Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> GRAMMOPHON & SCHELLACK
Autor: MGW51 Verfasst am: 31.03.2006, 22:34 Betreff:
Vielen Dank Nils, Du hast mir sehr geholfen mit der Entscheidungsfindung.

Ich werde jetzt erstmal so einen Nadeltr?ger für meine KS22-Systeme ordern. 12,- Euronen sind bezahlbar hatte seinerzeit 8,-Mark gekostet, ein Diamant war 13,60 Mark).

Mir ist eben eingefallen, daß ich in meiner Sammlung ja auch einen moderneren Plattendreher von BSR, mit S-Tonarm habe. Dort ist das System mit zwei Schrauben von oben her in Langlöchern befestigt. Ich werde es mal ausbauen und ablichten. Vielleicht gibt es dafür passende Nadeln mit größerem Radius.

Ausprobieren täte ich es schonmal wollen.


Autor: MGW51 Verfasst am: 31.03.2006, 22:45 Betreff:
Danke Jürgen, das erklärt vieles.

Wegen dem Frequenzgang mache ich mir bei den alte, abgefahrenen Schellackplatten nun keine großen Gedanken.

Bei diesen alten Scheiben gab es sowieso noch keine verbindliche Schneidkennlinienentzerrung und von daherglaube ich, daß man das getrost ignorieren kann. Ein wenig manuelle Korrektur per Klangsteller sollte es bringen.

Bei den Nachkriegspressungen sieht das allerdings dann schon ganz anders aus. Bei denen wäre vielleicht doch ein Magnetsystem mit korrekter Entzerrung die 1. Wahl; aber bestimmt nicht bei meinen stahlnadelgequÖlten Amigas/Eternas etc.


Autor: Radiomeister Verfasst am: 09.04.2006, 17:30 Betreff: Schellacks überspielen
Schellacküberspielen:
Antwort auf alle posts gesammelt:

ich digitalisiere direkt , ohne steinberg...fred hat recht, das geht so nicht...raubt die seele der musik, das was weggefiltert wird fehlt am ende, high end wird keiner erwarten.

akustisch überspielen:

in den 80ern hat nimbus records ein emv grammophon (mechan.aufzug) in eine kirche gestellt, 2 mkrofone in xy aufstellung und so die schellacks von caruso auf cd gebracht.


mit den plattenspielern :

bei einem magnetsystem ist folgendes zu beachten.



wenn die wicklingen nicht intern zusammengeschaltet sind, kann man die anschl?sse tauschen (bei shure m75 und m78 geht das, haben im manual sogar das schaltschema angegeben)

entzerrung...nein es ist nicht egal.
denn die tiefen frequenzen (rumpeln) werden bei der von der vinylplatte kommende RIAA schneidkennlinienentzerrung diese zu stark angehoben.

deshalb müßte man je nach plattenfirma eine eigene entzerrung fahren.

Es gab mal ein bausatzprojjekt vom bekannten autor g.corinth

sein verst?rker hatte folgende voreingestellten entzerrungen:

75/318/3180 us
50/318/3180 us
25/318/3180 us
0/318/3180 us

us = mykrosekunden

bei einem kristall/keramikabtaster spielt dies keine rolle

da schellacks einen niedrigen pegel am abtaster hervorrufen kommt noch mehr rauschen und brummen hinzu als bei vinylplatten

ich verwende einen B&O beogram 1000 (verwende eine eigene nadel für 78er) einen selbstbau preamp der dann in den beomaster 900 einspeist ...das signal geht zur A/D Wandlung in einen DAT Recorder Sony 57ES , über opto digital ausgang zum PC , der wegen st?rungen nicht an die anlage angekoppelt ist in eine Terratec EWX Soundcard mit optischem digitaleingang.

audioaufnahme mit wave lab light....wie gesagt steinberg clean verwende ich nicht, hat im endeffekt negative einwirkungen auf den klang.

schellacks kommen mit nahezu hifi bis seemuschelklang...

und waschen bekommt ihnen auch gut, (handelsübliche schallplattenwaschmaschine)

man sollte beim abtaster einen konischen nadelschliff mit eher großem radius nehmen, da bei zu kleinem nadelschliff (und elliptischen umso mehr) die nadel zu tief nach unten kommt und in der tiefe der rille im dreck rumw?hlt, bzw auch klemmen kann.

uff...das wars mal fürs erste.

liebe Größe

wolfgang


Autor: fred †
 Verfasst am: 10.04.2006, 03:08 Betreff:
Hallo Wolfgang,

also ich kann dir das bestätigen - du machst es sicher richtig, denn von deiner mp3 CD klingt die musik noch immer lebendig! hab sie schon alle im archiv eingebaut Smile

viele Grüße,
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 10.04.2006, 09:16 Betreff:
Hallo Wolfgang,

mir gefällt die Kathedral-Variante! Zwar nicht ganz in dieser Größenordnung, aber ein leicht halliger Raum sollte sich schaffen lassen und der Rest ist halt ein bissel aufwendiger als ein elektrischer Direktumschnitt. für meine 20-er und 30-er Pressungen, bei Abtastung mit der Glimmerdose, vermutlich aber die akustisch optimalste, weil authentischste Lösung. Das ist, wie Du schon sagst, ein Dilemma wenn ein derart entstelltes Klangbild zurechtgemischt wird, wie ich es einmal auf einer CD gehört hatte - da war ich satt!
Bei mir kommt prinzipiell nur ein Umschnitt auf Band in Frage. Dieses dann weiter zu verarbeiten, ist ein anderes Thema.

Mich bewegt noch der Materialverschlei? des Abtasters. Eigentlich sollte man ja für jede Plattenseite eine neue Nadel einsetzen - da werde ich aber nicht sehr weit springen! Mittlerweile traue ich kaum noch einem Ihbee-Verkäufer - außer mir selbst Laughing - übern Weg. Mein letztes Schockerlebnis datiert vom 6.4. sitzt noch tief.
Kann hier etwa ein ehrlicher Nadelanbieter empfohlen werden? Das wäre wirklich sehr hilfreich denn mein Kenntnisstand reicht nur eben soweit, daß ich eine Tonnadel sicher von einen Nagel unterscheiden zu können glaube. Ob es eine gute Nadel oder ein Gravierstichel ist.....wie erkenne ich das?

Bei der elektrischen Abtastung für die jüngeren Platten habe ich keine Wahl, da gibt es nur eine 65my Nadel die in meine bevorzugten Systeme paßt. Den anderen Plattendreher, mit einem von oben her angeschraubten System, muß ich erstmal auf Rumpel testen, ehe ich dieses Teil in Erwägung ziehen kann. Werde mal ein Bild machen denn ich habe keine Ahnung was für ein Nadeltr?ger da hinein paßt.

Erst wenn alles auf Senkel ist, werde ich den Rechenknecht bemühen. Und Euch sicher auch wieder!


Autor: Andreas Verfasst am: 10.04.2006, 09:38 Betreff:
Hallo Micha,
was Nadeln angeht - kann mich entsinnen, daß wir aus der Not heraus auch Igelborsten mit Erfolg eingesetzt haben. Bleibt die Frage: Wo kriegst Du die Dinger her?


Autor: Radiomeister Verfasst am: 10.04.2006, 12:01 Betreff:
Hallo Michael!

Nun zu den Igelborsten kann ich keine Referenzdaten anbieten

Wenn Du einen Tonarm mit 1/2" befestigung hast, kannst du preiswert systeme mit brauchbaren nadeln kaufen.

shure , adc, goldring, audio Technica....
da gibts auch noch NOS nadeln dazu versandhandel außerhalb ebay...

wenn du iehbehh nicht traust, dann kannst du mal zu money point gehen.
mein vater hat einen guten hifi plattenspieler (project) um 25? gekriegt...
und du kannst das teil checken bevor du zahlst.

zur cathedral Lösung

die haben schon einen gewissen aufwand betrieben, mic position finden hat tage gedauert....

nadel nachschub, reinigen, etc.

auch haben sie in der nacht überspielt (untergrundbahn, autos, etc)

kommt auch drauf an, wieviele du zu überspielen hättest.



beim elektronischen überspielen ist das rumpeln eines jeden plattenspielers der vinylplatten spielen kann geringer als die einer 78er.... problem wieder die tiefenanhebung der riaa entzerrung. bei den meisten (billigeren =< 500?) entzerrvorverst?rkern wird aktiv entzerrt, d.h. das rumpelsignal wird verstörtkt und kann zu verzerrungen in den hörbaren bereich kommen, die dann nicht mehr wegzufiltern sind.deswegen aufpassen!

ich nehme auch für mp3/cd in stereo auf, das rauschen sorgt für eine gewisse r?umliche ambience...

danke fred für die blumen, ich habe mich wirklich bem?ht!

liebe Größe

Wolfgang


Autor: MGW51 Verfasst am: 10.04.2006, 12:22 Betreff:
Igelborsten wären kein Problem - so absurd finde ich das gar nicht. Bestimmt kann man damit weniger Schaden anrichten als mit ungeeigneten Stiften.

Zu meinen Tonarmen mach ich mal Bilder und dann seht ihr was bei mir Sache ist.

Jetzt muß ich erst noch schnell ein paar Schellacklabels in meine Galerie hochladen und dann ein bisschen Geld verdienen.


Autor: Nils Verfasst am: 10.04.2006, 18:56 Betreff:
Hallo Michael,

möchte nur mal schnell Deine Frage zu guten Nadeln von Ebay beantworten.
Der günstigste Anbieter mit sehr guter Ware aus neuer Produktion ist


http://cgi.ebay.de/100-LEISE-GRAMMOPHON ? dZViewItem

Ja, es gibt sogar noch einen Hersteller dieser Nadeln in Schwabach ! Happy

Igelstacheln kollidieren sicher mit dem Tierschutz.

Es gab auch Holznadeln aus Bambus sowie die Stacheln einer bestimmten Kaktebensorte.

Ich glaube aber, mit dem obigen Anbieter und seiner Ware bist Du gut bedient....

Viele Grüße, Nils


Autor: Plattensammler Verfasst am: 16.04.2006, 02:05 Betreff:
Hallo allerseits,

um meine Schellackplatten über Anlage abspielen zu können, habe ich vor Jahren eine Lösung gefunden, mit der ich bis heute sehr zufrieden bin:

Lenco L75 mit Shure M78S Schellacksystem, angeschlossen an Mischpult/Vorverst?rker. Von da aus geht's dann wahlweise zum Line-Eingang des Verstärkers, zum Tonbandgerät oder zur Soundkarte. Manchmal auch alles auf einmal... Smile

Gruß, Wolfgang


Autor: Nils Verfasst am: 16.04.2006, 05:25 Betreff:
Hallo Wolfgang,
ein befreundeter Sammler von mir spielt auch genau in dieser Kombination seine Schellackplatten!

Die alten Lencos sind oft sehr preisgünstig auf dem Flohmarkt zu bekommen, sind aber schnirkellos solide !
Das Shure-System ( 75 oder 78 ) finde ich auch am praktischsten, weil Ersatz-Diamanten mit entsprechender Spitzenverrundung für Schellackplatten relativ leicht und preisgünstig zu bekommen sind.

Viele Grüße, Nils


Autor: Thomas Verfasst am: 17.04.2006, 13:59 Betreff:
Hallo zusammen,

ich kann zwar nicht viel zu Schellacks sagen, habe aber großes Interesse daran.

Ich habe selber nur 2 Stück.

Ich spiele diese mit Shure M75 und der dazu angefertigten Nadel auf verschiedenen Dual Plattenspielern ab.
Mei?t ist es der 1218.

Ich bin mit dieser Lösung recht zufrieden.

Zwar habe ich PE Spieler, Telefunken und Philips, die ebenfalls mit passenden Nadeln ausger?stet sind, aber die Handhabung der Dual ist einfacher. Da wechsle ich den Kopf mal schnell und stelle das Auflagegewicht nach, sofern überhaupt nötig und schon kann ich die Schellaks abspielen.

Alle Geräte sind übrigens mit neuen oder noch sehr guten Nadeln versehen, so daß sie die guten Schätzchen nicht beschädigen.

Gerne hätte ich ein richtiges Grammophon, aber dieses würde ich wahrscheinlich nicht wirklich benutzen, weil mir die Scheiben doch zu Schade wären.

Zum digitalisieren nutze ich Steinberg Get It On CD in einer teuren Version, aber weder die beiden Schellacks, noch meine Vinyls werden nachbearbeitet.

Es soll alles so bleiben wie es ist.

Gruß Thomas


Autor: Nils Verfasst am: 17.04.2006, 14:29 Betreff:
Hallo Thomas,

ich glaube auch, daß die Plattenspielermarke im Grunde gar keine Rolle spielt....
Momentan benutze ich einen Dual 1216.
Viel wesentlicher ist der richtige Diamant/Saphir!

Das Shure-System mit entsprechendem Diamant ( mit spezieller Spitzenverrundung für Schellack, also mindestens 60 mu) ist das System der Wahl. ( Preisgünstig und Schellackdiamant leicht erhältlich)

Wenn Du das System NUR für Deine Schellackplatten benutzt, empfiehlt es sich, das die beiden Kanäle hinten am System zusammenzulegen, so daß die Platten Mono wiedergegeben werden. Das bringt durchaus etwas weniger Grundrauschen.

Alles andere, wie " Anti Scating" hat mein Dual zwar auch, aber bei den Schellackplatten habe ich noch nie eine wirkliche Veränderung wahrgenommen.
Vielleicht schont richtig eingestelltes Anti Scating den Diamant etwas...

Meistens spiele ich mit einem Auflagegewicht von 1,5 g. Bei gut erhaltenen Platten geht das tadellos!
Man muß ja bedenken, daß auch der Diamant bei möglichst geringem Auflagegewicht ganz wesentlich länger lebt! Bei sehr geringen Gewicht, also optimalen Bedingungen, wird seine Lebensdauer immerhin mit 1000 Betriebsstund?n angegeben.

Gruß, Nils


Autor: Thomas Verfasst am: 18.04.2006, 00:51 Betreff:
Hallo Nils,

ich spiele meine Vinyl Scheiben fast bei jedem Spieler it 1,2 bis 1,5 ab.
Nur wenige werden sogar mit 1,0 gefahren.

Die Schellacks spiele ich auch nur mit 1,5 bis 2 ab und das funktioniert recht gut.

Die verrundung liegt bei 65?, dürfte also gut für Schellack sein.

Gruß Thomas


Autor: MGW51 Verfasst am: 21.04.2006, 23:15 Betreff:
Hallo Freunde,

heute bekam ich per Post die bestellten Nadeln. Prima Qualität und wirklich sehr preisgünstig. Ich hätte ja nie gedacht, daß es in Deutschland sogar noch einen Hersteller dafür gibt.

Habe bloß erst mal 200 leise genommen.

Wenn alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, dann werde ich für meine alten mech. geschnittenen Platten wohl nochmal so ein Packen in laut ordern.

Oder was meint Nils dazu?

Auf alle Fälle muß ich mal suchen, ob nicht noch einer von den Tonarmen mit nachstellbarem Oberlager da ist. Das schwebt mir noch so vor.


Autor: Nils Verfasst am: 22.04.2006, 05:32 Betreff:
Hallo Michael !

Ja, wenn man auf die Verpackung keinen Wert legt, ist es zumindest bei Ebay die günstigste Möglichkeit Stahlnadeln zu bestellen.

Wegen der Lautstärke mach Dir doch erstmal ein Bild auf Deinem Grammophon. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Du höchstens für ganz alte Platten ( so vor 1925) mittellaute Nadeln brauchst.

Die leise Nadel ist schon universell zu gebrauchen. für 50iger Jahre Platten kommt ohnehin nichts anderes in Frage, weil schon die leisen Nadeln unangenehm laut sind ! Laughing

für alle die darüber Bescheid wissen wollen: auf den ersten 2 Seiten dieses Threads wird beschrieben, warum "leise" Nadeln eigentlich immer eine gute Wahl sind und warum man damit seinen Platten einen Gefallen tut.

Gib doch nochmal Nachricht, Michael, wie die Platten auf Deinem Grammophon spielen mit den neuen Nadeln !
Die in zwei Spitzen gelagerten Tonarme bei Grammophonen sind schon nicht schlecht, weil man anfing, sich langsam Gedanken zu machen, dem Tonarm möglichst nur eine horizontale Bewegung zu erlauben. ( Auch hier über die HinterGründe mehr auf den ersten zwei Seiten hier)

Mit Gruß, Nils



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