Aus verschiedenen Quellen zusammengetragene Infos über die
Kennzeichnung von DDR-Kondensatoren
- Die 1 im Dreieck bezeichnet die Güteklasse.
- 4.80 = Herstellungsdatum
- 220n = 220 Nanofarad
- K = 10% Toleranz
Spannungsfestigkeit für Gleichspannung:
a = 50V
b = 125V
c = 160V
d = 250V
e = 350V
ohne Buchstabe = 400V
f = 500V
g = 700V
h = 1000V
i = 630V
m = 10V
t = 63V
r = 25V
Wechselspannungsfestigkeit:
u = 250V
v = 350V
w = 500V
Toleranz:
C = 0,25pF
D = 0,5pF
F = +/- 1%
G = +/- 2%
J = +/- 5%
K = +/- 10%
M = +/- 20%
S = +50% -20%
W = +80% -20%
Z = +100% -20%
Farbige Markierung an Stirnseite, Spannungsfestigkeit (Gleichspannung):
Blau = 25V
Gelb = 63V
Rot = 160V
Grün = 250V
Braun = 400V
Schwarz = 630V
Orange = 1000V
Ergänzung:
Es sollte einleuchten, daß sich in mehr als 40 Jahren Bauelementefertigung auch die Kennzeichnung derselben mehrfach verändern mußte. Dabei ging es sowohl um die Anpassung an internationale Gepflogenheiten als auch und in besonderem Maße um eine Anpassung an die immer kleiner werdenden Abmessungen der zur Kennzeichnung verfügbaren Flächen. Mit der AbLösung des konventionellen Kondensatorpapieres durch verschiedene Kunststoffolien als Dielektrikum in den üblichen Rollkondensatoren wurde den Forderungen der Geräteindustrie nach kleinen Bauformen nachgekommen. Zugleich wurde so auch die Ausfallsicherheit erheblich gesteigert. Der interessierte Leser ist also stets gut beraten, bei der Anwendung der verschiedenen Schlüssel unbedingt den zeitlichen Bezug herzustellen und niemals ein einziges Kennzeichen für sich genommen auszuwerten!
Beispiele:
Die Angabe des Fertigungszeitraumes wurde mit der Fertigungseinstellung der Papier-Rollkondensatoren ersatzlos fallengelassen; ausgenommen kritische Bauelemente wie MP oder Alu-Elkos. Gleiches passierte mit der Ausweisung der Güteklasse, wobei diese bei den volumin?seren Nacktwickeln noch längere Zeit auf dem Papiereinleger zu finden war.
Die in Görlitz gefertigten, Gehäuselosen Folie-Rollkondensatoren der frühen 70-er Jahre sind an ihrem offenen Einleger erkennbar. Der trägt untereinanderstehend folgende Aufdrucke in dunkelgrauer Schrift:
Koweg
4700
20
1000
m G?tezeichen1
Das steht für Kondensatorenwerk Görlitz, 4700 pF, 20% Toleranz, 1000 Volt Betriebsgleichspannung, m = ? .
Darüberhinaus kennzeichnet der senkrechte Strich die Seite mit dem Au?enbelag.
Ein geometrisch kleinerer C vom gleichen Typ und Fertigungszeitraum ist wie folgt gekennzeichnet:
Koweg
4700
10
630
Und natürlich die Au?enbelagsmarkierung durch den Strich. Der wertgleiche C ist auf Grund seiner wesentlich kleineren Betriebsspannung eben auch deutlich kleiner und dort wird dann auf entbehrliche Kennzeichnungen verzichtet. späterhin bzw. bei noch kleineren BauGrößen kam auch die Herstellernennung in Wegfall.
Als dann die nächste Generation der Rollkondensatoren anr?ckte, verzichtete man auch auf den Papiereinleger und fürbte die Stirnseiten zur Spannungskennzeichnung. Diese Sache hat einen Pferdefuß! Die Farben fallen immer sehr unterschiedlich intensiv aus und es ist oft nicht erkennbar, ob es sich um Rot oder Orange oder auch Braun, ebenso um Gelb oder Grün handelt.
Ich verweise hier unbedingt auf den Beitrag Nr. 4, in dem die unterschiedlichen Schlüssel für Polyester- und Styroflexrollkondensatoren dargelegt sind. Allerdings hat auch dieses Dokument einen Haken: Die für Styroflexkondensatoren dort ausgewiesene Kennzeichnung mit farbigen Ringen hat es nach meiner Erinnerung nie gegeben! Stattdessen erfolgte ebenso die Einfürbung der Stirnseite des Au?enbelages.
Ganz wichtig Niemals die Merkmale aus unterschiedlichen Veröffentlichungen miteinander vermischen!
Nicht alle in DDR-Geräten zu findenden Bauelemente sind auch solche aus DDR-Fertigung! Widerstände z.B. wurden ebenso wie bestimmte Röhren aus der Sowjetunion bezogen; Kondensatoren mit Aufdruck REMIX stammen aus der VR Ungarn und so ließe sich das fortsetzen. |