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Hallo Michael,
das ist ja eine verrückte Geschichte
Naja - aber sooo ganz anders war das bei uns auch nicht, wenn auch nicht mehr 1988...
Ich habe 1978/79 meinen ersten Einplatinenrechner (Christiani-System) zusammengelötet, später noch ein 8085-Entwicklungssystem.
An PCs war da noch nicht zu denken. Und selbst wenn: es ist zwar richtig, dass es "im Westen" alles zu kaufen gab - aber wir waren eben auch nicht alle Million?re .
Ein PC lag Anfangs bei 12000 DM - mit Cassetteninterface, ein Drucker > 2500 DM. Ich glaube nicht, dass sich jemand bereit erklärt hätte, mir das zu "spendieren" , auch bei noch so vielen Bittbriefen nicht. Das Einzige, was ich auf die Tour mal ergattern konnte, waren "dicke" Elkos von Siemens für ein Verstärkerprojekt - da gab es einen freundlichen Entwicklungsingenieur (der mich noch nicht einmal kannte)
Bei den Einplatinenrechnern musste wirklich _alles_ selber gemacht werden, von Christiani gab es noch nicht einmal eine Doku über den "Monitor" (Betriebssystem), d.h. , das musste man alles selber herausfinden. Ein Mitstreiter, mit dem ich damals selbst geschriebene Programme austauschte, hat dann irgend wann den Monitor komplett disassembliert und dokumentiert - und dann an Christiani verkauft !
Alles, was man sonnst so brauchte: Druckerinterface, Casseteninterface usw. wurde selber hergestellt, meist auf Lochraster. "Drucker" war ein zentnerschwerer Fernschreiber mit 50 Baud (400 Anschl?ge/min). Wenn der losh?mmerte, besonders bei der Ziffernumschaltung, dann bebte der Boden ...
Die Treiber dazu musste man natürlich auch selber schreiben.
Selbst bei meinem ersten PC, den ich 1986 gekauft habe, musste ich noch eigene Grafik- und Festplattenroutinen schreiben, weil der PC nicht 100% "IBM-Kompatibel" war, für einen Einzelnen ein Irrsinnsaufwand. Dabei kann man aber eine Menge lernen
Zum Glück (?) heute "Schnee von Gestern" ... Zuletzt bearbeitet von TipFox am 05.11.2013, 16:29, insgesamt einmal bearbeitet |
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