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Autor: 19null5 Verfasst am: 08.01.2008, 19:09 Betreff: Rubinstein-Bandf?hrung
Zitat aus einer Beschreibung einer NAGRA 4.2 bei IB:

Zitat:
Es sind die begehrten Rubinstein Bandführungen verbaut, alles neu und ohne Verschleiss!


Bitte, was ist die (begehrte) Rubinstein Bandführung ???


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.01.2008, 06:51 Betreff:
Das sind die seitlichen Edelsteinscheiben an den Bandführungsbolzen. Normalerweise sind solche Bolzen aus einem Stück Mesing, hartverchromt, gefertigt. Die Höhenf?hrung wird nur solange exakt sein, wie sich die Chromschicht nicht von der Bandkante durchschleifen läßt.

Dieser Fall tritt schneller ein als gedacht und zusätzlich zum Winkelfehler kommt eine erhöhte Schwergängigkeit welche ihrerseits wiederrum den Verschleiß an Führungsbolzen und Köpfen erhöht.

Ausweg: Führungsrollen, möglichst groß.

Wo das aus Platz- und/oder GewichtsGründen nicht realisiert werden kann, kommen Anlaufscheiben aus Rubin zum Einsatz. Die Führungsbolzen müssen dazu mehrteilig gefertigt werden, was zusätzliche Verteuerung bedeutet - das ist bei Kudelski aber kein Thema Smile


Autor: 19null5 Verfasst am: 09.01.2008, 14:27 Betreff:
Danke Michael für die Erklärung.

Und ich hatte schon gedacht, ein gewisser Herr Rubinstein hätte was besonderes fürs Tonband erfunden Smile


Autor: 19null5 Verfasst am: 09.01.2008, 14:42 Betreff:
Habe mir noch ein Foto geborgt, auf dem die Edelsteine gut zu erkennen sind:



Autor: MGW51 Verfasst am: 09.01.2008, 15:14 Betreff:
Kein Thema, auf dem Gebiet hat der Herr wohl keine Spuren hinterlassen Laughing

Die Verwendung von Edelsteinen im Bandgerätebau ist so selten nicht. In den Spitzkeilköpfen finden sich ja z.B. solche Achatstege um das weiche Alu etwas zu "stützen".

Keine Edelsteine, dafür aber Keramik, verwendete Schneider, Merseburg, als Bandführungsbolzen im Ton-Gerät der letzten Ausführung.



Das war lange vor der Nagra . . .


Autor: capstan Verfasst am: 14.01.2008, 12:26 Betreff:
Glas- und Keramikteile verwendete man z.B. bereits in den 60ern auch in StudioGeräten der DDR.
So bestanden die Bandf?hlhebel der A700 aus Glas und der F?hler für die Bandzugregelung am Kopfträger aus Keramik.

Gruß, Bernd


Autor: Frank Stegmeier Verfasst am: 27.01.2008, 17:09 Betreff:
Bei TFK waren die Bandführungen spätestens ab M15 aus Sinterrubin...

Frank


Autor: MGW51 Verfasst am: 01.06.2012, 18:54 Betreff:
capstan schrieb wie folgt:
. . . in den 60ern auch in StudioGeräten der DDR.
So bestanden die Bandf?hlhebel der A700 aus Glas . . .


Hallo Bernd,

rein gef?hlsmüßig würde ich die A700 in die 70-er Jahre platzieren, weiß es aber nicht wirklich genau. Allerdings, wenn es sich um das Studersche Gerät handelt, dann ist das nach meinem Verständnis weder eine Studiomaschine noch gar ein DDR-Produkt.

Oder meinst Du ein anderes Gerät?


Autor: capstan Verfasst am: 27.01.2015, 14:49 Betreff:
Hallo Michael,

hier hatte ich mich natürlich etwas vertan, mit den 70ern hast Du recht, die Maschine hieß natürlich DDR- Rundfunk- gemäß "R700".
Eine transportable 24V- SpezialAusführung, speziell für Übertragungswagen konstruiert.
Neben dem Doppelcapstanantrieb und der induktiv gesteuerten Tastatur hatte sie noch eine ausgefallene Besonderheit, nämlich elektromagnetisch schließende Verriegelungen der Bobbys, welche sich bei Play oder Umspulen automatisch verriegelten.

Gruß
Bernd



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