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Der Austausch der beiden Gebl?seradhÖlften wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt durchaus noch machbar und mit wenig Aufwand verbunden. Diesen Weg wollte ich bewußt nicht gehen! Also blieb nur, eine neue Nabe zu fertigen die einen sicheren Sitz der RadhÖlften auf sich selbst und einen ebenso sicheren Sitz auf der Achse garantieren kann.
Die Nabe muß zudem aus einem verträglichen Material gefertigt werden! Es soll leicht und fest sein, darf weder aus Aluminium noch aus Stahl (Eisen) bestehen. Was bleibt ist Kunststoff und zwar im weitesten Sinne. Zuerst hatte ich Perlon favorisiert, nahm nach reiflicher Überlegung davon wieder Abstand weil ich nicht einschätzen kann, wie sich die im Löfterrad (PVC) enthaltenen Weichmacherbestandteile zum Perlon verhalten. Zudem ist eine Verklebung Perlon - PVC nicht als unproblematisch einzustufen und so eine Reparatur sollte auch jederzeit nachvollziehbar sein. Also fiel die Wahl auf Novotex, ein oft und zu Unrecht geschm?htes Substitut für u.a. Lagermetalle! Es ist ein "Hartgewebe", wie der Name schon sagt textilen Ursprunges. Vereinfacht ausgedrückt werden mit Melaminharz getränkte Lumpen aufgewickelt und unter großer Hitze und Druck "gebacken". Das Verfahren gleicht dem der Herstellung von Pertinax, nur wird dabei eben Papier als Grundmaterial benutzt.
Beiden Materialien ist gemeinsam, daß sie nahezu völlig unempfinglich gegen Wasser in jeglicher Form sind. Sie nehmen es weder auf, noch führt eine Wasserbelastung zu Quellerscheinungen. Lediglich bei Kontakt mit Ölen/Fetten setzt ein "wachsen" des Materials ein! Offenbar ist es das Bindemittel, welches hier das Öl aufzunehmen im Stande ist. Da der Löfter in keinster Weise mit Fettigkeiten in Kontakt kommt, gibt es keine Vorbehalte gegen die Verwendung von Novotex.
Um die Nabe zu fertigen, müssen erstmal die nötigen Maße festgestellt werden. Klar sind einzig die Richtmaße für Bohrungsduchmesser mit 10 mm und NabenHöhe mit 20 mm. Der Nabendurchmesser hat sich nach dem aufnahmefähigen Durchmesser der Löfterr?der zu richten. Also hieß es ersteinmal, die beiden R?der soweit herzurichten, daß sie in einem gebrauchsfähigen Zustand sind; dazu erstmal ein paar Bilder:
Das erste Bild zeigt die nun zum weiteren F?gen vorbereiteten Einzelteile. Die Bilder 2 und 3 gewähren verschiedene Ansichten der Ersatznabe, im 3. Bild ist deren Materialstruktur recht gut erkennbar. Diese Nabe wurde selbstverständlich so in einer einzigen Aufspannung gefertigt, der folgende Arbeitsgang nach dem balligen Abstechen bestand einzig darin, in einer neuerlichen Aufspannung die Austrittsseite der Bohrung leicht anzufasen.
Es wurden alle Au?en- und Innendurchmesser auf Passung gedreht. Das ist notwendig um einen absolut festen Sitz aller Teile zu sichern.
Bild Nr. 4 zeigt die mit Cyanacrylat aufgeklebte erste Radscheibe. Um eine sicher haltende Klebefuge zu erreichen wurde bei diesem Teil der Bereich für die Anlage des Nabenbundes plangedreht. Das ergibt neben der erforderlichen Rauhtiefe auch die gleichmäßige Fugenst?rke.
Das letzte Bild schließlich entstand erst, nachdem der Acrylatkleber weitgehend abgebunden hatte. Hier erfolgte die flächige Verklebung der beiden Radscheiben mittels dem seit Jahrzehnten bewährten PVC-Kleber. Die mit abgelichtete Flasche stammt noch aus meinem Lagerbestand der 80-er Jahre, kostete seinerzeit 4,90 Mark pro Liter ! Ich hätte auch Tangit zur Verfügung gehabt - es versprach keinerlei Vorteile, hat dafür einen im verhältnis nachgerade exorbitanten Preis.
Die folgenden vier Bilder zeigen nun das einbaufertige "runderneuerte" Löfterrad. Was im Bild nicht erkennbar ist: Nach der Abbindezeit des Klebers und dem erfolgten einpressen der Achse ging es nochmal auf die Drehbank und es wurden am Au?endurchmesser im Mittel 0,3 mm abgedreht. Im Original sind die Fl?gel unter einem Winkel von ca. 1,5? nach außen hin abgeschrägt. Das ist wegen der nötigen MontageFähigkeit erforderlich denn nur mit einer leichten Schr?ge bekommt man die vormontierte Achse in das LöfterGehäuse hinein. Ich habe hier den doppelten Winkel, also 3? für die vordere Radscheibe gewählt da diese - ursächlich sowieso recht stark beschädigt war und deswegen auch nicht sauber rund lief. Ein Probelauf, montiert auf der Motorwelle, bewies mit einer tadellosen Laufruhe die Richtigkeit der durchgeführten Arbeiten. Es konnte nun an den Zusammenbau der Maschine gehen. Im letzten Bild steckt die Achse bereits im zuvor mühsam ausgerichteten LöfterGehäuse aus folieähnlichem Aluminiumblech. An anderer Stelle im WWW wird die Aussage gemacht, daß zum Austausch der Löfterachse das VentilatorGehäuse mit abgebaut werden muß. Diese Aussage ist falsch! Das muß es nicht und das soll es tunlichst auch nicht werden. Nur in so hoffnungslosen Fällen wie dem vorstehenden, hat der Mechaniker keine andere Wahl! Deshalb ist es wichtig, daß die Motorwelle vor dem einführen in die Löfterachse mit einem Korrosionsschutz versehen wird! Nur so bleibt die notwendige ZerlegeFähigkeit erhalten.
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