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Hallo Andreas,
interessanter Weise schreibst du, dass die Röhrentechnik dahin tendierte, Pentoden zu entwickeln, die die Harmonischen als Klirrfaktor st?rker hervorheben.
Mein Buch von 1939 hat dort andere Ansichten. Die Triode als Leistungsröhre wurde schnell abgelöst von der weiterentwickelten Pentode. Schnell hat man erkannt, dass ein Steuergitter den wirksamen Durchgriff senkt und daher bei gleichbleibenden Ri die Steilheit und damit die Ausgangsleistung enorm steigern kann.
Da auch eine Triode keine gleichmäßigen Ausgangskennlinen aufweist, verursachen diese Verzerrungen. D. h. es treten Oberschwingungen auf, wobei die 2. Oberschwingung sehr dominierend ist und 5 Prozent nicht überschreiten sollte. Dazu muss Ra allerdings Größer als 2x Ri sein, auf Kosten der Leistung.
Wird zu der Triode ein Steuergitter genutzt und weitere Bremsgitter, sprich eine Pentode, wird der wirksame Durchgriff verkleinert und die Steilheit und damit die Ausgangsleistung enorm erhöht. Aus einem dargestelltem Diagramm, in dem die Klirrfaktoren und die Leistung vom Ra abhängig sind, erkenne ich folgendes:
Die 2. Oberschwingung fällt im günstig gewählten Leistungsbereich auf einen vernachl?ssigbaren Leistungsanteil, lediglich die 3. Oberschwingung steigt linear mit ansteigenden Ausgangswiderstand. Der Klirrfaktor wird also hauptsächlich bestimmt durch die 3. Oberschwingung, die weniger störend empfunden wird als die zweite. So dass in der Rundfunktechnik anno 1939 bei der Pentode ein Klirrfaktor bis max 10 Prozent zulässig war.
Es wurde also bewusst die 2. Oberschwingung verdrängt zugunsten der nun dominierenden 3. Oberschwingung, die als nicht so störend wie die 2. empfunden wurde.
Das sind für mich widersprüchliche Aussagen, oder ich verwechsle hier Oberschwingungen mit Harmonische.
Muss auch hier erstmal wieder in meine Physikb?cher reinschauen und mein Wissen auffrischen.
Gruß, michael48 |
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