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Hallo Andre,
das mit dem speziellen Bremsleder ist richtig. Es sind zwar keine extra gezüchteten Viecher aus denen es geschnitten wird, dafür aber ausgesuchte, annähernd homogene Partieen sauber geschälten Rindsleders. Schweinehaut kann man gleich vergessen weil sie nicht formstabil ist.
Jeder handwerklich ausgebildete Sattler kann eine entsprechende Partie zuschneiden. Wichtig ist, daß es nicht geschliffen wird.
Noch wichtiger ist aber, daß das Leder auch wirklich seiner Aufgabe gerecht werden kann.
Sehe ich mir folgendes Foto an, dann möchte ich doch schonmal leise Zweifel anklingen lassen:
Das ist einer der Gründe, weswegen ich zu meiner aktiven Zeit eher drei Schritte zurückgetreten bin wenn jemand mit einem Thalheimer Kasten angerückt kam. Man merkt die vielen kleinen Schlampigkeiten nicht sofort und wenn man die Leipziger Geräte nicht kennt, vermutlich garnicht! Einzeln betrachtet ist das alles eher belanglos doch es summiert sich eben; im ungünstigsten Falle sogar recht erheblich! Nehmen wir nur den zulässigen Rundlauffehler der Bandleitrollen, der sich bei FWL-Geräten äußerst selten auf 0,06 mm addieren läßt. Bei denen aus Thalheim darf er ohne weiteres 0,15 mm betragen und wenn man dann noch den Rundlauffehler eines geringwertigeren Leisniger Motors hinzuaddiert, ist man bei zwei Zehnteln angelangt. Die abenteuerliche Bandführung, verbunden mit einem unzureichend konstanten Bremsmoment sowie unzureichend konstantem Aufwickelzug sorgen für eine nette Frequenzmodulation die zwar für ein Schultonbandgerät im Jahre des Herrn 1954 durchaus akzeptabel scheinen, für einen Einsatz als Amateurtonbandgerät oder gar für eine professionelle Nutzung eher indiskutabel sind. Und es geht weiter: Ein typischer Fall sind Seilscheiben mit Höhenschlag. Auch das stört die mögliche Harmonie des Getriebes. Betrachtet man sich die Unterteile der Aufwickeltriebe, dann ist nicht selten eine Art Auswaschungsmuster zu erkennen. daß diese Mitnehmerscheiben, die ja vom Konussitz rein formschlüssiggehalten werden, von Anbeginn mit Höhenschlag montiert worden sind, darf getrost bezweifelt werden denn das wäre ein sofortiger Reklamationsgrund gewesen. Wenn die Teile heute herumwedeln wie ein Hundeschwanz, dann nur als Folge unqualifizierter Gewaltanwendung. Die genannten Auswaschungsmuster schiebe ich auf Härtefehler. Sie sind so auch bei Leipziger Geräten zu finden! Noch nie allerdings ist mir ein Typ 1 mit solchen Fehlern untergekommen; von dem SchrottGerät Nr.0626 mal abgesehe - an dem war garnichts mehr heil außer dem Motor. |
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