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Autor: MGW51 Verfasst am: 15.09.2008, 08:42 Betreff: BG 19-2, MGZ
Die Fertigung des Typ 2 endete in Thalheim nach meiner Überzeugung im Jahre 1956. Einige Quellen datieren auf 1954, was aber in keinster Weise zutreffend ist.

Parallel zur Fertigung des 19-2 wurde ja auch noch das MTG-Chassis im MGZ produziert und auch da war, mit dem Auslaufen des Typ 25-1, Feierabend angesagt.

Das war insofern erforderlich, weil bereits das erste moderne Heimtonbandgerät BG 20 montiert wurde und die Produktionskapazitäten dafür unbedingt erweitert werden mußten.

Das Attribut modern mag bezogen auf das Jahr 1956 etwas irritierend wirken, wenn man diese Kiste kennt - es darf dabei aber nicht außer Acht bleiben, daß in Folge der Ereignisse des 17.Juni 1953 die gesamte Mannschaft des Magnettonlabors im frühjahr 1954 vorübergehend inhaftiert worden war und somit jegliche Entwicklung - also eben die des BG20 - schlagartig abgebrochen und auf Eis gelegt werden mußte.

In diesem Kapitel hier werden wir uns allerdings ausschließlich den BG19-2 aus dem MGW widmen.

Noch etwas:
MGW oder MGZ - da herrscht vielfach ein Durcheinander auf Grund falscher Deutungen und ebensolcher Fehler im zeitgenössischen Schrifttum, selbt in Fachpublikationen!

Das Kürzel MGZ wird einzig auf das Werk Zwönitz des Meßgerätewerkes bezogen!

MGW ist die althergebrachte Bezeichnung für das Wernerwerk M = Meßgerätewerk, welches in Kriegsjahren nach dem Bombentreffer aus der Siemensstadt nach Zwönitz in die dort angemieteten, leerstehenden Fabrikationsr?ume ausgelagert wurde und es steht seit der Umwandlung der SAG in einen VEB als Abk?rzung für das Gesamtkonglomerat ''Meßgerätewerk Zwönitz'' mit seinen vielen zugeschlagenen Betriebsstätten / Betriebsteilen ehemals anderer Unternehmen. Das sind somit einerseits Kriegsfolgen und andererseits späte Folgen die aus dem Verlassen der DDR durch Betriebsinhaber und ebenso aus der überf?hrung in das sogenannte Volkseigentum von bisherigen Kommanditgesellschaften - sogenannten halbstaatlichen Betrieben - resultieren. So war z.B. das MGW staatlicher Kommanditist der Firma von Norbert Flohr welche bereits 1954 ein Heimtonbandgerät in Kleinserie fertigte, welches dem späteren BG20 (Smaragd) deutlich überlegen ist. Aber das ist ja nicht ungewöhnlich für diese Epoche in der DDR!



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