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Diese Boxkameras sind, wenn sie gut konstruiert wurden, weitaus besser als ihr Ruf.
Allerdings ist mir keine Box bekannt, die mit 220-er RF arbeiten kann denn die Box hat eigentlich immer mindestens ein, nicht selten auch zwei Einstellfensterchen im Kasten und damit muß zwingend der 120-er Film geladen werden.
für die Kleinbildfreaks: Professional ist eine Konfektionierung, die mit einem doppelt langen Filmband arbeitet. Damit das auch auf die Spule paßt, verzichtet man auf das durchlaufende Schutzpapier. Lediglich Anfang und Ende erhalten einen papiernen Vor- bzw. Abspann damit der exponierte Streifen auch bei Tageslicht aus der Kamera entnommen werden kann.
Ja, 6x9 ist ein gängiges Kontaktformat. Ich suche mal, einen kleinen MF-Kopierrahmen habe ich sicher noch in der Ausrüstung.
Auch meine ersten Schritte unternahm ich mit so einem Kopierrahmen - genauer gesagt mit eben diesem! - und einer Zigarrenkiste ohne Deckel. Seitlich eine Fassung angeschraubt, Birne rein und Strippe dran. Ein handbetätigter Schnurschalter genügte als Belichtungsuhr. Eine zweite Zigarrenkiste hatte ein in den Boden eingeklebtes Filter 113 D (gelbGrün) und eine 15 Watt Glühlampe als Lichtquelle. Mit einem kräftigen Faden an einem Nagel aufgehangen gab das die Dunkelkammerleuchte. Mit Rotlicht konnte ich mich nie anfreunden! Was brauchte es noch - richtig, eine Entwicklerdose mit Bändern, dazu ein paar hÖlzerne W?scheklammern und nicht zu vergessen zwei große Gardinenzwicker, die als Gewicht ein Stück alte Socke mit einem Kieselstein drin angebunden bekamen.
Entwickelt wurde mit Methylhydrochinon und zwar sowohl der Film als auch die Drucke! Das MH gab es für ein paar Groschen als Fl?ssigkonzentrat zu kaufen und das gab den Ausschlag. Auch selbst angesetzte Rezepte hatte ma nprobiert - immer auf der Suche nach dem "Durchbruch". Klar, oft genug war es ein Einbruch oder besser ausgedrückt ein Schiffbruch geworden aber das hat man tapfer unter den Teppich gekehrt.
Mit einer alten und wirklich ausgelutschten Box fing ich an. Das war wirklich ein übler Eimer, wenngleich mir damit sogar ein paar brauchbare Aufnahmen gelangen. Das Problem an der Gurke: Sie war nicht lichtdicht und so hatte ich immer wunderschön stimmungsvolle Aufnahmen. Nicht allzu lange, dann kam eine ladenneue Box mit Bereitschaftstasche in meinen Besitz. Diese besitze ich leider nicht mehr. Das ist aber eine andere Geschichte denn nun hatte ich erstmal Blut geleckt und es sollten ja auch mal ein paar größere Drucke entstehen statt immer nur die Kontakte... Mein erster Vergrößerer arbeitete mit einer 100 Watt Fotolampe. Die Optik hatte einen einfachen Schiebetubus - egal, es ging! Der Apparat bestand im wesentlichen aus einem Einfachst Bildwerfer. So ein rundes, schwarzes Bakelitteil. Hersteller war die Karl Pouva KG in Freital. ich glaube jeder DDR-Bürger kennt diese Geräte.
Nunja, der "Vergrößerer" war ja alles andere als Lichtdicht. Also wurde eine Kiste dromherum gebaut wo nur das Objektiv herausschauen konnte. größte Herausforderung bestand darin, die vorhndenen Bilder gestalterisch zu bearbeiten. Mit der Schere natürlich denn der "Pouva Magica" war ja für Kleinbild gemacht!
Das waren noch Zeiten |
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