Der MoMiGA (Mobile Mini Guitar Amp)
Hallo Bastelfreunde,
schon seit längerem geistert eine Idee in meinem Kopf herum, die ich nun endlich realisieren will.
Es geht um einen batterie-/akkubetriebenen Übungsverstärker für E-Gitarre. Es gibt auch käufliche Lösungen, wie z.B. hier den "MS-2" von Marshall:
Wie man sieht, ein recht "schnuckeliges" Gerätchen, dass man am Gürtel tragen kann. Nur leider ist es nicht mehr als ein Gag - das Ding klingt wie ein Zahnputzbecher und ein 9V-Akku ist bei "Overdrive"- Betrieb nach 15...20 Minuten leer gespielt. Also ganz lustig, aber nicht wirklich zum Üben geeignet.
Meine Idee ist, das Ganze mit russischen Miniaturröhren zu realisieren. Zwei hintereinander geschaltete Stufen mit der 1sh24b (1j24b), in der Verstärkung einstellbar und eine Endstufe mit ein paar hundert Milliwatt, keine Klangregelung (ist an der Gitarre) das sollte reichen. Auf Grund der Notwendigkeit einer Anodenbatterie (vorgesehen 72V) komme ich da natürlich nicht ganz so klein weg. Als Gehäuse soll daher dieser traurige überrest eines Schaub Lorenz "Weekend 80" herhalten, das gibt dann noch den besonderen "AHA-Effekt", wenn sich das "Transistor-Kofferradio" als Vollröhren - Gitarrenverstärker entpuppt
Als Endstufe hätte ich nun zu einer DL9x greifen können, ein paar hundert Milliwatt schaffen die locker. Aber ich habe noch einige 1Sh29b (1j29b) auf Lager - und russische Röhren sollten es ja sein . Da mir der Anodenstrom (5,3 mA bei 60V) doch sehr niedrig erschien, habe ich einfach "brutal" 2 Röhren parallel geschaltet und daraus eine SE-Endstufe aufgebaut.
Hier die fertige Endstufe - kaum zu glauben, aber mehr ist es nicht
Und hier die Schaltung:
Als Ausgangsübertrager wird ein alter Radio-Aü (Blaupunkt) verwendet. Dessen beide Gegentakt-Primärwicklungen in Reihe geschaltet ergeben bei 4 Ohm Belastung eine primäre Impedanz von 6,3 KOhm. Der Lautsprecher ist ein offener Breitbandtyp mit Hochtonkegel - nicht, weil das sein müsste, sondern weil er gerade da war ...
Hier sieht man die Endstufe mit dem Master-Volume Poti durch dicken Kupferdraht zu einer Baugruppe zusammen gefasst, die man dann "bequem" in das Gehäuse einsetzen kann.
Damit kann man dann auch schon mal eine "Anprobe" machen ...
Der Lautsprecher ist auch bereits montiert. Dabei wurde auch die durch Weichmacher zerbröselte "Anti-Dröhn"-Matte unter der Frontabdeckung erneuert, die Abdeckung soll ja nicht scheppern ...
Die beiden Verstärkerstufen mit der 1sh24b wurden dann identisch aufgebaut und klanglich mit Gitarre und Endstufe abgestimmt. (was sich hier so lapidar anhört, dauerte natürlich etliche Stunden - mit ständigen Anpassungen/Hörproben/Anpassungen ..../.... ).
Die endgültige Schaltung sieht so aus:
Danach war das Ergebnis für mich so überraschend gut, dass ich mich kaum noch traute, den Testaufbau wieder auseinander zu nehmen... Die Treiberstufe wird, wiederum mit starkem Kupferdraht, an der Endstufenbaugruppe befestigt ABER KEINESFALLS WERDEN DIE MASSEN verbunden! Das gäbe eine schöne Brummschleife ...
Die Anschlussdrähte / -kabel wurden daraufhin an der so entstandenen Baugruppe befestigt. Signalführende Leitungen werden abgeschirmt ausgeführt, wobei die Masse nur einseitig aufgelegt wird. Jede Stufe erhält eine gesonderte Masseleitung, die später zum zentralen Massepunkt führen sollen.
Hier sieht man die "Anprobe" im Gehäuse:
Wie man sieht, geht es jetzt schon etwas enger zu ...
Nachdem nun auch der Aü montiert ist, kann die Endstufen-/Treiberbaugruppe schon mal mit diesem verdrahtet und der Lautsprecher angeschlossen werden.
Der Stand bis hierhin also: Treiber- und Endstufe sind eingebaut und funktionieren
Fortsetzung folgt... Zuletzt bearbeitet von TipFox am 30.01.2023, 23:24, insgesamt 2-mal bearbeitet |