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Hier kommt noch ein Nachschlag:
Der Hersteller selbst empfiehlt auf seiner Seite den Einsatz von SR44-Zellen die in einen Adapter einzulegen sind. Dieser Adapter ist unumgänglich da die SR44 im Durchmesser kleiner ist als die PX13. Auch die Höhe ist etwas geringer! Diese rein geometrischen Abweichungen werden durch den Adapter kompensiert.
Ein wie auch immer gearteter elektrischer Umbau ist - so wie ich das seit Jahren behaupte und praktiziere - völlig unsinnig da die absolute Batteriespannung für den Me?vorgang ohne Belang ist, so sie einen bestimmten Schwellenwert nicht unterschreitet! In diesem Fall kommt eben eine "Batterie leer!" Anzeige und gut. Bei einer Brückenschaltung wie sie gängige Praxis in solchen hochwertigen Geräten ist, wird der "Nullpunkt" vollautomatisch immer eingehalten - egal ob die Quelle 5 Volt oder 1 Volt liefert - um das mal mit theoretischen Extremwerten zu untersetzen. Die Anzeige mittels Drehspule verlangt nach einem bestimmten minimalen Stromflu? welcher in seiner absoluten Größe nur durch die Paarung Spule - Magnet bestimmt wird. Je dünner der Draht, umso mehr Windungen haben auf dem R?hmchen Platz und umso weniger Strom verheizt dies Spule dann um eine bestimmte Auslenkung zu ermöglichen. Zugleich fällt natürlich umsomehr Spannung an der Spule ab, je mehr Windungen sie besitzt - ist auch logisch denn das erhöht ja ihren Widerstand. über die verschiedenen Möglichkeiten der Spulenlagerung kann dann noch der Eigenverbrauch etwas optimiert werden. Um es mal ein wenig bildlicher zu machen:
Man stelle sich zwei Flachbatterien vor, verbinde beide miteinander, nehme jetzt ein beliebiges Zeigerinstrument mit Nullpunkt in Mittellage - also wie z.B. für den Abgleich des Ratiodetektors erforderlich - und schließe nun beiden Klemmen an die freien Batterieanschl?sse an. Nach welcher Seite wird der Zeiger wohl ausschlagen?
Bitte nicht praktisch so versuchen - das geht schief! Wenn man das tun will, dürfen die Batterien erst als letztes miteinander verbunden werden! Gleich vornweg: In der Praxis kann das nicht funktionieren weil man nie zwei absolut identische Batterien haben wird! Es gibt also in jedem Fall einen +/- großen Zeigerausschlag in Richtung der besseren Batterie. Also wird noch ein verstellbarer Widerstand in eine Batteriezuleitung geschaltet. In die andere Batteriezuleitung wird ein lichtempfindliches Bauteil, dessen Dunkelwiderstand in etwa dem Wert des "Trimmers" entspricht eingeschleift. für einen Demonstrationsversuch eignet sich ein Fotowiderstand konventioneller Bauart bestens. Man kann ihn mit einem Stückchen farbigen, transparenten Isoschlauch völlig bedecken, stellt dann den "Trimmer" so, daß der Zeiger auf Null steht und nun kann die Bedeckung des CDS langsam verringert werden. In Folge wird der Zeiger nach einer Seite immer weiter ausschlagen. Nimmt man nun ein Stück undurchsichtigen schwarzen Schlauch und schiebt diesen langsam immer weiter auf den CDS, dann geht der Zeiger erstmal schneller auf Null um bei weiter zunehmender Bedeckung in die Gegenrichtung auszuschlagen.
Dieses Experiment kann man nun mit zwei 3-Volt Batterien wiederholen und wird keine anderen Resultate erhalten!
In den meisten gebräuchlichen fotooptischen Geräten findet sich nur eine einzige Zelle. Sie genügt den Anforderungen vollkommen, soweit es sich um eingebaute Me?werke mit ihren kurzen Zeigern handelt. Ein externer Beli dagegen ist grundsätzlich schon wegen der Erkennbarkeit bei direkter Betrachtung und auch wegen der optimalen Handhabbarkeit mit einem wesentlich längeren Zeiger ausgestattet. Je länger ein Zeiger ist, um so mehr muß er elektrisch (oder mechanisch) bed?mpft werden um eine saubere Ablesefunktion zu ermöglichen. Das verlangt nach mehr Energie! Gossen ist hier nach meinem Verständnis also den Weg gegangen, ein höchstempfindliches Me?werk zu bauen, welches logischerweise dann eben eine grundsätzlich höhere Spannung benötigt um die technisch nicht weiter minimierbaren Widerstände zu kompensieren. Es ist dabei egal, ob als lichtempfindliches Element ein Fototransistor oder wie bei meinen DDR-Geräten ein CDS-Widerstand den erforderlichen Strom "liefert" der den Zeiger aus der Neutralstellung bewegen soll. Entscheidend ist vielmehr, daß bei allen diesen Brückenschaltungen die Versorgungsspannung untergeordnete Bedeutung hat - es kommt nur darauf an, daß sie über die erforderliche Zeit der Messung eine größtmögliche Konstanz aufweist!
Das kann bekanntermaßen eine PX13 (=PX625) am allerbesten, von den möglichen Substituten kann es eine AG13 (=LR44) am schlechtesten. Eine SR44 kann es sehr ähnlich wie die PX13, hat aber weniger Kapazität und fällt daher schneller aus. Eine V80H kann es ebenlalls sehr gut, paßt geometrisch einwandfrei, hat aber eine recht kleine Kapazität weil sie ein Sekund?rElement ist. Dafür kann sie als einzige der genannten bis zu 500 mal aufgeladen werden. Sie hat im Gegensatz zu den NiCd-Zellen keinen Memoryeffekt aber eine höhere Selbstentladung während der Lagerung!
Es ist also zu bedenken, wie man das Gerät einsetzen will. für den "täglichen" Einsatz würde ich die Varta V80H allen anderen Alternativen vorziehen. für eine nur gelegentliche Nutzung bietet sich die SR44 mit Adapter an und um das Gerät lediglich auf Verdacht vorzuhalten, würde ich eine Lösung mit PX13 über Ihbee vorschlagen.
Aber man sollte nicht den erstbesten Anbieter nehmen und auch nur dann zuschlagen, wenn der Verkäufer glaubhaft versichern kann, daß es frische Ware ist und keine seit Jahrzehnten irgendwo eingelagerten Restbestände. Es gibt nach meinen Recherchen nur noch einen einzigen Hersteller weltweit, der diese Quecksilberzellen produziert. Der Import in die EU ist natürlich verboten aber wenn ich mir privat so ein paar Zellen direkt bestelle...
Nun hoffe ich, daß Nils jetzt wirklich erschöpfend informiert ist um seine Auswahl zu treffen.
Nehmt es mir nicht übel, aber die Substitutionsdiskussionen und UmbauVorschläge welche seit vielen Jahren bzgl. HG-Zellen kursieren muten mir an wie die albernen Diskussionen um Möglichkeiten zur Verringerung der Heizspannung bei Betrieb an 230V~ statt an den einstigen 220V~, welche ebenso seit Jahren in allen einschl?gigen Foren mit unausrottbarer Penetrantz zu lesen sind. Beide Themen sind zwar grundverschieden, gemeinsam haben sie nur die nicht enden wollenden Erklärungen welche ich nur als ErbsenZählerei abtun kann. natürlich verkenne ich nicht, daß die relativen Abweichungen von den Sollspannungen hier ganz anders zu wichten sind! Allerdings kann ich auch nirgendwo einen Grund dafür erkennen, weshalb man sich als Anwender nicht damit bescheiden will, was der oder die renommierten Hersteller bzgl. ihrer jeweiligen Produkte selbst als Alternative empfehlen.
Gewi? mag es kleinere Abweichungen geben - diese können aber auch kompensiert werden wenn dies so vom Produzenten vorgesehen wurde. Siemüssen aber nicht zwangsweise kompensiert werden. Ein Berufsfotograf wird das natürlich machen - und zwar mit Hilfe von exakten Probebelichtungen. Ein Amateurfotograf hat genau die gleichen Möglichkeiten. Ein gelegentlicher Hobbyfotograf dagegen wird sich mit derlei Aufwand nicht befassen und trotzdem brauchbare Fotos schießen. Allerdings, wenn man ein Freund von Durchsichtbildern ist, muß man seine Gerätschaften zwingend einer Eichung unterziehen um gleichbleibend gute Ergebnisse zu erhalten. Bei einem Umkehrfilm kann nachträglich eben nichts mehr irgendwie verbessert werden da die Zweitbelichtung keinerlei Spielraum zuläßt. |
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