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Hallo Dieter,
wenn Du das Gerät mit Geräten aus Westproduktion dieser Jahrg?nge vergleichst, dann wirst du sicher feststellen, daß da in zweierlei Hinsicht deutliche Unterschiede bestehen.
Zum Einen "hinkt" es, was die Herstellungstechnologie betrifft, den "West-Vertretern" weit hinterher.
(Miniaturisierung der Bauteile, mechanisierte oder teilautomatisierte Produktion usw.)
Zum Anderen - und das ist die unausbleibliche Folge davon - hat der Ostvertreter einen bedeutend höheren Handarbeitsaufwand, damit mehr Individualität und Aufwand im Detail.
Auch die Verwendung einer Gleichrichterröhre ist eher das Gegenteil eines technischen Fortschrittes, war dem Materialmangel geschuldet, es gab halt keine Selengleichrichter.
Nicht desto Trotz ist dieses Gerät für solche wie Dich und mich heute gerade wegen dieser - eigentlich damals schon - veralteten Technik interessanter als ein Gerät der gleichen Zeit aus bundesdeutscher Massenproduktion.
Das optische Erscheinungsbild entsprach in Ost und West dem Zeitgeschmack und dort wie hier gab es gute und weniger gute Formgestalter und Designer. Bei diesem Gerät hier hat für meinen Geschmack ein guter Designer die Hand im Spiel gehabt.
Und ich bin mir sicher, daß das Gerät nicht als K?chenradio konzipiert war, sondern als "normales" Stubenradio. Deshalb auch der ordentliche Klang.
Die Wohnungseinrichtungen damals tendierten in die Richtung: leicht, luftig, hell und freundlich. Die Zeit der erdrückenden muffigen d?steren schweren Mübel war - zumindest bei damals jungen Menschen - vorbei. Und so sehe ich das Gerät als ein rund um gelungenes, dem Zeitgeschmack angepasstes normales Teil, etwas veraltete Technik ansprechend verpackt. |
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