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Entwicklung professioneller Tonbandgeräte bei AEG/TFK
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Frank Stegmeier
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Beitrag1/10, Verfasst am: 08.02.2007, 23:51   

Betreff:   Entwicklung professioneller Tonbandgeräte bei AEG/TFK
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Im Folgenden habe ich den Versuch unternommen, etwas zur Entwicklung der AEG/TFK zu schreiben. Der Beitrag fu?t im wesentlichen auf dem Text, den ich für die Seite "Die Tonbandgeschichte" von Christoph Rose geschrieben habe. Die Bilder sind verlinkt und noch nicht optimal. Herzlichen Dank an Dietrich Gipp, der an wesentlicher Stelle bei TFK in Konstanz tätig war, und an Hans-Joachim R?hrs für deren Korrekturen und Ergänzungen. für weitere Korrekturen bin ich dankbar...
Vielen Dank auch an Michael Zirke für die Einbindung der Bilder.

Die Entwicklung professioneller Tonbandgeräte bei AEG und Telefunken nach 1945:


Bei Kriegsende 1945 waren alle Produktionsstätten der AEG zerstört oder schwer beschädigt. Der ausländische Patentbesitz, bestehend aus mehreren Hundert Patenten, war verloren

Bis am 4. Juli 1945 Briten und Amerikaner in Berlin eintrafen, hatten die Sowjets bereits die vorhandenen Entwicklungs- und Fertigungsunterlagen beschlagnahmt und mit der Demontage der noch intakten Industrieanlagen begonnen, und zwar auch in den späteren West-Sektoren. Die Demontagen wurden in Westberlin bis 1949, in Ost-Berlin bis 1953 fortgesetzt (19). Viele AEG-Betriebe lagen auf dem Gebiet der sowjetischen Zone, aus der später die DDR entstand. Von den 16 AEG-Werken in Berlin lagen 11 im sowjetischen Sektor und wurden in VEB umgewandelt (19).

Am 18. Juni 1948 begann die sowjetische Blockade der Verbindungswege zwischen Westdeutschland und Berlin. Das bedeutete Stromsperren, Kohlemangel, Fortsetzung der Lebensmittelrationierung. Die amerikanische Militärregierung untersagte den West-Berliner Unternehmen, für ihre Kantinenessen Lebensmittelkarten aus dem Osten anzunehmen. Die Bedingungen für einen Wiederaufbau waren also denkbar schlecht.

Trotzdem wurde die Produktion in den Fabriken in den Westsektoren Berlins, N?rnberg, Stuttgart und MÖlheim an der Ruhr wieder aufgenommen und weitere neue Werke errichtet u. a. ab Mai 1946 auch die Zählerfabrik in Hameln. Das Werk in Hennigsdorf wurde VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke (LEW). Das Kabelwerk Oberspree und die Apparatefabrik Treptow wurden Sowjetische Aktiengesellschaften (SAG). Da der Wiederaufbau der AEG wegen der Berliner Blockade nicht von der geteilten Stadt aus zu bewältigen war, wurde die Hauptverwaltung für die nicht enteigneten Unternehmensteile von Berlin (Friedrich-Karl-Ufer/ab 1951 Kapellen-Ufer/Ostsektor) zunächst nach Hamburg und später endgültig nach Frankfurt am Main verlegt (20).

"große" Studio-Magnetophone:

Wenn man von einzelnen (10?) K7 absieht, die nach Kriegsende 1945 aus noch vorhandenen Teilen zusammengebaut worden sind, dann ist das erste NachkriegsGerät der AEG das K8. Das K8 erschien 1948 und war das letzte Gerät der AEG, das noch in Berlin gebaut wurde.(17)
In das Ende der 40-iger Jahre fällt der Umzug des Arbeitsgebiets Magnetophon von Berlin nach Hamburg. Darüber gibt es unterschiedliche Berichte:
In einer Veröffentlichung der Siemens Elektrocom (die in der ersten Auflage noch von der AEG stammte!), heißt es:
Zitat:
In Westdeutschland haben sich einige Mitarbeiter der AEG zusammengefunden, die 1946 in der Hamburger Kanalstra?e beginnen, ein neues MAGNETOPHON T8 zu entwickeln. Sie bauen es mit der Unterstützung fremder Zulieferer. In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Rundfunktechnik in Hamburg entstehen die Geräte T8, dann T9 und T10.(1)

In einer anderen Quelle wird behauptet, dass Hermann B?cher 1945 in Hamburg die Magnetophonfertigung startete, und zwar in Winterhude an der Krochmannstra?e (21).
In Winterhude habe die AEG auch begonnen, als Nachfolger des K7 ein StudioGerät, das T8, zu entwickeln. Das Gerät sei 1951 beim Rundfunk eingeführt worden. Nahezu zeitgleich sei als transportables Magnetophon das AW1 konzipiert worden, das in einer leicht abgeänderten Form als C/R64 ab 1951 beim NDR verwendet wurde.
Offenbar wurden in Hamburg keine K8 gebaut, ausschließlich T8.
Es scheint so, dass nach 1945 zwei Magnetophone gebaut und vertrieben wurden: das K8 in Berlin, das T8 in Hamburg. Diese parallele Produktion könnte Folge der oben geschilderten politischen verhältnisse gewesen sein.
Die Unterschiede zwischen K8 und T8 sind gering, äußerlich unterscheiden sie sich durch die bei der T8 wesentlich größere Laufwerkstr?gerplatte. (17)

(das Bild wurde mir freundlicherweise von Dr.W.E.Frank überlassen)

1950 sei dann erst der Umzug in die Billhorner Canalstra?e (heute Kanalstra?e) erfolgt. In der Folge wurden weitere Geb?ude in der S?derstra?e und in der Hammerbrookstra?e angemietet für die Tonkopffertigung und zur Einrichtung eines Schallmessraums (21).
Die T9 war der Nachfolger der T8 und wurde wie die T8 in Hamburg gebaut. Die T9 wurde 1952 im Braunbuch der ARD unter R69 eingeführt (21).

äußerlich unterscheiden sich T8 und T9 im wesentlichen durch die geänderte Form der Tasten: die T8 besitzt runde, die T9 eckige Tasten. Urspr?nglich hatte die T9 nur eine Bandgeschwindigkeit von 76 cm/sec.
Im Rahmen einer Umstrukturierung innerhalb des Konzerns wurde das Arbeitsgebiet Magnetophon am 1.10.1954 an Telefunken übergeben. Die Entwicklung und Fertigung der technischen Magnetophon-Geräte verblieb auch über diesen Termin hinaus in Hamburg. (Verteiler: Vorstand AEG, Vorstand Telefunken)
1955 kaufte die AEG einen Geb?udekomplex in der Hafenstra?e in Wedel, der bis 1952 Sitz einer N?hrmittelfabrik war, die die Geb?ude mangels wirtschaftlichen Erfolgs aufgeben musste (21). Der Umzug der Magnetophone nach Wedel begann im Dezember 1955.
Nach dem Umzug nach Wedel erschien die Version T9u. Der Tonmotor dieser Maschine ist ein 4/8-polig umschaltbarer Synchronmotor, Direktantrieb, Geschwindigkeiten 76.2 und 38.1 cm/sec.

Ein konstanter Bandzug soll durch die besondere Charakteristik des linken Wickelmotors in Verbindung mit einer konstanten Bremsung des Bandes an einer Bremsrolle erreicht werden:
In der Beschreibung steht dazu:
Zitat:
Um ein 1000m-Band abzuspielen, muß das Bremsmoment etwa 1:3 betragen, entsprechend der DurchmesserÄnderung von 100 auf 300 mm. Der linke Wickelmotor wird, um dies zu erreichen, mit stark geschw?chter Hilfsphase betrieben. Der sich durch diese einfache Maßnahme ergebende Bandzug in Verbindung mit der Bremsrolle ist praktisch konstant.

außerdem erhielt die T9u eine "Tandem-Servo-Bremse mit automatisch geregelter Bremskraft" (13).
Dietrich Gipp meint dazu:
Zitat:
Das Bremsmoment 1:3 ist m.E. eher nötig, um das Band schlaufenfrei bei Stop aus Umspulen abzubremsen. Daher haben die mechanischen Bremsen ein sogenanntes Servoverhältnis, d.h. das verhältnis der Bremsmomente zwischen Links- und Rechtsdrehung. Das trifft auf alle Bandgeräte zu, die nur mechanisch bremsen (ungeregelt). Um den Bandzug bei Wiedergabe konstant zu halten wurden oft Rollen als Bremsen benutzt, oder auch die Umschlingung von Schlaufenfanghebeln ausgenutzt, die sich in Abh?ngigkeit vom Wickeldurchmesser verändert. (12).


Der Kopfträger hat die gleichen Dimensionen und Anordnung wie der der T8, und später der M5 bis M5C.
Die T9u war mit Aufsprechverst?rker V66u und Wiedergabeverst?rker V 67u ausger?stet.
Es gibt T9 mit V86/V87 Verstärkern. Ob das nachträgliche Umbauten sind oder die späten T9 bereits mit diesen Verstärkern ausger?stet wurden ist mir nicht bekannt.
T9u war ebenso wie T9a in Zweikanal-Stereo-Ausführung lieferbar. Die Truhe enthält in dieser Ausführung jeweils zwei Aufsprech- und zwei Wiedergabeverst?rker.

Das Studio-Magnetophon T9a entstand aus der T9u. Statt des 4/8-poligen Tonmotors erhielt es einen 8/16-poligen Tonmotor, um die Bandgeschwindigkeiten 38/19 cm/sec zu realisieren. außerdem läuft der Motor nach Einschalten der Maschine dauernd, während der der T9u erst nach Drücken der Aufnahme- oder Wiedergabetaste anläuft. Die Bremsrolle links erhielt eine zusätzliche Schwungmasse. Der Aufsprechverst?rker ist V 1202, Wiedergabeverst?rker V??02. (13)

Es gibt T9 für 1" breite Bänder und 8 Spuren/Kanäle. Wann die gebaut wurden, bzw. ob das Umbauten aus späteren Jahren sind, ist mir nicht bekannt.

Das Erscheinungsjahr des Nachfolgers, des als T10 entwickelten und als M 10 (für "Magnetophon") verkauften Gerätes war um 1956. Das älteste Info-Material, das ich habe, ist vom Juni 1961.



In dieser Informationsschrift wird die Bandgeschwindigkeit mit 38.1/19.05 cm/sec oder 76.2/38.1 cm/sec angegeben. (14). tatsächlich scheint es kaum "schnelle" M10 gegeben zu haben.

Der Antrieb erfolgt mittels Hysterese-Synchron-Tonmotor und zwei Spezial-Wickelmotoren.
Eine Besonderheit ist der Bandantrieb: Der Tonmotor treibt die Tonwelle an, und diese über ein Zwischenrad eine Schwungmasse mit der Filterrolle links von den Köpfen.
In Ruhe wird diese Filterrolle also vom Tonmotor angetrieben. Bei Aufnahme und Wiedergabe werden 2 Gummiandruckrollen gegen Capstan und Filterrolle gedrückt, gleichzeitig der Antrieb der Filterrolle entkoppelt, so das Filterrolle und deren Gummiandruckrolle vom Band angetrieben werden bzw. passiv mitlaufen. Dadurch können Bandzugspitzen an den Köpfen reduziert werden. Dadurch, dass die Filterrolle bereits Nenngeschwindigkeit hat wenn Aufnahme oder Wiedergabe gestartet werden, kann die Hochlaufzeit niedrig gehalten werden.
In einer email schreibt Dietrich Gipp:
Zitat:
Die von Ihnen beschriebenen 2 Capstanwellen gingen auf ein Patent meines damaligen Laborleiters Bormann zurück. Sie reduzierten eher Gleichlaufschwankungen, wirkten als Tiefpass und hielten Störungen vom linken Wickelmotor zurück. (12)


Beim Hessischen Rundfunk wurden M10 umgebaut: Der Reibradantrieb wurde ersetzt durch einen Riemenantrieb der Tonwelle:
Zitat:
Der Umbauvorschlag stammt aus dem Jahre 1975 und wurde von den Herren Gotthold und Rinke, zwei Spezialisten (offenbar waren es welche) aus der Bandmaschinen-Werkstatt ausgetüftelt.
Begründung war u.a. Kostenersparnis: Der HR hatte offenbar noch Dutzende M10 (über 70 Stück), und es wäre viel teurer gewesen, alle auf M10a-Direktantrieb umzubauen oder gar durch M15 zu ersetzen. Davon, Schwungscheiben auf Vorrat zu kaufen, hielten die Techniker auch nix, denn ihnen gingen die Ausfälle durch die gerissenen Gummiringe grundsätzlich auf den Keks, sie wollten von dem System wegkommen. (22)


Die M10 wurde mit Aufsprechverst?rkern V86 und Wiedergabeverst?rkern V87 ausger?stet.
Es waren zunächst Mehrspuranordnungen von bis zu 4 Spuren lieferbar.

1960 fand der Umzug von Mitarbeitern und Geräten von Wedel nach Konstanz statt, nachdem Telefunken 1958 die Firma Pintsch-Elektro in Konstanz gekauft hatte (1).

Ab 1963 wurde der indirekte Antrieb der Tonwelle mit Reibrad und Synchronmotor durch einen Direktantrieb mit Außenläufermotoren "System Papst" ersetzt.
Mit diesen Motoren ließen sich die Gleichlaufschwankungen und damit die Tonh?henschwankungen bei gleicher Geschwindigkeit halbieren. Die mit diesen Motoren ausgestatteten Geräte sind M10A.

Etwa zur gleichen Zeit wurden die TonKöpfe auf Mu-Metallbasis von Köpfen aus Vacodur als Kernmaterial abgelöst. Diese Köpfe (LL/Long-Life) waren sehr viel abriebfester, man erzielt zusammen mit anderen Änderungen wesentlich bessere elektroakustische Eigenschaften der Geräte.

Ich zitiere hier wieder Dietrich Gipp:
Zitat:
Vacodur hat eine unübertroffene Abriebfestigkeit, sogar h?her als bei Vitrovac Glasmetall (M20/21). Ein Entwickler hat mir erklärt, dass das daher kommt, dass sich an der Oberfläche des Vacodur- in der Legierung ist auch Aluminium enthalten- Aluminiumoxid bildet, das auch bekannt als Korund z.B. als Schleifmittel verwendet wird. (12)


Die V86/V87 Röhrenverstärker wurden im Verlauf der Bauzeit ersetzt durch V96/97
Ab 1966 bekam die M10 V396/V397 Transistorverst?rker (Diese Verstärker wurden ab 1968 auch in die dann M5C genannten Geräte eingebaut).


Anfang der 70er Jahre wurde die M15 entwickelt, in der Logik-Bausteine in integrierter Technik die Steuerung übernahmen. (Aber schon bald sollte sich zeigen, dass die Steuerung im Vergleich zur inzwischen großen Konkurrenz der Studer A80 nicht befriedigen konnte: 1975 wurde eine weiterentwickelte Version, die M15A, in den Markt eingeführt, siehe unten). Bei der M15 wurde der Antrieb der Tonwelle geändert: als Tonmotor wurde ein kollektorloser, elektronisch regelbarer Gleichstrommotor verwendet. Das Prinzip des indirekten Antriebs der Tonwelle wurde beibehalten, allerdings statt des Reibrad-Getriebes ein Gummi-Riemen verwendet. Dies bietet viele Vorteile:
Mit dieser Anordnung konnte der Tonmotor weit an die Seite des Chassis rücken, die Köpfe müssen nicht so aufwendig geschirmt werden wie bei einem direkten Antrieb.
An der Tonwelle treten keine thermischen Veränderungen durch Erwärmung des Motors auf.
Der Antrieb mit dem Gummi-Riemen wirkt wie ein mechanischer Tiefpa?-Filter.
Durch Verwendung des Gleichstrommotors konnte die Tonwellendrehzahl als RegelGröße für die Tonmotorsteuerung verwendet werden. (3)

Die Verstärker wurden beibehalten, aber im Gegensatz zur M10a, bei der sie sich in der Truhe unter dem Laufwerk befinden, sind die Verstärker bei der M15 in einem Verstärkermagazin im Gerät selber untergebracht.

Hervorzuheben ist außerdem die leichte Umstellung der Geräte von deutscher Schichtlage zur internationalen: man braucht dazu nur einen Kopfträger für die internationale Schichtlage (oder man baut den vorhanden um: alle notwendigen Bohrungen sind vorhanden, man muß nur die Köpfe und Bandführungselemente spiegelbildlich vertauschen) und ein geändertes Abdeckblech. Die Gummiandruckrolle läßt sich umhängen, der Motor läuft nach Änderung der Anschlüsse in die Gegenrichtung.





Die 2. Maschine ist die M15 von Jürgen Heiliger.
Es handelt sich dabei um eine Sonderversion der M15 für Radio Bremen, die mit dem LED Z?hlwerk der M 15A ausgestattet wurde. Davon seien etwa 40 Exemplare am Ende des Produktionszyklus der M15 hergestellt worden.

Neben den bereits bekannten Vacodur-Köpfen wurde die M15 mit neu entwickelten Ferrit-Köpfen angeboten. Das Ferrit, das man nach über 100 Versuchsproben erhalten hatte, erreichte 99,8% der theoretisch erreichbaren Dichte, eine Permeabilität von 2300 und eine Abriebfestigkeit, die erheblich über der des Vacodur lag. Dieses Ferrit wurde in Glas eingebettet, so dass eine sehr stabile Verbindung der Teile erreicht wurde und eine geschlossene keramische Oberfläche entstand. (3) (Mancher mag sich jetzt an die Werbung einer Firma aus Fernost aus der Mitte der 70-iger Jahre erinnern, in der solche Glas-Ferrit-Köpfe als das Non-Plus-Ultra beworben wurden). Das Abrieb-Problem bei diesen Köpfen ist nicht der Materialabtrag, sondern die Aufrauung der Oberfläche!
Diese Köpfe scheinen sich nicht durchgesetzt zu haben: Die Maschinen, die ich kenne, sind häufiger mit Vacodur-Köpfen ausger?stet. Teilweise waren Maschinen von Ferrit-Köpfen auf Vacodur-Köpfe umgebaut worden. Dietrich Gipp meint dazu:
Zitat:
Sie (die FerritKöpfe) sind sehr abriebfest, aber das spr?de Material neigt zum Ausbr?ckeln, die Oberfläche wird rauh, und besonders an der Spaltkante wirkt sich das negativ auf den Frequenzgang aus. (12)

1972 entschied die AEG-Telefunken, das großrechnerGeschäft mit der Nixdorf Computer AG weiter zu betreiben. Die Magnetband-Digital-Speicher wurden in die neue Gesellschaft Telefunken Computer GmbH eingebracht. (1)

Nach dem Auszug der Magentband-Digital-Speicher entstand im Bereich der Studiomagnetophone ein neues BasisGerät: das M15A-Mehrspur. Die M 15A erhielt neben einer verbesserten Laufwerkselektronik, die insbesondere eine bessere Nachsteuerung des Tonwellenantriebs möglich machte (was die Vorraussetzung für die Synchronisierung von Maschinen ist) neue, rauscharme Verstärker mit funktionsabhängiger Steuerung, die ein knackfreies Einsetzen von Aufnahmen oder Zuschalten von Spuren möglich machten. Der mechanische Aufbau blieb im Vergleich zur M15 im wesentlichen unverändert. äußerlich kann man M15 und 1/4" M15 A nur an drei Dingen auseinander halten:
- Die mechanische Z?hlwerksanzeige wurde durch eine elektronische ersetzt.
- Die Laufwerksteuerungstasten wurden geringfügig geändert.
- Der Cue-Hebel hatte eine andere Form.



Die M15A und die M15A-Mehrspur wurden zu den erfolgreichsten Magnetophonen überhaupt.

In den 80er Jahren wurde für die Tonnachbearbeitung in den Film- und Fernsehstudios ein System zur zeitrichtigen synchronen Verkoppelung verschiedener Magnetbandgeräte für elektronischen Schnitt entwickelt. Es entstand das MTS 15.
Damit können AEG-Telefunken-Studiotonbandgeräte mit anderen Bandgeräten, also auch Video-Recordern, zeitrichtig verkoppelt (synchronisiert) und im Dialogverkehr von einer zentralen Dialogeinheit bedient werden. Damit wurde die Produktion von Videofilmen, das Nachvertonen und Synchronisieren schnell und zuverl?ssig möglich. (1)

Anders als im Amateurbereich waren in professionellen Tonstudios Spulen-Tonbandgeräte in den 80er Jahren noch unentbehrlich. Anfang der 80er Jahre wurden deshalb noch neue Geräte entwickelt und gebaut: die M21, die 1982 beim Niederl?ndischen Rundfunk erstmals vorgestellt wurde, und die M20, die 1985 auf den Markt kam.

Die Maschinen der Reihe M20 und M21 besitzen drei Gleichstrommotoren, die Tonwelle wird direkt angetrieben. Sie haben eine elektronische Bandzugregelung, die Steuerung des gesamten Gerätes übernimmt ein Mikroprozessor. Die M20 ist dabei das am vielfältigsten einsetzbare Gerät, die M21 ist leicht "abgemagert", was ihre Möglichkeiten betrifft. Die M21R ist eine von den Möglichkeiten weiter reduzierte Maschine, gedacht als "Editoral"-Tonbandgerät, zum Abhören und zur Kontrolle in Produktions-Büros, wo weitreichende Steuerungs- und SynchronisierungsMöglichkeiten nicht notwendig sind.



Ende der 80ger Jahre wurde noch der Versuch unternommen, Geräte mit digitaler Signalverarbeitung in den Markt einzuführen: die PCM Studio-Magnetbandgeräte MX-80 und MX-80A wurden nach dem System von Mitsubishi entwickelt und gebaut.

"Kleine" Studio-Magnetophone

1954 begann in Wedel der Bau der M5 als noch tragbare (alles ist relativ) "kleine" Studiobandmaschine neben der "großen" T9.





Eine Besonderheit ist der 2-Motorenantrieb mit (bis zur M5A) 3 Bandgeschwindigkeiten.
Im Gegensatz zur T9 wird der Capstan indirekt angetrieben: Nach dem Einschalten läuft das Reibradgetriebe mit der Tonwelle an ohne dabei den Bandtransport einzukuppeln. Die Tonwellendrehzahl wird mit einer Stroboskopscheibe unterhalb der Tonrolle kontrolliert. Wenn die Drehzahl nicht eingehalten wird, kann diese mit einer Stellschraube nachgestellt werden.
Bei Aufnahme und Wiedergabe wird das Band vom linken Wickelteller durch die Reibung an der Tonwelle/Andruckrolle abgezogen. Das Band läuft dabei um den linken Fühlhebel, der über Seil und Seilfeder mechanisch das linke Bremsband so steuert, daß der Bandzug an den TonKöpfen unabhängig vom Durchmesser des Bandwickels wird. (15)
Bei nur einem Wickelmotor ist es erforderlich, beim Umspulen die Drehrichtung der Wickelteller umzukehren. Das geschieht durch die Umsteuerkupplung auf der Motorwelle. Bei Aufnahme und Wiedergabe wird von der Umsteuerkupplung nur der rechte Wickelteller angetrieben.
Dietrich Gipp schreibt zur Kupplung der M5:
Zitat:
Nachteil war, dass durch den mitlaufenden Riemen links Gleichlaufschwankungen erzeugt wurden, besonders, wenn der Riemen älter wurde und oft sehr steif war. Nach längerem Stehen war das sehr unangenehem. Daher wurden bei M5A/B/C neue Kupplungen entwickelt (Schlingenfederkupplungen), je eine unter jedem Wickel, die diesen Nachteil vermieden. (12)


Der Kopfträger wurde praktisch von der T9 übernommen (mit Ausnahme der Steckverbindung zwischen Chassis und Kopfträger).
Das Verstärkerchassis befindet sich unter der Laufwerkplatte, das Laufwerk kann wie eine Motorhaube nach oben geklappt werden. Damit sind Laufwerk und Verstärker für Service-Zwecke gut zugänglich. Bei Stereo-Maschinen ist ein zweites Verstärkerchassis unter dem ersten montiert.



Wie bei der M10 wurde 1963 der indirekte Antrieb der Tonwelle durch einen Direktantrieb "System Papst" ersetzt. Die mit diesem Antrieb ausger?steten Geräte erhielten die Bezeichnung M5A. (1)

Ab 1965 wurden in der M5B Transistor-Verstärker eingesetzt. Die M5B ist das erste transistorisierte kompakte Stereo-Studiotonbandgerät





Die M5C erhielt 1968 die V396/V397 Transistorverst?rker wie die M10.


Parallel zu den diesen Studio-Magnetophonen wurden zunächst in Wedel später, nach dem Umzug, in Konstanz die semiprofessionellen Geräte entwickelt und gebaut: etwa ab 1958(?) die M23, die bald durch M24 ersetzt wurde, etwa ab 1968 die M28 und ab ca. 1970 die M12. Diese Geräte waren eher für kleinere Studios, als ZuspielGeräte in Theatern, oder auch für Tonband-Enthusiasten. (1)





Am 1.4.1989 wurde das Arbeitsgebiet MAGNETOPHON an die Firma Studer verkauft.

Am Standort Konstanz hatte man sich auf Sortier- und Erkennungstechnik konzentriert. Das Management war der Meinung, dass die Magnetbandgeräte nicht mehr in die Produktpalette passten.... (1)

Ob die Firma Studer noch Magnetophone gebaut hat, ist mir nicht bekannt. Ich halte es aber für wenig wahrscheinlich. Studer entwickelte die A816 mit deutscher Schichtlage, insbesondere für ARD-Rundfunkanstalten. Mit ihren DASH-Recordern hatte sie Konkurrenzprodukte zu MX-80 und MX- 80A. Studer hätte sich also in einem damals sehr eng gewordenen Markt selber Konkurrenz gemacht.
Nochmal ein Zitat von Dietrich Gipp:
Zitat:
...Die Studer A 816 gab es ja schon, als M 16 entwickelt wurde. Es gab nicht einmal Prototypen, nur 1 oder 2 Entwicklungsmuster, noch unfertig. Zuletzt 1989 lief die Entwicklung bis zum bitteren Ende auf vollen Touren. Man hoffte, daß Studer bei der übernahme die Entwicklung kaufen würde, vergeblich. (12)


Was Studer aber noch gemacht hat: sie haben Ersatzteile, insbesondere TonKöpfe, für die Magnetophone hergestellt.

Ab 1.7.1998 gab die Firma Studer den Ersatzteilvertrieb für AEG-Telefunken an die Firma Hilpert Tonstudiotechnik ab. Zusammen mit der Firma ES-Studioechnik von Erich Schleicher übernahm Hilpert den Service für die professionelle Audio-Elektronik der ehemaligen AEG-Telefunken (9).
Die professionelle Sparte der AEG-Telefunken Magnetbandtechnik gab es damit nicht mehr.

Quellen:

(1) Erkennen worauf es ankommt,
herausgegeben von der Siemens Electrocom Konstanz,
2.Auflage 1997
Stadler Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz

(2) CD der Aufzeichnung einer Rundfunksendung des NDR:
AEG-Telefunken/50 Jahre Magnetophon
aus dem Jahr 1985, die mir der NDR freundlicherweise zukommen ließ.

(3) Telefunken Magnetbandtechnik
Magnetophon Studio-Tonbandgeräte
Kurzfassung der Referate anl?sslich der Vorstellung im Herbst 1970
AEG-TELEFUNKEN
Fachbereich Informationstechnik
775 Konstanz

(4) Telefunken Magnetophon 15
Bedienungsanleitung, Ausgabe 01/72
AEG-TELEFUNKEN
Fachbereich Informationstechnik
775 Konstanz

(5) Magnetophon, das neue TonaufzeichnungsGerät der AEG
Dr. Th. Volk
AEG-Mitteilungen 9, 1935

(6) Das Magnetophon
Eduard SchÖller
in: Forschen und Schaffen, Beiträge der AEG zur Entwicklung der Elektrotechnik bis zum Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg, Band 3, bearbeitet von Bruno Schweder

(7) Die Geschichte von Telefunken wurde in großen Teilen der Homepage
entnommen, verantwortlich für diese Homepage ist:
EHG Elektroholding GmbH
Bockenheimer Landstrasse 101
D-60325
Ein Unternehmen der Daimler Chrysler AG

Neu:
TELEFUNKEN LICENSES GMBH
Bockenheimer Landstrasse 101
D-60325 Frankfurt am Main
Germany

(8) Schreiben von Doris Rangnick,
EHG Electroholding GmbH,08.08.2000

(9) Email von Angelika Nile
Studer Deutschland GmbH, Büro Mannheim (wurde zwischenzeitlich geschlossen), 13.12.2000

(10) "AEG-Telefunken - Die Geschichte der Erfindung des Magnetophon". H?rkassette zum 50 jährige Bestehen der Firma im Jahr 1985. Die Kassette wurde mir von einem aufmerksamen Leser (und ehemaligen Mitarbeiter bei AEG in Konstanz) dieser Seiten freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

(11) Friedrich Engel, Beitrag bei:


(12) Dietrich Gipp, emails vom 08.01.2007, 13.02.2007, 02.03.2007

(13) Beschreibung und Einstellvorschrift für Studio-Magnetophon T9u

(14) Infoschrift: "Studio-Tonbandlaufwerk Magnetophon M10"

(15) Einstellvorschrift für Studio-Magnetophon M5

(16) Magnetbandspielerpraxis, Wolfgang Junghans, 2. Auflage, Franzis-Verlag München 1953

(17) Hans-Joachim R?hrs, Forumsbeitrag in:
und verschiedene emails

(18) Frank Stegmeier auf der Seite:


(19) Telefunken nach 100 Jahren, Das Erbe einer Deutschen Weltmarke Hrsg. Erdmann Thiele Nicolaische Verlagsbuchhandlung GmbH, Berlin, 2003

(20) Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/AEG

(21) Eduard SchÖller und seine Magnetophone, Telefunken in Wedel 1955-1964 Dr.Ing. Gerhard Kuper Sonderausgabe der Publikationsreihe "Weltwunder der Kinematographie", herausgegeben von Joachim Polzer, Verlag Polzer Media Group GmbH, 2004

(22) Michael Kuhlmann im Thread :
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Beitrag2/10, Verfasst am: 09.02.2007, 22:04   

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Lieber Frank,

damit hast Du hier eine Fälle von Informationen gebracht, die sicher nicht nur bei mir begeisterte Aufnahme findet. Ich hatte ja gestern abend noch alles gelesen um mir erstmal einen groben überblick zu verschaffen. Da ist noch so sehr viel mehr, daß zu erschließen es aber seine Zeit braucht.

Nun hoffen wir mal darauf, daß es noch ein paar Leser mehr zu diesem Thema hier ziehen wird.


Eine Anmerkung hätte ich noch; Du schreibst:
Zitat:
Hervorzuheben ist außerdem die leichte Umstellung der Geräte von deutscher Schichtlage zur internationalen: man brauchte dazu nur einen Kopfträger für die internationale Schichtlage (oder man baute den vorhanden um: alle notwendigen Bohrungen waren vorhanden, man musste nur die Köpfe und Bandführungselemente spiegelbildlich vertauschen), und ein geändertes Abdeckblech. die Gummiandruckrolle ließ sich umhängen, der Motor lief nach Änderung der Anschlüsse in die Gegenrichtung.


Warum dieser Umstand? Es geht doch auch einfacher. Gut ein Jahrzehnt früher hatte man in Berlin das Problem auf recht simple Weise gelöst. Bei Sander & Janzen diente ein einfacher automatisch betätigter Kippschalter als Polwendeschalter dazu, die Laufrichtung der Wickelmotore umzukehren. Kein Umbau, nichts was nicht in wenigen Sekundenbruchteilen erledigt wäre, schon kann man Bänder mit Internationaler Spurlage abspielen. Der Wickel muß lediglich "verkehrtherum" aufgelegt werden. Dieses Konzept funktioniert andersherum natürlich genauso. Nun kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob diese Umschaltmöglichkeit bei der SJ103 so implantiert war, mir ist es nur so in Erinnerung und ich will nicht ausschließen, daß das bei einem anderen Modell so war.

Hier muß sich mal ein S&J-Spezialist dazu äußern. Mal sehen, ob sich einer rekrutieren läßt Wink
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
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Beitrag3/10, Verfasst am: 15.02.2007, 01:01   

Betreff:
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MGW51 schrieb wie folgt:
Bei Sander & Janzen diente ein Polwendeschalter dazu, die Laufrichtung der Wickelmotore umzukehren. Kein Umbau, nichts was nicht in wenigen Sekundenbruchteilen erledigt wäre, schon kann man Bänder mit Internationaler Spurlage abspielen. Der Wickel muß lediglich "verkehrtherum" aufgelegt werden.



(Bild aus: "amateurreihe electronica", Heft 219/220; Militärverlag der DDR 1984)
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Beitrag4/10, Verfasst am: 15.02.2007, 02:03   

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Jau! Danke Hajo, ganz klar eine SJ 103!

Ich bin ja richtig stolz auf meine m?rbe Birne Smile


Steht da noch mehr in dem Heft drin? Diese Reihe kenne ich auch noch - habe selbst etliche davon besessen und zum Großteil über Ihbee verscherbelt. Braucht halt alles Platz und der ist immer knapp. Das o.g. Heft kenne ich aber leider nicht - da hätte ich es auch noch :Wink:



Ergänzung im Sommer 2008:
Hier Fotos aus der Praxis von der SJ103b / T103b, deren QTH vordem JO71ES (Cottbus) war und die nun ihren Lebensabend in JO71KG verbringen wird Smile



Auch die ähnliche SJ103a, hier die Maschine meines Freundes J?rg, benutzt die Bandzugregulierungsgabel zugleich für die Umschaltung des Laufwerkes. Das ist ein genial einfaches Konzept - man muß nur erstmal draufkommen!

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Beitrag5/10, Verfasst am: 16.02.2007, 01:07   

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Zitat:
Steht da noch mehr in dem Heft drin?



Die Finger gl?hen vom Abtippen:

Vorwort
1. Einführung
1.1. Anforderung an Tonspeicher der HiFi-Technik
1.1.1. Zum notwendigen Speicherumfang (Dynamik, Frequenzgang)
1.1.2. Technische Anforderungen
1.2. Prinzip der magnetischen Signalspeichertechnik
1.2.1. Bewegung des Magnetbandes
1.2.2. Prinzipieller Speichervorgang
1.3. überblick zur Geräte- und Schaltungstechnik
1.3.1. Konstruktive Merkmale des Band-Kopf Systems
1.3.2. Studiotechnik
1.3.3. Heimtechnik - allgemein
1.3.4. HiFi-Technik

2. Laufwerke der Heimtontechnik
2.1. Allgemeine Anforderungen und Aufbau
2.2. Antriebssysteme
2.2.1. Allgemeines Wirkungsprinzip
2.2.2. Antriebssysteme für Magnetband 6
2.2.3. Antriebssysteme für Magnetband 4
2.3. Mechanisches Band-Kopf-System
2.3.1. Bandantrieb bei Arbeitsgeschwindigkeit
2.3.2. Bandführungselemente und Kopfträger
2.3.3. Bremsfunktionen und Bandandruck
2.4. KennGrößen und Anforderungen nach Standard

3. Das Magnetband
3.1. Aufbau, Eigenschaften und Anforderungen
3.2. KennGrößen und Begriffe
3.2.1. Geometrische KennGrößen
3.2.2. Mechanische KennGrößen
3.2.3. Magnetische KennGrößen
3.2.4. Elektroakustische KennGrößen
3.3. Konfektionierung und kennzeichnung
3.3.1. Magnetband 6
3.3.2. Magnetband 4
3.4. Einsatz von Magnetbändern
3.5. Aufbewahrung und Umgang
3.6. Zubehör

4. Der Magnetkopf
4.1. Allgmeines zum Aufbau
4.2. Eigenschaften
4.2.1. Mechanische und magnetische Eigenschaften (Magnetkopfkern)
4.2.2. Elektromagnetische Eigenschaften (Induktivität - Magnetkopfwiderstand)
4.3. KennGrößen und Begriffe
4.3.1. Geometrische KennGrößen
4.3.2. Elektromagnetische KennGrößen
4.4. Ermittlung der MagnetkopfkennGrößen zur Dimensionierung der Elektronik
4.5. Magnetkopftypen
4.5.1. Einteilung und Kennzeichnung
4.5.2. Einsatz und Umgang

5. Band-kopf-Betrieb
5.1. Bandflu? - Erzeugung der Abtastung
5.1.1. Frequenzumpfang - Wellen- und frequenzabhängige Verluste
5.1.2. Dynamik - Rauschen und Verzerrungen
5.1.3. St?rende Einfl?sse auf den Band-Kopf-Betrieb
5.2. Me?technik am band-Kopf-System
5.2.1. Bezugsb?nder
5.2.2. Ermittlung der A/W-Entzerrung
5.2.3. Anfertigen eines Pr?fbandes müssentsprechend den standartisierten Bezugsbändern
5.3. Me?- und Testb?nder
5.3.1. Me?b?nder zum mechanischen Band-Kopf-System
5.3.2. Me?b?nder für MehrspurGeräte
5.3.3. Testb?nder
5.4. Me?technik am mechanischen Band-kopf-System
5.4.1. Kraft- und Drehmomentmessung
5.4.2. Zuordnung Magnetkopf - Arbeitsspalt (Spalteinstellung)
5.4.3. Arbeitsgeschwindigkeit
5.4.4. Gleichlauf

6. Dimensionierung des Band-Kopf-Systems
6.1. Vorbetrachtungen
6.1.1. Wahl der GrundElemente
6.1.2. Ermittlung der Kennwerte zur Dimensionierung des erweiterten Band-Kopf-Systems
6.2. Grundlagen zur Dimensionierung der Elektronik
6.2.1. Anpassung der Elektronik an das Band-Kopf-System
6.2.2. Korrigierte Verstärkung (Ent- und Verzerrung)
6.3. Vorschlag eines erweiterten Band-Kopf Systems
6.3.1. Eingangsbaugruppen des Aufzeinungskanals
6.3.2. Auzeichnungsverzerrerverst?rker
6.3.3. Lösch- und Vormagnetisierungsgenerator
6.3.4. Kontrollbaugruppen
6.3.5. Wiedergabeentzerrerschaltungen

7. Anhang
7.1. Grundbegriffe
7.2. KennGrößen von Magnettongeräten
7.3. Magnetbänder
7.4. Magnetkopf
7.5. Tabellen zur Umrechnung von Pegeln

8. Literatur


Das ganze (216 Seiten) damals (1984) für 3-Mark-80 (etwa 1 Schachtel Filterzigaretten, "F6" = 3,20 M, "CLUB" = 4,00 M)
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Beitrag6/10, Verfasst am: 16.02.2007, 11:02   

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"Warnow" = 4,80, egal ob mit oder ohne Filter und "Orient" nur ohne Filter zum gleichen Preis hießen dazumal meine S?nden. Lange ist es her, Nikotin? Ohne geht es viel besser - das merkt man aber meist erst dann, wenn es plötzlich gar nicht mehr gehen will!

Moment, 1984, ich glaube, da gab es "Warnow" schon nicht mehr und auch die fast ebenso w?rzigen "Diplomat" (auch diese wahlweise mit oder ohne Filter) waren aus dem Sortiment entschwunden. "Carmen" auch - ein ziemlich lasches, s?Öliches Kraut.

Ohja, auch "Karo" hatte ich mir angetan. Das war aus Verzweiflung darüber, als es keine "Stambul" mehr gab.
Die mit der gelblichen 10-er und 20-er Schachtel. Bei den 10-ern konnte man die Bodenlasche abtrennen und darunter kam eine Sammelnummer zum Vorschein. Das war noch bis zum endgültigen Aus, welches nach meiner Erinnerung so etwa in den frühen 70-ern lag, so üblich. Allerdings hatte ich nie den Ehrgeiz irgendwelche Nummern zu sammeln. Leider!

Genug OT jetzt, das Heftchen habe ich meinem Bietagent anvertraut. Mal sehen was draus wird.
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Frank Stegmeier
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Beitrag7/10, Verfasst am: 19.04.2007, 22:21   

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Ich habe mittlerweile einige Änderungen vorgenommen. Dabei wurden Anmerkungen von Lesern ber?cksichtigt.
außerdem habe ich einige Bilder entfernt bzw. ersetzt, nachdem ich sie nicht als Bild einbinden kann als Link.

Frank
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Heinz59 †

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Beitrag8/10, Verfasst am: 21.04.2007, 01:22   

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Hallo!
Wenn ich die Bandmaschinen so sehe, da kommen gleich alte Erinnerungen wieder hoch. In meiner Armee-Dienstzeit 71/72 bei der Bepo in Basdorf bei Berlin durfte ich mal eine Studiobandmachine in Berlin bei der TUROW KG abholen. Es war eine Vollspur-Mono Ausführung mit 19/38cm psec. mit 3 Motoren-Laufwerk. für schnellen Vor-u. Rücklauf gab es einen stufenlosen Rangierregler der Geschwindigkeit (Mitte 0) zur überblendung. 3 Köpfe mit Hinterbandkontrolle. Echtzeit-Banduhr bei 38cm. Die Wiedergabe konnte Ferngeschaltet werden. Die Verstärker waren ausnahmslos mit BRD-Transistoren bestückt. Das Gerät hat damals 7400,-- Ostmark (Ich dachte sofort an einen Trabi) gekostet.

MfG Volkmar
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Beitrag9/10, Verfasst am: 24.06.2011, 22:12   

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Zitat:
für schnellen Vor-u. Rücklauf gab es einen stufenlosen Rangierregler . . .


Das ist eigentlich ein typisches Ausstattungsmerkmal der Israel-Maschinen. könnte es sein, daß die bei Thurow generalüberholt / modernisiert worden ist und dabei auch den EchtzeitZähler verpaßt bekommen hat?
Oder weiß Hajo etwas über derartige Features zu berichten? Ansonsten ist mir der Rangierregler nur von der modernen T5234 bekannt, welche bis 1995 von Me?technik gebaut wurde. Zu dieser Zeit dürfte der VEB Gleichschritt aber längstens auf Deine Dienste verzichtet haben müssen Smile

Westtransistoren wurden ab den 70-ern u.a. auch in sogenannter Heimelektronik wie z.B. dem HSV 920 verbaut. In professioneller Musikelektronik waren sie regelmäßig zu finden. Jeder Betrieb in der Branche hatte solche Halbleiter. Ich habe mir mal unterwegs, als ich bei einem Kollegen in ?ckerm?nde zu Besuch war und dessen Mischpult justament am frühen Vormittag des Tages, da sein Betriebsjubil?um mit prominenten G?sten wie Horst Lehn und Hansi Beyer mit Band über die B?hne gehen sollte, den Geist aufgab, ein paar dieser BDxxx in Greifswald, bei Nachrichtenelektronik geholt. Ohne Probleme. Der Tag war gerettet Smile
Die Band brachte natürlich ihre eigene Tonanlage mit, doch um das Programm auf "unsere" eigenen Tons?ulen in dem weitr?umigen Gel?nde zu schalten, bedurfte es eben des MV. Mitgeschnitten habe ich natürlich auch. Heimlich, versteht sich. Zeiten waren das Smile
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Beitrag10/10, Verfasst am: 30.12.2017, 22:50   

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Franks ErÖffnungsbeitrag ist gespickt mit zahlreichen Sprungmarken auf externe Seiten. Einige davon konnten zwischenzeitlich korrigiert werden, einen anderen habe ich eben erst aktualisiert.

Nicht erfolgreich war die Suche nach der ehem. Telefunken-HP. War mein Fehler, daß ich die seinerzeit nicht gleich kopiert hatte!

Was mir leider völlig unmöglich ist zu korrigieren sind sämtliche Verlinkungen in das "Bandmaschinenforum" - dorthin geht nichts mehr! Es darf auch davon ausgegangen werden, daß die verlinkten Beiträge überhaupt nicht mehr existieren. Wir haben es ja selbst erleben müssen, wie diesbezüglich mit uns umgesprungen worden ist und das zu einem recht opulenten Preis.

Meine Bitte in dieser Sache:

Da einige von euch auch +/- regelmäßig in dem was sich jetzt als "Bandmaschinenforum" präsentiert zu Gange sind, sich dort sicher erheblich besser zurechtfinden als ich es nach Jahrzehnten des Abstandes tue, wollt ihr doch mal nach den hier genannten Beiträgen schauen und mir dann den passenden Link durchreichen. Ich werde das dann natürlich bei uns sichern und hier wieder einbinden. Aber wie gesagt, ob noch was vorhanden ist, entzieht sich meiner Kenntnis!
Es wäre sehr schade wenn wir das auch unter Verluste buchen müssen.
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