Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Projekte mit Röhren
Autor: MichaelK Verfasst am: 22.04.2006, 10:26 Betreff:
Hallo Kollegen,

- sorry, ich schalte mich jetzt erst ein....ist mir fast peinlich. Ich habe solch einen Verstärker gebaut, allerdings mit SI-Gleichrichter, ansonsten mit je 2 ECC83 und 2 EL84 Gegentakt. Zum Chassis kann ich folgenden Vorschlag machen:


Das Chassisblech ist einfach abgekantet, gebohrt gestanzt gelocht und dann pulverbeschichtet. für die Löcher wäre eine Laser-Anlage wirklich gut, denn das ist eine Menge Arbeit. Die AÜ´s (Telefunken mit Luftspalt, liegend eingebaut)verbergen sich unter den goldenen Kappen(Aluminium), in der Mitte der Netztrafo, stehend montiert.
Rechts und links sind verleimte Bretter angebracht, welche millimetergenau angepasst, golden lackiert und dann angeklebt wurden. Die Drehknöpfe sind aus masiven Messing gedreht, poliert und Pulverlackbeschichtet.
Das ganze ist freiverdrahtet (nicht gerade meine Stärke..) und hat einen sagenhaften Klang.

Die Schaltung ist hier zu sehen: http://galerie.ig-ftf.de/data/media/960/el84amp.jpg

Ich habe übrigens mit ECC82 UND ECC83 herumprobiert und finde, letztere klingen bedeutend besser.

Noch etwas zur Schaltung: Da sind 100K für die Gegenkopplung eingezeichnet - kann man vergessen. Ich habe nun 4,7K und dazu parallel 1 nf benutzt.
Das ganze hat ein Radio - FernsehMechaniker der alten Schule (er half mir auch beim Zusammenbau) durchgemessen und er war echt begeistert. Der Frequenzgang geht von 20 hz - 30 Khz im Linearbetrieb.
Hörmässig kann man nur sagen: Satte Bässe, glasklare Höhen. Damit bringe ich viele Transistor-Hörer zum staunen.

Gruss,Michael


Autor: DK8BH Verfasst am: 23.04.2006, 06:13 Betreff:
Hallo Michael,

tolle Optik, die du da realisiert hast ... sowas würd ich nie hinbekommen.

grundsätzliche Frage an alle zum anlaufenden Projekt: für welche Ausgangsimpedanz soll der Verstärker ausgelegt werden?
Ich überlege gerade, mir auch ein Paar Lautsprecherboxen zu bauen .... die sollten dann natürlich einigermaßen angepasst sein.



Gruß
Werner


Autor: MichaelK Verfasst am: 23.04.2006, 06:37 Betreff:
Hallo Werner,

- das kann jeder hinbekommen, man muss es sich 1. nur zutrauen und 2. wenn nötig, Hilfe anfordern.
Von der Funktion her hatte ich erst auch Probleme (brummen, schwingen etc..) niemand ist eben perfekt und jeder hat so sein Spezialgebiet Very Happy


Gruss, Michael


Autor: oldeurope Verfasst am: 23.04.2006, 10:08 Betreff:
MichaelK schrieb wie folgt:
Ich habe übrigens mit ECC82 UND ECC83 herumprobiert und finde, letztere klingen bedeutend besser.

Hallo MichaelK,

das geht nicht so ohne weiteres. Nur weil sie gleiches Pinout haben, kann man nicht einfach hin und her wechseln. Es gibt Schaltungen da geht das, aber bei Deiner sicherlich ohne Änderung von Widerstandswerten nicht.



Grüße von Darius


Autor: MichaelK Verfasst am: 23.04.2006, 10:20 Betreff:
Hi Darius,

- achso... ja siehste, man lernt eben nie aus... Wink

Klang auch echt grauenhaft, hab mich echt gewundert.



Gruss,Michael


Autor: Andreas Verfasst am: 23.04.2006, 17:35 Betreff:
Hallo, ich klinke mich mal wieder kurz ein.

ECC82 / ECC83 - sind Pinkompatibel aber nicht austauschbar. Sie haben unterschiedliche Ri und Vu.
ECC83 ist hochohmiger und hat größere Steilheit, deshalb sinnvoll im Bereich Vorverstärker und Klangregelnetzwerk.
ECC82 ist niederohmiger. Sie ist deshalb die bessere Variante für Treiberstufen und Phasenumkehrstufen.
Jede der Röhren hat auf Grund ihrer spezifischen Eigenschaften auch eine spezifische Aussenbeschaltung nötig (Rk, Ra etc.)
Bei richtiger Aussenbeschaltung gibt es keinen Grund, einer der beiden zu bevorzugen.

Zum Chassis:
Der Aufbau von Micha seinem Gerät ist recht schlicht und einfach und sicher auch vom Prinzip her für uns gut geeignet. Wollen wir uns auf dieses Prinzip einigen?
Bei unserem Gerät kommt dann allerdings mehr drauf - wenn unser Gerät das machen soll, was wir ursprünglich mal besprochen haben.




Die Oszillogramme sind am Gitter der beiden im Gegentakt arbeitenden EL84 erstellt worden,
(Oben: 200 Hz, Mitte: 2 kHz, Unten: 20 kHz)
und sollen das Ergebnis der Phasenumkehrstufe zeigen.
Die Eingangsspannung bei allen war 100 mV

(Das Doppelbild im ersten Oszillogramm hängt mit meinem Oszi zusammen, der mit der Synchronisation Schwierigkeiten hat)

Eine Frage gab's noch wegen der Ausgangsimpedanz - die wird wohl sinnvollerweise bei ca. 6 Ohm liegen. (Eine Fehlanpassung von bis 50% ist dabei problemlos, also können Lautsprecher zw. 4 bis 8 Ohm angeschlossen werden)

Gruß
Andreas


Autor: oldeurope Verfasst am: 26.04.2006, 05:01 Betreff:
Hallo Andreas,

einen Phasenfehler kann man so nur schwer erkennen.

Du musst den X-Y Betrieb am Oszilloskope wählen. dann ergibt sich ein von links oben nach rechts unten
verlaufender Strich. 90 Grad geben übrigens einen Kreis. Dann den Tongenerator durchdrehen und schauen ob der
Strich ein Strich bleibt und nicht seinen Winkel verändert.



Darius


Autor: Andreas Verfasst am: 26.04.2006, 06:03 Betreff:
Hallo Darius,

Hoch leben die Lissajoufiguren.
Werd ich mal machen. (Denke aber, das da auch alles in Ordnung geht - da die Schaltung ja symmetrisch arbeitet und das aktive BT - die Triode - ja für beide Seiten zuständig ist.)

Gibt's noch Gedanken zum Chassis oder andere Hinweise? würde sonst mal 'ne Stückliste erstellen und dann müßten wir uns mit der Auswahl der BE und die Beschaffung derselben beschäftigen.

Gruß
Andreas


Autor: snzgl
 Verfasst am: 26.04.2006, 07:09 Betreff:
Wie schon mal gesagt, wenn es technisch möglich ist, würde ich Wert legen auf einen hochohmigen Lautsprecherausgang, der für ältere Tonbandgeräte zur Aufnahme notwendig ist. Dieser braucht ja nur an einem Kanal vorhanden zu sein, da es wohl kaum Stereogeräte aus dieser Zeit gibt.


Autor: oldeurope Verfasst am: 26.04.2006, 07:13 Betreff:
Hallo Andreas,

bei der Katodyne Schaltung sind die Ausgangswiderstände zwischen beiden Signalen sehr verschieden. für das nicht invertierte Signal Katodenfolger und für das invertierte Signal Katodenbasis. Durch die kapazitive Belastung, vor allem bei Ultralinearschaltung, gibt das Phasenfehler.

Beim Differenzverstärker gibt es Phasenfehler durch den Laufzeitunterschied. Beide Schaltungen sind also nicht ideal.

Grüße von Darius

PS: wäre nicht schlecht die Beiträge durchzunummerieren. Dann kann man besser Bezug darauf nehmen.


Autor: MGW51 Verfasst am: 26.04.2006, 08:32 Betreff:
oldeurope schrieb wie folgt:
wäre nicht schlecht die Beiträge durchzunummerieren. Dann kann man besser Bezug darauf nehmen.

Das schreibt sich einfacher, als es realisierbar ist; hier im Razyboard leider grundsätzlich nicht. Sad
Ich bleibe aber an dem Thema dran, habe es für unser künftiges phpbb2-Board auf die Vormerkliste gesetzt.


Autor: Andreas Verfasst am: 26.04.2006, 09:00 Betreff:
Andreas schrieb am 26.04.2006 um 13:00:

Hochohmiger TBG-Anschluß kann über RC-Reihenschaltung an der Anode der ECC83 entnommen werden, ist für die "alten" RöhrenTonbandgeräte sicher die bessere Variante wie über separate Wicklung am Aü.

Bei der Phasenumkehrstufe sind die Arbeitswiderstände bewußt mit 20 bzw. 22 kOhm sehr niedrig angesetzt worden. (üblich sind ca. 100 kOhm). Dadurch hat die Schaltung eine recht hohe "Steifigkeit" und ist weitestgehend unempfindlich gegen unerwünschte Phasenverschiebung. Die kapazitive Belastung ist an beiden Punkten mit 47 nF identisch, eine Belastung durch die Endstufe liegt bei 390 kOhm (RG), also ein verhältnis von etwa 1:18 oder etwa 0,055, also sehr gering.

Gibt es andere Schaltungsvorschläge? (Meine Schaltung ist doch nur ein - allerdings erprobter - Vorschlag)



Gruß
Andreas


Autor: snzgl
 Verfasst am: 26.04.2006, 10:44 Betreff:
Nochmals zum hochohmigen TB-Anschluß:

Bei den alten Bandgeräten, um die es mir hier geht, wird für die Aufnahme der NF-Teil des Radios oder Verstärkers als Aufsprechverstärker verwendet. da für eine Aufnahme eine Tonspannung von ca. 30V notwendig ist. Nun kenne ich mich nicht so genau aus mit den Röhren aber ob die Sache mit der ECC83 diesen Ansprüchen gerecht wird ?
Vielleicht ist es ja sogar besser für solche Zwecke einen einfachen Verstärker extra zu bauen. Habe eben nur an die Möglichkeit gedacht, wenn schon Röhrenverstärker, warum nicht auch diese Möglichkeit der Bandaufnahme vorsehen, wenn sie gebraucht wird. Ist ja nicht bei allen der Fall.


Autor: oldeurope Verfasst am: 26.04.2006, 11:42 Betreff:
Andreas schrieb wie folgt:
Die kapazitive Belastung ist an beiden Punkten mit 47 nF identisch.

Hallo Andreas,

da liegt wohl ein grundsätzlicher Verständnissfehler vor.
Die Katodyneschaltung ist so ok dann aber bitte kein Ultralinear in der Endstufe um die kapazitive Last klein zu halten. Wenn Ultralinear, dann mit Katodenfolgern nach der Phasendrehstufe. Die Ultralinearschaltung macht natürlich nur ohne Gegenkopplung Sinn.

grundsätzlich gefallen mir keine Schaltungen bei denen die Katode heiss ist. (Signalmässig heiss natürlich Happy )

Darius


Autor: Andreas Verfasst am: 26.04.2006, 11:49 Betreff:
Uff! 30V! Damit muß ich mich noch beschäftigen. So viel bringt die ECC nicht.
(Eventuell noch eine EL95 als Option könnte man da machen, bekommt man sicher noch unter das Chassis)

würde gern ein neues Thema aufmachen wo nur die technischen Sachen drin stehen. Wegen der übersichtlichkeit.

Diskutieren machen wir dann weiter hier, deshalb wird der neue Beitrag schreibgeschützt. Einverstanden?



Gruß
Andreas


Autor: snzgl
 Verfasst am: 26.04.2006, 12:23 Betreff:
Andreas, könnte Dir ja mal so einen Schaltplan von einem alten Tonbandgerät mailen. Aber wie gesagt, die Option betrifft ja nur diejenigen, die so ein altes Gerät betreiben wollen. Man könnte in diesem Zusammenhang vielleicht an ein eigenständiges Projekt denken. Titel zum Beispiel: "Ein einfacher Verstärker in Röhrentechnik für den Betrieb älterer Tonband- und PhonoGeräte.


Autor: mike jordan Verfasst am: 27.04.2006, 06:02 Betreff:
Hallo Gerald,

mike jordan seit kurzem hier im RFM und neu im Tape Forum, moechte auch mitdenken um eventuelle etwas Wuerze in das Projekt einzubringen. Ich habe hier etwas in Arbeit (fuer das Forum)vom AEG K7. Es soll eine andere Sichtweise zum Problem "recording" ohne Aufsprech_Amp einbringen.

Es waere daher schoen, auch mir eines deiner Tapes als Schaltung zuzusenden.

Meine Mailbox: xxxxxxxx ging als mail an dich.

mfG mike


Autor: snzgl
 Verfasst am: 27.04.2006, 06:39 Betreff:
Hallo Mike

Schaltplan und ein Bild vom BG19 sind als Mail unterwegs zu Dir.

Gerald


Autor: MGW51 Verfasst am: 27.04.2006, 07:27 Betreff:
Wenn wir schon bei der K7 sind, dann bitte ich darum, die weitergehenden Ausführungen in unserem Tonbandboard zu posten Wink


Autor: mike jordan Verfasst am: 27.04.2006, 08:09 Betreff:
hallo michael,

das ist mir schon klar, danke! Nur wurde ja hier zurecht diskutiert, dass jemand einen Hochpegelausgang, alter art, wuenscht oder vorschlaegt, und nicht jedem klar zu sein scheint, dass eine Leitung von der ECC niemals ausreicht.

Ich wollte, oder will, daher sowohl den TB Freunden eine Begruendung geben, wie es sein sollte. Den Amp Freunden hier einen Hinweis, so nicht.

Weil das ganze wie du sagst, von allgemeinem interresse sein wird, muss ich da schon einen unterbau erstellen und der braucht etwas zeit. Angedroht Wink ist er damit.

verlinken wollte ich erst dann, wen dort was steht.

mfG mike

nachtrag: michael meinst du hier bei den 19,05 cm oder im nachbarforum "plattensammler"?


Autor: MGW51 Verfasst am: 27.04.2006, 08:14 Betreff:
Andreas schrieb wie folgt:

Uff! 30V! Damit muß ich mich noch beschäftigen. So viel bringt die ECC nicht. (Eventuell noch eine EL95 als Option könnte man da machen, bekommt man sicher noch unter das Chassis)

Das habe ich jetzt erst gelesen, also schmeiß ich gleichmal den Bremsklotz. Wink

Wenn Gerald sich hier auf das BG19 in allen seinen Varianten bezieht, dann ist dazu anzumerken, daß dieses Gerät zwar eine Aufsprechspannung von ca. 25 Volt benötigt, der Signaleingang aber über einen Eingangsübertrager erfolgt. Das macht diese Geräte tauglich zum Anschluß an ein Allstrom-Radio. Wohlgemerkt, zum hochohmigen Anschluß und dieser liegt parallel zur Primärwicklung des Aü bzw. zwischen Anode und Schirmgitter der Lautsprecherröhre. Dort herrscht i.A. ein Spannungsgefälle von 20 bis 30 Volt wofür der Eü des BG19 bemessen ist.

Mir fällt auf die Schnelle jetzt nichts gescheites ein, wie man bei einem Gegentakt-Stereo-Verstärker das Summensignal beider Kanäle möglichst rückwirkungsfrei in der geforderten Stärke abnehmen soll. Ich meine, daß das keine simple Nachbaugeschichte mehr wäre, zumal der zu betreibende Aufwand nur für einen kleinen Kreis von Interesse wäre.
für solche Monogeräte, die traditionell über keinen eigenen Aufsprechverstärker verfügen, würde ich einen einfachen, solide aufgebauten Vollverstärker in klassischer Optik empfehlen. Ich bin da etwas pingelig, weiß das auch, empfinde es halt einfach als Stilbruch wenn sich verschiedene Komponenten die eigentlich einer Zeitepoche zuzuordnen sind, optisch beißen. Das kann reizvolle Akzente setzen - als Gag - aber mehr nicht. Ist eben meine kleine Weltanschauung Laughing


Autor: mike jordan Verfasst am: 27.04.2006, 09:25 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:
Mir fällt auf die schnelle jetzt nichts gescheites ein, wie man bei einem Gegentakt-Stereo-Verstärker das Summensignal beider Kanäle möglichst rückwirkungsfrei in der geforderten Stärke abnehmen soll.

Das geht im Prinzip ganz einfach. Von einer Anode der push-pull, ueber einen kondensator an einen getrennten uebertrager, dessen anderes ende an die zweite anode der pus-pull. Der brumm faellt raus nur das nutzsignal, mit beiden halbwellen, wird dem zusatztrafo an dessen sekundaerseite sinusfoermig entnommen.

http://www.weltklang-world.de/mike/5050W_3D.jpg

Das geht deshalb, weil ja fast keine leistung entnommen wird. Sonst muesste der 2.AUE auch eine mittelabzapfung haben.

gruss mike


Autor: MGW51 Verfasst am: 27.04.2006, 10:14 Betreff:
mike jordan schrieb wie folgt:
nachtrag: michael meinst du hier bei den 19,05 cm oder im nachbarforum "plattensammler"?

Ich meine, daß das in unser 19,05-Board gut hineinpassen würde, aber freilich auch im TB-Bereich des Nachbarforums einen Platz finden könnte. Da wir hier technisch ein größeres Potential haben, wäre mein Vorschlag, daß Du bei Nachbars einen Beitrag mit Verweis auf unsere Werkbank hier einstellst.

Wen es interessiert, der wird kommen und kann sich gern hier beteiligen.

mike schrieb wie folgt:
Das geht im Prinzip ganz einfach. Von einer Anode der push-pull, ueber einen kondensator an einen getrennten uebertrager, dessen anderes ende an die zweite anode der pus-pull...

Ja gut Mike, das ist eine Lösung.
Nur meine ich doch, daß dieser Aufwand nicht unerheblich wäre und für den zu erwartenden, recht kleinen Anwenderkreis nicht optimal sein kann.

Damit beziehe ich mich eben auch auf den Umstand, daß es um 1950 im sg. Konsumerbereich weder Radios noch Tonbandgeräte in Stereo gab und natürlich auch keine solchen Verstärker. Also würde ich so etwas immer solitär lösen wollen. Das ist ja auch und nicht zuletzt eine Kostenfrage.


Autor: mike jordan Verfasst am: 27.04.2006, 10:49 Betreff:
hallo michael,

es liegt mir auch fern, da ueberhaupt eine empfehlung auszusprechen.

Ich bin techniker und kein richter Wink

gruss mike

wir verstehen uns!


Autor: snzgl
 Verfasst am: 27.04.2006, 11:30 Betreff:
Wie schon mal gesagt, Fragen und Vorschläge kosten nichts. Und wenn es vielleicht sogar einfacher und billiger ist, für das Tonbandgerät einen kleinen Aufnahmeverstärker extra zu bauen, könnte das ja eine Idee für ein neues Selbstbauprojekt sein. Einen einfachen Kontrollverstärker braucht man sicher irgendwann auch für andere Zwecke.


Autor: MGW51 Verfasst am: 27.04.2006, 12:32 Betreff:
Da muß ich wohl noch was geraderücken:
Der Bau eines solitären Monoverstärkers ist selbstverständlich um einiges teurer als es die Erweiterung des hier zur Diskussion stehenden Stereoverstärkers wäre!
Nur Gerald, du weist ja selbst in etwa, wie die Interessenlage der meisten TB-ler ausgerichtet ist Wink

Nach meinem dafürhalten besteht hier einfach kein größerer Bedarf, dieses Selbstbauprojekt entsprechend zu erweitern. Es kostet ja dann für jeden einzelnen etliches mehr und die allerwenigsten würden diese Funktionalität auch wirklich nutzen. In der derzeitig favorisierten Bauweise kann man auch nicht einfach - in der Art einer Steckkarte - da etwas nachrüsten.

Man hat ja auch extra Winterschuhe und klipst nicht einfach eine Oberschale auf die Sandalen drauf Mr. Green

Freilich kann ich mit meiner Meinung gänzlich daneben liegen und 80% aller Interessenten meinen, daß sie einen monauralen Hochohmanschluß haben möchten. Razz

Wir haben hier doch das Instrument UMFRAGE im Bordwerkzeug! Sollte man vielleicht mal wieder einsetzen ...


Autor: Andreas Verfasst am: 27.04.2006, 13:29 Betreff:
Eine Möglichkeit sehe ich darin, auf der Rückseite des Verstärkers eine Buchse unterzubringen, wo Ua und Uf zur Verfügung gestellt werden. Damit erspart man sich bei einem externen Aufprechverstärker das Netzteil, was das Teil bedeutend einfacher werden läßt. Darüber hinaus ist eine Zugriffsmöglichkeit auf Heiz- und Anodenspannung für uns Restaurateure, Bastler und Sammler von alten Radios nie verkehrt.

Der Aufsprechverstärker kann dann in einer anderen Baustelle gebaut werden.



Andreas


Autor: DK8BH Verfasst am: 03.05.2006, 14:18 Betreff:
.... und wie gehts jetzt weiter?

Auch ich bin der Meinung, dass die speziellen Bedürfnisse der Tonbandfreunde zunächst keine Priorität haben sollten (wenngleich ich deren Argumentation nachvollziehen kann!). Ich persönlich würde gerne einen soliden nicht zu komplizierten Verstärker in der angedachten Art bauen. Hierbei ist das Sammeln von Erfahrungen für mich genauso wichtig wie der Besitz des fertigen Produktes hinterher.

schön wäre es deshalb (aus meiner Sicht), wenn Andreas und/oder jemand anderes das Projekt federführend begleiten würde, sodass alle Mitbauer einen kompetenten Ansprechpartner haben und man sich hier gegenseitig austauschen kann.

Größe aus dem Odenwald!

Werner


Autor: Andreas Verfasst am: 03.05.2006, 16:34 Betreff:
Hab schon drauf gewartet das mal jemand ungeduldig wird.
ok. Habe weiter vorn schon mal erwähnt, für das Realisieren des Projektes einen neuen Thread aufzumachen. Wegen der übersichtlichkeit.

Wenn keine weiteren Vorschläge mehr kommen, würde ich mich heute oder morgen mal hinsetzen und alles zusammensuchen was hier an Vorschlägen gekommen ist.
Danach stelle ich dann das hypothetische Gerät vor. Einverstanden?
(Lasst mir aber bitte noch zwei Tage dafür)



Gruß
Andreas


Autor: Andreas Verfasst am: 06.05.2006, 18:42 Betreff:
So, das eigentliche Projekt ist gestartet.
Bis jetzt habe ich den Schaltungsvorschlag vorgestellt und eine Skizze, wie das Chassis aussehen könnte.
(Am Netzteil ist eine kleine Schaltungsänderung eingeflossen - ein Entladewiderstand und eine Aufteilung der Anodenspannung auf beide Kanäle ist dazugekommen).

Bitte postet hier, damit der dortige Thread eine Kompakte Bauanleitung ergibt. Er wird nach Euren Vorschlägen von mir jeweils editiert.
Als nächstes werde ich die Schaltung kommentieren.

Anregungen, Hinweise usw. bitte hier posten.



Gruß
Andreas


Autor: DK8BH Verfasst am: 07.05.2006, 04:31 Betreff:
Hallo Andreas,
hallo Kolllegen,

den Schaltungsvorschlag und den Vorschlag zum Chassis habe ich mir angesehen. Elektrisch ist der Vorschlag - soweit ich es beurteilen kann - ok. Das Chassis könnte man auch so beibehalten, wenngleich mir eine "wohnzimmertauglichere" Version mit etwas Holz besser gefallen würde. Michael hat das ja schon vorgemacht: http://treffpunkt.ig-ftf.de/viewtopic.php?t=11351 . Hier denke ich auch an eine evt. notwendige Zustimmung meiner Etagenkommandantin.

Evt. (!!) könnte ich das Anfertigen von Holzteilen einschließlich Lackierung organisieren ... muss das aber noch prüfen und es hängt natürlich auch vom Umfang ab.

Dir Andreas DANK für deine Initiative. Auf weitere Kommentare und Meinungen bin ich gespannt.

Gruß

Werner


Autor: MichaelK Verfasst am: 07.05.2006, 07:25 Betreff:
Hallo Werner, hallo Kollegen...

erstmal danke daß Du für mein Design plädierst

ALso meine ist schon sehr skeptisch, aber dieses gefällt ihr gut. Zudem muss man noch sagen, man kann ja bei den Farben durchaus noch variieren.

Gruss,Michael


Autor: Andreas Verfasst am: 07.05.2006, 18:14 Betreff:
Nun, das Chassisblech ist nur ein Vorschlag. Es soll "billig" und nachbausicher sein. Was für Seitenwände dran kommen oder ob ein Holzgehäuse drumrum kommt ist der Kreativität jedes einzelnen überlassen denke ich.
Bohrungen für die Seitenwände müssen selbstverständilch vorgesehen werden - ebenso für die Bodenplatte.
Mir kommt die Anzahl Bobbels oben drauf recht viel vor. Die Elkos könnte man durch axiale ersetzen, die dann unten drunter sind. Einverstanden?

über die Trafos könnte entweder eine gemeinsame oder für jeden eine eigene Abdeckung angebracht werden. Gibt's da Vorschläge - auch Materialmäßig und wie herstellen?

Gruß
Andreas


Autor: MGW51 Verfasst am: 07.05.2006, 19:22 Betreff:
Mir ist nur bekannt, daß es Abdeckhauben für Trafos verschiedener Baugrößen gibt. Die eignen sich aber m.W. nur für den halbversenkten Einbau, also so, daß das Eisen liegt.


Autor: Andreas Verfasst am: 08.05.2006, 02:44 Betreff:
Hr. B., per PM, schrieb wie folgt:
Hallo Andreas

Ich habe mir die Schaltpläne des Stereoverstärkers mal angeschaut und zwei Fragen dazu:

Im Vorverstärkerteil sind jeweils pro Quelle zwei Potis in Reihe geschaltet. Warum dieses ?
Dann will sich mir der Einsatz der EAA91 in der Aussteuerungsanzeige nicht so ganz erschließen. Gleichrichtung ?
Warum nochmal gleichrichten ? wird doch in der EM84 eh gemacht.
Oder liege ich hier falsch ?

Größe

Zu den Potis:
Jeder Eingang erhält einen sogenannten "Vorregler", um unterschiedliche Ausgangsspannungen der Signalquellen auszugleichen und soweit abzusenken, das bei voll aufgedrehtem "Hauptregler" die maximale Aussteuerung erreicht wird. Damit hat man den kompletten Regelumfang des Lautstärkehauptreglers für jeden Eingang zur Verfügung. (Der Vorregler kann selbstverständlich weggelassen werden wenn man ihn nicht haben möchte.)

Zur EAA: Die EM "richtet nicht gleich". Der Balken schließt sich abhängig von der negativen Steuerspannung.
Ein Betrieb mit direkter NF-Wechselspannung bedeutet zum Einen, das der Balken in der Frequenz der NF-Wechselspannung (und zwar nur mit deren negativen Halbwelle) auf- und zu geht, (Was wir mit unserem Auge als halbierte Helligkeit wahrnehmen); zum Anderen würde die Anzeige "flackern" in der Frequenz der AmplitudenÄnderung des Eingangssignales. Durch die Gleichrichtung und anschließender Speicherung mittels C schließt sich der Balken in der Geschwindigkeit des Ladens des C's und öffnet sich wieder mit der Entladegeschwindigkeit des C's.
Das Zeitverhältniss "Laden - Entladen" des C's - also "schließen - öffnen" des Leuchtbalkens sind durch die gewählten Widerstände dafür (100 K und 1 M) auf 1:10 festgelegt.


Zu Michas Beitrag:
Ich hab die Abdeckhauben noch nicht als Kaufteil zu Gesicht bekommen - kann mir da jemand weiter helfen?
(Ein vesenktes Montieren der Trafos ist jedenfalls möglich wenn die Kappen es notwendig machen. Dies sollte aber vorher bekannt sein damit beim Chassisblech die Bohrungen und Öffnungen richtig gemacht werden können).


Gruß
Andreas


Autor: MGW51 Verfasst am: 08.05.2006, 03:24 Betreff:
Trafos und alles andere, wichtige für Röhrenmenschen gibt es bei Jan Wüsten:

http://www.fragjanzuerst.de/dindex.htm

Auch zu empfehlen als Quelle für HV-Elkos der Bauform C!


Autor: DK8BH Verfasst am: 13.05.2006, 14:06 Betreff:
Hallo Andreas,
hallo Kollegen,

habe gerade versucht, Lieferanten für die Trafos zu finden .... habe aber längst nicht alle Quellen geprüft. Vielleicht wisst ihr ja aus dem Stehgreif den/die günstigsten Lieferanten bei akzeptabler Qualität ?

Der Netztrafo wird bei Bürklin (Bestell-Nr. 12 C 160) für 54,-EUR angeboten.

Bei Jan Wüsten fand ich zwei verschiedene Aü's. Den Unterschied konnte ich noch nicht klären. Der ATH131 hat PM95-Schirmgitteranschluss; der ATH31 hat einen PM82-Schirmgitteranschluss. Was bedeuten diese Schirmgitteranschlussbezeichnungen? Beide Versionen kosten je ca. 93 EUR.

Abschirmkappen bei Liegendmontage (dies würde mir mittlerweile mehr zusagen) gibt es dort auch. Gibt es jemanden in der Runde, der die Chassis (wie immer sie letztendlich auch aussehen mögen)anfertigen könnte?

Gruß

Werner


Autor: Andreas Verfasst am: 13.05.2006, 15:52 Betreff:
PM 82 / 95 ? - weiß auch nicht, werde am Montag mal nachfragen. (könnte mir vorstellen das es die %-Angabe ist, wo der Schirmgitteranschluß in die Anodenwicklung eingebunden ist. Sinnvoll ist 10-20% vom AnodenspannungsanSchluß entfernt.) Werde auch mal fragen was für Kerngrößen sich dahinter verbergen. Jan schreibt ja:
Zitat:
Da unsere Trafos ständig weiterentwickelt werden, sind die angegebenen Kernmaße unverbindlich. Dringende Empfehlung ist daher, mit der Bearbeitung des Gehäuses zu warten, bis alle Bauteile beisammen sind. Sind Sie für eine Reparatur auf ein bestimmtes, ggf. auch hier nicht gelistetes Kernmaß angewiesen, bitte Rücksprache.


Darüber hinaus sind die Preise recht "happig". Ich wickle hier die Trafos selber, M85a, siebenfach geschachtelt, und komme auf einen Preis von ca. 75,00 € . Der Netztrafo läßt sich leider nicht versenkt montieren, da die Anschlußleiste über die Kerngröße hinausragt (Oder man geht den Kompromiß ein, das der Ausschnitt im Blech etwas länger ist.)

Wenn wir bei "Jan" bleiben: Als Sockel schlage ich die Type: "FAS779" vor.
Zitat:
Fassung Chassis Noval Keramik versilberte Kelchfederkontakte. Alte europäische Fertigung, mit Masseröhrchen. Sehr vielseitige Montagemöglichkeiten mit flacher Schelle und optional Kragen und Haube. Lieferung erfolgt mit flacher Schelle, Kragen und Haube für maximale Flexibilität beim Einbau.

Kelchfeder ist kontaktsicher, Keramik ist hitzebeständig (EL84 wird am Sockel bis 165 Grad Celsius warm!), und mindestens für die EF86 macht der Kragen - wenn nicht gar die Haube - Sinn.
Abschirmkappen - hab da noch den Gedanken mittels entsprechend zugeschnittenem und verlötetem Kupferrohr (beim Dachklempner erhältlich) auf Hochglanz poliert sieht sicher auch scharf aus.


Gruß
Andreas


Autor: DK8BH Verfasst am: 14.05.2006, 13:48 Betreff:
Hallo Andreas,

wenn die Angaben PM82/95 die erwähnten %-Angaben sind, kommt ja wohl der mit PM82 in Frage ... oder? Das Selbstwickeln ist sicher eine gute Sache. Kommt für mich aber kaum in Frage ... das würde nichts werden. Der Vorschlag für die Fassungen FAS779 wäre für mich ok. Die Abdeckkappen aus Kupferrohr herzustellen hört sich auch gut an.
Bei der Suche nach einem Netztrafo bin ich zwischenzeitlich noch über günstigere Angebote gestolpert. Wie findest du den folgenden: http://www.ampdesign.de/datenblatt%20nt18.htm

Edit Admin: Link nicht zielführend! Aktuell ist folgende Adresse: http://www.ampdesign.de/Trafos.htm

Im übrigen vermisse ich hier Mitstreiter. Oder baue ich/wir den Amp allein?



Gruß

Werner


Autor: oldeurope Verfasst am: 14.05.2006, 15:31 Betreff:
DK8BH schrieb wie folgt:
Oder baue ich/wir den Amp allein?


Aus meiner Erfahrung mit solchen Bausätzen läuft es darauf hinaus.
Aber lasse Dir den Spaß nicht verderben.



Grüße von Darius


Autor: Andreas Verfasst am: 14.05.2006, 16:03 Betreff:
Hallo Darius, hier wird nicht herumgeunkt!
(Ich denke mir, daß - wenn ein oder zwei Geräte hier gebaut und die Erfolgserlebnisse vorgestellt werden - das dann noch ein paar nachziehen.)

Hallo Werner,
der Trafo, den Du vorschlägst, ist nur bedingt geeignet. Die 5V-Wicklung wäre besser auch 6,3V und die Anodenspannung kommt besser mit 2 x 250V, da wir keine Siebdrosseln verwenden und deshalb für eine gute Siebwirkung einen recht ordentlichen Spannungsabfall am Siebwiderstand einplanen müssen. Bei 2 x 220V ist's etwas zu wenig, bei 2 x 290V haben wir einen Widerstand einzuplanen, der mehr einer Heizung denn einem Widerstand gleicht. Es kommt dann am Ladeelko reichlich 400V raus - das ist schon recht happig und damit muß erst mal umgegangen werden können.

Was die Abdeckhauben angeht werde ich mal den Dachdecker meines Vertrauens fragen, ob diese Idee realisierbar ist.

Die AÜ´s kann ich in begrenzter Stückzahl zum Selbstkostenpreis zur Verfügung stellen - wenn Interesse besteht. (max. 10 Stück kann ich hier außer der Reihe herstellen, wenn's mehr werden sollen, dann muß ich irgendwie die Herstellkosten mit einfordern).


Autor: MGW51 Verfasst am: 14.05.2006, 17:07 Betreff:
Also gut, dann werfe ich mal ne Frage in den Raum: Warum willst Du keine klassische Siebdrossel benutzen?
Abgesehen davon, daß es natürlich auch ohne geht - schöner finde ich MIT!

Nachteil: Kosten. (Und Gewicht.)

Alternative: Selberwickeln - da gehört nun wirklich nicht viel künstlerische Fertigkeit dazu. Evtl. ist bei Oppermann sogar was fertiges zu bekommen. Das Teil muß ja nicht zwingend "überirdisch" montiert werden.


Autor: Andreas Verfasst am: 14.05.2006, 17:53 Betreff:
Nun, grundsätzlich spricht nichts gegen Siebdrossel. Hab nur geglaubt, das wir ohne auskommen. Das Netzteil muß dann etwas anders geschaltet werden, mit Siebdrossel wäre die Ua für beide Endstufen an einem gemeinsamen Siebelko abzugreifen, die Aufteilung auf die Kanäle würde dann nur für die Vorstufen Sinn machen. (Ein durch Ua hervorgerufenes übersprechen fände erst im B-Betrieb statt und da ist das Teil schon so laut, daß man das nicht mitbekommt.)
Jetzt macht mir noch der Strom für die Heizung Sorge bei diesem von Werner vorgeschlagenen Trafo. Auch wenn wir von 10% überlastung ausgehen ist das Angebot des Trafos zu wenig.
    2 x EZ a. 1A =2A
    4 x EL a. 0,76A =3,04A
    4 x ECC + EAA a. 0,3A =1,5A
    2 x EF + 2 x EM a. 0,2A =0,8A
    Zusammen ca. 7,3A; der Trafo bietet nur 5,7A.

für Kurzzeitbetrieb kein Problem, aber im Dauerlauf wird der Trafo sicher beleidigt sein.


Autor: TipFox Verfasst am: 14.05.2006, 19:35 Betreff:
Also ich denke mal, da bietet sich doch an, die EZs durch Halbleiter zu ersetzen. Damit wäre gleich 2 Probleme weg: die Ua wäre höher und der Heizstrom läge im Bereich der Trafoleistung...
Nix für Puristen - aber doch eine Möglichkeit Wink
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 22.10.2024, 11:48, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: Andreas Verfasst am: 15.05.2006, 03:01 Betreff:
Nun, wir wollten doch aber in dieser Hinsicht Puristen sein. Laughing
Wenn wir einmal anfangen mit Halbleitern, dann können wir auch weiter machen und dann wäre es irgendwann kein Röhrenverstärker mehr. Denk ich mir mal so.
Und eigentlich sagt mir ein M-Schnitt mehr zu wie ein Ringkern - aber das ist Geschmacksache. Vor 50 Jahren gab es in den Röhrenverstärkern auch keine Ringkerntrafos.


Nachtrag am 15.05.2006 um 20:07:
PM-Kerne sind Ferritschalenkerne. http://www.ferrite.de/11701-produkte.html
Hab keine Erfahrungen damit wie die sich als AÜ´s machen - war mir unbekannt das es AÜ´s in dieser BF gibt.

Abdeckhauben aus CU-Rohr lassen sich machen, ein Stück Dachrinnenrohr und ein Blech als Deckel angelötet, danach mit Säure behandeln, polieren und lackieren - sieht bestimmt futuristisch aus. Werd's mal ausprobieren.

Gruß
Andreas


Autor: JuergenK Verfasst am: 15.05.2006, 16:34 Betreff:
Es hat eigentlich nichts direkt mit dem Ursprungsthema zu tun, aber nur der guten Ordnung halber, weil hier "PM" genannt wurde: PM-Kerne bei Trafos bedeuten für mich die sog. Philberth-Transformatoren. Die Wickelkörper sind die der allgemein bekannten M-Serie, das Blechpaket ist etwas Größer, Bleche sind etwas anders gestanzt, und die Leistung ist ca. 50 % höher als beim normalen M-Trafo.

Jürgen


Autor: Andreas Verfasst am: 15.05.2006, 17:39 Betreff:
Was Jürgen schreibt ist für mich logisch und entspricht meiner Vorstellung eher wie die Schalenkerne. Kann jemand Klarheit reinbringen?



.


Autor: GeorgS
 Verfasst am: 15.05.2006, 18:07 Betreff:
Ein Blick ins Telefunken-Taschenbuch lehrt, daß es in den 60ern Pu-Schnitt und Pl-Schnitt gab. Philbert-Trafos wurden aus aus Pu und Pl-Schnitt gemischt, wobei kornorientiertes Blech verwendet wurde. Dies und die verbreiterten Joche bringt die bei diesen Trafos so geringe Ausstreuung. PM-Schnitt kenne ich nicht, aber ich lerne gerne dazu.



Gruß Georg.


Autor: mike jordan Verfasst am: 15.05.2006, 19:06 Betreff:
Hallo Georg, gruess dich!
Der Juergen hat recht. Nur, der PM Schnitt ist kein DIN Teil, daher findet man, leider nirgends etwas genaues. (auch ich nicht) Ich habe schon viel gesurft seit das mit den PM82 hier eroertert wurde. Aber irgendwann, bin ich diesem Schnitt schon begegnet Der "Philbert" den du meinst, ist der, bei dem der Schnitt unter den Windungen liegt und daher magnetisch weniger streut. (Brummfeld) Ausserdem hat der Fuchs Philbert, einiges bei Trafos bewegt. Ich sehe grad eben, der juergen muss einen besseren PC haben als ich


mike

[Dieser Beitrag wurde am 16.05.2006 - 11:40 von mike aktualisiert]


Autor: JuergenK Verfasst am: 15.05.2006, 19:08 Betreff:
Philberth-Trafos kenne ich seit rund 30 Jahren, als ich als Schüler und Student in einer Trafowickelei jobbte (Ulrich Weber Elektronik, Herford; dort konnte man damals - über Anzeigen in Funkschau, Elektor, ELO - bundesweit Trafos mit beliebigen Wicklungen zum Festpreis kaufen). Im Vergleich z.B. zum M85a, der bei U. Weber mit 85 VA gewickelt wurde, leistete der entsprechende Philberth PM95a schon 125 VA. M85b und PM95b machten 110 VA bzw. 165 VA. M102a/b und PM114a/b leisteten 140/210 VA bzw. 240/355 VA. Wie bei den M-Schnitten entspricht auch bei den PM-Schnitten die Bezeichnung den Abmessungen (z.B. PM114a also 114 x 114 x70 mm). Zu den Philberth-Trafos findet sich einiges beim googeln. Beispielsweise unter http://www.koordinaten.de/cgi-ko/wikike ? nsformator

Jürgen


Autor: GeorgS
 Verfasst am: 16.05.2006, 15:08 Betreff:
Hallo Jürgen und Mike, mein Begriff eines "Philbert-Trafos" ist der in den 50ern und 60ern von Philbert entwickelte Trafo aus Pl und Pu-Scnitten als Kerntransformator. Und zwar als Gattungsbegriff, unabhängig davon, ob er nun von der Firma Philbert kam oder nicht. Nun hat wohl Philbert auch noch andere Trafosbauformen entwickelt, aber wenn man alle "Philbert-Trafos" nennt, wie unterscheidet man die zwei Grundformen, die wohl im ersten Fall auf minimale Ausstreuung optimiert war, die letzteren (Mantel-Typen) anscheinend auf hohe Leistung.

Gruß GeorgS


Autor: mike jordan Verfasst am: 16.05.2006, 15:38 Betreff:
Hallo Georg,

ich will da juergen nicht vogreifen, wie ich sehe, hat der die noetigen Kenntnisse. Ich wollte nur nicht, dass es auseinanderlaeuft. Philbert ? Philbertschnitt, Philbertwaehler usw! Ja man muss halt mit der Zeit gehen schau mal da rein, wie schon von juergen empfohlen: http://www.koordinaten.de/cgi-ko/wikike/ da muesste alles klar sein. Die Fa. Waasner in Forchheim, ist ja da spezialist, die veraten aber auf ihrer website nichts. Nur DIN Groessen. http://www.waasner.de/

gruss mike


Autor: Andreas Verfasst am: 16.05.2006, 17:02 Betreff:
Hallo und danke für die Mühe der Infobeschaffung. Leider konnte ich noch keine Maßzeichnungen für die beiden von Jan angebotenen Teile auftreiben, habe noch mal nachgefragt und warte auf Antwort. für das Chassis ist es - denke ich - notwendig, diese Maße im vorhinein zu haben. Dann sollten wir uns auf einen Typ einigen und die Konstruktionszeichnung des Bleches herstellen.

Gruß


Autor: Andreas Verfasst am: 18.05.2006, 05:26 Betreff:
Inzwischen hat Hr. Dipl.-Ing. Jan Philipp Wuesten mir die Daten der PM-Schnitte zugemailt - an dieser Stelle Danke dafür! Sie sind als PDF und ich versuche hier die Unterlagen mal reinzustellen. Klappt scheinbar nicht. Schlage vor, das - wer das File haben möchte - mir 'ne PM schickt (Bitte Eure Mailadresse dort mit reinschreiben) und ich dann die Unterlagen als Mail versende. Unabhängig davon - so wie ich das erkenne ist der PM95 in etwa identisch mit dem M85a. Der PM95 oder M85a wären meine Empfehlung.

Gruß Andreas


Autor: DK8BH Verfasst am: 30.05.2006, 07:40 Betreff:
Hier im Odenwald, wie wohl auch im größten Teil der restlichen Republik, regnet es seit Tagen. Eine kurzfristige Besserung ist auch nicht in Sicht. Da mich meine Gattin demzufolge nicht zur Gartenarbeit nötigt, hätte ich Zeit zum Basteln. Offenbar tut sich aber bzgl. des Verstärkerprojektes nichts! Dies bedauere ich sehr, zumal sich Andreas viel Mühe gegeben hat das Projekt attraktiv und preiswert zu gestalten.

In einer der vorstehenden Stellungnahmen wurde die jetzige Situation ja schon prognostiziert. Schade, dass diese Vorhersage wohl eingetroffen ist. Oder täusche ich mich hier?
So werde ich das Projekt wohl alleine durchziehen. Durch die hier stattgefundene Diskussion bzgl. Bauteile usw. habe ich einiges gelernt und werde davon profitieren. Vielen Dank dafür.



Größe aus dem Odenwald

Werner


Autor: MGW51 Verfasst am: 30.05.2006, 08:25 Betreff:
Ganz so düster würde ich es nicht sehen, lieber Werner. Freilich steuern wir in die große Garten- und Ferienzeit und erfahrungsgemäß ist in fast allen Foren da Saure-Gurken-Zeit. Andererseits ist das ganze Projekt ja sowieso nur für einen kleinen Teil der hier versammelten User von Interresse und darüber hat sicher von Anfang an Klarheit geherrscht.
schließlich rekrutieren wir uns hier zum überwiegenden Teil aus Sammlerkreisen, von denen sich auch nicht alle als Lötkolbenartisten verstehen. In Jochens Forum sieht das eben ganz anders aus und das muß man einfach akzeptieren. Ich finde es sehr gut, daß Andreas sich hier der Mühe unterzogen hat eine - und das ist das wesentlichste - nachbausichere Anleitung zu erstellen die auch jederzeit genutzt werden kann. Allerdings gibt es eben auch einen Haken, der nicht zu unterschätzen ist: Es kostet!
Viele unserer Freunde besitzen ein Portemonnaie aus Zwiebelleder. Denen würde ich empfehlen, bevor sie ihre knappe Barschaft in so ein Projekt stecken, lieber erstmal zu schauen, ob es nicht wichtigeres gilt anzuschaffen - beispielsweise einen ordentlichen Trennstelltrafo. Der ist auch nicht für 5,50 zu bekommen, sicher aber wertvoller, weil ggfs. lebenserhaltend, als ein schöner Hi-Fi-Verstärker bei dessen Zusammenbau und Erprobung man ohne TRT immer auch Hasard betreibt. Freilich steht es fest, daß man etwa bei der Beschaffung der Teile x30 um einiges günstiger wegkommt als das bei x3 der Fall ist. Gleiches betrifft natürlich auch die mechanische Vorfertigung der Chassisteile. Aber: Siehe oben!
Und noch was:
Solche Chaoten wie ich es bin, wollen gar keinen Stereoverstärker haben, weil sie ihn nicht nutzen können, wollen oder beides Laughing Ja, das gibt es, und wir Dinos möchten auch kein Gerät im heute wieder "modernen Baustil" mit Röhren oben drauf. Das sieht vllt. toll aus und ist für Musikfreunde ganz bestimmt eine zum Ohrenschmaus passende Augenweide. Wenn ich dagegen einen Verstärker baue, dann nur Mono und vor allem im Stil der 40-50er Jahre, damit er zu meinen Geräten passend ist. Der macht es dann logischerweise auch nicht mit modernen Miniaturröhren sondern mit Stahlröhren, ggfs. auch mit Oktalröhren. Damit bin ich ganz gut bestückt. Freilich tut es das alles in einer geschlossenen Kiste - richtig urig eben Very Happy Sowas kann man aber nicht als nachbausichere Anleitung erstellen weil es dann schon an der Teilebeschaffung hängen würde. Wir können aber einen anderen Weg gehen, den muß ich aber erst mit Andreas absprechen und der wird dann dazu hier ggfs. etwas posten.


Autor: oldeurope Verfasst am: 17.06.2006, 05:43 Betreff:
Ich freue mich immer über Beiträge zu Selbstbauprojekten. Als ich jung war habe ich mir einen ähnlichen Verstärker gebaut. Anregung war für mich war das Buch von Fritz Kühne. Ich denke mal, jemand der sich soetwas baut, wird sich von allen Beiträgen das Beste für ihn herausziehen und ein eigenes Projekt starten. Schliesslich soll so ein Verstärker ja etwas individuelles sein. Ich verfolge den Beitrag mit Interesse weiter und freue mich bald Bilder vom Aufbau zu sehen.


Grüße von Darius


Autor: MGW51 Verfasst am: 18.06.2006, 10:21 Betreff:
Hallo Darius,

anscheinend hast Du nicht das Hauptanliegen dieses Vorhabens verstanden. Es geht zuvorderst darum, eine nahezu absolut sichere Anleitung als NACHBAU-Projekt zu erstellen. Niemand soll gezwungen werden, alles haarklein so umzusetzen, wie es hier gemeinsam unter der sachkundigen Federführung von Andreas - der ja für den Löwenanteil der Arbeit zeichnet - erarbeitet wird. Ein paar Bauelemente +/- gut zusammenlöten kann jeder willige, dem man die Handhabung eines Lötkolbens erläutert. Damit aus der Anhäufung von Bauelementen auch was brauchbares "herauskommt", bedarf es schon einigem mehr an Wissen und Erfahrung. Ein nahezu garantiertes Erfolgserlebnis kann durchaus der Schlüsselreiz sein, sich intensiver mit den theoretischen Grundlagen der Röhrentechnik und des Gerätebaues auseinander zu setzen. Im Umkehrschluß wäre ein Misserfolg eher geeignet die teuer erworbenen Spezialteile zu entsorgen bzw. ein zu erwartender Misserfolg würde jeglichen Gedanken an ein lötendes Engagement von vornherein zu Grabe tragen. Ein nachbausicheres Projekt MUSS mit einem Minimalaufwand an Kenntnissen und Messtechnik realisierbar sein. Der Entwickler hat also von sich aus bereits eine gewisse Streubreite in den Toleranzen der einzelnen komponenten zu berücksichtigen. Es kommt hinzu, daß nicht jeder bastelwillige - sei er auch ein begnadeter Löter - die Gabe und Möglichkeiten hat sich mit dem bau eines auch optisch ansprechenden Gehäuses zu befassen. Insofern sind eventuelle Einwürfe und Verbesserungsvorschläge selbstkritisch abzuleuchten bevor sie in dieses Projekt integriert werden sollen.


Autor: ClausMichael Verfasst am: 21.06.2006, 05:46 Betreff:
Hallo DIYler, zum Projekt möchte ich ein paar Anmerkungen machen:
  • Heizungsleitungen sollten, wenn nicht DC, nicht einseitig gelegt werden, sondern immer als gut verdrillte Doppelleitung dicht am Chassis.
  • Eine Gleichrichtung mit Röhre passt nicht nur gut, sondern hat auch den guten Nebeneffekt, dass die Anodenspannung entsprechend der Gleichrichtungsfähigkeit der EZ/GZ langsam hoch fährt (die Röhren sind dann schon etwas beheizt) und nicht gnadenlos auf die kalten Bleche knallt wie bei Halbleiter-Dioden. Das erhöht die Lebensdauer der Röhren.
  • Bzgl. GL-Rö wäre zu überlegen, ob eine GZ34 (problemlos zu erhalten, da Standard in Musikeramps) nicht besser ist, wenn ein NT für beide Kanäle arbeitet. Bei getrennter Siebung reicht ja die EZ81.
  • persönlich finde ich das blau-grüne Geflacker einer EM84 oder der derzeit häufig eingesetzten EM80 nicht so prickelnd. Das kann einem ganz schön auf den Keks gehen, wenn man länger davor sitzt. Aber jeder nach seinem Gusto.
  • Bzgl. Gehäuse bin ich nicht so sehr der Fan der freistehenden Röhren - ich finde ein Gehäuse, bei dem die Röhren durch ein Lochblech glimmen, interessanter (und auch sicherer).

Das fürs Erste.


Gruß Claus-Michael


Autor: Andreas Verfasst am: 22.06.2006, 16:18 Betreff:
Hallo Claus-Michael,

Deine Bemerkungen bezüglich verdrillter Heizleitung etc. sind sicher für viele User unbekannt und deshalb sehr wertvoll und als Hinweis hier angebracht.
Die EM-Geschichte ist eigentlich nur eine Option - eventuell kann man die Ua dafür schaltbar machen, oder - wer's nicht mag kann's ganz weglassen. EM80 ist mir neu in dieser Funktion - EM83 wäre ideal, aber leider nicht mehr beschaffbar.
Die Gleichrichtung mit Röhre halte ich bei Verstärkern dieser Leistungsklasse für normal. GZ34 ist auch ok - wer sie hat kann sie verwenden. Die Sache mit dem durch die Heizzeit bedingten verzögerten Ua-Aufbau stimmt nur zum Teil, die Aufheizzeit der EZ ist schneller wie die der EL, daraus ergibt sich, das die EL die volle Ua anliegen hat bevor sie loslegt. Aber sie steckt das problemlos weg wie in allen anderen Radios ja auch.

Gehäusediskussionen sind so endlos wie die Geschmäcker der Interessenten. Ich halte auch nichts von offen in der Prärie herumstehenden Röhren, aber zu sehen sollten sie schon sein. Hab deshalb eine Holzschachtel drumrum gebastelt und eine rauchfarbene Frontscheibe eingesetzt. Das GesamtGerät paßt sich von den Abmaßen in die üblichen Komponentenanlagen ein - und das ist - denke ich - eine glückliche Lösung, aber kein Dogma. Die Leuchtpunkte sind keine Reflektionen sondern die glimmenden Röhrenheizungen. Um eine optisch höhere Tiefe zu bekommen habe ich ein hochreflektierendes AL-Blech hinter die Röhren gesetzt. (Deshalb auch die Refletion der EM).
Die Fotos sind leider nicht optimal, aber vielleicht bekommt man einen Eindruck, wie das Teil aussieht.
So.


Viele Grüße
Andreas

[Dieser Beitrag wurde am 30.10.2008 - 21:31 von Andreas aktualisiert]


Autor: Andreas Verfasst am: 26.08.2006, 11:29 Betreff:
Hallo an Alle,

am 25.08. hab ich diese PM erhalten:
Zitat:

Hallo Andreas,
lange schon lese ich aufmerksam deinen Tread über den Stereoröhrenverstärker. Seit längerem liegt die Sache scheinbar im Dornröschenschlaf. Da ich ein (im wahrsten Sinne des Wortes) glühender Fan des Röhrenklanges bin, habe ich ein paar Fragen, die ich mir gestatte, sie auf diesem Wege zu stellen.
  • Gibt es die Möglichkeit, die Teile mit anderen zusammen zu bestellen?
  • Gibt es eine Stückliste?
  • Ist das Bild aus Deinem letzten Beitrag ein bereits gebautes aus diesem Tread?
  • Sind Abgleicharbeiten mit speziellen Geräten notwendig?
  • Mit wie viel Euros ist etwa zu rechnen, plus minus 50 Euro?

Ich hoffe es ist nicht zu verwegen, gleich so viele Fragen zu stellen, aber ich suche schon ziemlich lange nach einer Möglichkeit, ein solch tollen Röhrenverstärker wie Du ihn vorgestellt hast, zu bauen. Da ich aber nicht die wirklich guten Kenntnisse über Röhrentechnik besitze, schien mir der Bauvorschlag von Dir dazu geeignet zu sein.
Vielen Dank erst mal und mit freundlichen Grüssen,


Eine weitere PM gab es schon vor einiger Zeit mit ähnlichem Inhalt.
Zitat:

Hallo Andreas,
offenbar wird der von dieser im Forum beschriebene Verstärker nun doch nicht im großen Stil nachgebaut. Schade!
Ich hingegen möchte es aber probieren. Ich hoffe, bis zum Herbst oder Winter alle Bauteile und das chassis zu haben, so dass der Verstärker noch dieses Jahr fertig wird. Leider habe ich nur unregelmäßig Zeit und kann zeitlich nur bedingt weit voraus planen.
Du hattest angeboten, die Ausgangstrafos in kleinen Stückzahlen herstellen zu können. Daran wäre ich sehr interessiert. Zwei Exemplare würde ich abnehmen. Gilt dies Angebot noch? Wenn ja, würde ich sie hiermit verbindlich bestellen. Den Geldbetrag könnte ich auf Wunsch im voraus überweisen. Oder suchst du vielleicht Teile/Geräte/Bücher o.ä.
Ein Tauschgeschäft evt. mit Wertausgleich ist ebenso denkbar.


Hier möchte ich das Thema deshalb mal wieder an die Oberfläche ziehen und ein paar Antworten geben.

Meine Antwort auf die PM war wie folgt:
Zitat:
Hallo xxx,
der Thread über den Verstärker ist zwar nicht abgeschlossen - aber doch weitestgehend vollständig.
Jetzt geht es nur noch um Hinweise auf verschiedene kritische Bauteile, wo ich der Meinung bin, daß da ein paar Infos noch kommen müssen - werde mich der Sache annehmen.
Ich kann hier keinen "Baukasten" anbieten. Da müßte ich in Vorkasse gehen in einer Größenordnung, die mein Budget übersteigt - ohne Gewähr.
Es soll auch nur ein Anstoß sein, sich mit dem Gedanken zu beschäftigen. Und die Kreativität der Interessenten - es sind ja alles irgendwie Bastler - möchte und kann ich keine Schranken setzen. Deshalb wird sich jetzt wahrscheinlich die Diskussion im Thread um Erfahrungswerte beim praktischen Aufbau drehen. (Falls sich jemand daran wagt).
Das Angebot der Aü's steht - aber das Teil ist das letzte, was benötigt wird. Es sind M85A-Schnitte, die wahlweise stehend (mittels Winkelbleche) oder liegend (mittels Gewindebolzen) montiert werden können.
Bei der Beschaffung der Netztrafos kann ich auch helfen - allerdings muß ich den Einkaufspreis berechnen.

Ich möchte gern Ausschnitte Deiner PM und meiner Antwort hier in's Thread rüberkopieren, darf ich das?
Mit freundlichem Gruß
Andreas


So.

Nun noch ein paar Antworten.
Das von mir mit Bild vorgestellte Gerät ist im Prinzip ein solcher Verstärker. Allerdings mit etwas anderen Modifikationen. Z.Bsp. keine Freiverdrahtung sondern Leiterplatte. Diverse Schaltungsdetails sind auch etwas anders. Es ist ein in Kleinserie manufakturmäßig (also mit hohem Handarbeitsanteil) hergestellter und zum Verkauf bestimmter Röhrenverstärker für Kunden mit "kleinerem bis mittlerem" Geldbeutel, der, jeder einzeln in Absprache mit dem Kunden, gestaltet wird.

Eine Stückliste für diesen speziellen Verstärker gibt es, diese ist aber nicht für unser Projekt übertragbar. Schon wegen der unterschiedlichen Bauformen der Bauelemente in axialer oder radialer Ausführung. Des weiteren ist der Grad des Ausbaues ja jedem überlassen. (Ob mit oder ohne Aussteuerungsanzeige, desgl. Vorregler, Anzahl der Eingänge usw..)

Was Abgleicharbeiten angeht: Es sind keine Abgleicharbeiten notwendig, die spezielle Messmittel erfordern.
Der einzige Abgleich ist der, das bei Vollaussteuerung der Aussteuerungsanzeige die Endstufe mittels des davor liegenden Einstellreglers bis zum Beginn der Sättigung aufgedreht wird. Und das kann man - wenn kein Oszi zur Verfügung steht - nach Gehör machen.

Ein einfaches Vielfachmessgerät genügt, um die Spannungen an den einzelnen Punkten zu prüfen und so vielleicht Fehler beim Bau zu erkennen und zu beseitigen.

Was die Kosten angeht ? auch da kann ich nicht verbindlich aussagen. Ein großer Kostenfaktor sind die drei Trafos, zus. Ca. 150 Euro. Dann kommen die Röhren. Sind da schon ein paar in der Wühlkiste oder müssen die neu gekauft werden? Die Elkos im Anodenkreis kosten auch einiges. Fassungen für Röhren in der Summe auch ein Kostenfaktor. Und der "Kleinkram" , wenn alles gekauft werden muß.

Meine Empfehlung ist:
  • als erstes das Chassis herstellen mit allen notwendigen Bohrungen und Ausschnitten für die gewünschte maximale Ausbaustufe.
  • Danach das Netzteil aufbauen und in Betrieb nehmen. (Entladewiderstände nicht vergessen).
  • Danach die beiden Endstufen mit der jeweiligen Phasenumkehrstufe aufbauen und in Betrieb nehmen. (jetzt hat man schon einen funktionierenden Stereoröhrenverstärker!).
  • Danach die Aussteuerungsanzeige (falls gewünscht)
  • Danach das Lautstärke-, Balance- und Klangregelnetzwerk
  • Danach die Vorstufe mit Mischreglern.

In dieser Reihenfolge kann man sich die Stückliste erstellen und das Material beschaffen.
außer die Siebwiderstände in der Anodenleitung (diese müssen eine Belastbarkeit von 4, besser 6-8 W haben) sind alle Widerstände normale 1 % Metallfilm. Die Koppelkondensatoren (alle die C's, die an den Anoden der Röhren liegen sowie am Schirmgitter der EF) sollten 400 V Spannungsfest sein. Ebenso die Elkos in der Anodenleitung. Die Elkos im Katodenkreis da genügt 63 V. Die übrigen Kondensatoren genügen mit 160 V. Im Klangregelnetzwerk möglichst eng tolerierte C's verwenden oder zumindest wertegleiche Pärchen für den linken und rechten Kanal.

So.
Hab bestimmt noch was vergessen. Aber Finger schon müde. Auf weitere Fragen werde ich gern antworten.

Eine Bitte: falls Antworten oder Fragen oder Anregungen - dann bitte hier und nicht als PM.
PM's gehen nach 30 Tagen verloren und alle anderen User wollen auch mitkriegen was abgeht. Einverstanden?


Gruß
Andreas


Autor: MichelMT127 Verfasst am: 12.09.2006, 07:47 Betreff:
ich habe diesen thread mit großem interesse gelesen. ich trage mich auch seit langer zeit mit dem gedanken, mal eine schöne röhrenendstufe zu bauen, meist hapert es aber am geld, und so liegt es noch immer auf eis. aber man muß ja auch nicht unbedingt alles auf einmal kaufen.
nun wäre es interessant zu erfahren, wie weit die sache ansich eigentlich gediehen ist? wieviele beteiligen sich daran? könnte man die teile vielleicht als sammelbestellung aufgeben, und so die kosten für den einzelnen senken? usw., viele fragen, die noch einer antwort bedürfen. und vor allem wäre es dann wichtig zu erfahren, was überhaupt an ungeführen kosten auf den einzelnen zukommt.


michel


Autor: Andreas Verfasst am: 12.09.2006, 15:27 Betreff:
Hallo Michel und alle anderen,

habe jetzt mal 'ne Stückliste geschrieben.
Bei der Materialbeschaffung kann ich in gewissen Grenzen helfen. Dies geht dann aber nur per NN oder VK. Ich kaufe bei diversen Distributoren ein und muß den EK anziehen - aber unter Umständen immer noch billiger wie wenn jeder selbst auf Einkaufstour geht.
Eine Rückmeldung hier wer mitmacht oder wer was braucht wäre nicht schlecht, auch eventuell als PM.
Parallel werde ich das Teil mal selber aufbauen und hier dokumentieren.



.


Autor: MichelMT127 Verfasst am: 14.09.2006, 18:19 Betreff:
na, da bin ich aber gespannt? da werde ich vermutlich eine weile drauf sparen müssen, aber egal. vielleicht kann ichs mir bei meinem weibchen auch borgen. denn laß mal hören, was so auf uns zukommt.



michel


Autor: 44wolle04 Verfasst am: 08.03.2007, 23:44 Betreff:
Hallo zusammen,

hier ist seit Sept. 06 nix mehr passiert!!

würde gerne was über den Fortgang hören - nein lesen !

Was ist los????

gruss wolle


Autor: MichelMT127 Verfasst am: 09.03.2007, 04:25 Betreff:
diesem wunsch möchte ich mich doch gern anschliessen...., auch, wenn ich seitdem, glaube ich, nicht mehr hier geschaut habe.... oh, schande...



michel


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.03.2007, 10:35 Betreff:
Nur mal eine allgemeine Info:

Andreas wird vielleicht nicht gleich antworten. Das hat schlicht familiäre Gründe (Krankheit) und dafür haben hier sicher alle User Verständnis. Andreas selbst ist aber gesund!




.


Autor: MIC 01 Verfasst am: 09.03.2007, 16:46 Betreff:
Da es hier offensichtlich nicht weiter geht habe ich nach einer Alternative gesucht und habe in Jogis Röhrenbude einen Bauplan gefunden:
www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/14 ? ocker.htm.
140 Watt Verstärker The Rocker mit 4x EL34
Leider ist der Plan ohne genaue Stückliste und Bezugquelle.
Vielleicht ist der Bauplan auch für andere "Bauwillige" interessant?

Größe Werner


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.03.2007, 18:02 Betreff:
Lieber Werner und Mitleser,

der Bauplan samt Stückliste für den hier besprochenen Stereoverstärker ist nach meinem Wissensstand komplett fertig und kann auch hier im Bord abgerufen werden.
Woran die Säge klemmt ist letztlich der Umstand gewesen, daß es keine ernsthaften Interessenten in dem Umfang gab, der eine zentrale Beschaffung der Trafos und des Chassis ermöglicht hätte.

So der Stand aus meinem Gedächtnis.

Wenn sich nun doch interessierte User finden, die den hier von Andreas vorgestellten Verstärker bauen möchten, dann kann ich meine Hilfe bei der Beschaffung der Bauteile selbstverständlich anbieten. Auch gehe ich davon aus, daß Andreas die Übertrager in egal wievielen Exemplaren fertigen wird. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Es sollte klar sein, daß es eben nicht preiswerter wird, wenn sich nur drei statt dreißig Freunde finden um das Projekt umzusetzen.

Bitte schaut doch mal in den zusammenfassenden Thread. Dort ist alles ersichtlich wie es ablaufen könnte. SB, Stückliste, und mehr findet Ihr hier : Stereoverst?rker

Das Projekt bei Jogi - ich kenne es nicht - scheint mir völlig ungeeignet. 4xEL34 - damit können Stadien beschallt werden. Das war hier nicht die Zielsetzung. In Wohnräumen sind 15 Watt Ausgangsleistung absolut mehr als ausreichend. Hinzu kommt, daß die Teilebeschaffung wesentlich einfacher und preisgünstiger ist.


Autor: MichelMT127 Verfasst am: 09.03.2007, 19:02 Betreff:
sieht mal gewaltig aus. und ich bin auf jeden fall seeeeeehr interessiert! aber vor allem ist dann natürlich der preis interessant; der dürfte "knackig" werden...

michel


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.03.2007, 19:38 Betreff:
Der Preis ist beileibe keine zu vernachlässigende Größe - er ist aber auch nicht so exorbitant, daß es einen umhauen würde! Wer sich mal ein bissel umtut, der wird schnell wieder das Thema wechseln, wenn er die Preise für Fertiggeräte sieht. Da liegt "unser" Projekt um Welten niedriger. Das was richtig kostet sind die Eisen und das Chassis, wenn wir es als Auftragsfertigung machen lassen - einschließlich Pulverlackierung.

Aber Freunde, dafür bekommt Ihr dann auch ein wohnzimmertaugliches Teil!

So wie im Projekt ist es ja ein Vollverstärker. Wer das nicht will oder braucht weil er sowieso über einen separaten Mischverstärker arbeitet, der braucht eben nur die Endstufen aufzubauen - ist auch wieder etwas günstiger und wer so wie ich, keinen Wert auf Stereo legt, der spart schonmal eine ganze Menge. Letztlich bräuchte ich auch kein Chassis denn mein Verstärker bekäme ein stilechtes HolzGehäuse und er wäre auch nicht mit Miniaturröhren bestückt.

Es kommt immer darauf an, für welchen Zweck man das Teil haben möchte. Einen allgemeingültigen Komplettpreis kann man daher nicht nennen. Um das zu können, müßte eine Kleinserie aufgelegt werden.


Autor: 44wolle04 Verfasst am: 11.03.2007, 02:02 Betreff:
Hi zusammen,

Bin zwar erst seit kurzem hier dabei, möchte und kann - glaube ich - auch einigen senf dazugeben .
Hab alles mal von Anfang an durchgelesen, möchte daher einige Anmerkungen -- durchaus subjektiv und damit keinem auf die Füße tretend zu verstehen - zu diesem Komplex zum besten geben:

Röhrenverstärker sind tatsächlich faszinierend und können - einmal ausgiebig gehört - zur Sucht werden. Nachdem ich - zur finanz. Aufbesserung meiner Studentenzeit jahrelang Transistorverstärker repariert und auch gebaut habe, hat mich irgendwann das Röhrenfieber gepackt. Seitdem habe ich mehrere dutzend Röhrenamps gebaut --- nicht professionell, nein aus Spaß an der Freud, für mich , für Verwandte, für Freunde usw..... Ich weiß also, wovon ich rede............
Daher verzeiht mir, daß ich einige (kritische ) Anmerkungen mache, die mir beim Lesen aller Beiträge so durch den Kopf geschossen sind.
  • 1.) ein Röhrenamp ist kein Anfängerobjekt!
    Wer nicht weiß, wie ein Elko eingelötet wird, kriegt schwere Probleme ! Die hohen Spannungen tun ein übriges!
    Das wurde nicht deutlich genug klargestellt.

  • 2.) Die Kosten sollten am Anfang eindeutig klargestellt werden !! Es ist durchaus möglich, die max. Kosten unter Berücksichtigung des Einzelkaufs anzugeben mit der Option, daß es billiger wird, je mehr Leute sich beteiligen. Aber es sollten Zahlen genannt werden ! (z.B.max. 800 Euro für diesen Verstärker , geschätzt von mir )

  • 3.) Dieser hier konzipierte Vollverstärker ist schon sehr komplex. Wenn es nach dem Aufbau irgendwo hakt,
    benötigt man einen Oskar, Meßgeräte sowieso, einen Frequenzgenerator um jede Stufe verfolgen zu können und ganz besonders einen REGELTRENNTRAFO !!!!!!!!! auch zur Sicherheit. Wer das nicht hat, ist aufgeschmissen !!!!
    Dazu muß man natürlich auch mit den Geräten umgehen können ,was ich mal unterstelle !?

  • 4.) Wer dieses Projekt anfängt soll schon Erfahrung im Bau von (Transistor-) Verstärker haben. Insbesondere, da es eine freitragend aufgebaute Konstruktion ist-- also ohne Platinen, was den Bau für Anfänger äußerst schwierig macht.

  • 5.) Die gesamte mechanische Konstruktion ist nicht zu verachten : die Grundplatte muß das Gewicht der Trafos aufnehmen ohne zu verbiegen ! Die einzelnen Bauteile müssen sicher und isoliert befestigt werden usw....usw......

Ich möchte hier keinen von einem Selbstbau abbringen, im Gegenteil, jedoch auch nicht für Frust sorgen, wenn viel Geld für eine letztlich nicht zu Ende gebrachte Sachen aus dem Fenster geworfen wurde. Der Beitag von MIC 01 zeigt doch, in welche Richtung es verstanden werden kann.
(für etliche Freunde habe ich deren begonnene Projekte zum Laufen bringen müssen/wollen /sollen)

Ich möchte jedoch nicht nur destruktiv sein, hätte schon noch einige Vorschläge --- aber will es zunächst mal so stehen lassen.

gruss wolle


Autor: DK8BH Verfasst am: 11.03.2007, 07:42 Betreff:
Hallo wolle,

danke für deinen Beitrag. Ich bin sicher, dass deine Anmerkungen als konstruktive - und damit willkommene - Kritik aufgenommen werden.
Andreas hat sich viel Arbeit gemacht dies sollte nochmals betont werden. Auch sind seine Ausführungen nachvollziehbar. Ich persönlich möchte immer noch eine Röhren-Amp. bauen .... und werde dies auch irgendwann tun. Wenn hier ein Alternativkonzept (oder wie man es nennen will) präsentiert wird, dann nur zu!


Gruß
Werner


Autor: MichelMT127 Verfasst am: 11.03.2007, 07:44 Betreff:
da hätten wir dann schon ein problem, oder besser ich: 800,- euronen sind mir schlicht zuviel; nicht, weil ich es zuviel finde, sondern weil ich mir das nicht leisten kann! das geht andern vielleicht auch so? sicher, 800,- europel für einen röhrenverstärker dieser klasse sind ein super-preis, keine frage. wenn man mal schaut, was die dinger sonst kosten; und dabei haben sie sicher nicht diese ausstattung! ich will ja auch mal einen bauen, mit ein paar teilen aus der bastelkiste. 2 eintaktübertrager habe ich, ebenso einen netztrafo, sockel und birnen sind auch da, und was man zum chassis bauen braucht auch, aber das wird ein eher einfaches model mit eintakt a endstufe, aber klangregelung soll er auch haben. und natürlich einen eingang, der auf möglichst alles paßt. wenn ich den in angriff nehme, fange ich parallel dazu hier einen thread mit bildern an.

michel


Autor: MGW51 Verfasst am: 11.03.2007, 07:58 Betreff:
Also Leute, hängt Euch mal nicht an 800 Europel auf. Das ist m.E. um einiges zu hoch angesetzt - es sei denn, irgendjemand möchte alle Teile neu kaufen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es hier so jemanden gibt. Das was Geld kostet, sind die Eisen und das Chassis. Der "Rest" sollte doch zumindest vom Grundsatz her bei jedem Bastler vorhanden sein. Gut, Keramikfassungen für dei Endrohre vielleicht nicht aber da kann ich mal schauen was bei mir so rumliegt. Die sind zwar nicht neu, wenn sie sich sauber machen lassen genügen sie allemal. Das war jetzt nur so eine Idee - ich habe keine Massen davon am Lager, nur Reste die ich gewiß nicht als Grabbeigabe haben will Wink


Autor: TipFox Verfasst am: 11.03.2007, 09:51 Betreff:
44wolle04 schrieb:
Zitat:
1.) ein Röhrenamp ist kein Anfängerobjekt!
Wer nicht weiß, wie ein Elko eingelötet wird, kriegt schwere Probleme ! Die hohen Spannungen tun ein übriges!
Das wurde nicht deutlich genug klargestellt.

Wer keine Erfahrung oder Ahnung hat, braucht hier nur eines: den Mut zu fragen. möglicherweise wurde darauf zu wenig hingewiesen ...

Zitat:
2.) Die Kosten sollten am Anfang eindeutig klargestellt werden !! Es ist durchaus möglich, die max. Kosten unter Ber?cksichtigung des Einzelkaufs anzugeben mit der Option, daß es billiger wird, je mehr Leute sich beteiligen. Aber es sollten Zahlen genannt werden ! (z.B.max. 800 ? für diesen Verstärker, geschützt von mir)

Bitte mal die überschlagsrechnung offenlegen - ich halte das für ca. 100% zu hoch, aber ich mag mich täuschen - vor allem die Aü's sind natürlich nicht billig Wink

Zitat:
3.) Dieser hier konzipierte Vollverstärker ist schon sehr komplex. Wenn es nach dem Aufbau irgendwo hakt, benötigt man einen Oskar, Meßgeräte sowieso, einen Frequenzgenerator um jede Stufe verfolgen zu können und ganz besonders einen REGELTRENNTRAFO !!!!!!!!! auch zur Sicherheit. Wer das nicht hat, ist aufgeschmissen !!!! Dazu muß man natürlich auch mit den Geräten umgehen können ,was ich mal unterstelle!?

Das sind Sätze, die ich kaum noch hören mag, auch von mir selber nicht. Fakt ist: ich beschäftige mich seit 44 Jahren mit Elektronik - und ca. 3 Jahre davon besitze ich einen "Stell-Trenntrafo", auch der restliche "Gerätepark" ist erst nach und nach gewachsen. Noch Fragen ?

Zitat:
4.) Wer dieses Projekt anfängt soll schon Erfahrung im Bau von (Transistor-) Verstärker haben. Insbesondere, da es eine freitragend aufgebaute Konstruktion ist-- also ohne Platinen, was den Bau für Anfänger äußerst schwierig macht.

Ich sehe nicht, welchen Vorteil diese Erfahrungen HIER bringen sollen - dies ist ein begleitetes Projekt! Wer wirklich so wenig Erfahrung hat, kann es hier "freitragend" erlernen und muss sich nicht auch noch das Platinenätzen antun Wink

Zitat:
5.) Die gesamte mechanische Konstruktion ist nicht zu verachten : die Grundplatte muß das Gewicht der Trafos aufnehmen ohne zu verbiegen! Die einzelnen Bauteile müssen sicher und isoliert befestigt werden usw....usw...

Wenn es sich so entwickelt, wie es von Michael angdeutet wurde (vorgefertigtes Gehäuse), halte ich auch diesen Einwand für zwar berechtigt - aber im Projekt berücksichtigt.

Bisher sehe ich auch gar nicht so viele Interessenten - ich gehöre z.B. nicht dazu. Ich denke, wenn es dann an den tatsächlichen Aufbau geht, wird nur ein relativ kleiner Kreis übrigbleiben - mal sehen, wer dann davon wirklich so unerfahren ist, wie es hier vermutet wurde ...
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 22.10.2024, 12:25, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: MGW51 Verfasst am: 11.03.2007, 10:45 Betreff:
Einen einzigen Einwand erlaube ich mir hier: Gerade weil es ein klassisch verdrahtetes Objekt ist, ist es für den Einsteiger bedeutend leichter!

Das ist jedenfalls meine Meinung denn wie Jürgen schon richtig sagte, das anfertigen einer Platine ist keine geringe Hürde - wenn man mal von simpler Ritztechnik absieht, die hier aber nicht angewendet werden kann. Ein offener Drahtverhau sieht vielleicht nicht so schön aufgeräumt aus, wie das eine sauber! bestückte Leiterplatte vermag. Ein paar Lötleisten wirken da aber schon Wunder! Zudem meine ich, daß freie Verdrahtung nur denjenigen zurückschrecken läßt, der wirklich am Punkt Null anfängt und dazu noch kein bissel Interesse für das was er da tut aufzubringen bereit ist.
Fehler bei der Bestückung einer Platine sind weitaus mühseliger zu korrigieren, defekte Bauteile immer nur mit einem gewissen Quäntchen Glück als solche zu orten. Es ist einfacher, einen Draht von einem Lötstützpunkt zu entfernen als diesen dann nochmal ordentlich in sein vorheriges Loch zu fummeln.

Ein "Drahtverhau", wie ich das immer nenne, muß nicht liederlich wirken! Es gibt nur rel. wenig Bauelemente die ohne Rücksicht auf Optik den kürzesten Weg von Punkt zu Punkt nehmen sollten. Ein ordentlich gebundener Kabelbaum ist nicht nur eine Augenweide - er erleichtert spätere Reparaturen und schließt gewisse Fehlerstellen von vornherein aus.
Das ist eben meine Ansicht - ich will sie niemandem überstülpen! Wer unbedingt einen Leiterplattenaufbau wünscht, für den wird sich auch eine Lösung finden lassen. Es ist - soviel sei gesagt - um einiges schwieriger! Das Aussehen mag darüber hinweg täuschen. Wer selbst schonmal Leiterplatten entwickelt hat, weis ein Lied davon zu singen...

Welchen Sinn "Transistorerfahrung" machen soll, erschließt sich mir nicht - im Gegenteil! Es hieße doch, das Pferd vom Schwanze her aufzuzäumen oder habe ich da was falsch verstanden?


Autor: hoeberlin Verfasst am: 11.03.2007, 13:12 Betreff:
Hallo, zusammen,

obwohl ich selbst keinen bauen möchte ( ich hab ja meinen Fisher X101D ) , möchte ich doch jetzt meine Hilfe denjenigen anbieten, die gerne möchten, sich aber vielleicht nicht trauen.
Gern bin ich bereit ( bevorzugt im Raum Berlin ) einem Nachbauwilligen mit Rat und Tat ( und Messgeräten ) zur Seite zu stehen.


Gruß aus Berlin,
Henning


Autor: 44wolle04 Verfasst am: 12.03.2007, 01:21 Betreff:
n`abend zusammen,

daß so schnell und soviel auf meinen Beitrag geantwortet wurde -- chapeau-chapeau ! Selbst Mitglieder, die den Verstärker definitiv nicht bauen wollen , haben eindrucksvoll und überzeugend gepostet-- danke!danke! Wenn die Voraussetzungen , von denen ich ausgegangen bin , nicht verständlich genug von mir dargestellt geworden sind, bitte ich das zu entschuldigen .

Ausgegangen bin ich von folgenden Fakten :
  • 1.) Der Röhrenvollverstärker soll komplett neu, d.h. mit neu zu kaufenden Bauteilen aufgebaut werden ohne irgendwelche "Teile aus der Bastelkiste". Die Teile haben erstklassige Qualität!(Fassgn.z.B.)
  • 2.)Das Chassis wird komplett mit allen Ausbrüchen/Bohrungen usw. in einer Werkstatt angefertigt
  • 3.) Das Gehäuse soll optisch ansprechend sein, d.h. evtl. wieder (ganz oder teilweise) Anfertigung in einer Werkstatt .
  • 4.) Der Erbauer hat Kenntnisse im Löten, kann Bauteile richtig einsetzen aber wenig oder keine Erfahrung mit hohen Spannungen und dem Umgang damit;
  • 5.) Er wohnt nicht gerade um die Ecke eines fähigen Kollegen, der auch die genannten Meßgeräte besitzt , um auftretende Probleme am Objekt sofort zu lösen; so kann Frust entstehen -- aber alles soll doch auch Spaß
    machen und Erfolg haben. (PS: Das Angebot von Henning zeigt da schon eine gangbare Richtung )
  • 6.) Fragen zu elektr. wie mechanischen Problemen (letztere werden oft unterschätzt) müssen über Postings hier geklärt werden.

Aus Pkt.4 und 5 ergab sich für mich die Frage, ob eine Platine nicht doch zur Vermeidung von bei hohen Spannungen gefährlichen Fehlern sinnvoll wäre? Diese müßte man allerdings wieder anfertigen lassen -- mit allen Bohrungen ,Aufdruck der Bauteile usw. usw. ( So wird es ja bei Selbstbau-Projekten div. guter Anbieter gemacht; die wissen schon warum )
Meine - zugegeben gegriffene - Vermutung der Kosten fußte auf Pkt. 1 bis 3 !

Ich bin mit allem vom " worst-case " ausgegangen - wenn allerdings sagen wir 10 Leute den Verstärker bauen wollen, so läßt sich sicherlich beim Einkauf etliches herausholen -- unbestreitbar !!! ---- wenn, ja , wenn feststünde , wieviele sich beteiligen! Im anderen Fall halte ich es für unredlich, zu niedrige Kosten vorzugaukeln.
(mir schien über diesen Punkt zu wenig nachgedacht worden zu sein)

Fazit: man kann von fortgeschrittenen Fähigkeiten ausgehen --- o.k. tue ich !

Nach dem langen Vorwort will ich doch einige Alternativen vorstellen, über die man meiner Meinung nach durchaus mal diskutieren sollte.
daß Andreas bisher hevoragende Arbeit und Einsatz geleistet hat steht außer Zweifel !! Inwieweit da nicht mehr rückgängig zu machende Entscheidunden gefällt wurden bzw. finanz. Mittel schon verplant wurden entzieht sich meiner Kenntnis. Dann betrachte man meine Vorschläge als lustige Exkursion.....

1.) Ich habe in den letzten Monaten viel gesurft und stieß irgendwo auf einen Thread,( glaube es war eine englische DIY - bewegung, bin aber nicht mehr sicher, läßt sich aber alles nachholen) in dem ein gekaufter Verstärker mit 2xEL34 pro Stufe besprochen wurde : es sollten Verbesserungen an dem Gerät vorgenommen werden !Es war ein chines. Modell, das tatsächlich bei einigen Händlern in D angeboten wurde (Conrad, Reichelt ..... ) Der Preis war hei?ß : 379 euro bei Reichelt im Katalog Ende 06 - hab den neuen nicht, sorry !
Die vorgeschlagenen Verbesserungen erschöpften sich in ganz wenigen Dingen, das war das erstaunliche
für mich : größere Siebelkos, Rückkopplung optimieren, einige Kond. tauschen ..das wars ! Allgemeiner Tenor : für den Preis nix gegen zu sagen ! Der Aü wäre sehr knapp kalkuliert und geriete bei voller Leistung in die Sättigung genau wie der Trafo, aber ich frage mich , wer hört dauernd mit 35 Watt - das soll er nämlich leisten !!(Klasse AB)
Mein Vorschlag: diesen Verstärker zu einem Triodenamp umzubauen (geht sehr einfach). für den Wohnraum reicht das aus, dann leistet er geschützte 15 Watt sauberster Art und wird nicht überlastet ! Sieht übrigens gut aus !

2.) Doch einen komplett selber bauen, ja, aber einen PPP (parallel push pull) mit 2x EL34 und 2 x ECC81 als Vorröhren pro Kanal . Es ist nur!!! eine Endstufe ; als Vorverstärker den bei wohl jedem vorhandenen Receiver nehmen,das spart zunächst Kosten und ist einfacher aufzubauen weil o h n e jeglichen Abgleich! Der Aü ist
ein einfacher Sparübertrager und sehr preiswert. Ein gewünschter Vorverstärker mit div. Eingängen kann später immer noch als separates Teil dazugebaut werden. (mit niederohmigem Ausgang für längere Zuleitungen zu den Endstufen )
Noch einen Schritt weiter : ich habe mich für zwei getrennte Endstufen entschieden, die an der Wand über dem jeweiligen Lautsprecher angebracht sind .
Grund : man kann nicht dranstoßen,meine Katzen springen nicht drauf, die Hausfrau versucht nicht zu putzen , er ist "unter den Füßen weg " ,die Kanaltrennung superb ,keine Stabilitätsprobleme und die Lautsprecherleitung ist erfreulich kurz ! ( Monoisten nehmen nur eine Enstufe )

Man kann das ganze durchaus ansprechend gestalten:
die Röhren bleiben sichtbar offen , sie sind auf einem geraden Alublech 2mm montiert das auf einem Vorsprung etwa 2/3 der Wand-Plattenhöhe steht Fassungen von unten ,es braucht nichts gebogen zu werden,unten die zwei Trafos auf das Wandholzbrett geschraubt, der Rest ist Holz ,vorne eine schöne Kirschholzplatte vor ---- da kann sich der Holzwurm richtig austoben ! Es gibt einen Wermutstropfen : man braucht zwei - kleinere - Netztrafos! Leistung: 30 Watt, Klang zwischen Ultralinear und Triode, (Habe übrigens festgestellt,wer Triodenverstärker mal gehört hat, will nichts anderes mehr )

Schaltungen zu PPP gibts wie Sand am Meer in jedem besseren Fachbuch.


gruss - wolle


Autor: MGW51 Verfasst am: 12.03.2007, 09:23 Betreff:
Hallo Wolle,

Dein Vorschlag bzw. Deine stubentigerfeindlichen Endstufen zielen ja eher in die Richtung Genußkultur. Das würde ich als eine andere Baustelle betrachten - kann damit aber auch völlig daneben liegen!

Das ursächliche Projekt eines Vollverstärkers kann man damit nicht vergleichen. Wohl ist es legitim, Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen - in diesem Thread hier ist das zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings kontraproduktiv. (Vor einem Jahr, da hätte sich das noch angelassen hier zu diskutieren.) Der Stand der Planung ist im nachrangigen, geschlossenen Thema vollständig dargelegt.

Du solltest ggfs. einen neuen Thread starten.


Autor: 44wolle04 Verfasst am: 17.03.2007, 05:03 Betreff:
Hallo lieber Michael,

warum so ernst? Das hier ist doch alles H O B B Y ! Darf Hobby keinen Spaß machen und darf man sein selbst gebautes Endprodukt nicht geniessen .....
ein Teil, das äußerst individuell aufgebaut werden kann, (diese Freiheit sollte der Konstrukteur dem Selbstbauer durch geschickt gewählten Aufbau ermöglichen) sich wohltuend vom 0/8/15 Aufbau der Industrie unterscheidend ???
In der allerobersten Preisklasse wird ja so was praktiziert : dort sind die separaten Vorverstärker schon in rechts/links aufgetrennt, die Endstufen sind Monoblöcke, alles kann man so stellen wie es der Käufer wünscht
(sichtbar/unsichtbar/im Schrank oder drunter), man kann diverse Oberflächen sowie Materialien wählen, allerdings zu einem Preis, zu dem ich mein Auto kaufe!

Sowas dem "kleinen Mann" (zu dem ich mich zähle) zu ermöglichen, darin sehe ich den Sinn von Selbstbauprojekten. (noch mal: ich mache keinerlei Abstriche an der Qualität der im Signalweg liegenden Bauteile :z.B.
    Aü's vergossen mit Messprotokoll/Trafo dto/ vergold.
    Eingangrelais und Cinchbuchsen/Potis und Schalter von alps/
    Kond .von mundorf/ Keramikfassg/ usw........)

.....aber Du hast ja Recht : ich bin oben übers Ziel (= Thread ) mit meinen Vorschlägen hinaus geschossen ...sorry

Die Idee mit einem eigenen Thread ist nicht schlecht ..... werde mal drüber nachdenken.
ansonsten siehe "Kölsches Grundjesetz §6 : Jede Jeck is anders " also ran an den Speck !!!!

gruss wolle .......und seine Muschies


Autor: MGW51 Verfasst am: 17.03.2007, 06:04 Betreff:
Lieber Wolfgang,

das hat nichts mit Ernst - mit dem schon gleich garnicht - oder Spaß zu tun sondern mit "Am Thema vorbei". Deswegen mein Hinweis, einen Extrathread zu eröffnen.

Das hier abgehandelte Projekt hat eine ganz klare Vorgabe: Einen praxistauglichen, universellen Stereovollverstärker. Ob der nun - je nach Bedürfnissen als einkanaliger Mono- oder eben zweikanaliger Stereoverstärker aufgebaut wird, sei dahingestellt. Auf jeden Fall sollte er die Vorgabe erfüllen, ein komplett eigenständiges Gerät, welches sich zudem bei Bedarf in eine vorhandene Komponentenanlage (von der Geometrie her) integrieren läßt, zu sein; also neben der absoluten Wohnzimmertauglichkeit muß er eben auch für die Hobbywerkstatt geeignet sein - z.B. durch die Herausführung der Betriebsspannungen.

Diese Voraussetzungen kann Dein Konzept solitärer Endstufen in keiner Weise erfüllen. Es ist in diesem Thread kontraproduktiv. daß Du Deine eigenen Projekte hier im Bord zur Diskussion stellst, ist durchaus nicht unerwünscht - an entsprechender Stelle!
Abschließend noch eines:
Eine eventuelle Ausweitung des RFM-Forums in Richtung High-End soll nicht Ziel und Inhalt bei uns werden. Dafür gibt es genügend andere Tummelplätze. Das RFM-Forum ist zuallererst der Pflege und dem Erhalt des Wissens um die historische Rundfunk- und Röhrentechnik gewidmet. High-end-lastige Projekte haben hier keine Basis - denn diese verkörpern u.a. eine ganz andere Philosophie und Epoche.
Vorstellung ist o.k. gern auch illustriert - dafür haben wir den Bereich "Gerätevorstellungen". Als Selbstbauprojekt ist soetwas hier nicht auf der richtigen Bühne. Dafür gibt es u.a. Jogi.

p.s.
Der Sinn und Nutzen der von Dir als alleroberste Preisklasse beschriebenen Gerätschaften liegt m.E. nur in einem begründet - im Kasse machen mit mehr als zweifelhaftem Nutzeffekt. Es ist sehr leicht durchschaubar, wer wirklich "was davon hat" denn die Preise stehen in keinem verhältnis zum tatsächlichen Wert dieser Waren. Man sollte nie vergessen: Auch diese Hersteller kochen nur mit Wasser!


Autor: Andreas Verfasst am: 22.04.2007, 18:26 Betreff:
So, mal ganz kurz auf die Schnelle:
Wir haben ganz weit vorn schon mal darüber diskutiert, was das Teil können muß, was das Teil können sollte, was das Teil können könnte. Als Ergebnis ist ist dieses Projekt entstanden.

    Mindestanforderung:
    Netzteil und zwei Endstufen.

    ErweiterungsMöglichkeit:
    Klangregelnetzwerk

    ErweiterungsMöglichkeit:
    Aussteuerrungsanzeige

    ErweiterungsMöglichkeit:
    Vorverstärker mit Mischeinrichtung

So hab ich das Teil verstanden wissen wollen. Es bleibt also jedem selbst überlassen, was er draus macht. Aber die maximale Ausbaustufe mußte angenommen werden, weil - man kann ja weg lassen. Das Ziel war, dem Traum vieler von uns, einen eigenen Röhrenverstärker für den privaten Heimgebrauch nicht nur zu besitzen, sondern denselben auch selbst gebaut zu haben. Das ist was Anderes wie einen Chinaverstärker zu kaufen.

Und Tatsache ist, daß die 15 VA ausreichen, um in der Wohnstube einen ordentlichen Klang zu zaubern. Wenn ich an den MV3 denke - na ja, lassen wir das.
Die Schaltung die ich beschrieben habe, habe ich auch entsprechend aufgebaut und getestet. Das Teil ist ohne! Messmittel aufgebaut worden und lief auf Anhieb, also recht nachbausicher. Sogar meine Regierung - ich will mal sagen: technischer Tiefflieger - kann das Teil bedienen und kommt damit zurecht.

Eine Frage: 2 x EL84 im AB-Betrieb 35W Question

Zu den Kosten:
Das nackte Chassisblech mit allen Bohrungen lasergeschnitten unbearbeitet würde ca. 40 Euro kosten. Die drei Trafos zusammen ca. 200 Euro. Alles Andere sind "Pfennigartikel". Wer alle Teile neu kaufen muß/will - der muß da natürlich auch den Verkaufspreis der Distributoren anziehen, was in der Summe durchaus auch ein Posten ist.
Tatsache ist ja - und nicht nur hier sondern bei vielen anderen Beispielen auch - das Selberbauen meist teurer kommt wie fertig kaufen. Leider.
Aber Selberbauen hat seinen eigenen Reiz.

Was die AÜ´s angeht - obere Grenzfrequenz geht bei guter Schachtelung bis weit über 100kHz, untere Grenzfrequenz (bei Volllast) wird durch das Blechpaket bestimmt. Und da sind bei hier vorgesehenem M85a-Schnitt ca. 15Hz bei Vollaussteuerung durch keinen China-Übertrager zu erreichen. Und das hört man.

Zum Aufbau: Da wird selbstverständlich hier begleitet - Stück für Stück. Und Ergebnisse, Erlebnisberichte, Hürden und Schwierigkeiten werden sicher gern von uns allen besprochen. Ich denk schon - wer hier mit macht ist nicht allein gelassen.
Weiter gehe ich mal einfach davon aus, das wir hier alle uns mit alten Röhrenradios irgendwie beschäftigen, also nicht nur einen Lötkolben vom Namen her kennen sondern diesen auch schon mal benutzt haben und auch schon mal in einem "alten" Röhrenradio rumgelötet haben.
Trenntrafo ist nicht unbedingtes muß, die einzige Netzspannungsleitung ist vom Netzeingangsfilter über den Netzschalter zum Netztrafo zu legen - alles Andere ist durch den Netztrafo galvanisch getrennt. Wer Bedenken wegen der Anodenspannung hat, sollte sich mit den alten Röhrenradios gar nicht erst beschäftigen und auch die Finger von diesem Projekt lassen. Die Selbsthaftung ist Voraussetzung für dieses Projekt.

Soweit erst mal.

Mit freundlichem Gruß
Andreas


Autor: DK8BH Verfasst am: 25.04.2007, 03:17 Betreff:
Hallo Andreas,

danke für deine Ausführungen. Ich möchte hier nach wie vor mein Interesse am Nachbau bekunden.



Gruß
Werner


Autor: Thomas Verfasst am: 25.04.2007, 19:35 Betreff:
Hallo Andreas,

ich habe seit einiger Zeit begonnen die Bauteile zusammen zu kratzen, wobei ich bei den notwendigen Trafos wohl auf Mithilfe angewiesen bin.
Das eigentliche Gehäuse muß bei mir aus katzentechnischen Gründen etwas anders aussehen wie die von Dir dargestellte Version, obwohl mir das sehr zusagen würde.
Die freie verdrahtung ist mir auch sehr lieb, so kann man sich doch das ganze servicefreundlich gestalten. Zumindest wenn mal eine Röhre oder ein Bauteil per Lötkolben gewechselt werden muß.

Ich bleibe auf jeden Fall dran und wenn ich dann endlich in die Bauphase komme, werde ich das natürlich mittels entsprechender Bilder kund tun.



Gruß Thomas


Autor: Peter Verfasst am: 28.04.2007, 15:46 Betreff:
Hallo Andreas,

auch ich bin weiterhin sehr interessiert.
Wenn wir uns alle über einen geeigneten Zeitpunkt
einigen,können wir sicher manches miteinander bestellen; ich denke da in der Hauptsache an die Trafos/Aü's.



Mit freundlichem Gruss,
Peter


Autor: EL782 Verfasst am: 04.05.2007, 16:03 Betreff:
Hallo Andreas,
als "neuer" möchte ich Dir erst einmal meine Hochachtung für Deine Arbeit an diesen Verstärker übermitteln. Auch ich habe großes Interesse an dem Gerät und würde mich bei dem Bau und vor allem bei der Beschaffung der Bauteile beteiligen. ( Gehäuse,Trafo und Aü's )



Mfg.
Detlef


Autor: EL782 Verfasst am: 15.05.2007, 15:28 Betreff:
Hallo Andreas,

ich habe mich mal ein bischen mit dem Verstärker beschäftigt. Mir ist aufgefallen das der Netztrafo nicht genug Strom für die Heizung bringt. Habe alle Heizungsstromwerte zusammengezählt und komme auf 2,0A für 2xEZ81 ( 2,2A ) und 5,36 A für den Rest ( 4,0A )
Oder habe ich da etwas übersehen ? ( als Anfänger )



Gruß
Detlef


Autor: Andreas Verfasst am: 15.05.2007, 19:31 Betreff:
Nein, hast Du nichts übersehen.
Einen absolut passenden Trafo gibt?s nicht von der Stange, also gehen wir einen kleinen Kompromiss ein. Das können wir deshalb machen, weil die Gesamtleistung, welche benötigt wird, unter der zulässigen Maximalleistung des Trafos liegt (es sind ca. 30 VA Differenz).
Also wird der Trafo nicht überlastet. Allerdings fordern wir eine höhere Stromdichte in der Heizwicklung. Damit wird die Heizwicklung überbelastet, aber der Querschnitt dieser Wicklung steckt das locker weg. Darüber hinaus ist diese Wicklung die Ausenwicklung, hat also die beste Möglichkeit zum Wärmeaustausch mit der Umgebungsluft. Ich hab hier das Teil laufen, die Heizspannung liegt statt 6,3V wegen des höheren Stromes bei 6,22V, durchaus vertretbar.



Gruß
Andreas


Autor: MGW51 Verfasst am: 19.09.2007, 14:50 Betreff:
Seit eineinhalb Jahren kauen wir auf diesem Thema herum. In der Galerie haben die Bilder dazu mit die meisten Hits. Das alles zeigt doch einerseits, daß dieses Thema durchaus populär ist - die Praxis steht dazu allerdings im Widerspruch und das kapiere ich nicht.

muß ich wohl auch nicht! Es ist nur schade, daß sich da jemand sehr viel Mühe gegeben hat um ein Projekt mundgerecht aufzubereiten. Viele Anregungen und Ergänzungen wurden von den Usern hier eingebracht. Wenn es allerdings konkret wird, dann ist Schwanzeinziehen an der Tagesordnung und das finde ich nicht eben berauschend. Es ist auch alles andere als sonderlich motivierend für den- oder diejenigen, die sich für solch ein Projekt engagiert hatten.


Autor: Andreas Verfasst am: 19.09.2007, 16:40 Betreff:
Hallo Micha und alle Anderen:

es "köchelt" im Hintergrund weiter, auch wenn hier nicht zu viel - besser gesagt - gar nichts zu lesen ist. Einige PM's sind mit verschiedenen Mitgliedern hierzu gewechselt worden, also das Thema ist nicht in der Versenkung. Es ging dabei aber meist um individuelle wünsche und Vorstellungen.

Drei verschiedene Anmerkungen haben sich dabei herauskristallisiert:
  • 1. integrierter Kopfhörerverstärker
  • 2. Abschaltung der Anodenspannung der Endstufe wenn nur Kopfhörerbetrieb - Auswirkung auf das Netzteil
  • 3. integrierter Schneidkennlinienentzerrer um magnetische Abtastsysteme direkt anschließen zu können.

Darüber können wir uns noch besprechen.
Ansonsten ist der Verstärker kein Dogma, was so gebaut werden muß wie hier besprochen - es soll aber jedem möglich sein, die Komponenten, welcher er für sich für wichtig hält, mit Hilfe dieser unserer Diskussion zu verwirklichen.
Das Netzteil und die Endstufen allein würden schon reichen, wenn man sie an den Kopfhörerausgang diverser Quellen anschließt - deshalb weiter vorn der Vorschlag, das Gerät komponentenweise zu bauen. Daraus kann sich sogar eine Modulbauweise entwickeln - wer's mag - bitte.

Micha hat hier noch mal auf diese Geschichte hingewiesen, wär doch schön, wenn sich jetzt was bewegt.



Gruß
Andreas


Autor: MGW51 Verfasst am: 20.07.2014, 10:24 Betreff:
Um unter dieses wirklich sehr lange und ausführlich diskutierte Thema einen vorläufigen Schlußstrich zu ziehen, verweise ich ergänzend auf die im unmittelbaren Zusammenhang stehenden, weiterführenden Themen:


Leider ist durch das damalige abrupte Ende des Museumsforums auch Peters Bericht über den erfolgreichen Nachbau des vorgestellten Projektes unvollendet geblieben.
Ich werde versuchen, einen Kontakt herzustellen um auch hier einen guten Abschluß hinzubekomen. Ob mir das gelingt, ist völlig offen . . .


Autor: TipFox Verfasst am: 22.10.2024, 13:03 Betreff:
Ich bin heute irgend wie über diesen Thread gestolpert und habe mir das "Vergnügen gegönnt", mal die Umlaute und Sonderzeichen zu korrigieren.

Dadurch musste ich natürlich Alles sichten und hab so einen aktuellen Überblick.

Wer mich kennt, weiss dass ich kein großer Fan von Röhrenverstärkern bin, die nicht durch ein Musikinstument "befeuert" werden Wink

Trotzdem: was hier geleistet wurde, allen voran Andreas, kann sich sehen lassen. Selbst wenn scheinbar kein "Bausatz" entstanden ist: also ich könnte diesen Verstärker jetzt bauen, in Eigenregie. Top!

Es wurde allerdings am Anfang ein ganz typischer und auch im Arbeitsumfeld immer wieder zu beobachtender Projektleitungsfehler "begangen": die "Nichtziele" wurden nicht klar definiert. Das ist fast immer "tödlich" für ein Projekt, vor Allem wenn Zeitdruck besteht. Es ufert aus und dann wird es irgend wann "eingestampft" oder ist von der Zeit überholt worden.

Trotzdem: es ist etwas übrig, von dem Viele einen Nutzen ziehen können - also auf jeden Fall ein Teilerfolg Wink



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