Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Elektronenröhren
Autor: JacobR. Verfasst am: 15.04.2007, 22:43 Betreff:
Hallo Michael,

ich habe eine Tungsram EFM1, entsprechend EFM11 außer Sockel. Leuchten tut das Teil ganz brauchbar, nur der Anzeigeausschlag ist sehr dürftig.
Magische Augen schien Tungsram nicht bauen zu können !
Vor dem Krieg war Tungsram eine gute Marke wie viele andere. Danach, in der Kommunismuszeit verschlechterte sich das, war allgemein aber gerade noch brauchbar, nur bei Magischen Augen schien fast nur Schrott zu kommen.

Mit der AM2 liegst Du falsch: diese hat garantiert nur 2 Sektoren, nur die AM1 hat 4 Sektoren, dann erst wieder die EM11 !

Warum Philips mit EM4 / 34 wieder auf nur 2 Sektoren überging, werde ich nie verstehen, angeblich sollten die besser ablesbar sein ????

Bläulich eingefärbte Kolben sind im Philips - Konzern normal, gibts da sogar auch noch bei anderen Röhren !


Autor: MGW51 Verfasst am: 15.04.2007, 23:08 Betreff:
Lieber Jacob,

da bin ich doch tatsächlich einem Irrtum betreffs AM1 / AM2 aufgesessen!

Dank Deines Hinweises ist es nun klar, daß in meiner Philips-Meßbrücke eine AM1 werkelt.

Ich habe dieses Röhrli stets als AM2 angesprochen - die Beschriftung ist da nicht mehr lesbar.

Nun habe ich eine Bitte: Im RMorg hatte ich dieses Gerät seinerzeit mal angelegt, in der Hoffnung, daß mir irgendjemand mit ein paar Dokus dazu weiterhelfen könnte. Fehlanzeige.
Dennoch, dort habe ich sicherlich auch AM2 angegeben. Nachschauen kann ich ja nicht, also bitte ich Dich darum, das mal irgendwie zu korrigieren.


Autor: holger01 Verfasst am: 16.04.2007, 20:54 Betreff:
Hallo,

meine Aussage, bezüglich technischer Gleichheit, ist dann so nicht korrekt.
Es gibt zwar unterschiedlich aussteuerbare Sektoren, allerdings nur 2 Steuerstege.
Dadurch ist die Anzeige natürlich auch etwas anders.
Ich habe eine solche Tungsram Röhre bereits in zwei unterschiedlichen Radios als
Ersatz für eine blinde Telefunken EM11 verwendet. Bisher hat das eigentlich tadellos
funktioniert.
Mag aber sein, das es bei Tungsram mehr Ausschuß als bei anderen Herstellern gibt.
Das erklärt vielleicht auch, warum die EM11 von Tungsram bei eBay doch deutlich billiger
sind als die anderer Hersteller.

@Michael
Wenn noch Bedarf besteht, kann ich Dir gerne eine fast erblindete EFM11 zukommen lassen.

Holger


Autor: MGW51 Verfasst am: 16.04.2007, 21:36 Betreff:
Aber sehr gerne nehme ich die - muß aber wirklich tot sein, so daß ich sie ohne Skrupel sezieren kann. Anders wird man ja die Innereien nicht erkunden können.

Ja lieber Holger, vor Irrtümer sind wir alle nicht gefeit. Siehst es ja an meiner AM2! Und diesen speziellen Irrtum pflegte ich nun schon mehr als 40 Jahre! Da musste erst Jacob kommen - bloß gut, daß ich nicht so irre war und eine mir für 80 oder 90 Europel offerierte AM2 abgegriffen habe. Nee, da würde ich eher noch diese Meßbrücke umbauen auf eine EM11 - das bekommt man schon irgendwie gebacken.


Autor: TipFox Verfasst am: 17.04.2007, 22:24 Betreff:
Hallo Michael,

was Deine Messbrücke (Philoscop) angeht: die GM4140 wird nicht sooo anders sein. Die Bestückung ist zwar EF6/EM1/AB2 - aber ich denke, Bedienung und Schaltung dürften sich nicht groß unterscheiden. Bei Interesse (falls Du es noch nicht hast) kann ich Dir die Unterlagen (User- & Service-Manual, jeweils als Multipage-TIFF) zukommen lassen.


Autor: MGW51 Verfasst am: 17.04.2007, 22:37 Betreff:
Lieber Jürgen, darüber würde ich mich doch ungemein freuen!

Bisher bin ich die ganzen Jahrzehnte zwar auch ohne alles ausgekommen, aber neugierig bin ich dennoch und ich bin mir sicher, daß es da Funktionen gibt, die ich einfach nicht kenne.


Autor: TipFox Verfasst am: 17.04.2007, 22:48 Betreff:
Hallo Michael,

kein Problem, Du kannst sie Dir hier abholen:

//Links entfernt, s.u.//

?hm - hatte ich schon erwähnt, dass es in niederländisch ist?

Man kann es aber verstehen, notfalls kann sicher Alard helfen ...

Edit am 17.06.2007 - 11:36
Link entfernt, da überholt. Bei Bedarf stehen die Unterlagen weiter zur Verfügung. Bitte dann per Mail bei mir abfragen.


Autor: Thomas Verfasst am: 20.04.2007, 00:15 Betreff:
Hallo Leute,

jetzt kann sogar ich mal etwas zum Röhrenthema beitragen.

Seit zwei Tagen helfe ich im Kölner Radiomuseum mit und heute war eine meiner Aufgaben Röhren auszusortieren.

Es ging darum P-Röhren von E und D Röhren zu trennen, weil die jemand bunt in mehrere Kartons gewürfelt hatte.
natürlich sollten eindeutig Originalverpackte gleich so abgelegt werden, daß man diese sofort erkennt.

Nun waren auch einige Tungsram dabei aber schon nach kurzer Zeit sagte mir ein Experte, daß man von den Tungsram nur ein paar wenige in guter Verpackung aufheben solle und von den E Typen besser abstand hält, weil die Tungsram wohl etwas viel Ausschuß hätten.

Ich habe mir dann auch einige Tungsram mit TFK, Siemens und anderen Herstellern rein Visuell verglichen und mußte häufig deutlich erkennbare Unterschiede feststellen.

Somit kann ich mir gut vorstellen, was ja schon im Tenor zu erkennen ist, daß die Tungsram nicht so der bringer sind.

Und jetzt kommt meine Erfahrung als Elektroinstallateur dazu.

Tungsram hatte im Glühlampenbereich in der Regel nur den Bruchteil an Lebensdauer einer Tesla, Philips oder Osram Glühlampe.
ähnlich schlecht waren nur General Elektrik.

Gruß Thomas


Autor: MGW51 Verfasst am: 21.04.2007, 16:43 Betreff:
Herzlichen Dank hier noch mal offiziell an Holger, der mir zwei Augen für den Seziertisch überließ. Bei der dritten Kandidatin muß ich mal sehen. Die habe ich momentan nicht im Visir - immer der Reihe nach

Von Jürgen habe ich die Dateien herunter geladen. Prima, endlich was greifbares, auch wenn es in Alardisch geschrieben ist - das bekommen wir schon gebacken


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.05.2007, 08:44 Betreff:
Eine weitere neue EM11 traf gestern bei mir ein. Klasse Zustand, natürlich OVP, sogar die Kennummer stimmt und gelabelt ist sie mit HOGES.
Ich habe keine Ahnung, ob alle diese verschiedenen Stempelungen in Neuhaus am Rennweg gemacht wurden, denkbar wäre ja auch, daß die Röhren im Industriepack ungelabelt gen Westen geschickt wurden. Fabrikat HOGES - so wie es auf dem Karton aufgedruckt ist, ist jedenfalls der reinste Schwindel - aber das kennt man ja auch von TFK Die Röhren wurden im RWN fabriziert und nirgendwo sonst. Genau wie die RSD-Röhren. Putzig ist der Garantieaufdruck: 6 Monate! In der DDR gab es die doppelte Garantiezeit.

Als ich das Röhrli aus dem Versandkarton auspackte, traf mich fast der Schlag! Auf der Schachtel ist eine Röhre mit Topfsockel abgebildet. Aber alles andere stimmt! Und letztlich soll ja nicht die Schachtel leuchten


Autor: MGW51 Verfasst am: 28.05.2007, 14:58 Betreff:
Bilder von der HOGES-Verpackung und Stempelung sind demnächst auch in meinem EM11-Ordner der Galerie zu sehen.

Abschließend möchte ich aus den gemachten Erfahrungen folgendes Fazit ziehen:

Die EM11 welche TUNGSRAM in den von mir gezeigten Verpackungen produzierte, sind als Ersatz für eine richtige EM11 nicht zu gebrauchen - allenfalls können sie ein Notbehelf sein.

Das Schirmbild entspricht genau der EFM11 - wie das von Christof weiter vorn schon festgestellt wurde. Es ist ebenso mit der EM34 übereinstimmend. Aus diesem Grunde würde ich persönlich eine EM11 von Tungsram als Ersatz für nahezu unbezahlbare EM34 nur empfehlen. Die u.a. bei Ihbee regelmäßig als EM34-Ersatztype angebotene 6E5C ist alles andere, nur kein Ersatz für eine EM34. Nimmt man stattdessen die EM11 von TUNGSRAM, dann muß deren größerer Kolbendurchmesser bedacht werden. Die Fassung ist in jedem Falle zu wechseln bzw. muß ein Zwischensockel gebastelt werden. Das ist freilich mit einer Oktalfassung, die problemlos mit dem Ak-sockel gepaart werden kann, einfacher zu machen als mit der größeren Stahlröhrenfassung.

Was die Leuchtfarbe betrifft, würde ich nicht gar so pingelig sein, ggfs. die LS-Spannung etwas verringern da das Bläulichgrün neuer Röhren doch recht stechend sein kann; anders als es das gelblichere Grün von EM34 und den richtigen EM11 mit RWN-, HOGES- oder RSD-Stempelung ist. Eine neuwertige TFK-habe ich leider (noch) nicht für Vergleichszwecke zur Verfügung, scheue mich auch, nur dafür einen Irrsinnspreis zu zahlen.

Ich möchte hier nochmal ausdrücklich darauf verweisen, daß es nicht zutrifft, daß die TUNGSRAM-Röhren, wie ursprünglich von mir vermutet, defekt bzw. Ausschuß sind. Sie sind schlicht mit einem anderen System montiert als wir das von unseren EM11 kennen. Die Leuchtkraft der TUNGSRAM ist über alle Zweifel erhaben. Die Lebensdauer kann ich nicht einschätzen. Montagefehler wie schiefes System/Schirm sind an meinem Exemplar nicht feststellbar und sollten auch nicht typisch sein. Typisch hingegen ist, daß vorstehende Aussagen so auch auf die Allstromversion UM11 zutreffen.

für mich war es eine neue Erkenntnis, daß sich hinter Namen wie RSD und HOGES Vermarkter von DDR-Röhren verbergen. Nun, man lernt eben nie aus Wink


Autor: Getter Verfasst am: 30.05.2007, 03:14 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:
Das Schirmbild entspricht genau der EFM11 - wie das von Christof weiter vorn schon festgestellt wurde. Es ist ebenso mit der EM34 übereinstimmend


Moment - nicht ganz ! Die EM34 hat zwei getrennt steuerbare Bereiche mit verschiedenen Empfindlichkeiten.
Die EFM11 hat 2 gemeinsam steuerbare Bereiche mit symmetrischem Verhalten, sonst müsste sie ja zwei Schirmgitter haben....
Also kann das Schirmbild nur mit entweder der EFM11 oder der EM34 übereinstimmen.
Das Aussehen des Systemes legt dabei ein Verhalten wie EM34/EM4 nahe.


Autor: MGW51 Verfasst am: 30.05.2007, 08:45 Betreff:
Nun Burkhard, da habe ich mich eben mal wieder falsch ausgedrückt. Also sagen wir es mal so:

Die Tungsram-EM11 kann mit ihren zwei Steuerstegen das gleiche Schirmbild liefern wie es eine EFM11 und eine EM34 machen. Dazumüssen im Bedarfsfall eben beide Stege gemeinsam angesteuert werden.

Die Essenz aus diesen, für mich neuen Erkenntnissen lautet daher, daß die Tungsram-EM11 ein weitaus passenderer Ersatz für EM34 ist, als es die allerdings deutlich preiswertere 6E5S sein kann. Kompromisse einzugehen sollte jeder Sammlerfreund bereit sein.
Die Innereien der mir überlassenen EFM11 harren noch auf den Schlachter - ist alles eine Zeitfrage. Ich bin wirklich sehr neugierig und werde dazu dann lat?rnich entsprechende Bilder liefern. Auch von einer geh?uteten EM34 deren Lebenszeit ebenso überschritten ist und die mir auch von Holger überlassen wurde. Deren äußerer Anblick ist allerdings so makellos, daß ich schon eine Tr?ne im Auge habe wenn ich sie aufschneide.


Autor: MGW51 Verfasst am: 12.11.2007, 16:20 Betreff:
Nun habe ich im Zusammenhang mit einem Thread im Radioforum einmal die Maße der verschiedenen Augen notiert. Das Problem ist ja oft nicht im anpassen der elektrischen Eigenschften zu suchen sondern es kommt eher banal daher und verhindert einen angedachten Ersatz durch die andere Geometrie des Kandidaten.

Maße bitte durch Klick auf das Bild dem Textteil entnehmen.




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