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Abgesehen von Herrn Bruns wurden DDR-Geräte über den klassischen Versandhandel unters Volk gebracht. Da wurden dann Fantasienamen bzw. Eigenmarken bem?ht. Allerdings ist mit auch kein Fall eines HenkelGerätes dafür bekannt. Nur eben "richtige" Radios, also das was wir als HeimEmpfänger bezeichnen, findet sich öfter unter "falschem Namen" in alten Offerten aber auch materiell als richtege Geräte. Falscher Name deswegen in Gänsefüßchen, weil man das eigentlich nicht so streng sehen kann. schließlich wurden diese Geräte extra für den Au?enmarkt gefertigt, hatten also anderen Skalendruck, ggfs. in Verbindung mit anderem Empfangsbereich(müssen) und auch andere, neutrale R?ckw?nde. Trittsiegel findet man zu Hauf im Inneren. Was mich nach wie vor bewegt ist die Frage, wohin dieses riesige Produktionsvolumen an sogenannten ReiseEmpfängern versickert ist.
Klar, die Masse dieser Geräte aus dem SR Berlin war unteres Mittelma? - sollte es auch denn es mußte ja zu einem erschwinglichen Preis unters Volk gebracht werden. Qualitativ herausragend sind dabei jene Geräte, die noch in einem EchtholzGehäuse mit entsprechend gutem Lautsprecher bestückt sind. Diese kisten werden auch heute noch recht teuer gehandelt - zu "Lebzeiten" durfte man dafür schonmal einen durchschnittlichen Monatslohn oder auch mehr auf den Tisch werfen! Da tat sich dann doch die Frage auf, ob es lohnenswert sei auf so einen Schleppling zu sparen denn das zu investierende Kapital versprach eigentlich keinen nutzbaren Gegenwert. Kunden die im großraum Berlin bzw. nahe Westelbiens ihren Wohnsitz hatten, konnten da freilich etwas lockerer an die Kaufentscheidung herangehen. Ein paar eingefleischte Musikliebhaber sind mir aus hiesiger Umgebeung freilich auch bekannt. Die machten sich den Spaß und fuhren regelmäßig mit dem Auto gen Hauptstadt, im Gepäck z.B. einen Vagant und ein gutes KassettenGerät oder auch ein Uran und dann wurde emsig Nero Brandenburg etc. aufgenommen. Das war freilich eine andere Qualität als z.B. meine Mittelwellenmitschnitte von Gerd Alzen, DLF auf 520kHz wenn ich nicht irre, aber freilich war das auch eine ganz andere Musik! Hier in meiner Region gab es nie die Spur einer Chance solche Sender in stabiler Qualität auf FM hereinzubekommen. Da war eine große Yagi mit optimalem V-R an einem richtigen Radio noch immer 1.Wahl und nicht mit einer Kofferheule, und sei sie auch noch so gut, zu kompensieren. In den späten Achtzigern konnte ich hier in der Pr?rie eine zeitlang ziemlich regelmäßig 100,6 hereinbekommen, bei entsprechenden überreichweiten in rel. stabiler Feldstärke die auch Bandaufnahmen ermöglichte. Irgendwo lagert davon noch etwas wo auch Stationsansagen drauf sind. Empfangsbedingung: 9-er (5D,FD,3R) Yagi drehb. 10m ?.G. und natürlich Mastverst?rker zum D?mpfungsausgleich von ca. 25 lfm. Koax. Hab ich nicht lange gemacht - der Aufwand lohte sich einfach nicht, es war eher eine Art sportlicher Ehrgeiz. Schamoni war ja so gesehen eine Art Revolution?r und von daher ?bte sein Sender natürlich eine vornehmlich durch Neugier geprägte Anziehungskraft - wenigstens auf mich - aus. Der Empfang von 100,6 war anders als mit einer guten Hochantenne hier nicht möglich, ist ja irgendwie auch logisch denn es sollte ja Radio von und für Berlin sein. Ich selbst habe nie ein sogenanntes Kofferradio besessen weil ich darin für mich keinen Nutzen erkennen konnte. Was ich mal hatte und noch immer irgendwo herumliegt, das ist ein T100 (L-M-K) samt Tasche und Halsriemen. Das Gerät ist seit Jahrzehnten defekt und ich versp?re auch (noch?) keine Lust, es zu reparieren. Der Betrieb erfolgt mit 4 Microzellen, auch als AA oder LR6 bekannt, die in zwei kleinen Einschubcontainern sitzen. Das Dilemma: Diese Kohle-Zink Batterien begannen schon auszulaufen, bevor man das Radio einschaltete und dieser Elektrolyt verrichtete ganze Arbeit, sobald man mal vergessen hatte die Batteriecontainer herauszunehmen und die Heule unachtsam hinlegte. Das war mir halt auch einmal passiert, seitdem ist halt Funkstille auf dem Gerätchen und ich vermisse nichts.
Wenn ich oben schrieb, daß ich nie ein eigenes Kofferradio besessen habe, so ist das nur die halbe Wahrheit. Mein erstes, eigenes "HenkelGerät" war sehr wohl ein sogenanntes Kofferradio aber halt eines mit Röhren. Ein Spatz. Als es mit Anodenbatterien eng wurde, habe ich dahinein ein Netzteil geschmiedet und nur noch die drei Monozellen für die Heizung aller paar Wochen ersetzt. Dafür war es mir nicht gelungen eine andere Lösung zu finden, sicher auch eine Frage der mir damals verfügbaren Siebmittel und des vorhandenen Platzes denn eine externe Kiste wollte ich nirgendwo hinstellen en. Die Monozellen hielten wirklich sehr lange, da das Gerät lediglich als "frühStücksradio" herhalten mußte. Aber das ist keine Geschichte für die Sandkiste. |
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