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Lieber Nils, das ist ja wieder mal eine umwerfende Erkenntnis für mich!
Auf Preiscodes wäre ich im Leben nie gekommen, habe diverse Vermutungen HM=Heitere Muse oder LM=Laute Musik und ähnliches angestellt. natürlich alles fruchtlos. Intuitiv habe ich die hier gezeigten M-Platten den 12-ZÖllern, einzig auf Grund ihrer Inhaltsangaben zugeordnet und aus diesem Grunde findet sich Deine Bar-Trio "H-Platte" eben im Ordner Polydor bei den 25-er Platten wieder. Also grundsätzlich richtig eingeordnet.
Was die Standorte der Preßwerke angeht, so habe ich lediglich bei den ODEON die Vermutung, daß die "Be-Nummer" für das Berliner Werk steht. Doch das ist wieder eine andere Baustelle.
Um nochmal auf die Ursprungsfrage zurückzukommen:
Sicher ist ja nun daß es sich um einen PreisSchlüssel handelt. Sicher ist auch, daß aus diesem die PlattenGröße direkt ableitbar ist. Der Bezug zum Herstellungsverfahren bleibt weiterhin offen bzw. kann da nur spekuliert werden, warum es eine so große Bandbreite bei den Preisen gab. Stehen diese Preisdifferenzen vielleicht mit der Qualität der Pressung = dem +/- substituierten Rohmaterial in Zusammenhang oder gibt es da einen zeitlichen Bezug zu schwankenden Preisen für die Rohstoffe?
Was die Substituierung mittels Regenerat aus Altplatten angeht, so sollte sich diese bis in die Endzeitphase des WKII deutlich gesteigert haben. Parallel dazu kann es durchaus die gleichen Aufnahmen in wesentlich kleinerer Stückzahl mit "sauberem" Rohstoff gegeben haben. Eine Vermutung, mehr nicht, die sich aus dem enormen Unterschied RM 3,- zu RM 5,40 mir so aufdrängt.
Der spätgeborene neigt erfahrungsgemäß leicht dazu, diese Preise als niedrig anzusehen - ein fataler Irrtum! Die Reichsmark war bis zum Kriegsende bittesehr keine Ramschw?hrung und RM 5,40 bedeuten eben 80% Aufschlag auf die gleichgroße aber preiswertere Platte. Wer sich das antat, mußte es auch erstmal haben! Logischerweise kein Terrain für einen Tagesschlager und folglich sind die schwarz etikettierten 30-er äußerst selten; so selten, daß sich noch keine einzige dieser Art unter meine Augen getraut hat. So weiß ich also nichtmal, wie deren Etiketten bedruckt sind.
Stattdessen besitze ich einige Platten der Grammophon die mit ihren besterhaltenen, überaus bunten Etiketten wenigstens sehr dekorativ daherkommen, von deren akustischer Qualität aber bestenfalls ein stark Geh?rgeschädigter zu überzeugen wäre. Auf diesen Platten ist nichts von Siemens-Halske und auch nichts von Polydor zu lesen; mir ist es jetzt auch nicht möglich zu behaupten, daß es sich bei dem Label um die Deutsche Grammophon handelt. Dazu muß ich erstmal diese Scheiben wieder "ausgraben".
Es bleibt weiterhin spannend!
Erstmal werde ich die letzten Beiträge abtrennen und damit ein eigenes Thema beGründen. Der Thread "Materialbedingte Schw?chen..." paßt hervorragend in diese Problematik und wird als nächstes rekonstruiert werden.
Nun kann man über alles diskutieren - wenn es um akustische Qualitäten geht, bleibt aber die Suppe fade, solange wir diese Qualitätsunterschiede nicht auch akustisch wahrnehmbar machen (können). In Klammern deswegen, weil bei allem BeMühen ein individuelles Empfinden nicht diktierbar ist. Um zu objektiv vergleichbaren Ergebnissen zu kommen br?uchte es eine Aufnahme, die eben in unterschiedlichen Verfahren und mit unterschiedlichen Materialien abgepreßt und in allen diesen Varianten möglichst neuwertig verfügbar ist. Darüberhinaus muß die Wiedergabe ebenso mit exakt der gleichen Gerätschaft Erfolgen und bei identischen Einstellungen auf ein digitales Medium gespeichert werden. Ein unrealistischer Wunschtraum denn niemand von uns und auch kein mir bekannter großer Sammler der weit mehr als tausend Platten in den Regalen stehen hat wird alle diese Voraussetzungen zu erfüllen in der Lage sein. Leider! Es könnte also lediglich ein Versuch sein - was ich dazu beitragen kann würde ich gerne tun. |
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