Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Umbauten & Erweiterungen
Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 06:39 Betreff:
Ja gut, das ist dann freilich eine akzeptable Lösung.
Zu dieser ominösen Buchse habe ich auch nur den Hinweis auf dieser Funke-Reparaturrechnung von 1950 gefunden:



Original bei Jogi anzuschauen!


Autor: TipFox Verfasst am: 09.08.2007, 06:46 Betreff:
Hallo Michael,

was ist denn ein "Kratzgeräuschtrafo" ???

Oder ist damit ein defekter Trafo gemeint, der Kratzgeräusche macht - aber wieso steht er dann so in der Ersatzteilliste ?


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 07:00 Betreff:
Den Kratztrafo gibt es bei einigen Funkeprüfern. Da wird ein Lautsprecher angesteckt und durch beklopfen die Röhre auf Kracher untersucht. Bei den alten Lampen mit Außenmetallisierung gibt es ja oftmals an dieser Stelle Probleme, ebenso können natürlich lose Elektroden für eine entsprechende Geräuschkulisse bei Erschütterungen sorgen. über die Zweckmäßigkeit so einer Prüfung kann man sehr geteilter Meinung sein

Bei den Geräten ab W18K war dieser Trafo dann wohl auch nicht mehr "on Board".

Nachtrag:
Im 3. Beitrag dieses Threads findest Du u.a. das SB des W18 in der Ausfertigung vom April 1950 und dort kannst Du die Integration des "Kratztrafos" in die Schaltung gut erkennen.


Autor: TipFox Verfasst am: 09.08.2007, 07:22 Betreff:
Hallo Michael,

alles klar, der Begriff war mir so nicht bekannt. Na ja - halt' ich auch nicht so viel von - wie überhaupt von der externen Prüfung/Testung von Röhren mittels spezieller Geräte.

Ich persönlich habe seit "ewigen" Zeiten ein RPG hier stehen. Benutzt habe ich es nur, um es auszuprobieren. Die einzig sinnvollen Testungen, die man damit machen kann (Fadenbruch/Elektrodenschluss) erledigt mein Ohmmeter viel schneller

Die "Emission", noch dazu bei willkürlich vom RPG-Hersteller festgelegten Betriebswerten, ist, wenn sie nicht bei Null liegt - kein Kriterium für die Funktion oder Nichtfunktion der Röhre in einer bestimmten Schaltung ...


Autor: TipFox Verfasst am: 09.08.2007, 10:48 Betreff:
Was die Prüfkarten allgemein angeht:
wenn die Dateien dafür als Druckdateien voranden sind, kann es doch eigentlich nicht so schwer sein, einen Locher dafür zu bauen.

Ich stelle mir 2 schwere Metallplatten vor, durch das gleichzeitig ein passendes Lochraster gebohrt wird. Die Bohrungen müssen für die Stifte von Bürolochern passen. Davon muss man sich dann eben genug besorgen - 2 Stifte je Locher Wink
Dann kann man die bedruckte Karte dazwischen legen, die Stifte entsprechend von oben einführen und dann lochen - notfalls, indem man eine dritte Metallplatte d'raufsausen lässt ...

Hab ich was übersehen - oder lohnt sich so etwas einfach nicht ?


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 11:35 Betreff:
Jetzt habe ich keine Durchblick mehr Shocked

Wie kommst Du jetzt plötzlich auf die Prüfkarten? Ich besitze doch keine Funke-Kiste - da ist glaube ich was durcheinandergewürfelt, naja bei dem Glatteis draußen auch kein großes Wunder


Autor: TipFox Verfasst am: 09.08.2007, 12:49 Betreff:
OK - passte nicht ganz hier hin, eher zum Thread im Ebay-Forum über die Karten ... Wink

http://www.razyboard.com/system/morethr ? #go_162504


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 15:25 Betreff:
Alles klar, es hat Klick gemacht

So ähnlich hatte ich mal eine Latte Karten für mein W18N gelöchert.

Eine Glatt gehobelte Hartholzplatte, Anschlag, Karte drauf, darauf eine im Raster gebohrte Plexiglasscheibe und dann mit dem Locheisen und kleinem Klüpfel - es war doch recht ermüdend! Und aufpassen wie ein Schießhund musste man freilich auch.

Aber durch die Führung waren die Löcher ganz ordentlich positioniert.


Autor: fred †
 Verfasst am: 09.08.2007, 16:46 Betreff:
hallo leute,

jetzt kommt der erste bericht:

der umbau ist grundsätzlich geglückt, das Gerät ist um noval- rimlock-, eine 2. oktal- und loctalfassung erweitert.
doch gibt es sicher noch etwas zu verfeinern und zu korrigieren:

kann es sein, dass kathode nicht nur auf pin 7 - sondern auch mit der mitte der fassung verbunden werden muss? bei der prüfung einer el84 fehlt mir in der unteren reihe mitte die steckmöglichkeit für einen stift. die fehlt ja beim w16. in stellung 12 zeigt das instrument meiner meinung nach richtig an, bei prüfung auf steuerwirkung (13) steigt der anodenstrom geringfügig - anstatt zurückzugehen.

EZ80 zeigt nur das 2. system an, das erste zeigt nichts - die röhre ist aber i.o. also anzeige nur in stellung 13.
trioden zeigen nix an, ech81 oder auch uch42 o. ech21 die anderen systeme in der röhre werden angezeigt.

ansonsten bin ich im grossen und ganzen recht zufrieden, aber es war eine heidenarbeit, das ganze auf 6x11cm unterzubringen und zu verkabeln...



ich freu mich über jeden tipp,

der fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 17:28 Betreff:
Also erstmal hast Du ja ein Schulterklopfen verdient Laughing

Zu den Problemen kann ich nicht viel sagen, nur soviel:
Bei manchen Locktals ist der Kragen beschaltet - frag mich nicht bei welchen! Auf den Prüfkarten sollte das vermerkt sein - ich glaube mich zu erinnern daß ich es auf den W18N-Karten mal gesehen habe - woher wüßte ich es sonst? Also muß das auch auf denen des W18 draufstehen denn es sind ja die gleichen Klischees verwendet worden.

Wenn der Ia bei schalten auf Stw. ansteigt, dann wird G1 nicht richtig kontaktiert oder die Stabilisierung haut nicht hin. Ich kann nur vermuten daß des Rätsels Lösung in der "Pentodenbuchse" liegt. Schraub die Kiste nochmal auf und suche im Steckfeld eine Buchse, welche einen zusätzlichen Unterbrechungskontakt besitzt.

Ich zitiere mal aus der W16 BDA:
Zitat:
In der zweiten Buchsenreihe von oben besitzt die 5. Buchse von links und die 6.Buchse von rechts einen Unterbrecherkontakt. Sollten diese Buchsen verstauben, so kann es vorkommen , daß diese Kontakte nicht mehr einwandfrei arbeiten können, was ein Nichtbrennen der Glättungsröhre zur Folge hat.

Leider fehlt mir ein Bild zu besagten Kontakten - also putze die Brille und suche danach. Das ist jetzt nur ein Anhalt - was genau das wird muß man sehen. Da auf der Funkerechnung bei der Reparatur der Wehrmachtskiste diese Buchse aber extra aufgeführt worden ist, würde ich deren Bedeutung keinesfalls unterschätzen.

Mit Gleichrichterröhren ist es ein eigen Ding. Versuch doch mal ob Du so eine Beschaltung hinbekommst, wo beide Systeme parallel gemessen und dann das eine System abgeschaltet wird. Da muß in etwa die Hälfte rauskommen bzw. je nachdem was der Trafo bringt ist es vermutl. mehr als die Hälfte.
Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 19.02.2012, 18:50, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: wosi Verfasst am: 10.08.2007, 14:26 Betreff:
Hallo,

Bei manchen Locktals ist der Kragen beschaltet

z.B UEL71

Beste Grüße,
Wolfgang


Autor: Getter Verfasst am: 11.08.2007, 01:39 Betreff:
Am 06.08. schrieb ich :
Zitat:
Es gibt ein Problem mit den Geräten dieser Serien, da tatsächlich 9-polige Typen nicht richtig belegt werden können, da Funke eben nicht diese Möglichkeit vorgesehen hat. Hatte mal ein modifiziertes W17, deren Noval- Fassung war auch oft nicht zu gebrauchen, ohne dass man auf einem Zusatz eine weitere Umschaltmöglichkeit schafft.
Nachdem mir ein originalerhaltenes W17 angespült wurde, habe ich das Bastelding versenkt - schon lange her, keine Ahnung mehr, an wen. Aber der Herr Heinrich hat die gesamte Dokumentation zu dem Gerät übernommen, dort müßte ein Datenrecycling möglich sein - steht im GFGF-Heft drin.
Es gibt auch von Funke Original-Umbauanleitungen zum W16, theoretisch habe ich die irgendwo.... bei großem Interesse finde ich sie vielleicht sogar; weiß immerhin den ungeführen Lagerort. Alles Print, keine Dateien...
@ MGW51 : Doch, Oktals gibt's tatsächlich mit versch. Fadenbelegungen - UM4 zu UM34, die Batterie-Oktals usw.


Liest das eigentlich irgendwer vollständig ?
Oder steht da nicht schon diverses, was später immer noch diskutiert wurde ???
Und da die Heizungsanschlüsse bei Funke fest an die Fassungen angelötet sind, muss es natürlich auch genau soviele Fassungen eines Typs geben, wie es Varianten in der Heizungsbelegung der Sockel vom jew. Typ gibt. Musste ich das noch so explizit schreiben ? Doch wohl hoffentlich nicht.....
Die Mi-Fassung (7-pin) findet sich daher bei den post-WW2-Funkes auch immer mindestens zweimal, da ja die Batterie-Typen den Faden an 1&7 haben, die Netz-Typen bekanntermaßen nebeneinander mittendrin.
-------
Kratzgeräuschetrafo - den gab's auch noch bei W19,19s und W20 - bis zum Schluss also. Angesichts des Brumms und der meist nicht zur jew. R? passenden Anpassung ein Kuriosum.
-------
TipFox hat Recht - die meisten RPGs braucht man nicht... weil sie eben zu nix zu gebrauchen sind
Wenn aber aus dem RPrüfG ein RöhrenMESSGerät wird, man also bei H&B RMG 55s, bei Neuberger400, Tektronix 570, beim Metrix LX109 oder (mit Abstrichen) beim AVO Mk4 (und späteren) angekommen ist, dann möchte man nicht mehr darauf verzichten... ich jedenfalls nicht... wie sonst sucht man zB. 24 Stück in möglichst mehrfacher Hinsicht exakt gleiche R? für einen 100MHz- Kettenverst?rker heraus ?

Edit : Umbauanleitung wird für Fred gesucht. Wieviel Geduld ist vorhanden ?


Autor: fred †
 Verfasst am: 11.08.2007, 05:56 Betreff:
@getter,

vielen dank, diese umbauanleitung wird mir bestimmt am meisten helfen!!

dass die heizungen bei funke fix beschaltet sind hab ich schon gemerkt, deshalb hat mein Gerät nun auch 2 oktalfassungen. und das funktioniert schon mal sehr gut.
ich hab nur noch nicht herausbekommen warum ich keine trioden testen kann - egal in welcher fassung - es gibt kein ergebnis. bei den 7pol hab ich auch schon festgestellt dass ich 2 fassungen brauchen werde, die pinbelegungen hab ich schon dafür - hier möchte ich aber adapter bauen - sobald ich irgendein batterieröhren schlachtradio in die finger bekomme.

@wolfgang
das denk ich mir auch, weil in der umbauanleitung zu w18 der kragen mit "K" gekennzeichnet ist. in einer anderen war aber davon wieder nichts zu lesen. ich weiss nicht ob ich "K" an pin6 UND an den Kragen l?ten muss.
vielen dank an alle, vielleicht hat ja jemand ein erweitertes W16 und kann mal nachsehen wie die loctalfassung angeschlossen ist...

lg
fred


Autor: HTS Verfasst am: 11.08.2007, 07:30 Betreff:
Hallo Fred,
Du hast doch einen Neuberger Universalzusatz 360. Damit kannst Du jede Röhre frei beschalten. für den Anschluss an das W16 musst Du lediglich die Steckkombination finden, die den Hexodenstecker richtig beschaltet.
Das universelle Beschalten von Röhren auf dem W16 gleicht der Quadratur des Kreises. Da die Heizung (und möglicherweise auch die Kathode) fest verdrahtet sind, brauchst Du etliche Fassungen mehrfach.

Gruß, Hans-Thomas


Autor: fred †
 Verfasst am: 11.08.2007, 07:41 Betreff:
hallo hans-thomas,

streu mir nur salz in eine grosse wunde wacky ich hab vor 2 jahren in einem anfall geistiger umnachtung mein WE352 mitsamt dem UZ360 verkauft...

bis jetzt weiss ich nur dass ich oktal und miniatur 7pol doppelt brauche. ich find das ganze recht spannend und m?cht einfach da weitermachen und experimentieren, vor wenigen jahren noch h?tt ich das überhaupt net auf die reihe bekommen - aber ein wenig hab ich ja inzwischen doch gelernt - angst hab ich keine mehr Wink
ich bau ja am Gerät nichts um was ich nicht wieder rückgängig machen könnte...

danke dir auch nochmal, von dir habe ich am meisten lernen dürfen...

lg
fred


Autor: fred †
 Verfasst am: 20.08.2007, 10:49 Betreff:
ich habe von getter die umbauanleitung für das W16 von funke aus dem jahr 1950 bekommen - danke auch an dieser stelle - jedoch müsste dazu schon vorher ein umbau getätigt worden sein der 1942 bei diesen Geräten bereits vorgeschrieben wurde. mein Gerät ist zu jungfräulich - dieser umbau wurde bei meinem wehrmachtsmodell nicht durchgeführt.

hat jemand eine ahnung was da 1942 bei diesen Geräten umgebaut oder modifiziert wurde? ich müsste das auch noch vorab erledigen, dann könnte ich mit der erweiterung von 1950 weitermachen.

viele Grüße,
fred


Autor: Getter Verfasst am: 20.08.2007, 21:33 Betreff:
Hmmm- schade. Dagegen hätte Vorher-Selber-gründlich-Lesen geholfen wacky
Die 1942er-Anleitung habe ich nicht.
Aber die nach Umbau verbleibenden Probleme sind doch sichtbar - oder nicht ?
Und dann wäre Dein Gerät nicht mehr jungfräulich.... Soll es das nicht vielleicht bleiben ? MESSEN wird man damit sowieso nie können, also lieber gleich was anderes besorgen, was dann auch MISST statt Mist zu erzeugen....
Mach das Gerät zu Deko, so wie ich es vor langer Zeit schon mit dem W17A gemacht habe - mit max. 225V Ua kommt man doch bei vielen R?.-Typen nicht weiter.
Dazu dann noch die bei Funke unbrauchbare Isolationsmessung. Und so weiter... Total umbauen wollte ich das ebenfalls wunderschön originale und seltene W17A auch nicht, wobei gewisse Probleme geblieben wären.
Also gleich neu orientieren.

würde W20 oder Neuberger370 als Minimum empfehlen. Eleganter, kleiner und traumhaft ergonomisch der AVO Mk 4 (britisch), aber die Dinger zu kalibrieren ist .... nunja. Danach aber gibt man's Mk 4 nicht wieder her, auch nicht in geistiger Umnachtung
Mit Mk 3 oder AVO 160 (MIL-Kofferversion des Mk3, nicht so ergonomisch, aber eben wasserdicht eingekoffert, tragbar und ruggedized) lässt sich's auch noch leben.
Wobei das alles noch keine LaborGeräte sind - aber für den anspruchsvollen Radioschrauber genau richtig. Also lieber dort Energie & Zeit investieren.... oder ?



© 2005 print topic mod