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Bei allem was je gemacht wurde und bei allem was wir machen: Das VDE-Zeichen ist an alten Geräten eine sehr gute Orientierung. Ob es an allen neuerlich produzierten Geräten auch für bare Münze genommen werden soll, wage ich mal sehr stark zu bezweifeln.
Ebenso wie Teile mit VDE-Zeichen der letzte Schrott sein können, können Teile ohne dieses Zeichen von weitaus höherer Qualität sein. Das ist ein Umstand der nie außer Acht gelassen werden soll.
daß es so ist, müssen wir leider hinnehmen. Der Sinn eines jeden Pr?fzeichens, nämlich eine eindeutige Aussage zur ProduktQualität zu machen, dieser Sinn ist heute leider nicht mehr ohne weiteres als gegeben anzunehmen.
Viel wichtiger als der leidige Stecker ist nämlich die Gerätezuleitung als solche und bei diesem Bauteil darf es keine faulen Kompromisse geben wenn die damit verbundenen Geräte betriebsfähig vorgehalten werden. Ist das nicht der Fall, dann kann man - um die Originalität des Gerätes als Ganzes zu erhalten - die Leitung innerhalb des Originalsteckers einfach direkt hinter der ZE abschneiden, so daß ein neuerlicher Anschluß nicht mehr möglich ist. Das geht freilich nur bei Montagesteckern wie sie an textilisolierten Leitungen stets vorzufinden sind.
Ich möchte noch etwas ergänzen:
TipFox schrieb wie folgt: | ...VDE oder Gesetz - ist das seine Ermessenssache? Kann doch wohl nicht sein, und wenn doch, wäre es ein Skandal ... |
Lieber Jürgen, liebe Mitleser,
es ist insofern eine reine Ermessensfrage, als dem Gesetz Folge zu leisten ist - mehr nicht! Eine "Verbandsvorschrift", Norm oder wie auch immer kann stets nur einen empfehlenden, nie einen verpflichtenden Charakter haben. Das Hick Hack im Falle der "VDE-Vorschriften" resultiert zum größten Teil eben daraus, daß etwas was sich Vorschrift nennt gemeinhin auch als verbindliche Regel aufgefasst wird. Es ist also ein reines Definitionsproblem. Der VDE hat keinen Bindungscharakter und eine VDE-Vorschrift besagt nichts anderes, als daß die geschilderte Verfahrensweise ebenso von ebendiesem Verband als für korrekt erprobt und so auch empfohlen wird. Geräte mit VDE-Pr?fzeichen (sofern es eben echt ist) belegen nur, daß ein Baumuster dem Verband vorgelegen und von diesem, als zum Zeitpunkt der Prüfung nach aktuellem Stand der Verbandsvorschriften als mit diesen konform erklärt wurde. Ein "Mangel" dieser Art von Pr?fzeichen ist das Nichtvorhandensein einer Jahreszahl im Pr?fsiegel. Soweit dachte man eben seinerzeit auch nicht. Andererseits zeugt doch aber dieses Siegel von der langen und erfolgreichen Tradition dieses altehrwürdigen Verbandes. SchaltGeräte ohne Pr?fzeichen müssen deswegen nicht automatisch minderwertiger sein. für den Laien ist das leider fast nie erkennbar. Gerade kleinere Hersteller produzierten und produzieren oftmals hervorragende Qualität! Das Pr?fzeichen eines Verbandes - darauf kann man getrost verzichten denn so eine Prüfung vornehmen zu lassen, ist nicht aus der Kaffeekasse zu bezahlen! Der Fachmann dagegen ist über "faule Eier" in aller Regel recht gut unterrichtet weil sich derartiges mit Windeseile herumspricht.
So kann man also grundsätzlich dem unbedarften Laien den Rat geben, sich nur solche Geräte von renommierten Herstellern zu kaufen, auf denen u.a. auch das Pr?fzeichen des VDE angebracht ist. Und ebenso sollte sich der Laie bei unsicherer Lage auch an die Richtlinien des VDE halten - besser noch, einen ausgewiesenen Fachmann hinzuziehen!
Wie soll z.B. ein durchschnittlich begabter Amateur in einem frei im Handel erhältlichen "Doppelstecker" eine Todesgefahr oder einen Wohnungsbrand erkennen oder auch nur erahnen können?
Wirkt doch absolut harmlos und nützlich!
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Jetzt auch noch?
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Das sind die eigentlichen Gefahren, die allenthalben auf uns lauern. Dort wo wir sie nicht vermuten, nicht vermuten können.
Schalten wir doch jetzt einfach mal den Strom aus und wenden uns in gleicher Weise der Mechanik zu.
Da gibt es auch jede Menge Normen in Hülle und Fälle - und wenn wir uns nur mal das Thema Maschinenschrauben heraussuchen, da geht ja schon voll die Post ab! Bei einem Radio spielt dieses Bauteil keine so dominierende Rolle, bei einem Plattenspieler oder Tonbandgerät schon eher. Es gibt Unmengen von Schrauben an diesen Geräten, welche ohne zwingenden Grund alles andere als normgerecht sind. Wird dadurch das Gerät als solches "gefährlicher"?
Die Frage erwartet keine Antwort Es ist jedem halbwegs begabten Leser klar, daß eine normgerechte Schraube aus ungeeignetem Material ein größeres Schadenspotential birgt als eine, die aus angemessenem Material nach "Werkstandard" gefertigt wurde.
Und so will ich das auch auf die elektrischen Anschlußteile im Heim bezogen sehen. Das Teil muß - ich schrieb das schon anderswo - bei seiner bestimmungsgemäßen Nutzung für den Nutzer gefahrlos sein. Gefahrlos bedeutet eben auch, daß ein intakter Rundstecker mit sauber verlöteten Litzenenden unter den großkopfklemmschrauben der korrosionsfreien Kontaktstifte und mit sachgerecht montierter Zugentlastung ohne weiteres in eine klassische Rundsteckdose oder in eine klassische Kupplung mit Schutzkragen eingeführt werden kann und darf.
Die anderswo getätigte Aussage daß es nicht zulässig sei, Litzenenden in Steckern zu verl?ten ist eben so nicht zutreffend - das bezieht sich einzig auf neue, "moderne" Stecker und ber?cksichtigt in keinster Weise die Anforderungen und Anschlußbedingungen wie sie in alten, historischen aber nichtsdestotrotz funktionsfähigen und funktionssicheren Rund- und auch Schukosteckern vorherrschen!
Erh?htes Augenmerk gilt dem Teil, welches sich zwischen Stecker und Gerät dahinschl?ngelt. Hier würde ich bei dem geringsten Zweifel immer eine neue und sichere Leitung anbauen. Je nach der Epoche mit Textilmantel oder ohne. Im letzten Fall dann ggfs. mit angespritztem Stecker. grundsätzlich rate ich davon ab, in Holzkisten dreiadrige Leitungen zu montieren. Allerdings sollte ein Radio auch mit der dafür vorgesehenen Buchse mit einer Erdleitung verbunden werden. Bei Allströmern liegt diese natürlich nicht direkt auf dem Chassis sondern über einen entsprechenden klassifizierten Kondensator an "Masse". Hier kann es keine allgemein gültige Empfehlung geben da die Apparate zu verschieden sind.
Wenn man von Zweifeln geplagt wird, nicht die nötigen Kenntnisse, Pr?feinrichtungen und Werkzeuge besitzt, dann gibt es überall einen freundlichen Elektromeister den man um Rat und Hilfe bitten kann und er wird sich ganz sicher so einem Ansinnen nicht verschließen. Er hat ja seinen Beruf auch erlernt! |
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