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Autor: MGW51 Verfasst am: 10.03.2007, 11:52 Betreff: Lautsprecher - Elektrostaten und andere HochTöner
Elektrostaten sind im Prinzip umgekehrte Kondensatormikrophone. Anders als diese können sie aber nur für sehr hohe Tonfrequenzen eingesetzt werden. Die untere Grenzfrequenz sollte 5kHz nicht unterschreiten! Das ist ggfs. durch entsprechend bemessene RC-Glieder sicherzustellen. Auch eine Drossel kann zum abblocken tiefer Frequenzen hinzugezogen werden. selbstverständlich benötigen Elektrostaten, genau wie Kondensatormikrophone auch eine eigene Betriebsgleichspannung, welche sich um 250 Volt bewegt.

Es ist Sorge zu tragen, daß die angelegte NF-Spannung niedrig genug bleibt, um Verzerrungen zu vermeiden. Bei zu großem Signalpegel droht die Zerst?rung der Membrane.

Bei nachgewiesener NF am "heißen" Anschluß muß zugleich dort auch die Polarisationsspannung gegen Masse messbar sein. Fehlt diese, dann ist der Vorwiderstand, über den der Elektrostat an der Betriebsspannung (meistens direkt am letzten Siebelko) liegt zu überprüfen. Wenn an den Ansch?ssen die vorgeschriebene Gleichspannung ebenfalls nachweisbar ist und der LP bleibt weiterhin stumm, dann ist der Elektrostat defekt.


ACHTUNG!
Nicht jeder HochTöner ist ein Elektrostat!
Es gibt auch Systeme, welche wie ein umgekehrter Kristalltonabnehmer arbeiten, also mit Seignettesalz. Diese bedürfen keiner Polarisationsspannung von ca. 250 Volt. Sie liegen zwar auch an der Betriebsspannung, die hier aber als geringe Vorspannung wirkt. Kristallsysteme sind noch empfindlicher als Statische Lautsprecher.


Eine weitere Form der Hochtonlautsprecher sind speziell modifizierte dynamische Systeme kleiner geometrischer Abmessungen. Mit der Größe allein ist es natürlich nicht getan! Diese dynamischen Hochtonchassis sind mit einer sehr steifen Membrane, die am Korbrand ohne Sicken fest verklebt und in ihrem völlig geschlossenen Zentrum auf dem Kern festgeschraubt ist. Dazu wird ein kleiner Metallkonus, durch dessen Zentrum die Schraube führt, fest mit der Membrane verklebt. Der Korb dieser Chassis ist stets aus Aluminium und vollkommen hermetisch geschlossen. Das alles zusammengenommen sorgt für eine starke D?mpfung da die Membrane so fast keinen Schwingungsweg zurücklegen kann. Zur Begrenzung der Leistungsaufnahme werden die tiefen und mittleren Frequenzen abgeschnitten; entweder mit einem RC-Glied oder auch mittels LC-Kombination. Die spartanische Ausführung kommt mit einem einzigen C pro HT-Chassis zurecht. Der Wirkungsgrad ist erstaunlich gut! Die obere Grenzfrequenz kann allerdings mit Piezo- und elektrostatischen Systemen nicht mithalten. Dafür sind diese Chassis nahezu unkaputtbar - wenn sie nicht versehentlich mit voller Leistung angeblasen werden - das macht dann die Schwingspule nicht mehr mit! Reparabel sind solche Chassis mit h?uslichen Mitteln nicht Sad




Nicht alles was nicht mehr geht ist hoffnungslos - das beweist Rainer hier mit der gegl?ckten Instandsetzung eines Elektrostaten welche man sich unbedingt mal anschauen sollte.


Autor: TipFox Verfasst am: 25.09.2011, 12:32 Betreff:
Nachtrag zum dynamischen HochTöner:

bei modernen HochTönern (erstmals habe ich es bei Lautsprechern aus den 80ern gesehen) ist der Luftspalt mit einer magnetischen Fl?ssigkeit gefällt. Die Viskosität - also die FließFähigkeit - ist bei dieser Fl?ssigkeit magnetfeldabhängig.
Die Fl?ssigkeit wird zäher bei höheren Feldstärken. Eine ideale Bed?mpfung für die Membran, zu hohe Auslenkungen werden in einem weiten Bereich verhindert ....


P.S.: wenn man es vermeiden kann, sollte man die Fl?ssigkeit nicht freisetzen - die Nanopartikel dringen in alles ein und sind kaum noch zu entfernen, die Haut z.B. muss dann "auswachsen" Wink



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