Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Werkstattausrüstung & Zubehör
Autor: deltamike55 Verfasst am: 22.10.2007, 05:42 Betreff:
Hallo Holger,

ich habe Reichelt meine Kritik geschrieben. Insofern schwärze ich niemanden hinter vorgehaltener Hand an.

Wenn du prim?r eine 4A Sicherung hast, vermute ich mal die Leistung des Trafos bei 800 Watt. Damit ist der Leerlaufstrom in Ordnung.

Was ich noch nicht ganz verstehe, ist die Änderung der Stromaufnahme im Leerlauf bei Verstellen der Ausgangsspannung. Wenn keine Last anliegt, ist dies doch lediglich ein mechanisches Verdrehen des Grafitr?dchens auf der Kupferbahn?

Habe ich jetzt einen Denkfehler oder benimmt sich Holgers Trafo anormal?

Gruß, Dieter


Autor: Holger66 Verfasst am: 22.10.2007, 08:08 Betreff:
@Dieter,

Du hast recht, mehr als daß das Graphitrad auf den Windungen gedreht wir, passiert da nicht.

Ich gehe mir jetzt mal ein paar Sicherungen eines anderen Herstellers in einem ElektroGeschäft holen, da muß ich sowieso hin.

@Burkhard,

tatsächlich war etwas schwärzlicher Graphitabrieb des Rades zwischen die Windungen geraten, das habe ich jetzt vorsichtig entfernt.

Gruß
Holger


Autor: Getter Verfasst am: 22.10.2007, 19:06 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:
Nun hatte man sich seinerzeit nicht die Mühe gemacht, so ein "Allerweltsteil" zu zerlegen sondern dieses wurde einfach ausgetauscht da die zuunterst liegende Prim?rwicklung sowieso abgeraucht war.
Alles klar, da ich sowas ohnehin ausnahmslos sofort rein wertstofflich weiterverarbeite, kann ich dann natürlich auch nicht einen veränderten Kern bemerkt haben ...

MGW51 schrieb wie folgt:
Da es sich in diesen Fällen nur um bestimmte Hersteller handelte, ...
Zwischendurch hat Michael mir mitgeteilt, dass er das ausschließlich bei russischen Trafos erlebt hat. Holger's Tr ist aber mit größter Wahrscheinlichkeit nicht russischer Herkunft.

Holger66 schrieb wie folgt:
etwas schwärzlicher Graphitabrieb des Rades zwischen die Windungen geraten
Vorsichtig von der Seite ausb?rsten oder ausblasen, bloß nicht in die Windungen hineindrücken ! Verbrannte Stelltrafos im Schrott (nicht selten...) sind nämlich immer sichtbar irgendwo auf der Laufbahn verbrannt...

deltamike55 schrieb wie folgt:
vermute ich mal die Leistung des Trafos bei 800 Watt
Lass' uns hier besser von 800VA sprechen !
Aber so einen Stelltrafo nur prim?r abzusichern, das bringt dem Tr ohnehin nichts - man kann ihn dann immer noch ganz elegant bei Entnahme von zB. 20V 40A in Sekunden vernichten, ohne dass die Si davon was merkt. Eine sek. Si ist hier das einzig hilfreiche.

deltamike55 schrieb wie folgt:
die Änderung der Stromaufnahme im Leerlauf bei Verstellen der Ausgangsspannung
Die mittlerweile mir von Holger zugesandten Bilder zeigen klar, dass es sich bei dem eingebauten Spannungsmesser um ein Dreheisen- Instrument handelt, dessen Stromaufnahme bei Vollausschlag üblicherweise bei 5...60mA liegen dürfte - hier dann wohl bei 10mA. Daher dann der beim Aufdrehen der Ausgangsspannung leicht ansteigende Prim?rstrom - hat nichts mit dem Tr zu tun, sondern eben mit der im Gerät bereits eingebauten Last in Form des Voltmeters.
Nebenbei kann man das DMM problemlos mal auf einen niedrigeren Bereich schalten. DMM brücken, Tr einschalten, passenden Bereich einstellen und dann Br?cke über DMM entfernen.
Ergebnis ?

Möglichkeiten, eine permanente Vormagnetisierung eines Kernes messtechnisch festzustellen, finden sich im abgeschnittenen, langen 'Anhang' zu diesem Thread - siehe Link unten.

Ich vermute hier weiterhin eher, dass Holger seit Auftreten der Probleme einen anderen Sicherungstyp verwendet hat, der nach anderer Spezifikation gefertigt wurde und schneller anspricht als der vorher verwendete Typ, also überhaupt kein Fehler vorliegt. Um das mit letzter Sicherheit festzustellen, te man nachmessen - sh. voriger Absatz.


Autor: Holger66 Verfasst am: 23.10.2007, 14:13 Betreff:
Hallo zusammen,

gestern habe ich 6 Sicherungen verbraucht, um das Ding einmal einzuschalten !!! Jetzt sind fast alle aufgebraucht. Das wird immer schlimmer, ich fürchte Michael hat doch recht mit seiner Vermutung. Ich werde nun erstmal die Lösung mit dem Taster und die Widerstand (habe mir 100 Ohm, 17 Watt besorgt) probieren, sollte das nichts helfen, so habe ich mir schon eine Fa. für Elektromaschinenbau herausgesucht.

Ich melde mich hier wieder, wenn mein Experiment geklappt hat.

Gruß
Holger


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.10.2007, 14:27 Betreff:
Lieber entnervter Holger,

es liegt in der Natur der Sache, daß mit jedem Einschalten der dabei unvermeidliche Induktionsimpuls die dauerhafte Aufmagnetisierung verstärkt.

Die Impulsdauer ist selbst viel zu gering um eine Entmagnetisierung herbeizuführen; ich würde keinen neuen Einschaltversuch machen - es könnte definitiv der letzte sein!

Schuld der sich aufbauenden Dauermagnetisierung ist der Umstand, daß so ein Trafo einfach nur im Ein und Aus Regime betrieben wird. Um ein aufmagnetisiertes Stück Eisen zu entmagnetisieren muß das erforderliche Kraftfeld zum einen bedeutend Größer sein und - das ist von allergrößter Wichtigkeit! - und es muß mehrere Minuten in voller Stärke auf das zu entmagnetisierende Objekt einwirken, danach muß es gaaaanz langsam heruntergefahren werden. Entweder durch herabregeln der Speisespannung bis auf 0 Volt oder im einfachsten Falle durch langsames, manuelles müssentfernen der Induktionsschleife von dem Korpus Delikate? bis auf wenigstens einen Meter, besser mehr.


Eine andere Möglichkeit gibt es - wenigstens nach meinem begrenzten Wissensstand - nicht.


Autor: Holger66 Verfasst am: 23.10.2007, 14:41 Betreff:
Hallo Leute,

ich habe es nun ausprobiert, und was soll ich sagen, es geht !

Also, wie gesagt: einen als öffner ausgebildeten Taster mit 2A Schaltleistung in die Leitung nach der Prim?rsicherung gelegt, zusätzlich zu den Leitungen einen 100 Ohm 17 Watt an die Kontakte des Tasters gelegt.

Dann zum Einschalten zunächst den Taster drücken, so daß der Widerstand in Aktion tritt, dann Einschalten und den Taster loslassen. Dann Last anhängen und hochdrehen.

Ich habe den Trafo jetzt im Abstand von jeweils einer Minute einige Male ein- und wieder ausgeschaltet, ohne daß auch nur einmal der Automat im Sicherungskasten oder die Prim?rsicherung des Gerätes angesprochen hätte.

Ich hoffe, das war es jetzt.

Puh........

Holger


Autor: deltamike55 Verfasst am: 23.10.2007, 16:07 Betreff:
Hallo Holger,

selbst wenn der RT eine kleine Krankheit hat, so wirst du mit dieser Art des Einschaltens noch lange damit arbeiten können. So schnell geben Trafos nicht auf...

Viele Grüße, Dieter


Autor: MGW51 Verfasst am: 25.10.2007, 21:00 Betreff:
Diesen ziemlich weit abdriftenden Thread habe ich seinerzeit mit den primitiven Mitteln eines Razyboard rückwirkend ab dem 26. 10. 2007 in zwei Themen aufgeteilt.

Der zweite Teil, welcher neben interessanten fachlichen DiskussionsBeiträgen auch viele Grundsatzfragen der Themenf?hrung und -gestaltung sowie Aspekte der öffentlichen Wahrnehmung abhandelt ist wie bisher nur unseren Mitgliedern über den folgenden Link zugänglich:



Autor: TipFox Verfasst am: 30.10.2007, 09:22 Betreff:
Hallo zusammen,

interessant wäre es jetzt noch zu wissen, ob die Gerätesicherung nun - also nach der Entfernung der vermutlichen Kohlebrücken - immer noch durchschlägt, oder nur ab und zu die Haussicherung ausl?st, was normal wäre.
@Holger: es gibt von Elektor eine elekronische Variante Deiner Lösung: "Fuse-Protector" (gab es als Einbau- und Vorschaltversion), damit habe ich bereits einen 1KW-Trafo problemlos betrieben...

Ich gebe zu bedenken, dass es bei diesen "Stelltrafos" durchaus zu Windungsschl?ssen durch die abgreifende Kohlerolle kommt. Man erkennt das, wenn man die Ausgangsspannung mal mit einem Zeigerinstrument ansieht - die Spannung "h?pft".
Wenn nun der Abgriff in so einer ungünstigen Position steht und _zusätzlich_ im ungünstigsten Moment eingeschaltet wird - jaaa dann kann ich mir schon vorstellen, dass die erforderlichen 40..80A auftreten, die zum sofortigen Auslösen einer 4AT erforderliche wären .... aber eben auch nur dann Wink
Legt mich nicht auf die 40..80A fest, aber auf jeden Fall ist der erforderliche Strom für _sofortiges_ Auslösen um ein Vielfaches höher, als der Nennwert.

Die magnetischen Erläuterungen bisher erklären das meines Erachtens nicht vollständig...
An Einschaltimpuls + Remanenz _allein_ kann es nach meiner Meinung nicht gelegen haben.

P.S.: ich hätte keinerlei Bedenken, den Trafo weiter zu verwenden, solange das mit der Einschaltstrombegrenzung funktioniert ...


Autor: Getter Verfasst am: 04.11.2007, 18:27 Betreff:
Nach allzu gefr??igen Spam- Filtern bei mir und ähnlichen Pannen hat Holger nun dankenswerterweise die Bilder der Instrumente seines Stelltrafos in die Galerie gehängt:


Dort besehen, ergibt sich klar, dass es sich um Dreheisen- Instrumente handelt, welche als Spannungsmesser bei Vollausschlag üblicherweise 5...60mA fließen lassen, meist 5 oder 10mA.

Somit wäre auch die prim?rseitige Strom-Zunahme beim Aufdrehen der Spannung erklärt.

10mA / 250V -> 2.5W, das erklärt auch die großen Vor-Rs, die man tatsächlich für Axial- Cs halten könnte. Die sind daher so groß, damit die Erwärmung klein bleibt und sich somit der R-Wert nur möglichst wenig ändert. (Die 2.5W stimmen natürlich nicht ganz, da im Instr ja auch Spg abfällt, aber hier egal, da ja eh alles nur geschützt ist)

Dreheisen-Instr. haben allerdings den großen Vorteil, unabhängig von der Kurvenform den Effektivwert der Spannung / des Stromes anzuzeigen, selbst bei MischGrößen, also zB. AC überlagert mit DC, was fast alle -auch recht teure- Multimeter nicht können.

Klar, für den eigentlichen Thread schon wieder zu lang und zu weit weg vom Thema Wink


Autor: TipFox Verfasst am: 18.11.2007, 10:40 Betreff:
Hier möchte ich euch einen, wie ich finde genialen, Trick aus dem Netz nicht vorenthalten:

Das auslösende Gerät einfach über eine billige Verlängerungsschnur ("Gartenrolle") anschließen, das ist alles Laughing


DAS sind Lösungen! :Wink:



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