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Ach ja, das hatten wir auch noch!
Also wenn ich es recht in Erinnerung habe, dann stand auf den mausgrauen kunstlederartigen Klappkarten "Führerschein". Die Konsistenz dieser Dinger war wohl ursächlich der Namensgeber für den "Lappen" denn genauso fühlte sich dieses Teil an. später dann, so in den Mittsechzigern, wurden die bombastischen neuen "Lenkzettel" in Form des ehemaligen "Personalausweises im Querformat" und mit bestimmt genausoviel Blättern ausgegeben. Da stand dann vorne "Fahrerlaubnis" drauf und es gab die erste großangelegte Umtauschaktion. Wer allerdings nicht so dusselig war und stur seinen alten Lappen behielt, dem konnten auch die eifrigsten Volkspolizisten nichts anhaben denn dieser alte Lappen war durch ein internationales Abkommen "unverfallbar". Daran änderte auch nichts, daß der Führer schon tot war
Nach diesen bombastischen, den ehemaligen Dienstausweisen staatlicher Stellen und auch des MdI zum Verwechseln ähnlichen Fahrerlaubnissen gab es dann, wohl so ab den Mittsiebzigern wieder eine Klappkarte. Diesmal in rosa gehalten und auf Dokumentenpapier gedruckt. Vorne drauf steht "Führerschein". Und DDR. Und International. Dafür lief dann in den frühen Neunzigern die nächste Umtauschaktion. Na, jedenfalls kann es meinetwegen noch ein paar Dutzend solcher Geldvernichtungsaktionen geben, ich werde mich daran nicht beteiligen denn auch dieser Rosalappen wird ebensowenig ungültig wie der graue Lederlappen - wer ihn hat kann unbeschadet weiter damit fahren. Die Sache hat aber nicht nur einen reinen Verweigerungstick zum Hintergrund! Mit einem erfolgten Umtausch entfällt auch die seinerzeit gültige und seither vielfach geänderte Klassenberechtigung! Davon sagen natürlich die Tauschfanatiker kein Wort Wer dann etwas zu gutgl?ubig ist, wird so plötzlich zum Straftäter wegen führen eines KFZ ohne gültige Berechtigung - oder wie das heute auf Neudeutsch auch immer genannt wird. Das kommt daher, daß unsere alten Klassen I, II, III, IV und V schon mit den späteren 1, 2, 3, 4 und 5 sowie den darauf folgenden Buchstabenklassen und erst recht mit dem heutigen (für mich!) Wirrwar völlig inkompatibel sind. Freilich haben sich in den Jahrzehnten nicht nur die Straßenverhältnisse sondern auch die Kraftfahrzeuge gigantisch verändert! Diese vielfältigen Anpassungen sind somit keine reine Beamtenmarotte sondern zwangsläufiges Erfordernis. Ob man es dabei immer derart übertreiben muß ist eine ganz andere Frage. |
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