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Autor: TipFox Verfasst am: 07.04.2009, 15:32 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Liebe Technikfreunde,

ich habe manchmal den Eindruck, dass die Schrauben an den Geräten immer kleiner werden und dafür um so fester sitzen - oder meine Kräfte lassen nach Wink

Jedenfalls ist es immer wieder ein Ärgernis:

der passende Uhrmacher ist so winzig, dass man ihn kaum drehen kann. Greift man ihn mit einer Zange, kann man ihn nicht mehr richtig andrücken ...

Meine SimpelLösung für schwierige Fälle seht ihr hier - ein GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher, aus dem Baumarkt :



Zuletzt bearbeitet von TipFox am 05.11.2013, 21:09, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: MGW51 Verfasst am: 07.04.2009, 21:44 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Prima Idee!

Diese neuzeitlichen "Griffteile" kann ich auch nicht anfassen - die sind so dünn und mickrig kurz, daß man damit einfach keine Gewalt über das Werkzeug hat. Deswegen hatte ich mir aus alten Steckerstiften von 40A und 63A Kragensteckern eigene "Schraubenzieher" gebaut. Einfach strinseitig eingebohrt, Schraubklinge eingesteckt und hart verlotet. hält bombenfest! Man muß nur obacht geben, daß die Klinge nicht verbrannt wird!
Deine Lösung ist ideal - paßt immer und überall.


Autor: snzgl Verfasst am: 08.04.2009, 17:10 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Lieber Jürgen

Prima Idee, nur denke ich mal, daß man dabei, besonders bei den "ach so günstigen" und tollen Angeboten aus dem Supermarkt, die 20er Packung für 4,99 den Schraubendrehern schnell das Genick umgedreht hat. Nicht selten sitzen diese doofen Kreuzschrauben in den japanischen Kassettenrecordern besonders fest.


Autor: TipFox Verfasst am: 08.04.2009, 18:54 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Das ist natürlich richtig, daher nehme ich auch immer gleich mehrere Sätze dieser Billigdreher mit. Es hat keinen Sinn, teurere zu kaufen - die brechen genau so Wink

Selbst ein "edler" Satz im Holzkasten nützt nichts ...
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 05.11.2013, 21:11, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: 19null5 Verfasst am: 09.04.2009, 00:38 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Mir gelingt es einfach nicht, das Bild

http://galerie.ig-ftf.de/details.php?image_id=85

hier einzubinden.
Die Galerie läßt mich nicht die Grafik-Adresse kopieren.
Oder wo ist mein Denkfehler ?

EDIT TipFox:

Hast Du es mit der rechten Maustaste und Eigenschaften versucht ?

Ich verlinke hier mal :



Eigentlich kein Problem ?!Wink


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.04.2009, 10:56 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Nunja, wenn man den ersten Aufruf startet, erhält man den "Sicherheitstext" von wegen Copyright und so Wink Wenn er quittiert wird, muß man nur noch ein paar Sek?ndchen warten, dann öffnet sich das Kontextmenue.

Ich könnte dieses Sicherheitsfenster ja auch ohne weiteres herausnehmen - glaube ich jedenfalls, daß das keine negativen Folgen hätte - doch da es über JS eingebunden wird, kann das jeder Anwender selbst steuern. Bei den Eigenschaften für JS muß man halt das Ersetzen des Menues deaktivieren. Beim FF2 ist das sehr übersichtlich einstellbar und auch bei Opera funzt es. Zu IE weiß Jürgen wie es geht.

Doch zurück zum Thema:

Die einzigen wirklich haltbaren Drehgriffe sind solche mit auswechselbaren Klingen und einer KlemmhÖlsenmutter. Da ist mit noch nie einer abgebrochen - stattdessen splittern schonmal die Klingen!

Bei meinen alten DDR-Schraubern, die um Klassen besser in der Hand liegen als die Billgdreher in der Plasteschachtel, war das Bruchproblem allerdings auch bekannt - besonders bei ausländischen Geräten. Wenn es denn dazu kam, dann erhielt die passgenau gefügte Stelle eine "Bandage" aus Zweikomponentenkleber. Da ist nie mehr was gebrochen!

Bitklingen sind in sehr vielen Fällen einfach zu klobig resp. zu kurz um den Kopf zu erreichen.


Autor: TipFox Verfasst am: 09.04.2009, 11:03 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Hallo Michael,

ich meinte natürlich auch das Splittern der Klingen - der Dreher selbst ist mir noch nie abgebrochen, ausser ich habe ihn als "Meissel" verwendet Wink


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.04.2009, 13:12 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Siehste, so leicht kann man sich irren Smile

Mir sind schon etliche Dreher abgebrochen und zwar ohne sie zu unüblichem Tun zu vergewaltigen. Die Schwachstelle dabei ist die seitliche Einfr?sung. Sie ist st?rkeren Torsionskr?ften einfach nicht gewachsen. Allerdings, diese Einfr?sung haben die Billigdreher nicht und zudem sing deren Anfa?teile aus (vermutl.) Messing gefertigt; jedenfalls unmagnetisch. Unsere GriffStücke sind dagegen aus Aluminium!

Bilder folgen - dann wird das auch klar werden, was ich meine.


Autor: MGW51 Verfasst am: 17.04.2009, 19:33 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Hier nun die versprochenen Bilder zu den "Schraubendrehern der etwas anderes Art" Smile



Das erste Bild zeigt einen der von mir benutzten klassischen = alten DDR-Uhrmacherschraubendreher mit exakt der gleichen KlingenGröße wie das darunterliegende neuzeitliche Fummelteil. natürlich ist der Aluminiumgriffteil des DDR-Schraubendrehers bedeutend klobiger als der schlanke Schaft des Neuteiles, welches sich deswegen besonders für vertieft liegende Schrauben eignet - nur kann man diesen Griffel halt nicht betätigen - nicht mit der Hand! Dank TipFox wissen wir nun einen Ausweg! Gut zu erkennen ist die konstruktive Schwachstelle des DDR-Teiles. Je kleiner die Klinge umso schneller ab! Die Reparatur so eines Malheurs sieht dann z.B. so aus wie im 2.Bild zu sehen. 2-Komponentenkleber (Epoxydharz + härter) hält somit zuverl?ssig seit weit über 20 Jahren.

Das dritte Bild zeigt ein Modell mit auswechselbaren Eins?tzen. Auch hier ist dies Schw?chung zur Verdrehsicherung zu erkennen - im betriebsfähigen Zustand wird durch die überwurfmutter welche den Einsatz festklemmt, diese Schw?chung weitgehend kompensiert.

Im letzten Bild schließlich zeige ich ein Modell der von mir gern benutzten Feinmechanikschraubendreher. Sie liegen ausnehmend gut in der Hand und obwohl ich bei Plastegriffen immer etwas skeptisch bin, habe ich hier noch keinen Schiffbruch erleiden en.

Alle in den Bildern gezeigten Schraubendreher gehören zur gleichen KlingenGröße! der Wechselhalter natürlich nicht Augenrollen


Autor: TipFox Verfasst am: 18.04.2009, 03:27 Betreff: GriffStück für Uhrmacher - Schraubendreher
Hallo Michael,

der Dreher mit den Wechselklingen erinnert mich stark an einen ähnlichen Dreher, den ich jahrelang bei der DBP/Telekom im Werkzeugsatz hatte. Der war aber dann wohl von besserer Qualität - jedenfalls kann ich mich an keinen Bruch des Drehers erinnern, obwohl er prinzipbedingt auch diese Schwachstelle hatte. Auch die Klingen waren nur mutwillig (falsche Verwendung) zu zerstören, allerdings gab es sehr schmale Klingen erst gar nicht. Im "Laden" habe ich später leider nie eine ähnliche Qualität finden können.


Autor: MGW51 Verfasst am: 19.04.2009, 12:50 Betreff:
Lieber Jürgen,

das ist wohl falsch herübergekommen: Der Wechselschaft ist nie abgebrochen! Wenigstens kenne ich niemanden der das je geschafft hätte. Gebrochen sind immer nur die Sch?fte mit fest eingesetzten Klingen. Allerdings gebe ich Dir bezüglich der Qualität Recht: Es gab ausgesprochenen Murks - und es gab ebenso unverwöstliche Exemplare! Meine Vermutung geht dahin, daß es sich dabei um minderwertiges Aluminium, resp. um Verunreinigungen im Material gehandelt hat. Die sind zwar nach einem Bruch nicht erkennbar, aber eine andere Erklärung habe ich nicht. Der Wechselhalter ist ja auch schon viele Jahrzehnte bei mir im Gebrauch und es sind noch alle Schraubeins?tze dafür vorhanden. Allerdings hatten wir keine Kreuzschlitzeins?tze - das war ein zunehmender Mangel, der aber erst in den späteren 80-ern so richtig offenbar wurde.
Solche Wechselsch?fte gibt es tatsächlich noch, und auch die Einzelschrauber mit der Einfr?sung sind noch zu haben. Sicher sind sie um einiges haltbarer als die DDR-Modelle denn die heutigen Dreher haben einen vernickelten Stahlgriff, der Wechselschaft dagegen einen vernickelten Messinggriff. Das Zangenfutter in der Alu-Ausführung ist eben leider auch recht verschlei?behaftet - vor allem wenn mal versehentlich etwas Schmutz eindringt.

Um bei ImportGeräten verschiedene exotische SchraubenKöpfe zu betätigen, hatten wir einen simplen Trick, den ich zuweilen noch heut anwende. Dazu werden alte Gewindeschneidbohrer einfach dreikantig spitz geschliffen. natürlich unbedingt naß damit sie nicht ausgl?hen. Esmüssen natürlich HSS.Bohrer sein - solchen Billigmist aus CV-Stahl den man allenthalben hinterhergeschmissen bekommt kannten wir gar nicht! Diese so zugerichteten "Schraubklingen" krallen noch jeden Kopf, sei es Trywing, Philips, Pozidrive, Torx, Inbus, Vielkeil und sonstwas - natürlich immer nur Innenprofile. Schlecht sieht es nur mit sogenannten Sicherheitsschrauben aus - also diese, welche zentrisch einen Stummel stehen haben. Davor sind wir aber bis Anfang der Neunziger verschont geblieben Freilich konnte man die mit "Universalklinge" ausgedrehten Schrauben kein zweites mal verwenden - die wurden halt weggeschmissen und dafür normale Schlitzschrauben eingesetzt.

Auch alte SchrankSchlüssel lassen sich prima zum Schrauben- und Mutterndreher umfunktionieren. Not macht erfinderisch - das gilt auf allen Gebieten doch oftmals ist es keine Not sondern reine Zweckmäßigkeit denn es ist sehr fragwürdig, für bestimmte Spezialwerkzeuge ein Heidengeld auszugeben, nur weil man das Teil ein-, zweimal im Jahr benötigt!


Autor: TipFox Verfasst am: 19.04.2009, 19:09 Betreff:
Hallo Michael,

ich hatte mich schon gewundert, wie rabiat Ihr wohl mit Werkzeug umgegangen seid Daumen hoch


Was die Gewindebohrer angeht: vor wenigen Tagen habe ich mir daraus ein Trennwerkzeug für Lochrasterstreifen angefertigt. natürlich kann man auch alte Bohrer oder Dreikantfeilen verwenden - letztlich geht es ja nur um den Werkzeugstahl.

Das mit den vermalledeiten Kreuzschlitzschrauben war und ist immer ein Problem - ich werde wohl nie begreifen, wann man welchen Einsatz verwendet. Irgendwie rutscht und wackelt es immer ...

Aber die schlimmsten Schrauben habe ich bei einer Spielkonsole vorgefunden. Eigentlich eine Schlitzschraube, aber der Kopf so geformt, dass man sie ausschließlich festschrauben konnte - Losschrauben unmöglich, auch nicht mit Spezialwerkzeug. Da half nur ausbohren.

Das mit den SchrankSchlüsseln finde ich eine gute Idee - das kann man sicher auch noch für andere "Spezialwerkzeuge" verwenden.
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 05.11.2013, 21:18, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: MGW51 Verfasst am: 19.04.2009, 21:28 Betreff:
Der Hintergrund zu den SchrankSchlüsseln ist folgender:

Als in den Mittsechzigern des vergangenen Jahrhunderts die ersten "Zwergenradios" aus der damaligen Sowjetunion in die DDR importiert wurden, gab es einfach kein Werkzeug um sie zu öffnen!

Bei dem Gerätchen mit dem schönen Namen "KOSMOS" hatte der Hersteller Schrauben mit unterbrochenem Schlitz, also quasi so wie Schlitzmuttern, die ja mittig den Gewindebolzen durchlaufen haben, verwendet. Die bei uns damals für diesen Zweck gebräuchlichen Gabelschraubendreher waren aber leider nicht benutzbar da sie einfach zu breit waren um an die tiefliegenden SchraubenKöpfe zu kommen. Also blieb nichts anderes übrig, als sich etwas einfallen zu lassen und es gibt oder gab eben eine Sorte von SchrankSchlüsseln, bei denen sich einesteils das hohlgebohrte und bartbefreite Ende nach entsprechender Bearbeitung als Schraubwerkzeug umfunktionieren ließ und andererseits auch aus dem Griffteil nach entsprechender Umarbeitung ein prima Schlitzmutterndreher herstellen läßt. Das zu beschreiben ist nahezu unmöglich! Ich suche mal nach so einem Schlüssel und dann wird das anhand des Bildes leicht verständlich sein.

Unser Freund Gerald hat m.W. so ein Kosmos und kann bei dieser Gelegenheit das Gerätchen ruhig mal im Radiobereich vorstellen.


Autor: MGW51 Verfasst am: 25.04.2009, 20:50 Betreff:
Betreffs der SchrankSchlüsselvariationen habe ich des besseren Findens wegen einen eigenen Thread aufgemacht.

Ich hoffe ja noch immer, daß sich mal ein Sammler erbarmt, der ein KOSMOS sein Eigen nennt und dieses kleine Mittelwellen-Taschenradio hier im Forum vorstellt.


Autor: TipFox Verfasst am: 25.07.2009, 22:47 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:

Ich hoffe ja noch immer, daß sich mal ein Sammler erbarmt, der ein KOSMOS sein Eigen nennt und dieses kleine Mittelwellen-Taschenradio hier im Forum vorstellt.


Den Kosmos (oder Cosmos) kann man nun HIER bewundern Wink

Die Zentralschraube, die den "SpezialSchlüssel" erfordert, ist dort auch gut zu sehen ...



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