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Hochohmiger Lautsprecher, Selbstbau
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TipFox
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Beitrag1/5, Verfasst am: 02.05.2008, 18:49   

Betreff:   Hochohmiger Lautsprecher, Selbstbau
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Liebe Bastelfreunde,

ein hochohmiger Lautsprecher wird u.a. immer benötigt, wenn mit alten Audion-Schaltungen experimentiert wird.

Eine mögliche Lösung dafür hatte ich ja bereits in einem anderen Vorschlag realisiert...

Irgend wie geistert mir aber schon länger die Idee im Kopf herum, einen "echten" hochohmigen Lautsprecher zu konstruieren...

An anderer Stelle hatte ich bereits einmal die Vermutung geäußert, dass es heute möglich sein müsste, einen hochohmigen Lautsprecher mit einem beweglichen Magneten zu bauen. Neodym-Magnete sind sehr stark, dabei leicht an Gewicht und Erhältlichkeit (z.b. www.supermagnete.de).

Die Idee war schon fast wieder vergessen, als mir diese superleichte Styropor-Einwegschüssel in die Hände geriet (manchmal müssen Bastler eben auch was essen Wink ).


Hm - sieht doch schon so aus, wie eine Lautsprechermembran - und wenn man es berührt, merkt man sofort die gute SchwingFähigkeit. Nun ja, "ein hochohmiger Lautsprecher und selber bauen?" - Viele halten es für unmöglich, aber schau'n 'mer mal Wink

Nun musste ich natürlich erst einmal etwas experimentieren, eine Antriebsspule musste gefunden werden, ein passender Magnet, ein Gehäuse usw.

schließlich bin ich zu folgendem Aufbau gekommen:

1. Zutaten
    - Einwegschüssel aus Styropor, Durchmesser ca. 170 mm
    - kleiner, kräftiger Neodym-Magnet
    - Holzkiste von "Original Aachener Printen"
    - Holzleiste zu Befestigung der Antriebsspule
    - zerlegbarer, alter Netztrafo (ich habe letztlich 2 Baugleiche zerlegt und die beiden Primärwicklungen verwendet, eine davon reicht aber auch)
    - Backpapier
    - flüssiges Latex (z.B. über EBay )




Der Neodym-Magnet wird zunächst mittig mit 2-Komponenten-Kleber in die Styroporschüssel geklebt.
Vorsicht bei der Wahl des Klebstoffs: Styropor löst sich sehr schnell auf...
Bei meinem Antriebssystem und meinem Magneten hat sich die _senkrechte_ Anbringung (Pole quer zur Membranachse) als die Effektivste erwiesen. Das kann je nach Magnet und Antriebsspule anders sein !



In den Boden der Holzkiste wird nun eine Öffnung gesägt, die etwas _Größer_ als der Durchmesser der Schüssel ist.


Diese Öffnung wird dann mit einer Schablone aus Backpapier hinterklebt. Die Öffnung in dieser Schablone ist wiederum etwas _kleiner_ (1...2 mm Rand), als der Schüsseldurchmesser.



Die Schüssel wird dann mittig auf die Backpapier-Schablone gelegt:


Anschließend kann der entstehende Rand mit flüssigem Latex aufgefüllt werden. Dazu sind mehrere Lagen (3..4) erforderlich. Die Flüssigkeit härtet relativ schnell aus (kann mit Wärme (Föhn) beschleunigt werden) und bildet eine sehr belastbare Gummihaut, die hier als Sicke dienen soll.



Ein paar Hinweise zum Latex:
    - das Latex lässt sich meist leicht von Werkzeugen, Händen usw. abziehen, wenn es ausgehärtet ist. ABER: wenn es auf Stoff (Teppich/Kleidung) gerät, dann muss das _sofort_ gründlich ausgewaschen werden, oder es geht nie mehr weg !
    - Schaumgummi-Pinsel verwenden (kann man leicht selber anfertigen) - andere Pinsel sind völlig ungeeignet und "verklumpen"
    - als Unterlage hat sich Backpapier oder Alufolie bewährt, lässt sich immer wieder verwenden - das Latex kann man einfach abziehen.
    - wenn Latex auf glatten Oberflächen haften soll, vorher eine Schicht Pattex oder anderen Kleber auftragen.

Die Backpapier-Schablone kann später abgezogen werden. Die Sicke wird dann noch von hinten mit einer Lage Latex verstärkt. OK - so sieht das Ganze dann aus, wie man sieht ist mir Schönheit erst mal nicht wichtig. Die Membran hängt schön frei, aber stramm in der Gummisicke und bei Berührung gibt sie schon sehr lautsprecherähnliche Töne von sich Wink


Ab sofort muss man natürlich höllisch aufpassen, dass man sich seine Arbeit nicht wieder zerstört - Lautsprecher sind empfindlich Wink

Als Antriebssystem habe ich einen alten Netztrafo (genauer deren 2) zerlegt und umgeschichtet - alle E-Schnitte auf eine Seite, der I-Schnitt entfällt. Bei meinen Trafos waren die Wicklungen einzeln abnehmbar, daher habe ich dann zwei baugleiche Primärwicklungen verwendet, die ich dann beliebig verschalten kann. Die E-Schnitte habe ich seitlich etwas mit Latex bestrichen, zum "Entdröhnen".


Hinweis: die Position der Wicklung auf dem Kern hat eine _extreme_ Auswirkung auf die Impedanz. Vorne auf dem Kern konnte ich ca. 11 kOhm/1kHz messen - hinten sind es 54 (!) kOhm/1kHz.

Zum Test wurde nun erst einmal das so entstandene Antriebssystem einfach auf den Tisch gelegt, die "Membrankiste" darübergestülpt und der NF-Generator angeschlossen. Nun war ich doch positiv überrascht! Laut und deutlich, annehmbarer Frquenzgang - was will man mehr? Dieser einfache Vortest sagt natürlich noch gar nichts darüber aus, wie sich das Teil dann später z.B. in einem Audion verhalten wird. Immerhin kommt dann noch Gleichstrom hinzu. Da man hier aber einen sehr großen "Luftspalt" hat, sollte es klappen...

Das Antriebssystem wird nun auf eine Leiste montiert und hinter der "Membran" in Position gebracht - fertig ist der "High-Z moving magnet speaker" Wink



Anschließend wurde der Lautsprecher an einem selbstgebauten Audion mit 12SH1L (russischer Nachfolger der legendären RV12P2000) getestet.

Er ist nicht sehr laut, funktioniert aber einwandfrei und auch nicht schlechter, als ein Telefunken Arcophon 11 :Wink:
Zum Beweis hier eine Hörprobe:

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Gruß TipFox

Zuletzt bearbeitet von TipFox am 19.11.2023, 16:22, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Beitrag2/5, Verfasst am: 02.05.2008, 20:40   

Betreff:
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Ich bin einfach nur begeistert über soviel Kreativität!

Die Ideen sind ja imer nur die halbe Wahrheit, wie diese dann von Dir umgesetzt werden erstaunt ein ums andere Mal mehr.

Letztlich ist es eine Bestätigung, daß man (ich) immer noch zuvieles einfach wegschmeißt... Augenrollen
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
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TipFox
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Beitrag3/5, Verfasst am: 02.05.2008, 20:51   

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Danke - mittlerweile habe ich noch einen Dom (halbes überraschungsei) über den Magnet geklebt. Höhen sind jetzt etwas besser Wink
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Gruß TipFox
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Beitrag4/5, Verfasst am: 02.05.2008, 22:53   

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Wunderbare story, Jürgen !!

Mal sehen was man aus den BigMac Styroporschachteln so alles machen kann. Von der Größe eignen sie sich zum MittelTöner...

Gruß, Dieter
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TipFox
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Beitrag5/5, Verfasst am: 08.05.2008, 18:06   

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Hallo Dieter,

Mitteltöner ist ja viel einfacher, z.B. so:

1. Holzbrett, Trafospule und Membranstützpunkte (Montageklebeband) setzen:


2. den Magneten an einer Messingschraube _in_ der Salatschüssel montieren:


3. Schüssel über die Spule stülpen, an den Stützpunkten andrücken:




Fertig ist der Mitteltöner mit Rundstrahlcharakteristik Wink

(Als alleiniger Ls aber zu leise !)
_________________
Gruß TipFox
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