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Liebe Bastelfreunde,
wer kennt sie nicht, die ungeliebten Funkstörungen - die natürlich immer dann auftauchen, wenn man sie gerade überhaupt nicht gebrauchen kann. Aktuell war das bei mir so beim Versuch, eine Aussendung auf ca. 21KHz, also im VLF-Bereich abzuhören. Das ging völlig daneben, weil ein örtlicher Störnebel alles überdeckte. So etwas ist besonders Ärgerlich, wenn wie hier so eine Station nur sehr selten arbeitet ...
Nun - ein störungsfreier Empfang im Bereich 0...30Mhz ist heute kaum noch möglich, also bleibt nur übrig, die Störquellen im Umfeld zu identifizieren und bei Bedarf abzuschalten.
Aber wie findet man sie ?
Meine Versuche mit einem kleinen Transistorradio waren zwar teilweise erfolgreich, aber es ist relativ lästig beim Suchen jeweils eine günstige Abstimmung zu suchen.
Da wäre etwas wirklich Breitbandiges angesagt - und damit sind wir beim Thema.
Ihr erinnert Euch vielleicht an das Retro-Radio - ein kleiner Geradeaus-Empfänger für MW mit einem speziellen IC, dem TA7642 - der bis auf die Pinbelegung dem ZN414 oder auch dem MK484 entspricht.
Das IC hat eine sehr hohe Verstärkung und eine eben solche Eingangsimpedanz - wenn man dort ohne Abstimmkreis arbeiten würde ...
Da ich noch einen zweiten Bausatz für eine Retro-Radio habe, wurde nun also erst einmal die Schaltung analysiert und alles "überflüssige" gestrichen - siehe die nachfolgende Schaltung:
Als Antenne habe ich ein Stück Gitarrensaite verwendet, die zum Berührungsschutz noch mit Schrumpfschlauch überzogen wurde. Im ersten Ansatz war die Antenne ca. 40cm lang - das stellte sich dann aber als zu viel heraus, also wurde noch einmal auf 20cm gekürzt. Statt Lautsprecher wird ein Kopfhörer verwendet (üblicher Kopfhörer, wie er auch als Headset Anwendung findet). Die beiden Kapseln wurde in Reihe geschaltet und die Stereoklinke gegen eine Monoklinke ausgetauscht.
Dadurch kann man das Gerät einfach durch Einstecken des Kopfhörers einschalten, s. Schaltung ....
Das Ganze kam dann noch in ein Gehäuse aus dem Edelschrott - und fertig ist ein sehr empfindlicher Störquellen - Sucher :
Die Fotos zeigen noch die zu lange Antenne ...
Erste Tests zeigen ein beängstigendes Bild: praktisch _jedes_ Gerät der heutigen Unterhaltungselektronik stört, was das Zeug hält.
Ganz besondere Störenfriede:
- LCD-Fernseher im Standby
- Ladeschalen der ISDN-Telefone
- LadeGerät des Handys
- elektrische Zahnbürste
- Kaffeeautomat
- NetzwerkElemente (wobei die Kabel recht "dicht" sind)
Und dann gibt es da mittlerweile doch 2 "Energiesparlampen" in unserem Haus - Au Weia ! Die Störungen sind so stark, dass das Gerät zugestopft wird und fast verstummt. Wirklich neu war das zwar nicht für mich - aber doch dieses Ausmaß!
Ich denke, der RF-Sniffer wird mir noch gute Dienste Leisten - mit _weniger_ Störungen ist ja in Zukunft kaum zu rechnen Zuletzt bearbeitet von TipFox am 18.08.2022, 23:07, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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