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Am 9. April 1969 verstarb Friedrich Knochenhauer in München.
Knochenhauer war von 1950 bis 1960 Leiter des Magnettonlabors des ehemaligen RFT-Zentrallaboratoriums, welches im Funkwerk Köpenick seine Heimstatt hatte. Das ZLB stand damals unter der Leitung keines Geringeren als Bernhard Vinzelberg, der 1953 in Folge der Ereignisse des 17. Juni verhaftet und später zu vier Jahren Haft verurteilt wurde. Ebenso wurden 1954 alle(?) Mitarbeiter des Laboratoriums wegen vorgeblicher staatsfeindlicher Handlungen verhaftet, was eine zwangsläufige Unterbrechung jeglicher Entwicklungstätigkeit mit sich brachte.
In den Folgejahren änderten sich Zuordnung und Firmierung sowie die Struktur des ehem. ZLB mehrfach.
Bereits vor der G?ndung des Magnettonlabors am 1.7.50 hatte Knochenhauer ein Magnettongerät entwickelt und gebaut: Das spätere BG19. Es war die erste Aufgabe des neuen MTL, für diese private Entwicklung die notwendigen Fertigungsunterlagen für die Produktion zu erstellen. Dieses Gerät gilt als das erste in der DDR in großserie gefertigte Heimtonbandgerät überhaupt. BG190, BG19, BG19-1, BG19-2, BG19-2Z, Rubin - unter diesen Bezeichnungen wurden die Geräte in verschiedenen Betrieben zu mehreren zehntausend Stück gefertigt.
Die Ära Knochenhauer endete hier abrupt 1960, als dieser gemeinsam mit seinen Mitarbeitern H.-G. Fuchs (gest. 1963), G. L?ffler und K. Senglaub die DDR über Westberlin verließ. Mit im Gepäck hatte Knochenhauer da bereits die Entwicklungskonzeption für das spätere "music-center", an der er seit 1959 arbeitete. Diese Entwicklung konnte schließlich bei Graetz (Schaub-Lorenz) in Altena, fortgeführt und 1965 in die Produktion übergeführt werden.
So genial das music-center auch ist, so verspielt ist auch seine Konstruktion die mit dutzenden von Relais in hunderten von Kontaktstellen ihr größtes Handicap hat. Das weltweit verkaufte music-center war alles in allem leider ein wirtschaftlicher Flop. Ingenieurskunst und Ökonomie sind leider nur selten zu Harmonie bereit. |
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