Gera.


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Als Nachtrag, weil Ihbeebilder nicht für die Ewigkeit Bestand haben, setze ich hier ein stark aufgehelltes Bild der fragwürdigen Kiste ein.
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Beitrag2/29, Verfasst am: 10.10.2007, 12:28   

Betreff:
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Das sind eindeutig zu wenige Aussagen auf dem mickrigen Bild. Nichtmal die Skala ist erkennbar. Eine Idee hätte ich zwar, genauer gesagt sogar drei, aber das ist alles sehr gewagt bei dem dürftigen Material hier.
Ich werde mal Bilder anfordern - mal sehen was er dann bringt.
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Beitrag3/29, Verfasst am: 10.10.2007, 17:18   

Betreff:
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Es sieht fast so aus wie eins der Geräte in dass man einen dünnen Stahldraht als Tonträger einsetzen muss. Speziell dieses hab ich aber auch noch nicht gesehen.

Größe: Walter
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Beitrag4/29, Verfasst am: 10.10.2007, 20:11   

Betreff:
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Nein Walter, DrahttonGeräte für Heimaudiozwecke wurden in der SBZ > DDR nicht produziert.

Also gut, ich laß mal was gucken: Es handelt sich bei dem TB vermutl. um das SACHSENFUNK OmegaGerät mit PlattenwiedergabeMöglichkeit.
Wahrscheinlichkeit: 90% und die anderen Möglichkeiten...

Dazu äußere ich mich erstmal nicht.


Auch hier noch einen Nachtrag:

Mit dem Verkäufer bin ich im Gespräch. Er wird am Samstag nochmal ein paar aussagekräftige Bilder versuchen zu erstellen.
Zum Vorabgrübeln habe ich mal das Bild aus Ihbee beim Startposting von Hajo mit eingebunden.
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Beitrag5/29, Verfasst am: 14.10.2007, 00:41   

Betreff:
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Also wenn ich das vom Verkäufer neu eingestellte Bild betrachte, welches etwas mehr vom TB zeigt, dann kann ich Michael nur zustimmen: Sachsenfunk!
Köpfe, Umlenkrollen, der Plattenteller unter dem Aufwickelteil und das kleine Bedienfeld mit den zwei Drehknöpfen und dem Schalter sehen der unteren Abbildung auf S.99 in "Die Geschichte der Fonoindustrie der DDR" verdammt ähnlich.
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Beitrag6/29, Verfasst am: 14.10.2007, 12:07   

Betreff:
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Ja, es ist dieses anfänglich vermutete Gescho?. Der Verkäufer scheint ein arges Schlitzohr zu sein, oder er ist tatsächlich so unbedarft. Meiner Bitte um ein Bild von der Skala kam er wieder nicht nach, dafür fotografierte er das RFT-Zeichen - wozu, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Die Bilder nehme ich auf jeden Fall erstmal zu den Akten weil Donners Kisten nun wirklich nicht zu den Allerweltskonstruktionen gehören und gemeinhin sehr selten sind. Ich fahre da aber trotzdem nicht hin - das ist mir einfach zu ungewiß. Noch einen Schrotthaufen brauche ich nicht - das br?chte meinen h?uslichen Frieden in Gefahr;-)[line]
Ich hänge jetzt nochmal eines der vom Verkäufer nachgereichten Bilder mit ein. Die Kiste ist letztlich für 59 Euronen an den neuen Besitzer gegangen - es bleibt zu hoffen, daß dieser bereit ist ein paar Infos beizusteuern.



Zur Erläuterung:
Der Bandlauf geht bei diesem OmegaGerät über zwei Etagen und zusätzlich muß der Senkel auch noch geschr?nkt werden. Das ist die ungünstigste Option welche sich denken läßt - sie ist dem etwas obskuren Antriebsprizip geschuldet, welches Alfred Donner hier in seinem nahezu unersch?pflichen Ideenreichtum ersann.

In der Truhenversion hier sitzt der Tonarm rechts heben dem Plattenteller - also genau so wie bei jedem ordin?ren Plattendreher auch. Diese, für den Bedienenden einzig vern?nftig zu handhabende Anordnung bedingt ebmüssen nunmal die Drehrichtung des Plattentellers, welcher der Senkel hier zu folgen hat.
Eine andere Sache ist das Schränken. Es ist nicht unbedingt erforderlich! Ich würde den Senkel ohne derartige Strapazierung einfach aufwickeln lassen und dann - wenn fertig - nochmals umspulen. Dabei braucht einfach nur der ablaufende Wickel verkehrtherum aufgelegt werden und der Wickelteller bekommt ggfs. eine zusätzliche Konstantbremsung verpaßt. Andere Möglichkeit wäre ein Polwendeschalter um bei Phonobetrieb die Drehrichtung zu wechseln. Nun das sind Dinge die sich Alfred Donner gewiß auch überlegt hatte - warum er das Gerät denn so und nicht anders ausführte, wird sicher seine Gründe gehabt haben. Die können ganz banal sein, sind für "spätgeborene" i.d.R. nicht nachzuvollziehen.

Der Plattenspielerbetrieb erlaubt mit Sicherheit auch den Einsatz als "Wechsler", ich vermute mal daß es da einer von Ludewig tat. Wechsler ist insofern Unsinn, da ja nur Platten abgeworfen werden, wechseln muß sie dann schon die Bedienperson:-)
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Beitrag7/29, Verfasst am: 04.11.2007, 21:17   

Betreff:
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Eine wunderschönen Guten Abend zum ersten mal bei Euch!

Hier meldet sich der neue Besitzer dieses Gerätes.
Es war schon viel Richtiges und Informatives bei Euren ersten Einschätzungen dabei. Es ist tatsächlich ein Sachsenfunk Magnettongerät von wahrscheinlich 1954. Eingebaut ist es in eine Musiktruhe mit einem RFT-Chassis 7E81 Vom Stern Radio Rochlitz.
Das Gerät stand in Gera in einem zu sanierenden Haus und wurde von dessen neuen Besitzer vor dem SperrmÖll bewahrt. Dann in dem bekannten Online-Auktionshaus angeboten. Auf Grund der Vorgeschichte sah der Zustand auf den ersten Blick erbärmlich aus. Aber eben nur auf den ersten Blick. Nach einen ersten groben Reinigung sah dann alles schon besser aus! außer einigen kleinen Furniersch?den ist der Zustand gut. Auch die technischen Innerein waren vollständig vorhanden. So wagte ich eine erste Inbetriebnahme und siehe da es war noch Leben drin! Der erste Ukw Sender war zu Vernehmen, zwar mit prasseln und krachen aber immerhin. An dem Tonbandgerät bewegt sich noch nichts, aber auch da bin ich optimistisch. Erstmal will ich versuchen die Funktionsweise zu verstehen. Da könnt Ihr mir bestimmt helfen. Eine Tonwelle mit Andruckrolle sucht man vergebens, also Antieb nur über die Wickel?

Per Mausklick in das Bild erfolgt Weiterleitung in die Galerie und dort findet sich dann auch ein spezieller Bilderordner.



Freue mich auf Hiweise und Tips und bin erfreut bei Euch zu sein!

mfg
Frank
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Beitrag8/29, Verfasst am: 04.11.2007, 22:19   

Betreff:
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Hallo Frank,

zuerst mal ein herzliches Willkommen bei der IG und natürlich ganz besonders hier im TB-Forum. Doch ohne lange Vorrede versuche ich gleich mal zur Sache zu kommen.

Eine Tonwelle braucht das Gerät nicht.

Es ist absolut nicht ungewöhnlich, daß in den frühen Nachkriegsjahren und vor allem bei kleineren Firmen von dem klassischen Bandvorschub, also Tonwelle + Andruckrolle, abgewichen wurde und stattdessen der Transport nach dem Omegaprinzip erfolgte.

Es ist also nicht so, daß die Wickelteller selbst den Vorschub besorgen - ein solches Prinzip ist außer bei Diktiergeräten und teilweise bei KoaxialGeräten nur im Spielzeugbereich zum Einsatz gekommen. Der Grund ist einleuchtend: Um einen kontinuierlichen Vorschub über die Aufwickelvorrichtung zu erzeugen, bedürfte es selbst heutzutage eines müssenormen me?- und regeltechnischen Aufwandes der schlicht unrealistisch ist.

Solche Einfachstantriebe wie vorstehend genannt, verbieten jeglichen Bandaustausch mit anderen Geräten/Amateuren und sie machen ein gesamtes Band nach einem Ri? unbrauchbar > bezogen auf das Jahr 1954!
Warum ist das so? Nun es gab in den frühen F?nfzigern als qualitativ beste Bandsorte den TYP CH. Das ist ein Normalband, also 50?m dick und benutzt als Träger eine unterlage aus Acetylcellulose, kurz AC oder umgangssprachlich auch als Zellulose- oder Celloband bezeichnet. Diese Unterlage hat ein inniges verhältnis zur Luftfeuchtigkeit, weshalb der korrekten Lagerung eine große Bedeutung zukommt.
Nebenbei bemerkt, arbeite ich noch heut mit mehr als 50 Jahre altem Celloband erfolgreich und normalerweise rei?frei.

Ist die Lagerung nicht optimal, trocknet der Trägerfilm aus und dabei kommt es zu einer Schrumpfung wodurch laufende Einrisse schon programmiert sind. Im Extremfall, wenn Cellobänder zu feucht gelagert sind, anschließend mit normalem Zug fest gewickelt werden, sch?sselt der Wickel nach kurzer Zeit während der Trocknungsfase derart auf, daß er nur noch weggeworfen werden kann!

Wenn ein Band gerissen ist muß es geklebt werden - Hinterklebeband war um 55 völlig unbekannt, es wurde stets naß gearbeitet, was ein überlappen der vorher sauber zurechtgeschnittenen Enden um ca. 10 bis 15mm bedingt.

Und sofort stimmt die Wiedergabegeschwindigkeit nach der Klebestelle nicht mehr mit der Aufnahmegeschwindigkeit überein. Es ist bei so einer kleinen Stelle geh?rmüßig sicher nicht wahrnehmbar. Bei mehreren Stellen dann schon und damit ist das wichtigste Gestaltungsmittel, der Schnitt, mit solchen Geräten undurchf?hrbar.

Es waren beileibe keine Billigtrommeln, die Alfred Donner baute!

Das von ihm bei einigen seiner Gerätetypen (ob bei allen, kann ich nicht behaupten, vllt. weiß Hagen Pfau dazu genaueres?) angewendete Omegaprinzip umgeht elegant eine Klippe: Das Konstruktionsmerkmal Andruckrolle ist ein - wenn ich nicht irre - SchÖllersches Patent, ebenso wie der Ringkernkopf u.a.m. Die Rechtslage war auch in den späten Nachkriegsjahrens icherlich nicht völlig klar und um evtl. Querelen aus dem Wege zu gehen, entschieden sich einige Hersteller für diese Lösung. Auch schon vor den SachsenfunkGeräten gab es Omegakisten, wenn ich Vinzelberg glauben darf - ich habe keinen Grund an ihm zu zweifeln - dann funktionierte das um 1950 in Köpenick entwickelte BPG190a nach ebendiesem Schema. Daraus wurde dann etwas später vermutl. das Staßfurter MTG19, welches auch hier in einem anderen Thread besprochen wird.

Ja, also mit drei d?rren Worten komme ich nicht zu Stuhle!

Lieber Frank, die Frage welche Dich zuforderst quÖlt, ist freilich die nach dem exakten Bandlauf.

Ich werde versuchen das zu erklären - zeigen wäre einfacher

Der Vorratswickel liegt ganz "normal" links. Der Aufwickeltrieb selbst sitzt über dem darunter laufenden Plattenteller, praktisch in der 2. Etage.
Der Plattenteller selbst ist direkt angetrieben und mit ihm auch die Tonrolle, welche als (vermutlich) auswechselbare, ca. 45mm messende, gummierte Rolle auf dem Plattenteller befestigt ist. Nach oben hin folgt als nächstes das Kupplungsunterteil des Aufwickeltriebes und auf diesem schließlich sitzt der Wickelteller. Unterteil und Teller bilden zusammen eine gewichtsabhängige Rutschkupplung.

Das alles bedeutet, daß sich der Senkel über zwei ebenen bewegen muß, so wie ich dies schon in einem voranlaufenden Beitrag erwähnte. Also, nach der Passage der Köpfe läuft das Band über die erste Umlenkrolle unter den Aufwickelteller, umschlingt jetzt die Tonrolle und kehrt aufsteigend wieder zurück um über die zweite Umlentrolle schließlich oberhalb des Aufwickeltellers im Bobby fixiert zu werden.

Was ich nicht weiß ist, an welcher Stelle der Senkel geschr?nkt werden kann/muß resp. ob das überhaupt vonnöten ist. Ich würde davon abraten! Die bessere Lösung ist immer ein Umwickeln. Wenn diese Kiste eine HalbspurAusführung sein sollte, dann allerdings wird sich ein schr?nken nicht umgehen lassen wenn man auf der zweiten Spur unmittelbar nach Ablauf weiterhören will.

Das sind Fragen, die ich nur mutmaßen kann.

Ich hoffe daß ich Dir erstmal ein paar Anregungen geben konnte. Ein bissel probieren ist unumgänglich denn es gibt vermutl. keine zwei völlig identischen Geräte von Sachsenfunk.

Wenn nötig, dann mache ich mal eine Skizze vom Bandlauf - so wie ich ihn mir vorstelle; er muß dann doch nicht exakt so sein! Um das festlegen zu können muß die Drehrichtung der Wickelteller im Wiedergabemodus herausgefunden werden und wie gesagt, es sollte fest stehen, was er da für Köpfe verbaut hatte.


Ein Nachtrag noch: Das Teil, wo die Firma zu sehen ist, trägt den Aufdruck 78n und einen "ges?gten" Rand. Dieser Rand funktioniert als Stroboskop. Ich denke mal, daß das die Tonrolle ist, vorausgesetzt sie ist gummiert.

Mehr dazu später.
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Beitrag9/29, Verfasst am: 04.11.2007, 23:10   

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Hallo Michael,

danke erstmal vielmals für deine ausführlichen Erklärungen! Danke-Schild
Werde es mal nach deiner Anleitung probieren.

Allerdings hat das Teil auch im linken "Wickel" einen Motor als Antrieb. Das ganze kann natürlich als Umspulmechanik benutzt worden sein.
Um das Ganze besser sichtbar zu machen werde ich Detailfotos folgen lassen! Bitte um etwas Geduld!

Viele Grüße

Frank
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Beitrag10/29, Verfasst am: 05.11.2007, 00:03   

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Hallo Frank,

welcome on board!

Ein äußerst seltenes und überraschend gut erhaltenes Stück, was Du da erworben hast.
Ich hatte die Kiste bei IB entdeck und hier eingestellt - und würde ich noch in Berlin oder Cottbus wohnen, hättest Du beim Bieten einen harten Konkurenten gehabt Smile Ich wünsche Dir viel Freude mit diesem Gerät und uns Forum-Mitgliedern noch einige interessante Detail-Fotos von diesem "Sachsenfunk".
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Beitrag11/29, Verfasst am: 05.11.2007, 00:19   

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Alsdann nochmals kurz zum Antriebskonzept:

Ich gehe davon aus - ohne es im konkreten Fall zu wissen - daß der linke Motor ein HauptSchlußmotor, also ein Bürstenläufer ist und über einen Reibradantrieb auf die Wickelkupplung arbeitet. In diesem Falle wird hiermit nur der beschleunigte Rücklauf, also der Umspulvorgang realisiert. Im Wiedergabebetrieb erfolgt durch den stromlosen Motor eine Konstantbremsung zur Sicherung des erforderlichen Bandzuges. Evtl. kann das auch von einer Filzbremse gewichtsabhängig übernommen werden und der Motor besitzt ein automatisch einkuppelndes Reibrad. Das ist ja recht simpel machbar und erscheint mir sogar als die wahrscheinlichere Variante da der Omegaantrieb sehr empfindlich auf Lastwechsel reagiert.

Wenn sich stattdessen dort ein anderer Motor befindet, bin ich ohne weitere Details allerdings erstmal ratlos.
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Beitrag12/29, Verfasst am: 05.11.2007, 14:43   

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Zur besseren Erkl?rbarkeit der Funktionsweise hier mal die klare Bezeichnung der Teile des Bandlaufes:


R = R?ckwickeltrieb
A = Aufwickeltrieb
1 bis 5 = Leitrollen

Um ein abgelaufenes Band zurückzuspulen wäre der k?rzeste Weg der über die Rollen 4 und 1. Das ist leider nicht durchf?hrbar, da Rolle 4 unterhalb des Aufwickeltellers liegt. Es kann also nur in der Reihenfolge 5 - 4 - 1 funktionieren wobei das Band je nach der Drehrichtung des Aufwickelmotors im Zwischenraum der Rollen 1 und 2 oder "unterhalb" über Rolle 1 geführt wird.

Zu beachten ist immer wo die Schicht liegt und wo sie nach dem umspulen liegen soll.

Hat der R?ckwickeltrieb dagegen keine Drehrichtungsumkehr, dann kann es nur eine definierte Bandführung geben.


Nun ein paar Skizzen zum Bandlauf bei Aufnahme/Wiedergabe:


Es ist hier klar zu erkennen, daß beide Wickelteller im gleichen Drehsinn laufen. Dadurch bleibt die Schicht in Au?enlage. Eine Vollspuraufzeichnung kann nun wieder ins Archiv gestellt werden und muß dann, vor dem erneuten Abhören, erst zurückgespult werden. Das entsprächer der Rundfunkpraxis. Eine Halbspuraufnahme wird einfach durch umlegen des vollen Wickels auf den linken Teller in der zweiten Spur gelesen.
Das alles trifft so zu, wenn es sich um Aufzeichnungen mit klassischer Deutscher Spurlage handelt.

Bei Wickeln die mit internationaler Spurlage aufgenommen wurden, geht das so nicht. Um solche Bänder wiederzugeben gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten. Als erstes käme ein Umwickel in Betracht, bei dem der abzuwickelnde Senkel einfach entgegengesetzt der normalen Laufrichtung des Aufwickeltriebes aufgelegt und einmal zurückgewickelt wird. Ohne das kritische schr?nken des Bandes erhalten wir nun einen einwandfreien "Normalwickel", der allerdings nun nochmals umgespult werden muß um den richtigen Bandanfang zu bekommen.

Wenn das aus ZeitGründen, oder warum auch immer ausscheidet, bleibt nur die Möglichkeit das Band verkehrtherum auf den R?ckwickeltrieb zu legen



und so weiter normal abzuhören. Beim abhören der zweiten Halbspur muß dann allerdings der Senkel zwischen den Leitrollen 4 und 5 einmal um seine Achse gedreht werden,



damit er wieder mit Schicht nach innen aufgespult wird. Alternativ bliebe nur ein erneutes umwickeln nach dem zweiten Durchlauf.


Nun noch etwas zum Omegaantrieb:

Wie schon gesagt, ist das ein Verfahren, welches auch vor Alfred Donner schon angewandt wurde, auf Grund spezifischer Probleme dann aber für lange Zeit in der Versenkung verschwand um in den 80-ern bei einigen wenigen, aber hochpreisigen Geräten renommierter westelbischer Hersteller erneut für Wunder sorgen sollte. Kurz und gut, die Wunder blieben aus denn dieser Antrieb hat eben unübersehbare Nachteile, welche von den wenigen Vorteilen nicht kompensiert werden können. Sehr gut gewartete und exakt eingestellte Omegamaschinen laufen allerdings bestechend sauber!

Ein Wechsel der Vorschubgeschwindigkeit ist sicher auch bei dem SachsenfunkGerät ohne großen Aufwand möglich. Es bedarf nur einer anderen Tonrolle und einer simplen elektrischen Umschaltung des Entzerres. für 19,05 cm muß die Rolle 47 mm groß sein; entsprechend tut es eine solche mit 94 mm Durchmesser um mit 38,1 cm zu arbeiten. für geringwertige Qualität wie sie beim damaligen Bandmaterial mit 9,53 cm erzielbar war, beträgt der Rollendurchmesser 23,5 mm - theoretisch! In der Praxis ist zu prüfen, ob der Gummibelag bei so kleinem Umschlingungswinkel eine entsprechende Friktion gewährleisten kann. Evtl. ist dafür eine spezielle Mischung erforderlich. Machbar ist es auf alle Fälle.

In jedem Fall aber muß mittels Glimmlampe an der aufgesteckten Stroboscheibe die exakte Tourenzahl des Phonomotors einreguliert werden. Das geschieht äußerst simpel, indem ein kleiner Filzpfropfen gegen die von drei Fliehgewichten gespannte "Bremsscheibe" drückt. Der Filz sitzt auf einem Excenter, der von dem kleinen, rechts im Bild zu erkennenden Regulierhebel bewegt wird.



Klar zu erkennen, daß als Bandantrieb ein Staßfurter Phono-Einbauchassis dient; hier in der älteren Ausführung mit Nadeltonarm.
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Beitrag13/29, Verfasst am: 06.11.2007, 00:57   

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Hallo Michael,

ich weiß gar nicht was ich sagen soll?! So viel Mühe wie Du dir machst ist schon toll!!!! Leider bin ich zur Zeit beruflich unterwegs und kann Deine Vorschläge noch nicht anwenden, aber noch einmal ein dickes Dankeschön für Deine Hilfe.
Habe noch ein paar Bilder eingestellt, die auf meinem Laptop waren.
Wenn ich wieder zu Hause bin geht es frisch an?s Werk.

Gruß Frank
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Beitrag14/29, Verfasst am: 06.11.2007, 12:16   

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Lieber Frank,

glaubst Du noch immer an 1954 als Geburtsjahr?

Das Phonochassis jedenfalls stammt aus 1950/51 und die Röhrlis sind auch mit 51 gezeichnet. Auf Halde produziert wurde damals keinesfalls. Im Gegenteil. Das handschriftliche Signum auf dem Elkotopf kann ich nicht exakt entziffern, denke aber mal, daß es von A.D. h?chstselbst hingekritzelt wurde; also schon ein Artefakt darstellt

Spitze, daß es auch ein brauchbares SB zu dem Teil gibt. Allerdings sollte es gescannt werden. Wenn Du keine Möglichkeit dazu hast, schicke es einfach her.

Mich Ärgert nur eines: daß Alfred Donner dieses alles hier nicht mehr erleben darf!


Nachtrag:

Wegen dem Radiochassis gebe ich mal dem Jens einen Hinweis. Das ist zwar erstmal nicht vordringlich, doch er ist eben auf die Rochlitzer Kisten spezialisiert, kenn den 7E81 insbesondere sehr gut und es kann nichts schaden, ein paar wichtige Hinweise einzuholen ehe man sich unnötige Arbeit aufb?rdet.

Zuviel der Dankesbezeugungen - das ist bei mir purer Eigennutz! Wir hier sind angetreten zu helfen und dabei möglichst selbst noch was dazuzulernen. Es ist mein erster unmittelbarer Kontakt mit einer "Donnerkiste" und ich bin sehr dankbar dafür, daß Du hier bereit bist aktiv mitzuarbeiten. selbstverständlich ist es ein außerordentlicher Glücksfall, daß diese Eigenbautruhe nicht einem der ber?chtigten Leichenfledderer in die Hände gefallen ist und daß das Gerät, entgegen den Eindrücken aus der Offerte, in den Umständen entsprechend hervorragender Vollständigkeit erhalten ist.

La? Dir Zeit, hat es solange imm Keller geschlafen, braucht es eben bis zum völligen Erwachen etwas Geduld Cool
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Beitrag15/29, Verfasst am: 07.11.2007, 00:52   

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Hallo Michael,

habe die Antriebsmotoren für Dich fotografiert.





Leider ist da noch kein Leben drin, aber habe noch keine Gelegenheit zur systematischen Fehlersuche gehabt. Rätsel geben mir auch noch die Schalter Links auf. Wahrscheinlich ist der Erste für Netzversorgung, scheint aber defekt zu sein. Ich hoffe das ich nächste Woche wieder Luft habe mich da mal richtig rein zu knien! Glaube immer mehr an ein MusterGerät. Offensichtlich mußte es wohl bei dem Bau des Gerätes schnell gehen, die Ausschnitte für die Anordnung der Antriebsmotoren sind nicht gerade filigran. Mit dem Baujahr bin ich mir nicht mehr so sicher. Der MTG - Verstärker scheint wirklich aus 1951 zu sein, aber das Radiochassis hat Komponenten von 1954?!

Mit spätabendlichem Gruß aus Berlin

Frank
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