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Liebe Tonbandler,
ein bisschen verwundert es mich schon, daß sich bei Gerald anscheinend Gedächtnislücken auftun
Aber gut, wir werden alle nicht jünger und jeder von uns hat eben auch den Focus auf verschiedene Epochen fixiert - bei mir ist es nunmal die röhrige Ära der 50er und 60-er Jahre.
Wenn es um Vergleiche mit den Smaragd-Baureihen geht, fällt mir natürlich auch was ein - aber keinesfalls die BRG-Serien Qualiton.
Betrachtet man nur die Art der Signalverarbeitung, dann ist das MAMBO M5 mit den Röhren EF - ECC - EM - EL den BG20 der ersten Baustufen absolut identisch.
Im Bereich des Antriebes dagegen gibt es keine Übereinstimmung.
Anders dagegen schaut es beim ERKEL aus! Das Erkel führt die Typbezeichnung XD47s und man kann es vergleichend als einen Zwitter von KB100 + Smaragd ansehen - was aber wirklich nur eine sehr oberflächliche Betrachtung wäre!
Grundsätzlich spielt Erkel - Hersteller ist nicht BRG sondern FMV - in einer anderen Liga als Mambo. Die Konstruktion ist deutlich aufwendiger. Bei der Antriebseinheit ist die Positionierung der Elemente Tonwelle, Wickeltriebe und Riemenlauf exakt mit den Smaragden identisch. Nur der Andruckrollenmagnet ist viel weiter vorn platziert weil hinten mittig die EM80 über dem Ausgangstrafo montiert ist. Einen Bremsmagnet hat ERKEL nicht. Die Spulenaufnahmen werden durch schwimmende Reibschuhe - genau wie bei BG26 / 31 - gebremst was einen weicheren Stop als die Stahlbandbremsen sichert. Erkel besitzt ebenso wie die Smaragde magnetisch gesteuerte Wickeltriebe, verzichtet allerdings auf einen Flachriemen zugunsten eines Rundringes. Das ist kein Nachteil, da hier kein separates Schwungrad angetrieben werden muß. Als Antriebsmotor kommt der polumschaltbare 165 V Typ IK 20/1 zum Einsatz. Das ist nicht irgendeine Konstruktion sondern ein qualitativ hochwertiger Außenläufer - sowas was es in den Smaragden nie gab! Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hier um einen originalen Pabst-Motor oder einen Lizenzbau handelt - ohne daß ich eine Eigenentwicklung ausschließen mag! Warum betone ich das so nachhaltig?
Nun einfach deswegen weil die Konzeption des Außenläufers in Verbindung mit dessen Einbauort - vorne mittig, unter den Magnetköpfen - eine nicht geringe Herausforderung in Sachen Störfeldbeherrschung darstellt. Die Position der Tonwelle so nahe als möglich neben dem Kopf vermindert auch die Gefahr unerwünschter Frequenzmodulation!
Erkel hat natürlich schon moderne Kleinköpfe - wie das KB 100 - und eine weitere Gemeinsamkeit ist die symmetrische Anordnung der zwei Tastengruppen. Hier allerdings je 5 in Reihe statt 4 in Doppelreihe selbstredend sind die Tasten im Erkel elektrisch! Nun schlußendlich kommt ERKEL als Kofferversion mit zwei Lautsprechern daher.
Erkel wie Bartok sind bekannte Komponisten und wenn hier niemand ein Gerät namens BARTOK kennt, so ist das nicht verwunderlich. Es gibt zwei Erklärungen dafür:
Zum einen kann das durchaus ein ebenfalls von FMV gefertigter Vorläufer des ERKEL sein, zum anderen kann dies auch nur der Handelsname des Smaragd in Hungaria gewesen sein.
Eine Sache kann aber generell ausgeschlossen werden: daß das BG20 einen ungarischen Vorfahren besitzt. Die Entwicklung ist mindestens bis zur verordneten Zwangspause nachweislich hier in Köpenik, noch unter der Regie von Vinzelberg und der Gruppe um Knochenhauer erfolgt.
Es gibt noch einen Aspekt: Eine einfache Verwechselung!
In dieser Epoche ist das Design der Heimtonbandgeräte zu großen Teilen sehr ähnlich gehalten. Ich denka da gerade an das SPALIS der Fa. ELFA oder auch an das einfache ELEKTRON von BRAUSE, welches auch unter Neckermann und Siemens gelabelt ist. Oder es ist ein Lesefehler? Ging mir ja mit "IWAG" statt IWAC ebenso.
Mir fällt noch ein, daß es ein ungarisches Tonbandmuseum gibt. Das ist keine ganz kleine Nummer und öffentlich für Jedermann. Ein Link dahin ist in der Linkliste zu finden! |
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