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Liebe Radiofreunde,
schon seit einiger Zeit lagert in meinem Bestand ein offensichtlich nicht sehr häufig anzutreffendes Radio: der Lorenz Super KML100A ( KML 100A ).
Im Internet habe ich über dieses Gerät nichts entdecken können. Es gibt eine Fundstelle, die angeblich einen Schaltplan haben will - leider passt die Röhrenbestücktung nicht
Das Gerät sieht eindeutig nach einem Notradio aus. Als Bestückung ist auf der Rückseite 6 * RV12P2001 angegeben, doch dazu später mehr...
P.S.: was nicht so richtig zu einem "Notradio" passt ist die Verwendung hochwertiger Cs, s.u.
In der Hoffnung, dass irgend wann einmal jemand über diesen Thread stolpert und das Gerät kennt oder gar Unterlagen dazu hat, möchte ich hier ein paar Bilder des Gerätes zeigen. Das Gerät ist noch in genau dem Zustand, in dem ich es über EBay 2005 erworben habe (ca. 40 Euro) - und so soll es zunächst auch bleiben. Es wurde auch nur oberfl?chlich entstaubt, also nicht wundern
Vorderansicht:
Was man sofort sieht:
- links fehlt der Lorenz - Schriftzug
- der mittlere Skalenknopf passt nicht
- der rechte Skalenknopf (Wellenschalter) ist durch unsachgemäße Behandlung beschädigt (die Schrauben wurden zu fest angezogen und haben das Plastik gesprengt, beim linken Knopf ist der Kunststoff aus dem selben Grund bereits eingerissen)
- auf der Skala sind 3 Wellenbereiche zu erkennen:
- 13... 50m (KW)
- 200... 580m (MW)
- 800...2000m (LW)
(die Bereichsgrenzen sind sicher etwas weiter, aber das sind die ablesbaren Werte)
Hinter dem Loch oben in der Mitte der Skala befindet sich eine Glimmlampe, die vermutlich zur Einschaltkontrolle dient, die Skala selbst ist undurchsichtig, so dass sich bestenfalls eine leichte Illumination der Skala einstellen dürfte. Von "Skalenbeleuchtung" kann man da sicher nicht reden.
Nun zur Rückseite:
Man erkennt die Eing?nge für Antenne/Erde, einen dreisprachigen (!) Hinweiszettel, die genaue Typenbezeichnung, die Bestückung, einen Kippschalter mit den Bechriftungen "Hoch" und "Tief" (also vermutlich eine schaltbare Tonblende), die Anschlussspannung ( "Nur 220 Volt", "Wechsel-u. Gleichstrom 220 Volt" - das deutet schon einmal auf Allstrom hin - was sich im Fehlen eines Netztrafos bestätigt ), eine Nummer "447" sowie "Z. 2799."
Die "2799" befindet sich auch auf dem Chassis und auf den Bandfiltern - könnte also vielleicht "Zeichnungsnr. 2799" bedeuten ???
Wenden wir uns also den Innereien zu:
Man erkennt insgesammt 6 Wehrmachtsröhren, links 2 gemeinsam auf einem Sockel, dann eine Einzelne in einer normalen Fassung für diese Röhre und dann noch einmal 3 auf einem Sockel. Die Fassungen für die "Mehrfachröhren" sowie den ebenfalls steckbaren Selengleichrichter sind solche für Stahlröhren.
Im Folgenden ein paar
Detailaufnahmen der "Steckbaugruppen" :
Bei der 3-fach-Röhre sind noch zwei Dinge wichtig zu bemerken, die man an den nächsten beiden Bildern sehen kann:
- eine der Röhren ist eindeutig keine RV12P2001, sondern eine RV12P2000 - also wurde bereits einmal daran gearbeitet - den L?tstellen nach aber vor langer Zeit
- die obere Röhre hat offensichtlich Luft gezogen und dürfte somit defekt sein
Ansichten des Chassis von oben/aussen:
Ein interessantes Detail finde ich die zusätzliche Erdung der Potiachse ( Ein/Laut) über eine Stahlfeder, ...
Die Abgleichplatte und der Wellenschalter :
Ein
Blick unter das Chassis
darf natürlich auch nicht fehlen. Was hier (wie auch insgesammt) auffällt ist die durchgängige Verwendung von tropenfesten Kondensatoren - eine "Kondensatorkur" wäre hier mit Ausnahme der Elkos wohl nicht erforderlich ( habe aber noch nichts gemessen ). Man erkennt hier auch sehr schön, dass die Verwendung der RV12P200x in der Mitte schon ab Werk so vorgesehen war, also nicht etwa umgebaut wurde - das ist schon eine Besonderheit
Der Lautsprecher
ist ein für das kleine Gerät recht wuchtiger Typ mit einer Feldwicklung, also kein Permanentmagnet. Am Lautsprecher montiert erkennt man auch noch einen Ausgangsübertrager, also ein niederohmiger Lautsprecher :
Sooo - nach dieser Fotositzung habe ich das Gerät wieder vorsichtig zusammengebaut und eingelagert. Wie schon erwähnt, habe ich bisher keine Schaltung auftreiben können. Es gibt allerdings ein weiteres Gerät von Lorenz, den "Zwergsuper II, 6647GW" , der ebenfalls mit 6 Wehrmachtsröhren RV12P2000 bzw. RV12P2001 bestückt war und auch in anderen Ausstattungsdetails dem KML100A offenbar sehr nahe kommt. Alles Wesentliche ( Glimmlampe, Netzdrossel, LS mit Feldwicklung, Elkowerte, Tonschalter (heisst dort "Sprache/Musik"-) ) stimmt überein. Ich denke, dass man mit diesem Schaltplan arbeiten könnte - vielleicht ist ja der KML100A sogar eine Sonderversion davon (tropenfeste Cs, 3-sprachiger Hinweiszettel)? ::
Nun könnt Ihr euch sicher vorstellen, womit man mir eine Freude machen kann:
- allgemeine Infos zum Lorenz Super KML100A , Schaltplan ?
Auch wenn ich bisher eigentlich nicht vor hatte, das Gerät zu restaurieren: nachdem ich den Zustand nun gesehen habe, juckt es mich schon in den Fingern - hab' aber keine RV12P's ....
P.S.: mittlerweile habe ich von Michael (MGW51) eine passende Röhre bekommen können - aber ich war immer noch nicht am Gerät .... Zuletzt bearbeitet von TipFox am 22.10.2014, 23:49, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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