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Autor: MGW51 Verfasst am: 28.12.2008, 10:46 Betreff: Rundfunkgeschichte im Fernsehen
Ich gebe hier mal den Kernauszug des letzten NL der GFGF zum Besten. Die Sache ist es m.E. wert, publiziert zu werden.

Bernd W. schrieb wie folgt:

Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens e.V.
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Liebe Interessierte,

in diesem Jahr drehte die neue deutsche Filmgesellschaft im Auftrag des
ZDF den Event-Dreiteiler zum Jahresauftakt "Die Rebellin".

1.In einer Fabriketage reihen sich tuchbespannte Werkbaenke aneinander, an
den Tischen loeten und schrauben Frauen altertuemlich wirkende
Fernsehgeraete zusammen: Alexandra Neldel uebernahm die Titelrolle der
jungen, technikbegeisterte Lena. Im Nachkriegsdeutschland der fruehen
50er Jahre gelingt es ihr, das Familienunternehmen Sattler davon zu
ueberzeugen, nicht nur Radios, sondern auch Fernseher zu produzieren.
Weil Lena in eine technische Maennerdomaene eindringt und auch sonst
gegen fast jede Konvention verstoesst, passt sie nicht so recht in das
konservative Weltbild der 1950er. Doch davon laesst sie sich ebenso
wenig aufhalten wie von privaten und geschaeftlichen Rueckschlaegen.

2.
Viele Radiogeraete aus dem Depot des Deutschen Rundfunkmuseums in
Babelsberg wurden nach Prag fuer die Dreharbeiten geliefert. Ebenso
stellte ich fuer die Dreharbeiten restaurierte Fernsehgeraete aus den
1940er und 1950er Jahren zur Verfuegung und beriet die Autorin Monika
Peetz und die Requisitenausstattung in technischen Details und
historischen Fragen.
Einer dieser Apparate, ein amerikanischer RCA mit rundem Bildschirm der
40er Jahre, wird im Film sogar "explodieren", das wurde allerdings mit
Tricktechnik gefilmt. In der Vorschau

http://rebellin.zdf.de/

ist dieser Fernseher von 1949 bereits zu sehen:

http://fernsehmuseum.net/events/img/Rebellin01.jpg
http://fernsehmuseum.net/events/img/Rebellin02.jpg

(Inzwischen ist der Apparat aus Prag wieder zurueck gekehrt nach Broitzem.)

3.
Es ist der erste "Unterhaltungsfilm" in Deutschland, der die Radio- und
Fernsehtechnik der fruehen Nachkriegszeit zum Thema macht und damit
einem Millionenpublikum nahebringt wie es bisher noch nie der Fall
gewesen war. Von Seiten der Autoren wurde mir schon versprochen,
dass mit diesem Dreiteiler auch das oeffentliche Interesse an
historischer Radio- und Fernsehtechnik wachsen wird.
Sehenswert aber nicht nur wegen dieser seltenen Geraete, sondern vor
allem auch wegen der Hauptdarstellerin Alexandra Neldel: "Die Rebellin"
laeuft als am 5., 7. und 11. Januar 2009 jeweils um 20.15 Uhr.

Darstellerinnen und Darsteller:
Alexandra Neldel, David Rott, Anna Fischer, Saskia Vester, Friedrich von
Thun, Rosel Zech, Alexander Beyer, Sebastian Bezzel, Ulrike Folkerts
u.v.a. mehr.

Mit freundlichen Gruessen
Eckhard Etzold


Autor: JuergenK Verfasst am: 06.01.2009, 23:04 Betreff:
Vielleicht auch von der Thematik her interessant: Man lehnt sich offenbar an die damalige Erfolgsstory von Max Grundig an.

Hier die WeltOnline. Ein Auszug:


Die Zeitung schrieb wie folgt:
Der Tüftler aus der Mark Brandenburg hatte kurz vor Kriegsende seine bahnbrechende Erfindung an einen Gerätehersteller im S?ddeutschen verkauft, der in verblüffend vielen Details an den ?echten? Max Grundig erinnert. Im Film will die mittellose Halbwaise Lena nun bei den fiktiven ?Sattler?-Werken die noch ausstehende Bezahlung eintreiben. Sie führt nach fürth, wo auch Grundig zunächst seinen Firmensitz hatte, und landet mitten im westdeutschen Wirtschaftswunder: Weil die Alliierten den Vertrieb von RadioGeräten streng reglementieren, verkaufen die Sattler-Werke ? Grundigs Selbstbauradio ?Heinzelmann? lässt Größen ? leicht montierbare Baus?tze, um so die fehlende Vertriebslizenz zu umgehen.


JuergenK


Autor: MGW51 Verfasst am: 31.03.2011, 21:46 Betreff:
Nun ergibt es sich ja, daß man bei der Übertragung und zwangsläufigen Editierung solcher alten Beiträge auch die enthaltenen Links auf gültigkeit überprüfen muß.

So eben auch hier geschehen!

Wie lange das ZDF diese Seiten noch vorhält ist ungewiß - deswegen hier mal ein Screenshot:

So sieht die Seite aus und oh nein, was ich da sehen konnte, ließ mir die Kinnlade runterklappen; also hier nochmal als Bildausschnitt:

Was ist hieran so bemerkenswert?

Ich meine, daß es so einen Apparat nie gegeben hat - wenigstens nicht so, wie er hier im Bild zu sehen ist.
Da gibt es gleich mehrere "faule Eier", die man dem gutgläubigen "Verbraucher" unterjubeln möchte.

Was mir am allermeisten aufstößt ist das idiotische Bildformat was es so nie und nirgendwo gegeben hat und schon gleich garnicht mit einer 70? oder 90? Röhre mit klassisch gewÖlbter Schirmfl?che. Diese ist ja der einzige Grund, weswegen man so einen Hilfsmaskenrahmen hinter der Sicherheitsscheibe montieren mußte.

Der zweite Punkt sind die BedienKnöpfe: Original Staßfurt Patriot !

Der dritte Punkt ist die mittige Skala des durchstimmbaren UHF-Tuners: Zu 90% ist das Original RAFENA !

So, und jetzt seit ihr an der Reihe, erklärt es mir oder widerlegt meine Behauptungen. ich kann ja nicht ausschließen zu irren aber soviele Übereinstimmungen zu unterschiedlichen DDR-Geräten - da kann ich nicht an mich halten Mr. Green


Autor: snzgl Verfasst am: 31.03.2011, 22:25 Betreff:
Der Fernseher könnte ein "Chranach" sein, natürlich stimmt das Bildformat nicht.
Die Skala gehört zum eingebauten UKW-Tuner, dieser wird aktiviert, wenn man den Helligkeitsregler (links, hinter dem Lautstärkereger) auf "dunkel" dreht und dann wie den Lautstärkeregler mit einem Knack schaltet. Hinter der Skala leuchtet dann eine Lampe.


Autor: MGW51 Verfasst am: 01.04.2011, 02:57 Betreff:
Richtig! An den Cranach hatte ich garnicht gedacht - aber das paßt absolut. Wenn man sich das Skalenglas genau betrachtet, dann sind dort neben dem Rafena-Zeichen auch die Strichmarken erkennbar. Das war aber auch mindestens 10 Jahre vor der Einführung von UHF-Empfang Smile



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