Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> GRAMMOPHON & SCHELLACK
Autor: MGW51 Verfasst am: 28.01.2007, 12:38 Betreff: Stahlnadeln identifizieren
Gibt es eigentlich ein verl?ssliches Kennzeichen, welches eine Langspielnadel von einer einfachen Nadel unterscheidet? Also die Schachtel gibt darüber nichts her weil sie äußerlich total rostig ist


Autor: Nils Verfasst am: 01.02.2007, 07:32 Betreff:
Das ist ganz schwer !

Einen Anhaltspunkt gibt es allerdings schon, nämlich die PackungsGröße !

Die normale Stahlnadel (Einmalbenutzung) wurde normalerweise in 200 Stück Schachteln verkauft. (Etwa Ausmaße einer Streichholzschachtel, nur flacher))

Nadeln für 10 Plattenseiten im Pickup maximal 100 Stück in der Packung

Eisb?rnadeln (glaube 25 Seiten) zu max 50 Stück

und Electrola Tungstifte (50 Seiten) nur in 10er Packung.

Also die SchachtelGröße ließe schon eine Vermutung zu !

Viele Grüße, Nils


Autor: MGW51 Verfasst am: 01.02.2007, 18:01 Betreff:
Dieser Tage habe ich bei einem sehr zuverl?ssigen Ihbee-Anbieter u.a. ein kleines Briefchen mit 10 Stück Langspielnadeln erworben. Die sollen jeweils 100 Plattenseiten abtasten können. Es sind ganz kleine Stifte, nur etwa 10 mm lang, für elektrische Tonabnehmer. Zwar habe ich keinen TA wo diese Dinger reinpassen - was nicht ist, kann aber noch werden;-)



Autor: MGW51 Verfasst am: 04.06.2009, 12:20 Betreff:
Aus gegebenem Anlaß setze ich diesen Altthread mal hier fort.

Habe dieser Tage ein Briefchen mit Winkelnadeln bekommen. 50 Stück für 9,50 Euronen, da hatte ich auch erst mal geschluckt. Doch angesichts der Seltenheit waren meine Vorbehalte gleich wieder vom Tisch und nun sind die Stifte hier gelandet.

Zufälligerweise besitze ich noch einen einzigen Winkelkratzer, den ich aber bisher stets als Heiligtum in einer Extraschachtel aufbewahrt habe. Diese Nadel stammt aus einem alten Schrankgrammo was bei mir zur Reparatur stand. Da konnte ich nun also feststellen, daß es auch bei den Winkelnadeln unterschiedliche Ausführungen gibt. Das neu erhaltene P?ckchen enthält etwas dickere Stifte als es mein bisher einziges Relikt ist. Dieses ist allerdings auch schon deutlich st?rker als eine leise Nadel. Ich nehme an, daß das aus rein mechanischen Gründen so sein muß um der Nadel nachträglich die charakteristische Biegung zu verpassen. Die neuen Nadeln sind am Schaft mit "PHONY" graviert, mein EinzelStück dagegen ist absolut blank, also wohl der Normalzustand. Die Ausbildung des "Fl?gelchens" ist bei den neuen Nadeln auch ganz einfach wogegen das EinzelStück einen Mittelsteg aufweist. Ich versuche das mal im Bild festzuhalten:



läßt sich diese ungestempelte Nadel (mit dem Mittelsteg) einem bestimmten Hersteller zuordnen?


Autor: Nils Verfasst am: 06.06.2009, 11:53 Betreff:
Lieber Michael,

von welcher Firma die verstärkten Winkelnadeln sein mögen - ich kann es auch nicht sagen!

Von genau diesen hab ich zwar auch noch ein paar, aber auch diese sind ohne Firmenpr?gung.


Gruß, Nils


Autor: MGW51 Verfasst am: 07.06.2009, 02:09 Betreff:
Danke Nils, da hätte ich mal eine andere Frage:

Von den Eisb?r-Nadeln kennen wir ja die seitlichen Fl?gel. Ich glaube, daß das ein typisches Merkmal dieses N?rnberger(?) Herstellers ist weil mir noch nie eine andere Nadel in so einer charakteristischen Gestalt begegnet ist.
Auch kenne ich keine sonstige Prägung bei diesen Nadeln. Der leuchtend rot gefärbte Schaft macht sie unverwechselbar und unübersehbar. Wenn es sich mit den Fl?gelchen bei den normalen Langspielnadeln so verhält, dann könnte man doch diese besonders ausgeprägten Winkelnadeln evtl. auch der Marke "Eisb?r" zuordnen. Oder findest Du das unzuteffend?

Gibt es eigentlich von Eisb?r auch normale Einfachspiel-Nadeln mit Fl?gelchen? Dann hätte der rote Schaft gar noch eine Funktion erfüllt...


Autor: Nils Verfasst am: 07.06.2009, 09:55 Betreff:
Hallo Michael,

also ich habe mal gesucht und eine "Fl?gelnadel" mit dem Aufdruck "Condor" bei mir gefunden.
Es ist keine Langspielnadel, sondern eine normale "Einmalnadel".
Condor war ein spezieller Name für Nadeln der Marke "Hund vorm Trichter".

Nur vermag ich nicht genau zu sagen, ob für die Deutsche Grammophon oder nur für die His Master?s Voice.

Ob aber auch die Winkelnadeln mit all dem was zu tun haben ???

für normale Fl?gelnadeln (auch Eisb?r) hatte Firma Zimmermann aus Aachen das Patent bzw. DRGM.

Interessant dazu dieser Link: http://www.songster.de/dosen/e/eisbaer/index.htm


Autor: MGW51 Verfasst am: 07.06.2009, 13:52 Betreff:
Lieber Nils,

vielen Dank für den Link - das ist ja hochinteressant, mindestens für mich.

Aus all dem geht hervor, daß es sich bei der speziellen Winkelnadel mit allergrößter Sicherheit tatsächlich um den von mir vermuteten Hersteller handelt. Da ja auf die se Fl?gelchen sogar ein Patent erteilt wurde, muß es da noch etwas geben, an was ich bisher nicht gedacht habe. Wenn es keinen tieferuen Grund geben würde. dann hätte ja ein Gebrauchsmusterschutz genügt.


Autor: MGW51 Verfasst am: 26.05.2011, 15:58 Betreff: Nadelformen und Ma?e
Es ist bekannt, das unterschiedliche Nadeln ganz unterschiedliche Lautstärken bzw. Klangbilder produzieren.

für den der nun ein Briefchen mit Nadeln besitzt, den Einlegezettel verloren oder keine VergleichsMöglichkeit mit verschiedenen, bekannten Nadeln hat, habe ich mal die einzelnen Maße von geraden, glatten Nadeln zusammengestellt.
    sehr leise: 0,79 x 16 mm
    leise: 0,90 x 18 mm
    mittellaut: 1,30 x 17 mm
    laut: 1,50 x 18 mm
    sehr laut: 1,72 x 16 mm

Neben diesen Standardnadeln gibt es noch eine ganze Reihe von speziellen Ausführungen und Formen.
So u.a. Nadeln deren Schaft mit einer Spiralfeder umwickelt ist - warum auch immer, vielleicht für besonders geschraubte Ges?nge aufdentischhau: Da es auf solcherart UmhÖllung keinen Firmenpr?gung gibt, fällt eine Zuordnung zu einer Marke sehr schwer - es sei denn, man erinnert sich an eine betreffende Werbung auf einer zeitgenössischen PlattenhÖlle - ich tue das, weiß aber nichtmehr was das für eine Plattenfirma ist und alles zu durchwählen fällt mir im Traum nicht ein Smile

Andere Nadeln wiederrum besitzen ein abgesetztes, wesentlich dickeres Einspannende - dort muß man den vorderen, zylindrischen Teil messen. Diese Verdickung ist sehr praktisch weil so kein verkanten im der Nadelaufnahme der Dose eintreten kann. Es handelt sich dabei also logischerweise um leise bzw. sehr leise spielende Stifte. Eine Gravur ist ebensowenig vorhanden.

Als weitere Besonderheit präsentierte die Marke HEROLD einen flachen, einseitig leicht gewÖlbten Spannschaft. Die Flachseite ist dabei zur besseren Erkennung deutlich geriffelt, die ballige Rückseite mit Herold graviert liegt im Nadelhalter an während die Klemmschraube auf die Riffelung aufsetzt. Sehr gut durchdacht! Herold hat auch eine andere Nadel mit ebensolchem Flachschaft präsentiert, die aber stattdessen mit einer Stilettspitze versehen ist, welche am Ansatz eine beiderseitige Einkerbung aufweist.

ähnlich aber doch anders sind die von HEROLD, ORTOPHON und RITTER herausgebrachten Nadeln mit breiter Lanzenspitze. Diese ist nicht wie die Stilettspitze eingekerbt sondern einfach flach angepre?t.

Ganz ähnlich ist die lanzenfürmige Spitze der PHONY-Winkelnadeln ausgebildet.

Und schließlich gibt es noch die durchgehend br?nierte, also pechschwarze Nadel in normaler, glatter Ausführung. Den Hersteller kenne ich nicht, weiß nur noch, daß wir diesen Typ und die allseits bekannten, gefl?gelten Rotschöfter zu Hause stets in Benutzung hatten.

Letztgenannte zählen aber zu den Langspielnadeln, ebenso wie jene Goldstifte die ich mal von Nils erhielt und welche für bis zu 10 Plattenseiten benutzt werden können. Die Eisb?rnadeln dagegen können bis zu 20 Plattenseiten spielen. Zwingend sind solche Nadeln nur, wenn man einen elektrischen Plattenspieler mit Abwurfautomatik benutzt. Manche nennen das fälschlicherweise Plattenwechsler, was aber blanker Unsinn ist. Ein Plattenwechsler ist immer ein Vollautomat der als Musikbox eine beliebige Schallplatte aus einem Schlitten oder Karussell entnimmt, abspielt und wieder an ihren Standort zurücklegt. Alles andere, auch solche Geräte die mehrere Platten hintereinander beidseitig mit einem oder zwei Tonarmen abspielen sind keine Plattenwechsler da sie ausschließlich die vom Bediener aufgesteckte Menge in der von diesem vorgegebenen Reihenfolge wiedergeben können.



© 2005 print topic mod