|
|
|
Hajo schrieb: Zitat: | übrigens glaube ich auch nicht, daß ein mitteleuropäischer Gerätebenutzer beim Umschalten auf eine höhere Eingangsspannung mittels Schaltbr?cke die Sicherung austauscht :: |
Das ist wohl wahr!
Deswegen - so glaube ich mich zu entsinnen, sind in den wirklich guten Geräten der Heimelektronik zwei bzw. sogar vier Sicherungen von Haus aus eingesetzt. Letzteres aber nur in den seltenen Fällen wo das Netz zweipolig abgesichert ist. Ansonsten hatte man für 240 und 220 Volt eine gemeinsame Sicherung festgelegt. Bei 110, 127 und 165 Volt wurde dann die größere mit dem Spannungsw?hler eingeschaltet.
Ganz allgemein muß man aber sagen, daß die Geräte beim großen Bruder überaus robust und auch wirklich durchdacht konstruiert sind. Das scheint auf den ersten Blick nicht immer so - dieser Eindruck, den uns unsere mitteleuropäischen Augen vermitteln t?uscht vielfach.
Um es mit Lenin zu sagen: Kommunismus bedeutet Bodenreform + Elektrifizierung!
Dieser Ausspruch von vor mehr als 80 Jahren mag die Situation, in der sich Rußland zu einer Zeit befand als hierzulanden der elektrische Strom aus der Wand Standard war, ein wenig verdeutlichen. Der Krieg führte ja u. a. auch dazu, daß beträchtliche Mengen an Technik und Ausr?stungen aller Art vom Ami geliefert worden sind. für die elektronischen Geräte bedeutet das eben auch, daß ein entsprechender Nachschub an Ersatzteilen wie z.B. Röhren unbedingt zu gewährleisten war denn die ziemlich altmodischen Oktalröhren haben längst nicht so eine Lebensdauer und Robustheit wie moderne Spanngitterröhren. Mit Feinsicherungen verhält oder verhielt es sich ähnlich. Die zeitgenössischen Sicherungen in sowjetischen Geräten bis in die Mittsechziger waren nahezu durchweg solche in den Abmessungen von 6,5 x 45 mm; die Sicherungshalter sind aberso bemessen, daß die auch hierzulanden einst gängigen 7,5 x 45 mm ebenso passen.
Was die Strombelastbarkeit angeht, so sind mir selbst nur drei Werte erinnerlich: 0,5 / 1 / 2 A - über deren Charakteristik schweigen die G?tter.
Das macht auch Sinn! Besonders wenn jemand nicht lesen kann. In dem Riesenland zu dieser Zeit mit hunderten Nationalitätten, nomadisierenden Volksst?mmen etc. nicht ungewöhnlich. Die drei Zahlen - genauso eingraviert wie ich sie geschrieben habe, sind einfach zu unterscheiden - eine Verwechselung ist nahezu ausgeschlossen.
Nun bin ich wirklich kein Rußlandkenner und so kann ich nicht ausschließen, daß es auch noch andere Sicherungsst?rken bei den 6,5 x 45 mm großen Sicherungen gab oder gibt. Was ich weiß ist, daß es auch kleine 5 x 20 Sicherungen "bis hintern Ural" geschafft haben und da mir Geräte erinnerlich sind, in denen beide BauGrößen vorkommen, habe ich den Schluß gezogen daß es eben so wie oben geschrieben gewollt war.
M?tterchen Rußland hält für Mitteleurop?er noch viele überraschungen parat
Das mit der Elektrifizierung schrieb ich nicht nur so dahin - so richtig abgeschlossen, nach unseren Vorstellungen, ist die heute auch noch nicht! Allerdings muß man dazu nicht bis nach Sibirien reisen - die Bilder von Hajo aus seiner Athener Zeit sind mir nur allzu deutlich im Gedächtnis.
Von einem Freund aus alten Tagen habe ich einen Reisebericht im seinerzeitigen Plattensammlerforum gerettet. Er hat ganz sicher keine Einwände, wenn ich den hier bei uns im OT einstelle. Ist absolut lesenswert |
|