Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Geräte mit "Einbaulautsprecher"
Autor: MGW51 Verfasst am: 13.07.2011, 23:55 Betreff: 2. Generation: Der akustische Lautsprecher
Die Hochzeit der Grammophone setzte ein, als man den physikalischen Gesetzen begann Rechnung zu tragen und die unschönen Blechtr?ten in verkleinerter Form in das Geräteinnere verlegte. Der Status wandelte sich vom wenig geliebten Dreckf?nger zum praktischen oder gar repräsentativen, also schönem Mübel. Der Tischler konnte seiner Kreativität freien Lauf lassen und wo wohl ein Klempner "um die Eckke" wohnte, wurden die Lautsprecher auch weiter aus Blech gefertigt. Derartige Geräte vermögen zwar immer recht laut zu sein, von selbstverständlichem Wohlklang ist hingegen nicht unbedingt die Rede. Das hängt einfach damit zusammen, daß ein Vollmetall-Lautsprecher sehr sorgfältig und mit recht hohem Materialaufwand zusammengelötet werden muß wenn er nicht scheppern, klirren, plärren oder sonstwelche Mi?kl?nge produzieren soll. Damit wird die Herstellung logischerweise erheblich teurer, als es manchem Zwiebellederportemonaise zutr?glich war. Das erklärt auch, warum solche Geräte heute sehr selten anzutreffen sind denn ihre Wirkungsstätten waren wohl nur seltenst die heimische "Gute Stube" sondern eher ein Klubraum, ein kleiner Saal oder ein anderes öffentliches Etablissement. Neben einem wirklich guten Klang erzeugten solche "großlautsprecher-Apparate" auch entsprechende Lautstärken! In diese Kategorie fallen auch die rel. wenigen Modelle mit zwei übereinander liegenden, fest miteinander verbundenen Lautsprechern. Das sind recht pomp?se Mübel, unhandlich, unpraktisch, schwer und damit war ihr Schicksal, anders als bei den wesentlich handlicheren TischGeräten, mit aufkommenden neuen Techniken, wie es die elektrische Schalldose ist, besiegelt.

Einen guten Klang liefern stets jene Lautsprecher, die aus Furnierbl?ttern sorgsam konisch gerollt und verleimt worden sind. Ihre SchallaustrittsÖffnung liegt idealerweise deutlich außermittig in der Gehäusefront und kann somit von zwei Klappt?rchen einmal mehr oder auch weit weniger abgedeckt werden. Ist es dann immer noch zu laut, kann ein Staubtuch vorsichtig in den Schalltrichter eingelegt werden. In dieser Bauform gibt es sowohl Stand- als auch TischGeräte.
Diese Apparate haben die größte Verbreitung gehabt und sind auch heute noch sehr oft und rel. günstig zu bekommen. Ihre klanglichen Qualitäten sind sehr breit gestreut - man achte dabei besonders auf den Tonarm und die Konstruktion der Dose.



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