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Autor: TipFox Verfasst am: 22.01.2010, 04:26 Betreff: KW - Audion mit 1sh18b
Liebe Bastelfreunde.

nach meinem Ausflug in die "handgemachte Energie" bin ich wieder zu den Röhren zurückgekehrt Wink

Da ich schon mehrere MW-Audions gebaut habe, ist es dieses Mal ein weiteres Audion für Kurzwelle geworden. Dabei ging es mir besonders auch um die Amateurfrequenzen. Daher habe ich die untere Frequenzgrenze auf etwa 1,8 MHz gelegt - da geht das 160m - Amateurfunkband los ...
Als Röhre habe ich eine der russischen "Bleistiftröhren" verwendet - die 1sh18b (1j18b). Eine direkt geheizte Pentode mit 1,2V Heizung bei ca. 25mA ( Achtung: es existiert ein Datenblatt mit einer falschen Heizstromangabe von 60 mA).

Das Audion selber bietet kaum Besonderheiten: ein induktiv rückgekoppeltes Pentoden-Audion mit Einstellung der Rückkopplung über die g2 - Spannung.

Hier die Schaltung:


Die Spulen sind auf einem gemeinsamen Wickelkörper untergebracht - erst Schwingkreis, dann Rückkopplung und zum Schluss die Antennenankopplung - alle übereinander. Die Induktivität der Schwingkreisspule kann mit einem Ferritkern zwischen ca. 10 und 50µH variiert werden. Als Drehko hatte ich einen mit ca. 13..155pF zur Verfügung.
Die Windungen der Schwingkreisspule habe ich nicht gezählt, sondern nur gemessen. Bei voll eingedrehtem Ferritkern muss sie 50µH haben.
Der rein rechnerisch damit sehr große Frequenzumfang kann leider nicht vollständig genutzt werden - dazu wären dann auch Umschaltungen für Rückkopplung und Ankopplung eforderlich.

Auf jeden Fall aber sind 1,8 bis ca. 10MHz empfangbar ...

An einer langen Antenne kann man damit nun schon Einiges höhren. Deutlich besser wird es aber - besonders in den Amateurfunkbändern mit einer kleinen (Transistor)vorstufe.
Die folgende Minischaltung ist natürlich breitbandig und erhöht damit auch den Störpegel. Ich konnte aber damit immerhin Funkamateure im 160 und 80-Meter Band höhren - und zwar im Zimmer mit höchstens 3 Metern Draht als Antenne. Wer einen Preselektor besitzt, sollte den natürlich davor schalten Wink


Am Langdraht waren Stationen aus ganz Europa auf 160 und 80 zu hören - was will man mehr ...
Ich werde wohl kein echtes Gerät daraus bauen, da ich schon mehrere gute KW-Empfänger besitze. Aber den Testaufbau (auf meinem Kosmos - Steckbrett) sollt Ihr natürlich sehen:


Beim Testaufbau habe ich noch einen kleinen NF-Verstärker hinzu gefügt - es reicht aber auch ein hochohmiger Kopfhörer. Bei Amateurfunkempfang ist Kopfhörer immer besser ...

Falls es jemand nachbaut: viel Erfolg!

Falls jemand noch keine Erfahrung mit CW/SSB-Empfang im Zusammenhang mit Audions hat: Geduld und still sitzen ist Pflicht - der kleine Finger in der Nähe der Spule ersetzt die Bandspreizung. Zittern darf man natürlich nicht dabei Wink



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