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Aus "RADIO UND FERNSEHEN", Heft 8/1956
Zitat: | Prüfung der Bandgeschwindigkeitskonstanz an MagnetTonbandgeräten
Die Messung der absoluten Bandgeschwindigkeit bei MagnetTonbandgeräten wird mit Hilfe einer Stoppuhr und entsprechenden vorher angebrachten Marken im Tonband keine wesentlichen Schwierigkeiten bereiten. Dabei spielt diese Geeschwindigkeit mit ihren eventuellen Abbweichungen von der Normbandgeschwindigkeit keine wesentliche Rolle, sofern die Bänder im selben Gerät betrieben werden. Viel unangenehmer jedoch wirken sich schnelle Schwankungen der Bandgeschwindigkeit aus. Denn die durch diese Gleichlaufschwankungen hervorgerufene Frequenzmodulation bewirkt ein unangenehmes "Jaulen".
Folgende Anordnung gibt in anschauulicher Weise einen überblick über die Gleichlaufschwankungen. benötigt werden dazu: ein Oszillograf, ein Tonfrequenzgenerator und das zu prüfende MagnetTonbandgerät. Zun?chst wird auf dem Pr?fling ein Band mit 200 Hz normal bespielt. Der Tongenerator wird wohlgemerkt auf seiner Einstellung belassen. Hierauf gibt man die NFspannung des ablaufenden Tonbandes auf die Me?platten des Oszillografen. Auf die Zeitplatten ist die Tonfrequenz des Generators zu schalten. Es ist vorteilhaft, gegebenenfalls durch entsprechende Verstärkung dafür zu sorgen, daß etwa gleich große Auslenkungen erreicht werden.
Wenn beide Plattenpaare des Oszillografen die angegebene Spannung erhalten, kann man auf dem Bildschirm sogenannte Lissajou-Figuren beobachten.
In unserem Falle - gleiche Frequenzen - bildet sich eine Ellipse, deren L?ngsachse eine bestimmte Lage einnimmt, solange die Phasenlagen beider Frequenzen unverändert bleiben. Das wäre also der Idealzustand. Dieses Bild läßt erkennen, daß die Bandgeschwindigkeit völlig konstant ist. Verschiebt sich nun die Phasennlage des Bandtons, so macht die Ellipse eine Achsdrehung, vielleicht auch mehrere Drehungen; ebenso kann eine R?ckdrehung Erfolgen. Diese Bewegungen sind also ein Maß für die Inkonstanz des Bandablaufs. Und zwar geben die Uml?ufe je Sekunde die Frequenzabweichungen an. Zwei Uml?ufe je Sekunde links herum besagen 200 + 2 Hz; das Band läuft zu schnell. In den meisten Fällen kann man aber feststellen, daß ein Wechselspiel von links- und rechtsdrehender Figur vorliegt. Bei einiger Übung ist sogar ein gewisser Rhythmus zu bemerken. schließlich erkennt man einen Unterschied zwischen Fehllauf des Tonbandes bei der Aufnahme und bei der Wiedergabe.
Es sei noch erwähnt, daß die Ellipse in jedem Durchlauf dick und dünn wird. Ausbuchtungen der Peripherie beruhen auf der Oberwelligkeit der Tonfrequenz.
Hans Müller |
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Hajo |
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