Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Fehlerbehebung
Autor: MGW51 Verfasst am: 26.09.2007, 17:29 Betreff:
Das liest sich jetzt ganz anders - hattest Du vorhin einen Schreibfehler?

Na egal, mach mal weiter mit dem Schalter - ich denke da kommst Du schon ans Ziel.


Autor: fred †
 Verfasst am: 26.09.2007, 18:37 Betreff:
hallo michael, ich habe keinen messpunkt 11 am steckfeld... ich korrigiere - doch - ist als H1 bezeichnet. Shocked
    messpunkt 11 hat zum Kontakt "m" durchgang.

    messpunkt 4 zu anschluss 1 des drehschalters hat durchgang.

    messpunkt 4 zu anschluss 0 am instrument hat durchgang.


also erstmal diese strecke ist ok.

lg
fred


Autor: fred †
 Verfasst am: 26.09.2007, 18:57 Betreff:
nun punkt 2 so wie du mir geschrieben hast:
MGW51 schrieb wie folgt:
Von der Pr?ffassung führt weiters der Anschluß H2 sowohl direkt an das Steckfeld welches mit Uf 1 / 1,5 / 16 / 40 / 80 bezeichnet ist und außerdem über den Nockenschalterkontakt k an einen mit K für Kathode bezeichneten Me?punkt und an das Steckfeld welches mit den Anodenwechselspannungen 10 / 30 / 60 / 100 bezeichnet ist.
Damit nicht genug. Der Kontakt 1 der unteren Ebene des Drehschalters ist ebenfalls direkt mit H2 verbunden und über den Schalterabgriff geht es weiter an den Me?punkt VIII und von dort an den Anschluß 10V= des Instrumentes.


alle punkte haben durchgang - ich hab das ganz genau punkt für punkt geprüft. jetzt frage ich mich, warum das ding nichts anzeigt...

lg
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 26.09.2007, 19:12 Betreff:
fred schrieb wie folgt:
...jetzt frage ich mich, warum das ding nichts anzeigt...

Du auch? Daumen hoch

Na, wir sind noch nicht am Ende.

Danke erstmal für das Bild, werde ich mir ausdrucken - am Schirm kann ich das nicht richtig erkennen.

Wenn an den Anschüssen '0' und '=10V' im eingeschalteten Zustand ohne gesteckte Röhre auf Stellung 1 diese o.g. 5 Volt me?bar sind, dann hat das Instrument, genauer gesagt das Gebammel was von dem Anschluß '=10V' letztlich auf die DIREKTEN Klemmen des Meßwerkes geht eine Unterbrechung resp. irgendeinen Fehler.

Wenn an den genannten Klemmen nichts me?bar ist, dann ist der Schalter höchstwahrscheinlich Dein bester Freund. Es muß hierbei nicht nur der Nockenschalter betrachtet werden. Die beiden Ebenen sind genauso in die Untersuchung einzubeziehen. Ggfs. ist da irgendetwas zu lockern und gegensinnig zu verdrehen damit der Gleichlauf beider Ebenen mit dem Nockenschalter übereinstimmt. Es wäre fatal, wenn eine der Ebenen selbst einen Schaden hätte. Bissel was habe ich ja noch - muß mal suchen. Wenn alles gut geht, reicht es für eine Frischzellenkur.

Nochwas hinterher:
Hast Du mal das Instrument durch direktes Anlegen einer kleinen Gleichspannung an diese beiden Anschlüsse geprüft? Kleine Batterie genügt - nur mal antasten, da muß der Zeiger erkennbar kommen.


Autor: fred †
 Verfasst am: 26.09.2007, 19:25 Betreff:
hallo michael,
ich habe an diesen beiden anschl?ssen genau die 5V= gemessen....

also strom kommt bis zum messwerk - wenn keine röhre drin ist, wenn ich sie abziehe fällt die anzeige auf 0V zurück...

ist das messwerk nun der missetäter?


muss ich das ding jetzt auch noch ausbauen? Sad

lg
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 26.09.2007, 20:14 Betreff:
Also, zwischen '0' und '=10V' lassen sich ohne Röhre die 5 Volt nachweisen - das ist also korrekt.

Jetzt mußt Du nur schauen, was an diesem 10Volt Anschluß dranhängt, d.h. mit dem Ohmmeter muß von diesem Punkt auf den direkten MeßwerkanSchluß ein Durchgang feststellbar sein. Wie hoch der Widerstand konkret sein muß weiß ich jetzt nicht da ich das Instrument nicht kenne. Das kann man aber ermitteln. Ich vermute, daß dieser Widerstand abgeraucht ist.

Lieber Fred, machst Du mal bitte ein paar Fotos von dem Instrument. Um einen Ausbau kannst Du vielleicht herumkommen - ich würde diesen aber doch letztlich nahelegen.

Es ist nur wenig Mehraufwand und dafür ein besseres hantieren an den (vermutlich) diversen Drahtwickeln, welche von den einzelnen Anschlußpunkten zum Werk hin abgehen.

Da ja sowieso irgendwelches Dreckszeug in dem Istrument herumkr?melt, ist das dann ein Aufwasch.

Vorsicht ist beim Zusammenbau dringend angeraten. Bei der Demontage kann nicht viel daneben gehen.


Autor: fred †
 Verfasst am: 26.09.2007, 20:50 Betreff:
na gut michael, ich bau das verd... ding jetzt auch noch aus. ich habe mal die platte abgenommen - und anstatt Widerstände nur verschieden lange spiralfedern gefunden, die mit irgendeinem schwarzen lack zugepinselt sind. mein Gerät ist baujahr 1946/47 - im anzeigeinstrument ist 1.12.44 eingekratzt...

wird zu dem zeitpunkt wohl nimmer das beste material zur Verfügung gestanden haben - prost mahlzeit.

jetzt werd ic mal alles abl?ten, das ding rausschrauben und berichten was ich sehe - oder auch nicht sehe Wink

na wenigstens lerne ich das Gerät richtig kennen Smile

viele Grüße,
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 26.09.2007, 20:59 Betreff:
Lieber Fred, die "Spiralfedern" sind höchstwahrscheinlich die gesuchten Widerstände, besser gesagt es sind die Shunts für die Strommeübereiche.

Das vermute ich jetzt einfach so ohne Bild.

Also nicht einfach abl?ten, sondern exakt dokumentieren und dann erst den Kolben anheizen. Die müssen alle wieder so ran kommen.

Von dem uns besonders interessierenden Anschlußpunkt sollte aber ein recht dünner "Drahthaufen" ans Werk gehen.

In Me?einrichtungen ist es durchaus üblich, keine SchichtWiderstände sondern eben DrahtWiderstände zu benutzen. Die altern eben nicht, können keine Kappenfehler haben und und und. Durchbrennen - wenn es denn sein soll - können sie freilich genauso wie ihre massiven Br?der. DrahtWiderstände sind keineswegs etwas minderwertigeres - eher das Gegenteil! Nur damit kann ein Mehrbereichsinstrument exakt abgeglichen werden. Da altert dann nur noch der Magnet - doch selbst der ist dann nicht verloren Smile


Autor: Getter Verfasst am: 26.09.2007, 21:14 Betreff:
Wie schon erwähnt, die Funke-Messwerke dieser simplen Geräte haben alle 1mA Vollausschlag.
Bei 5VDC am Fußpunkt-R und 6000Ohm ergibt sich also schon fast 1Ma, also Vollausschlag - wäre nicht diese Spg invers gepolt.
Funke hat aber wohl (lt. Plan) noch einen R zusätzlich in Reihe gelegt, das ist der im Messwerk selbst verbaute, der etwas unterhalb 10kOhm liegen müsste, direkt oberhalb der Drehspule gezeichnet.
Wegen der notwendigen Genauigkeit und der ohnehin nicht käuflich erwerbbaren, 'krummen' Werte sind, anstatt Standard-FestWiderstände zu verwenden, im Messgerätebau kleine Spulen, mit Konstantandraht bewickelt, ganz normal gewesen.

Bevor Du jetzt das Messwerk ausbaust : Es gibt auch die Möglichkeit, diese RPGs auch als Voltmeter / mA- Meter zu verwenden. Dafür gibt es spez. Karten. Hast Du die ? Wenn ja, miss' mal im 10V- Bereich. Geht das ? Dann ist Vor-R auch ok. Nun Spannung verpolen - schlägt nach links aus ? Dann alles ok, keine Demontage derzeit zwingend nötig.

Keine spez. Messkarte vorh. ? Dann mal ein paar V anlegen an Punkte VIII und IV. Bei '+' an IV muss es nach rechts ausschlagen. Dann bitte verpolen - Rest siehe im vorigen Absatz.


Autor: fred †
 Verfasst am: 26.09.2007, 21:29 Betreff:
ich hab das messwerk schon ausgebaut und offen vor mir liegen.

der 10V= anschluss geht ins nirwana - und der grosse widerstand daneben ist nur einseitig angelötet. da ist auf der anderen seite nichts da!

was ist denn da los???

ausserdem lawinen an dreck und metallsp?nen... Shocked

lg
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 26.09.2007, 21:40 Betreff:
Na Mahlzeit! wacky

So etwa hatte ich es fast erwartet.

Ich würde erstmal darüber schlafen. Bei Tageslicht dann mal schauen, welche mechanischen Mängel am Werk selbst zu beheben sind und ob Du das hinbekommen kannst. Die Str?mlinge sind dann das Letzte was zu sortieren wäre. In diesem Falle hier sollte es kein großer Hit werden.

Ich würde da auch nicht allzuviel Federlesen machen - wenn ein R verkokelt ist, dann kommt da eben einfach ein Schichtwiderstand rein und gut. So genau will das keiner wissen. für vergleichende Messungen reicht die Genauigkeit dann immer noch und mehr hast Du ja nicht vor.

Die spätere Wiederherstellung der 500V-Umschaltung ist im Prinzip auch nur ein Schönheitsfaktor. nötig ist das nicht.


Autor: fred †
 Verfasst am: 26.09.2007, 21:44 Betreff:
hallo michael,

ich versuch hier ein foto zu laden wo man das schön sieht. jedenfalls geht der 10V anschluss nirgendwohin. da ist ende.

der muss aber irgendwo hingehören, andererseits ist ein widerstand nur an einer seite angelötet, das kanns ja wohl auch net sein. meine logik würde sagen die beiden verbinden - aber ich weiss noch nicht.

ich stell jetzt mal das foto dazu.

http://www.rundfunkmuseum.at/assets/images/pic_instr_offen.jpg


lg
fred


Autor: Getter Verfasst am: 26.09.2007, 21:49 Betreff:
Naja, da war der Ausbau dann schon mal nicht umsonst...

Entsorge erstmal den Müll fachgerecht (Nein, nicht den ganzen Tester. Der repräsentiert mit seinem Rohstoffgehalt ja einen geweissen Restwert, ist also E-Schrott, aber kein Müll... Smile )

Nun solltest Du erstmal die beiden zueinander antiparallel geschalteten Dioden direkt parallel zum Messwerk setzen. Zur Sicherheit miss nochmal die Spg über demselben bei Vollausschlag, sollte klar unter 0.7V liegen - wenn nicht, dann schalte eine Reihe aus je 2 antip geschalteten D-Paaren parallel zur Drehspule.

Zum Fehler :
Der F erscheint dann wohl gefunden - wenn man dieses 'Nichts da' nicht wieder durch eine Verbindung ersetzen kann, dann suche einen anderen Widerstand, mit dem sich bei angelegten 10V genau VA ergibt. Wie gesagt, müsste etwas weniger als 10kOhm sein.
Nimm einfach ein 10k Poti, schalte ein Ende des Potis und den Schleifer des P anstatt des nun einbeinigen Draht-R, lege genau 10VDC an IV und VIII und drehe das Poti auf VA am Instr. Nun das P ausmessen, schon ist der nötige R bekannt. Hast Du ein gutes Spindelpoti, zB. Allen Bradley, Dale oder Beckman, kann das gleich drin bleiben - sonst nun Metallfilm-Rs passender Werte zusammenpuzzeln (Metallfilm, da niedriger Temp.-Koeffizient !)

Instr. wieder zus.bauen, nun MUSS es funktionieren...
Gute Nacht erstmal !


Autor: MGW51 Verfasst am: 26.09.2007, 22:10 Betreff:
Weil ich gerade noch hier bin:

Der Widerstand welcher einerseits am 10Volt-Anschluß hängt muß mit dem anderen Ende auf den Anschluß 1mA gelötet werden denn das Meßwerk selbst ist - wie Burkhard vorn schreibt - ein 1mA-Gerät.
Es kommt jetzt auf die r?umlichen verhältnisse am und um das Meßwerk herum an. Das kann ich also nicht so ohne weiteres abschätzen.

Dieser Vorwiderstand für den Testbereich geht ja zugleich auch an den Anschluß des Meßwerkes, welcher NICHT mit dem Punkt '0' direkt verbunden ist. Messen ist ja nicht - da fließt der Strom dann über die Drehspule und das ist ungesund. also schauen. Nach Funkes Kunstwerk sollte also der Widerstand an irgendetwas Grün markiertes angeschlossen werden.

Das hilft wohl kaum dann der andere Anschluß ist mit Blau gekennzeichnet. Sehr sinnig das alles

Hinter eins steige ich noch nicht:
Vom Punkt III (200V=) geht ein Vorwiderstand an den Punkt VII (500V~) und von dort geht es mit einem weiteren Vorwiderstand in Reihenschaltung an die Drehspule; an den gleichen Anschluß also, wo der 10Volt Vorwiderstand auch hinführt.

Was soll das bedeuten? Kein Sirutor, nichts eigezeichnet? Hat der guten Mann sich hier vermalt und soll der WechselspannungsanSchluß garnicht direkt an das Meßwerk sondern an eine Kontrolleuchte (Glimmi im Instrument?) führen?...

Nagut - Getter war wieder schneller. Smile

Schaun wir morgen mal wie es weiter geht.


Autor: fred †
 Verfasst am: 27.09.2007, 00:41 Betreff:
RESUMEE:

Der Lötstützpunkt für den 10K Widerstand war von der Pertinaxplatte abgebrochen. Das Beinchen dieses Widerstandes hat jemand einfach nach hinten gebogen - und das wars dann.
Der muss noch weniger bewandert gewesen sein als ich - so einen Pfusch h?tt nicht einmal ich fertiggebracht...

Die Widerstände habe ich noch alle durchgemessen - die Werte stimmen. Eine Verbindung zwischen dem losen Ende des Widerstandes und dem Anschluss für 10V= hergestellt - denn das stimmte auch mit dem Schaltplan überein.
Jetzt kann man sagen dass das RPG 4/3 repariert ist, es hat nun alle Tests bestanden nachdem ich es wieder zusammengebaut habe.

Es funktioniert die Heizfadenpr?fung jetzt klaglos, auch habe ich dem Gerät gleich mal eine meiner "Pr?frühren" untergeschoben von der ich weiss dass bei der ein Elektrodenschluss vorliegt. Dieser wurde nun auch ganz brav angezeigt.

Das Messwerk hat die ersten paar Male fürchterlich gehakt, aber es wird von Röhre zu Röhre besser. Im Moment hakt es weniger als vor dem Zerlegen. Ich denke auch hier hat sich das Zerlegen wirklich ausgezahlt.

Die Dioden kann ich erst am Wochenende einbauen, die hab ich nicht zu hause sondern am Radistand.

Hier bitte ich noch um Antwort - zwischen welchen Anschüssen das einzubauen ist - das Instrument hat ja immerhin 11.

Der Einbau eines ausgemessenen Widerstandes wie von Burkhard vorgeschlagen zahlt sich bei der Kiste nicht mehr aus - zumal alle originalen R?s vorhanden waren und die Werte auch ok waren.
Wenn ich was richtig ausmessen möchte muss ich warten bis mir jemand ein RPM370 verkauft Wink (an jemanden der hier mitliest gerichtet *grins*)

Ich danke Euch allen dreien, Michael, Burkhard und Hans Thomas - ohne Euch h?tt ich das gar nicht so hinbekommen - und ich habe auch wieder viel dabei gelernt.

Ich denke auch die anderen Leser - immerhin wurde der Artikel mehr als 500 mal aufgerufen - konnten davon profitieren - sie wissen nun dass diese Funke Kisten total überbezahlt sind - bin ich froh dass ich dieses Gerät mit 200 euronen relativ günstig ersteigert habe.
Mein persönlicher Eindruck nach dem allem jetzt: Ich verliere langsam jeden Respekt vor diesen Funke Geräten, die sind eigentlich nur primitiv...

Ciao,
der fred


Autor: Weiss Verfasst am: 27.09.2007, 05:05 Betreff:
Hallo,

ich habe da mal eine Frage zu dem Messwerk und zwar würde mich interessieren, ob es sich dabei um ein Drehspul oder Dreheisen Messwerk handelt.

MFG

Markus


Autor: Andreas Verfasst am: 27.09.2007, 05:06 Betreff:
Nachdem das Teil jetzt erfolgreich wieder seinen Zweck erfüllt, möchte ich meinen Kommentar hier auch noch anbringen.
Hallo Fred, erst mal Gruß!

Soweit mir das einleuchtet, waren die Funke-RPGs nicht für den Einsatz in Forschung und Entwicklung gedacht, sondern als Ausstattung für Reparatur und Wartung. Deshalb der relativ robuste Aufbau, wie auch die primitive - eigentlich idiotensichere - Schaltung und die Unmengen von Pr?flingen, die darüber geschoben werden können. (Zur damaligen Zeit konnte eigentlich alles, was auf dem Markt war, damit geprüft werden.)
Und, wie der Name schon sagt, es ist ein Pr?fGerät, kein Meßgerät. Eine einschlägige Werkstatt sollte prüfen können, ob ein Rohr noch tut oder nicht. Einfach, schnell und ohne viel Einstellerei. Und das ist mit dem RPG zuverlässig machbar. Also denke ich, wenn man dem Gerät keine überzogenen Anforderungen abverlangt, dann ist es durchaus ein zuverlässig und gut funktionierendes Pr?fGerät.
Den Kultstatus hat es wohl deshalb, weil es durch seine große Verbreitung weit bekannt ist, auch weil der Amateur und Laye damit gut zurecht kommt und weil es - so urig wie es ausschaut - optisch was her macht.
So, da wünsche ich Dir und allen anderen Funke-RPG-Nutzern viel Spaß mit dem Teil. Und wer ein Rohr ausmessen möchte, wird sicher eine Me?schaltung aufbauen können.

Hat?s bei Dir schon Schnee?

Gru


Autor: MGW51 Verfasst am: 27.09.2007, 07:37 Betreff:
fred schrieb wie folgt:
...Ich verliere langsam jeden Respekt vor diesen Funke Geräten, die sind eigentlich ur primitiv...

Nunja lieber Fred, ich würde es nicht ganz so krass abwerten wollen. Immerhin sind "die Funkes" die wohl meist gebauten Apparate für diese Zwecke schlechthin. Nein, ich würde das nicht primitiv nennen - Deine Spille ist immerhin 60 Jahre alt!

Andreas sprach es schon an: es sollten robuste und einfach zu bedienende Pr?fGeräte sein - mehr nicht; die Wehrmacht verlangte nicht nach entbehrlichem Schnickschnack sondern nach zuverlässiger Funktion. Wenngleich Deine Kiste ein Nachkriegserzeugnis ist, so ist es dennoch nichts anderes.
daß es bei Funke auch mal schnell zu Eigentoren kommt, weiß jeder und es liegt eben in der Natur der Sache. Wer den Codierungen allzu leichtgl?ubig vertraut, macht u.U. einen Bauchklatscher. Das ist bei den Vorgängermodellen der Fall und das ist ebenso bei den Nachfolgetypen an der Tagesordnung. daß so ein Gerät auch noch für andere Aufgaben wie Teilepr?fung oder einfach als Multimeter benutzt wird ist wohl bei allen älteren Röhrenprüfern obligatorisch - vergleiche dazu auch das Kathometer in unserer Galerie.

@Mario
Ohne es gesehen zu haben - das Instrument kann nur ein Drehspul- oder Spannbandinstrument sein. letzteres aus Kostengründen eigentlich nicht - für den harten Fronteinsatz aber auf alle Fälle jedem Spitzenme?werk vorzuziehen. Dreheisen scheidet grundsätzlich aus, schon weil Du da keine halbwegs brauchbare Genauigkeit hinkriegst.

Was bleibt noch zu tun?

Kontaktpflege an Schaltern und Fassungen, bei drohender Langeweile Wiederherstellung der Spannungsumschaltung auf 500 Volt und vielleicht nochmal eine gaaaanz gründliche Inspektion des Instrumentes. Es ist ein TrugSchluß zu glauben daß das von allein wieder in Ordnung kommt. Hier sind auch die Lager, Uhrfedern und vor allem der Luftspalt zwischen R?hmchen und Magnetkern peinlichst zu inspizieren und mit gereinigter Druckluft (aus der Flasche) ordentlich durchzupusten.

Es lohnt sich bestimmt das zu tun.

Die Preise für solche Kisten sind allerdings wirklich hirnrissig. Da bin ich heilfroh, daß ich mein RPG64 habe. Das W18N steht ja auch noch da - werde es wohl auch behalten. Es ist so schnuckelig klein und wenn man wenig Platz hat...

Also, für 200 Europel hätte ich es auch gegriffen - ist ja direkt eine Kapitalanlage



Nachtrag:
@Mario:

Ich glaube zu wissen warum du nach dem Meßwerk fragst - weil da kein Gleichrichter zu sehen ist. Nun, daß muß nicht bedeuten, daß ein solcher nie da gewesen wäre.
Der gravierende Unterschied zu einem Dreheiseninstrument ist in der Linearskale auszumachen. Sowas ist mit Dreheiseninstrumenten nach meinem bescheidenen Kenntnisstand nicht machbar. Auf jeden Fall war es das vor über einem halben Jahrhundert sicher nicht.

Was mich in dieser Sache (500V~) interessieren würde ist das "Loch" welches in der Skalenmitte zu sehen ist. Steckt dort etwa eine Glimmröhre drinnen? Dann könnte die doch für die Anzeige der 500Volt~ gedacht sein...


Autor: fred †
 Verfasst am: 27.09.2007, 19:07 Betreff:
so leute - der erste tag testbetrieb ist geschafft - ich habe 100 röhren geprüft, und bei der gelegenheit meine 15 Pr?frühren mit verschiedensten fehlern, und notierten werten die diese röhren bei allen pr?fGeräten bisher angezeigt haben.

ich bin hoch zufrieden, denn die werte decken sich mit jenen die ich seinerzeit bei w19S und W20 ermittelt habe. bei endröhren zum grossen teil auch mit dem WE352 - und das misst ja wirklich richtig.

nebenbei erwähnt - wer bei ebay geprüfte röhren verkaufen möchte sollte ein Gerät von elektromess verwenden, denn meine Geräte haben beide identisch angezeigt rpg61 so wie rpg64 - aber ein wenig zu optimistisch Smile habe heute viele aussortieren en... was bei elektromess gut ist hat hier den status unbrauchbar. aber die schiebeschalter und die freie pinbelegung vermisse ich trotzdem Smile

interessant ist, dass man beim rpg 4/3 keine EM80 zum leuchten bringt, das ist auch auf der pr?fkarte vermerkt. eigenartig - das ist das einzige was interessiert.

@markus: die spule dreht sich Laughing

@michael: ja, bei funke Geräten mag ich die teilepr?fung wirklich gerne, ich hab meinen isotest6 verkauft, weil die funke Geräte kondensatoren prüfen können - auch elkos.

meine kiste ist zwar ein nachkriegserzeugnis - aber aus kriegsmaterial zusammengeschustert - mein anzeigeinstrument z.b. ist mit 1.12.1944 datiert.

aber es ist mir von den funkes das liebste - es ist alles an fassungen eingebaut was ich zum prüfen für radioröhren benötige, und es ist ziemlich stabil gebaut.

den oberen teil des instruments kann ich ohne auszubauen abschrauben und dann komm ich auch gut zur drehspule - da werd ich die umgebung ein wenig mit druckluft verblasen, ich muss mir aber erst eine dose aus dem fotohandel besorgen.

ich denke dann wird das auch wieder funktionieren. nur der nockenschalter ist ein bissl bedient - den würde ich wirklich gerne ersetzen. vielleicht kommt mir ja einmal eine "leiche" unter.

aja - das loch in der skalenmitte gibt den blick auf die stabiröhre frei- sieht ur wichtig aus

den r?ckbau auf die 500V - stell ich ganz weit nach hinten, da muss mir mal richtig fad sein. ich will ja das ding nicht restaurieren, sondern nur zum arbeitstier fit machen. und dazu nehm ich mir den tipp von burkhard zu herzen und seh mir mal die waschmaschinen am sperrmÖll nach dem passenden kondensator durch...

schönen abend!

der fred


Autor: Getter Verfasst am: 27.09.2007, 22:20 Betreff:
fred schrieb
fred schrieb wie folgt:
Die Dioden kann ich erst am Wochenende einbauen, die hab ich nicht zu hause sondern am Radistand.
Hier bitte ich noch um Antwort - zwischen welchen Anschüssen das einzubauen ist - das Instrument hat ja immerhin 11.

Immer noch parallel zum Messwerk, das wird sich auch nicht ändern Wink
Also an das, was da mit gn und bl bezeichnet ist - bzw. die im Plan untere Hälfte des 1mA- Steckkontaktes und was mit IV bezeichnet ist.

fred schrieb wie folgt:
Der Einbau eines ausgemessenen Widerstandes wie von Burkhard vorgeschlagen zahlt sich bei der Kiste nicht mehr aus - zumal alle originalen R?s vorhanden waren und die Werte auch ok waren.

Also, mit Deinen angeblichen DrahtWiderständen hast Du aber brilliant verwirrt ! Wo sind die denn da ? Da war ich natürlich von einem abgegammelten oder abgebrochenen Drahtende ausgegangen, passiert da leicht mal. Und Funke hat sowas - wie im Messgerätebau üblich - auch oft verwendet, nur hier offensichtlich nicht; jedoch schriebst Du davon Augenrollen Egal, keinesfalls dramatisch, nur Verirrungen erzeugend Smile

fred schrieb wie folgt:
Ich verliere langsam jeden Respekt vor diesen Funke Geräten, die sind eigentlich ur primitiv...

So erging es mir auch mal - und dabei blieb es dann Smile Aber klar, das ist nun schon 60+ Jahre alt, sollte man nicht vergessen. G?be es die Fertigung noch, hätten die wohl doch mittlerweile neuere Modelle aufgelegt...

Zum Stabi- Loch : Wenn der nicht mehr leuchtet, dann fließt soviel Strom, dass eben auch die +150V überhaupt nicht mehr stimmt. Damit liegt dann das Gerät endgültig daneben. Normalerweise darf das nicht passieren; es sei denn, die Pr?fkarte erwähnt es. Tut sie's nicht, abschalten und Ursache des erhöhten Stromes erforschen - bevor's stinkt...

Netzsicherung herabsetzen Exclamation auf T0.5A oder höchstens T0.63A, die angegebenen 1.25A lösen mit Sicherheit im Fehlerfall klar zu spät aus !


Autor: MGW51 Verfasst am: 28.09.2007, 05:21 Betreff:
fred schrieb wie folgt:
...nebenbei erwähnt - wer bei ebay geprüfte röhren verkaufen möchte sollte ein Gerät von elektromess verwenden, denn meine Geräte haben beide identisch angezeigt rpg61 so wie rpg64 - aber ein wenig zu optimistisch habe heute viele aussortieren en... was bei elektromess gut ist hat hier den status unbrauchbar. aber die schiebeschalter und die freie pinbelegung vermisse ich trotzdem...


Die Antwort darauf gibt es in einem anderen Thred: RPG61, RPG64 - Pr?fergebnisse real?

http://treffpunkt.ig-ftf.de/viewtopic.php?t=11060


Autor: MGW51 Verfasst am: 06.12.2013, 17:40 Betreff:
Getter schrieb wie folgt:
Bei diesem, wie auch beim W17(a) und anderen Geräten aus der Zeit, muss eine 4.5V- Batterie eingesetzt werden, damit Elektrodenschlusspr?fung und Hzg.- Test funktionieren.


Dazu möchte ich anmerken, daß der Apparat von Fred, auf den oder um den sich dieser gesamte Thread hier dreht, ein NachkriegsGerät ist.
Funke hat also, dem Vernehmen nach auf Kundenwunsch, auch noch nach 45 die Modelle RPG 4/3, W17 und wohl auch einige W16 gefertigt. Dabei wurde Bestandsmaterial verarbeitet und es sind einige Änderungen vorgenomen worden. Hier muß man also stets in Betracht ziehen, daß im besten Falle ausschließlich der zum Gerät mitgelieferte Stromlaufplan die tatsächliche Ausführung dokumentiert. Alles was man über Ihbee erwirbt, ist im Regelfalle bereits von den cleveren Verkäufern gefleddert worden oder es wurde mit fremdem, nicht selten sogar mit völlig typfremden Zubehören "aufgewertet". Die überaus wertvollen Schaltbilder hat man aus den BDAs herausgerissen und gibt dann großherzig eine Kopie mit, welche oft nichtmal diese Bezeichnung verdient; zumindestens nicht unter normalen Menschen!

All diese Umstände muß man in Erwägung ziehen, wenn einem so eine olle Kiste vor die Füße fällt.
Klar, man kann sich da schonmal den Wolf suchen Smile wie es hier das Beispiel mit dem 500 V~ Anschluß samt Umschalter zeigt. Da hat also niemand etwas ausgebaut, diese Möglichkeit wurde nicht erst vorgesehen! Wofür auch? Die Zeiten da das unabwendbar war galten als überwunden so wie in den 80-ern des letzten Jahrhunderts die Zeiten der RPGs ganz allgemein als überwunden galten und niemand mehr mit solcherlei Gerätschaft hantiert hatte. So ändert sich das eben, heute ist die Zahl der Irren rasant am wachsen denn wer für ein W19 einen Tausender bereit zu zahlen ist, um dessen Geisteszustand kann es nach meiner tiefsten Überzeugung nur katastrophal bestellt sein. Das würde ich nichtmal für ein Neuberger oder AVO hingeben wollen. Aber so ist das nunmal, manch einer weiß nichts gescheites mit seinem Geld anzustellen und statt es Wikipedia oder der IG zu spenden, kauft er sich ein W19 aufdentischhau



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