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Hallo, lieber Hajo,
sehr interessant, vielen Dank!
Vielleicht erstmal ein paar Informationen, die ich zu den Folien habe:
manche Schallplattenh?ndler (hier wohl eher die größeren) hatten ein Decelith-SchneideGerät. Sie boten den Kunden "Eigenaufnahmen" in einem kleinen Studio, zumeist ausgestattet mit Klavier, an. Sehr beliebt waren hier musikalische Darbietungen, aber auch Ansprachen zu Geburtstag, Hochzeit, Jubil?um etc.
Hier das FolienschneideGerät der Universität Halle (Telefunken, Baujahr 1932), welches bis weit in die 50er Jahre benutzt wurde.
Oft ließen sich die Händler dann sogar Etiketten für diese Folien drucken, wie in meinem Beispiel im ersten Beitrag "Wuton". (wahrscheinlich Plattenhändler Wutke o.?.)
Es gab diese Folien auch in verschiedenen Farben! Die Folien von Firma Decelith habe ich definitiv schon im typischen "Senkel-Braun" gesehen.
Da es diese bunten (Folien-)Platten gepresst auch in Rot, Blau, Grün, Orange gab, mag Deine "Masterplatte" eine gepresste gewesen sein, von der dann halbprivat wiederum die Folien geschnitten wurden.
Ob Deine Bunte wirklich gepresst oder geschnitten war, kann ich natürlich nicht sagen! Theoretisch ist beides möglich.
Von der Firma TEMPO sind allerdings keine Pressungen auf buntem Acetat bekannt. Ich halte die PlattenhÖllen eher für zufällig.
Aber ich halte einen privaten Schnitt für wahrscheinlicher. Denn mir ist zum Beispiel vom "Televox"-Laden aus Berlin bekannt, daß Auflagen unter 200 einen Pressauftrag nicht lohnten.
über 200 Stück hingegen konnte man richtig auf Schellack pressen lassen, einschließlich gedruckten Etiketts. Diese Lohnpressungen machten wohl alle Firmen, aber von LINDSTR?M (Odeon etc) ist es für Kleinmengen bekannt.
Es gab wahrscheinlich auch verschiedene Anbieter dieses Mitschnittfolien. Decelith ist ja eine Handeslsmarke. Gut vorstellbar, daß es diese Folien auch von einem anderen Hersteller in bunten Farben gab.
Viele Grüße, Nils |
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