Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Diskussionsboard Magnetton
Autor: KB100 Verfasst am: 23.02.2015, 08:03 Betreff: Smaragd BG20-6 blockiert bei schnellem R?cklauf
Hallo,

ich hab da mal 'ne Frage. Gestern habe ich bei einem BG20-6 neue Achsen inkl. bereits montierter Kraftmagnete, neue Trieblinge und neue Bandteller montiert. Alles steht schön gerade, läuft ruhig und ein normales Abspielen der Bänder ist kein Problem.
Als ich aber das schnelle Vor- und R?ckspulen ausprobierte, musste ich feststellen, das in Richtung vorwärts gar nichts geht. Da muss ich wohl nochmal schauen, ob alle Drähte dort sind, wo sie hingehören.
Das größere Problem stellt sich mir beim schnellen R?ckwärtsspulen. Wird die entsprechende Taste betätigt, zieht der Magnet die Metallglocke (Bandteller) an, was aber zur Folge hat, dass der gesamte Antrieb an dieser Stelle blockiert wird. D.h., der linke Wickelteller einschließlich Triebling bleibt sofort stehen.
Im Moment habe ich keine Ahnung woran das liegen könnte.
Vielleicht hat jemand eine Idee oder das selbe Problem schon mal gehabt.

Gruß Klaus


Autor: TipFox Verfasst am: 23.02.2015, 12:23 Betreff:
Hallo Klaus,

ich bin kein Tonbandexperte - aber Deine Beschreibung deutet auf Vertauschung von Drähten hin - das ist immer schwierig. Da beide Fehler mit der Steuerung zusammen hängen, werden sie auch ursächlich zusammen hängen Wink

D.h. wenn Du den 1. Fehler gefunden hast, wird sich der 2. wohl von selber erledigen oder zumindest die Ursache erkennbar werden.

Aber ich denke, Michael kann vielleicht genauer eingrenzen, wo Du genau suchen musst ...


Autor: KB100 Verfasst am: 23.02.2015, 14:22 Betreff:
Danke für den Hinweis aber das trifft in diesem Fall nicht zu. Jeder der beiden KM hat separate Anschlüsse, so kann die Steuerung also nicht durcheinander geraten.
Mittlerweile habe ich das Gerät wieder zerlegt und festgestellt, dass beim L?ten unbemerkt ein anderer Draht abgegangen ist. Der ist nun wieder dran, das Gerät zusammen gebaut und - der schnelle Vorlauf zieht jetzt wie verrückt bis zum Bandende durch.
Der schnelle Rücklauf blockiert natürlich immer noch, so dass der gesamte Antrieb fast zum stehen kommt. Das kann ja eigentlich nur ein mechanisches Problem sein. Ich finde aber nichts und kann mir auch nicht vorstellen, woran das liegt. Falls noch nicht erwähnt, die Blockierung erfolgt auch, wenn kein Band aufliegt. Vielleicht ein wichtiger Hinweis für die Fehlersuche.


Autor: TipFox Verfasst am: 23.02.2015, 14:52 Betreff:
KB100 schrieb wie folgt:
Das kann ja eigentlich nur ein mechanisches Problem sein.


Du sagst ja, dass da ein Magnet anzieht und den Bandteller blockiert - das kann ja bei Vor-/Rücklauf nicht richtig sein. Das klingt eher, als wenn da eine Ber?hrung entsteht, wenn Du die entsprechende Taste betätigst - also zwar mechanischer Auslöser, aber doch elektrischer Fehler ?

Also ich würde in dem Fall erst mal diesen "Magneten" abklemmen und sehen ob es dann funktioniert (natürlich in dem Zusstand keine andere Taste betätigen Wink ) . Wenn das so ist, muss man suchen woher die Spannung am Magneten kommt ...


Autor: KB100 Verfasst am: 23.02.2015, 15:16 Betreff:
Dieser Elektromagnet soll bei schnellem Rücklauf eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Unter- und dem Oberteil der Abwickelnden Seite (also bei den meisten TB-Geräten links) herstellen, damit überhaupt ein schneller Rücklauf stattfinden kann. Ohne diese magnetische Kraft ist das ganze eine Rutschkupplung, um den Bandzug der abwickelnden Spule zu gewährleisten. Dabei dreht sich das Unterteil der Kupplung ständig mit gleichbleibender Geschwindigkeit im Uhrzeigersinn, während das Band bei Wiedergabe entgegen dem Uhrzeigersinn dreht. Bei schnellem Rücklauf soll ja die Tonbandspule ebenfalls im Uhrzeigersinn mitgenommen werden.
Magnet abklemmen trägt hier keinesfalls zur Lösung des Problems bei. Der ist außer bei schnellem Rücklauf immer ausgeschaltet und da ist alles leichtgängig.
Vielleicht hat ja Michael eine Idee.


Autor: 19null5 Verfasst am: 23.02.2015, 17:19 Betreff:
Hallo Klaus,

nur so'ne Idee:
Werden denn die Bremsen durch den Bremsmagneten richtig gelöst ?

Gruß
Hajo


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.02.2015, 17:29 Betreff:
Lieber Klaus,

es kann nur eine mechanische Fehleinstellung vorliegen.
Wenn das Oberteil ohne aufliegende Spule beim betätigen der Rücklauftaste den gesamten Wickeltrieb und damit das komplette Getriebe blockieren soll, geht das eigentlich nur wenn zugleich die Stahlbandbremse einfällt bzw. nicht l?st. Da gibt es zwei Möglichkeiten:
    Versuch mit zuvor ausgehängtem Bremsband oder
    testweise Abl?ten des Bremsmagneten.


Wenn bei deaktivierter Bremse der Rücklauf durchzieht, ist die Schaltfolge des entsprechenden Kontaktsatzes neu zu justieren: Es muß erst der Bremsstromkreis öffnen, ehe der Strom für den Kraftmagnet zugeschaltet wird.

Ein Fehler in der RC-Kombination des Bremsmagneten kann zu einer überhöhten Abfallverz?gerung führen. Da geht dann nichts mehr. Kleines Video würde die Sache etwas besser kenntlich machen.


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.02.2015, 17:40 Betreff:
Nur mal zum besseren Verständnis:

Klaus schrieb wie folgt:
Wird die entsprechende Taste betätigt, zieht der Magnet die Metallglocke (Bandteller) an, ...


Das ist so nicht zutreffend.

Das von der Magnetspule erzeugte Feld zieht die st?hlerne Mitnehmerscheibe nach oben und diese ihrerseits "klatscht" gegen den schmalen Gummiring, wodurch die Friktion des Oberteiles mit der Treibscheibe - in deren drei Kupplungszapfen die Stahlscheibe vertikal schwimmt - zustande kommt.

Die st?hlerne Glocke in dem Oberteil selbst wird natürlich auch vom Magnetfeld beeinflu?t, aber weitaus weniger als daß es zu einer wirklichen Mitnahme, welche den Gegenzug des Senkels überwinden muß, kommen könnte. Das Oberteil kann ja nicht tiefer gezogen werden, weil es permanent mit seinem Filzring auf der Treibscheibe aufliegt.

Nur wenn keine Spule, auch keine Leerspule aufgelegt ist, hebt das Oberteil durch die Kraft der justierbaren Druckfeder im Docht leicht ab.


Autor: KB100 Verfasst am: 24.02.2015, 06:39 Betreff:
Hallo,

ein kurzes Video habe ich gemacht. Es hat knapp 28 MB und ich habe keine Ahnung, wie ich das hier hinein bekommen soll.


Autor: MGW51 Verfasst am: 24.02.2015, 08:05 Betreff:
Das geht nur über die Galerie! Am einfachsten schickst Du es mir in den Mehlkasten.


Autor: KB100 Verfasst am: 26.02.2015, 15:40 Betreff:
Ein kleines Video, das mein Problem mit dem Zwönitzer Edelstein verdeutlichen soll, ist nun in der Galerie unter BG20-6 zu finden. Vielleicht nicht ganz die richtige Stelle, weil es bei der BDA gelandet ist.
Wie dem auch sei, es wäre toll, wenn jemandem etwas zu diesem Problem einfällt. Augenrollen


Autor: MGW51 Verfasst am: 26.02.2015, 22:09 Betreff:
Das Video habe ich in den 6-er Stammordner verschoben. Da dort noch nichts anderes von dieser BauAusführung gespeichert ist, gibt es eben auch keinen Geräteordner. Um den anzulegen brauche ich die Fertigungsnummer laut Typschild.


Also ohne das Filmchen hatte ich eine gänzlich andere Vorstellung! Blockieren tut dort ja nicht wirklich was, denn es dreht sich ja der antrieb weiterhin, wenn auch etwas langsamer. Also bremst es nur! Das ist ein großer Unterschied.
Bitte probiere folgendes, genau in dieser Reihenfolge:

    - Oberteil gegen ein neues tauschen und wenn das (vermutlich) nichts bringt,
    - kontrollieren ob die Achse senkrecht und parallel zu der Achse des Aufwickeltriebes steht;
    - prüfen ob die Höhenluft der Treibscheibe korrekt ist und ob die Höheneinstellung derselben auch stimmt.

Mehr fällt mir jetzt nicht ein, morgen ist ein neuer Tag. Falsch, heute schon aber erst muß ich mich regenerieren Wink


Autor: KB100 Verfasst am: 27.02.2015, 08:38 Betreff:
Ich hoffe Du hast gut und ausreichend geschlafen.

Mit der Gerätenummer kann ich sofort helfen: 122.51.17420

Den Rest werde ich in angegebener Reihenfolge nachvollziehen. Eines kann ich auch dazu schon sagen: Ich habe drei verschiedene Kupplungsoberteile ausprobiert. Die Blockierung (ich nenne es mal weiter so, weil das linke Kupplungsunterteil, von Dir als Triebling bezeichnet, dabei völlig zum Stehen kommt) war jeweils untrschiedlich stark.


Autor: MGW51 Verfasst am: 27.02.2015, 08:49 Betreff:
Zitat:
Die Blockierung (ich nenne es mal weiter so, weil das linke Kupplungsunterteil, von Dir als Triebling bezeichnet, dabei völlig zum Stehen kommt)


Das ist so aber nicht erkennbar - ich hatte den Eindruck, daß es lediglich langsamer weiterkullert. Wenn es so ist, daß das Unterteil zum Stillstand kommt, muß ja der Gummi total durchrutschen - vermutlich sogar hochlaufen! Das Unterteil ist neu?

Ich frage gezielt danach weil es sich ganz eindeutig um ein mechanisches Problem handelt - deswegen auch mein Hinweis, ein neues Oberteil zu verwenden.

Ich werde erstmal die Titelzeile ändern - es geht ja nur um den Rücklauf.


Autor: KB100 Verfasst am: 27.02.2015, 09:21 Betreff:
Das ist richtig, das Unterteil kommt zum Stillstand. Ich dachte, man könnte das im Video daraus ableiten, weil sich das Oberteil ja auch nicht mehr dreht. Bestenfalls kleine Stücke und die Ruckweise.
Ich hatte das Gerät eben extra rumgedreht, weil man von der Motorseite aus besser rankommt und habe einen Schraubenzieher an das Kupplungsoberteil gehalten. Da dreht sich nichts mehr und auf dem Motortriebling wandert der Riemen auf und ab.
Was mir bei der Montage aufgefallen ist, die alten Trieblinge waren auf ihrer unteren Lauffl?che konvex gewÖlbt, während die neuen (unbenutzten) plan sind. Das sollte aber nicht die Rolle spielen, zumal das ja rechts auch nicht anders ist und da funktioniert es ja.
Falls noch nicht erwähnt: wenn ich das linke Kupplungsoberteil abnehme und auf schnellen Rücklauf schalte, dreht sich alles normal weiter.


Autor: MGW51 Verfasst am: 27.02.2015, 09:33 Betreff:
Also wenn da irgendwas konvex ist, dann ist das nachträglich passiert. die eingepreßten Gleitlager, egal ob Sintereisen oder -bronze sind immer mit beiden Flächen planparallel und laufen so auf der oder den unteren Stahlscheiben die für den Höhenausgleich jeweils auszuwählen sind.

Es ist aber eine bekannte Tatsache, daß Oberteile in einem bestimmten Alterungs- oder Verschleißzustand - den man aber unmöglich visuell erkennen kann - das Getriebe voll ausbremsen können.


Autor: KB100 Verfasst am: 27.02.2015, 09:59 Betreff:
Es ist schon schwierig, bestimmte Dinge so zu beschreiben, dass das Gegenüber eine richtige Vorstellung von dem bekommt, was man mitteilen möchte. An den Sinterteilen ist natürlich nichts konvex, nur am Kunststoff. Vielleicht gab es da mal eine andere Form. Vielleicht gelingt es mir davon ein Foto zu machen auf dem man das erkennen kann. Dann lade ich es hoch.
Die neuen Oberteile habe ich von einem Dir bekannten RundfunkMechaniker bekommen, mit dem Du wegen diverser Riemen in Kontakt stehst, z.B. für MU300-Laufwerke oder auch Geweberiemen für noch ältere Geräte. Laughing
Ich bezweifle keinesfalls Deine Aussage bezüglich mancher Oberteile. Da die alten aber nicht viel besser reagieren als die neuen mag ich da auch nicht die Ursache suchen. Wir stimmen aber auf jeden Fall überein, dass es was mechanisches sein muss. Mann könnte fast meinen, die Magnetspule würde von der unter ihr befindlichen Metallplatte und dem Kupplungsoberteil eingeklemmt und das bringt alles zum Stehen. Ich sehe aber nicht, wie das möglich sein sollte. Ich höre auch im Moment des Blockierens kein Schleifgeräusch o.?. Stichwort sehen: sehen kann man bei der ganzen Geschichte eben auch nichts.
Ich überlege schon, ob ich den gesamten linken Trieb noch einmal ausbaue und durch wieder einen anderen, ebenfalls ungebrauchten, ersetze. Wenn das auch nichts bringt müsste es zu Doktor Zirke auf den Tisch. Sollte der die Hände heben, bliebe noch oben erwähnter RundfunkMechaniker. Der hatte das auch schon mal auf dem Tisch - das hatte aber elektronische Gründe. Kondensatorkur, Einbau eines neuen Kombikopfes neu einmessen und dergleichen.


Autor: KB100 Verfasst am: 27.02.2015, 10:23 Betreff:
Ich habe eben ein Foto hochgeladen, in dem hoffentlich der Unterschied von altem und neuen Triebling deutlich wird. Welcher der alte T. ist, muss wohl nicht extra erl?tert werden. Laughing


Autor: MGW51 Verfasst am: 27.02.2015, 17:45 Betreff:
Ja, jetzt verstehe ich was Du meinst!

Das hat aber keine Relevanz - ausgenommen die Lagerbuchse sitzt etwas zu tief - so wie es hier auf dem Bild zumindestens den Anschein hat. Wenn das tatsächlich so ist, muß sie ein Stück zurück gedrückt werden damit wirklich die Buchse und nicht der Rand der StahlhÖlse auf der gehörteten Stahlscheibe läuft.


Autor: KB100 Verfasst am: 28.02.2015, 14:03 Betreff:
Lieber Michael,

soeben habe ich am linken Wickeltrieb die Achse mit Magnetspule und das Unterteil (Triebling) gegen nochmal anderes neues Material getauscht. Erfolg gleich null. Nun weiß ich nicht mehr, was ich noch tun könnte. Darf der Kunde mit einem Auftrag drohen?


Autor: MGW51 Verfasst am: 28.02.2015, 16:27 Betreff:
Das ist wirklich mysteri?s.
Aber es ist so, wie Du schon schreibst: was und wie ein Beobachter empfindet ist oft nicht mit den Vorstellungen eines Zuhörers identisch.

Hattest Du mal die exakte Lotrecht- und Parallelstellung beider Achsen geprüft?
Es ist im Regelfalle fast immer erforderlich, nach einem Wechsel von Teilen des Wickeltriebes diesen neu auszurichten. . .

Also gut, wenn mir nicht noch was einfällt - muß mal drüber schlafen - um das Dingens zum arbeiten zu bewegen, dann werde ich mich der Sache mal annehmen. Im Moment ist es aber zeitlich nicht möglich, da ich noch sehr tief in anderen Aufgaben drinstecke.


Autor: KB100 Verfasst am: 01.03.2015, 07:10 Betreff:
Soweit es mit meinen bescheidenen Mitteln möglich ist, habe ich die Parallelität zur Chassisplatte geprüft (Lineal und Zollstock). Das originale Messmittel nach Serviceunterlage steht mir nicht zur Verfügung. Ich gehe aber auch davon aus, dass bei Schiefstellung einer oder beider Achsen der Antriebsriemen sonstwo hinlaufen würde.

Was meinst Du, wann ich Dich noch einmal an meinen Reparaturwunsch erinnern darf? Wink


Autor: MGW51 Verfasst am: 01.03.2015, 07:55 Betreff:
Zitat:
Ich gehe aber auch davon aus, dass bei Schiefstellung einer oder beider Achsen der Antriebsriemen sonstwo hinlaufen würde.


Das, lieber Klaus, ist ein Irrtum! Durch die ballig gefertigten Lauffl?chen des Trieblings und der Treibscheiben zentriert sich das Getriebe selbsttätig. Ein Ausbrechen ist erst dann zu befürchten, wenn die einzelnen Höheneinstellungen der Treibscheiben, des Trieblings und des Schwungrades nicht identisch sind oder ein Trieb derartig aus dem Lot ist, daß die Spule einseitig auf der Deckplatte schleift.

Im Moment geht es bei mir absolut nicht, habe noch das Dimafon auf dem Tisch liegen, bei dem ich die Triebe noch nicht auseinander bekommen und auch den Schaltknebel noch nicht abbekommen habe. Der letzte Ausweg best?nde in dem Einsatz der Eisensäge - was ich aber zu vermeiden trachte zumal dann ja entsprechende Schweißarbeiten folgen müssten. Also das ist schon nicht ganz einfach . . .

Ja und außerdem wartet da noch jemand auf 200 Antriebsriemen - die natürlich unbedingt pa?genau sein müssen. Und eine andere Aufgabe hält mich auch noch im Banne - für die nächsten 4 Wochen ist absolut keine Luft, weil ich den Arbeitsplatz nicht freibekomme.


Autor: KB100 Verfasst am: 29.05.2015, 13:06 Betreff: Des R?tsels Lösung
Nun habe ich den Fehler endlich gefunden. Wie so oft auch im richtigen Leben war es eine Frage der Einstellung. Wink Ich habe die Kontermutter an der Achse des linken Bandtellers noch einmal gelockert, die Achse samt Spule eine halbe Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn gedreht, die Kontermutter festgezogen und der Spuk war vorbei.
natürlich gibt es nun auch wieder einen anderen Wermutstropfen, der sich bisher noch nie gezeigt hat. Ich habe schon beim Ausprobieren des Rücklaufes bemerkt, dass die EM84 ausschlägt bis ans Ende. Nun, wo auch der Lautsprecher wieder angeschlossen ist, passiert folgendes: Gerät und Innenlautsprecher ist eingeschaltet, keine Taste gedrückt, Lautstärkeregler am linken Anschlag ?> Kein Ausschlag der EM84. Wird der Lautstärkeregler nach rechts gedreht, Zeigerspitze etwa zwischen 10 und 11 Uhr, spricht das magische Band sehr schnell an, auch wenn keine Taste gedrückt ist. Ist auf Wiedergabe geschaltet, hört man ganz leise die Musik vom Band, bis sie, ebenfalls zwischen 10 und 11 Uhr, von einem lauten Knattern überlagert wird, als wenn ein altes Motorrad vorbeiführt. Wird der Lautstärkeregler noch weiter aufgedreht, etwa 13 Uhr, schlagen die Balken de EM weiter übereinander aber das Knattern hört auf. Die Musik wird dabei nicht lauter. In der unteren Stellung des Reglers, bei der die Musik noch zu hören ist, lässt sich noch feststellen, dass der Klangregler funktioniert.
Hast jemand hierfür vielleicht auch einen Plan, wo da der Hase im Pfeffer liegt? Ich tue mich bei der Fehlersuche immer etwas schwer.


Autor: MGW51 Verfasst am: 01.06.2015, 14:49 Betreff:
Es ist im Moment bei mir wirklich total eng! Nur so aus dem Gedächtnis:
Der Regler hängt über eine Steckverbindung - die ber?chtigten Novalstecker - an der Platine. Unter der Annahme, daß die Leitungen fest verlötet und auch kein Kurzer zwischen Signalleitung und Schirmung vorliegt, ist der Regler selbst auf korrekte Funktion zu hinterfragen.

Was es zu den Koppelkondensatoren zu sagen gibt, hatte ich beim BG26 ausgeführt - es besitzt ja die gleiche Schaltung und kann auch mit der gleichen Pr?fschablone zumindestens statisch geprüft werden.

Es ist jetzt etwas schwierig für mich, genaueres zu sagen da es eben ohne konkrete Me?werte keinen echten Ansatzpunkt gibt. Fl?sterleises Nutzsignal und voll durchgesteuerte EM kann auf Selbsterregung in der Endstufe hinweisen wobei damit die geringe Lautstärke des Signals nicht erklärt ist. Es treffen ggfs. mehrere Ursachen aufeinander. Die Sollwerte auf der Pr?fschablone sollten einen Hinweis auf die Wurzel des Übels liefern können.


Autor: TipFox Verfasst am: 01.06.2015, 16:36 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:
wobei damit die geringe Lautstärke des Signals nicht erklärt ist.


Das würde ich so nicht sagen. U.u. geht beim Schwingen der Endstufe das Netzteil "in die Knie"...

Ich würde mir vor allem die Elko's ansehen, die die Anodenspannung(en) der Stufen gl?tten - das "Knattern" (= "Motorboating") könnte durch einen tauben Elko hervorgerufen werden.


Autor: KB100 Verfasst am: 02.06.2015, 04:26 Betreff:
Kondensatoren wurden vor 2-3 Jahren komplett erneuert. Das Knatterger?usch kommt auch über externen Verstärker. Die Endstufe kann es also nicht sein.
Nachdem ich auch nirgends einen losen Draht finden konnte, an keinem der Steckverbinder, nicht am Umschalter oder anderswo, die Röhren zwischenzeitlich durch andere getauscht hatte und sich nichts änderte, habe ich das Teil jetzt erst einmal resigniert in die Ecke gestellt.


Autor: MGW51 Verfasst am: 02.06.2015, 05:46 Betreff:
Jürgen schrieb wie folgt:
U.u. geht beim Schwingen der Endstufe das Netzteil "in die Knie"...

Das ist natürlich grundsätzlich richtig und wurde von mir nicht bedacht.

Mit der Überlegung, daß die EM84 bei "Anschlag" durch ihre unverminderte Helligkeit keinen Hinweis auf sinkende Betriebsspannung lieferte, habe ich auch einen tauben Ladeelko ausgeklammert.

Die Siebelkos sind immer kritisch, das kann man nicht oft genug betonen und auch wenn andere Kondensatoren vor wenigen Jahren getauscht wurden ist das kein Garant dafür, daß sie auch heute noch in Ordnung sind!

Klaus schrieb wie folgt:
Das Knatterger?usch kommt auch über externen Verstärker. Die Endstufe kann es also nicht sein.

Bitte keine voreiligen Schlußfolgerungen Smile Die Endstufe ist nicht nur für die NF-Verstärkung zuständig sondern bildet mit Löschgenerator und Ausgangsübertrager einen engen Zusammenhang. Wenn beispielsweise der AT schadhaft ist kann es zu Knatterger?uschen durch überschl?ge kommen. Die sind in jedem Falle auch über einen externen Verstärker deutlich hörbar wobei ich solche Art von Geräuschkulisse eher als stetiges Knistern bezeichnen würde.
grundsätzlich kann ich mit solchen Fehlerbildern, die nicht selbst gehört werden und auch nicht durch eindeutige Me?ergebnisse untersetzt sind, sehr wenig fundiertes aus dem Kaffesatz lesen Smile

Knattern, Blubbern, Pumpen haben eines gemeinsam: Undefinierte Spannungsverhältnisse!
Es gilt herauszufinden, an welcher Stelle die Abweichung von den Sollwerten einsetzt. Hilfreich ist natürlich auch eine entsprechende Audiodatei! Sollten es Wicklungsüberschl?ge sein, hilft ein Ohrhörer - noch einfacher ist das abl?ten der Primärseite. Eine Ersatzlast muß nicht angehängt werden da der EL95 das völlig egal ist. Die Sollspannung steigt ohne AT um geschützte 30 Volt - das ist normal und MUSS von allen Bauelementen klaglos verkraftet werden. Wenn es dann noch weiterknattert: Siehe Hinweis von TipFox mit den Elkos!

Auf die Röhrenfassungen braucht man bei diesen Geräten keinen Blick werfen denn die sind wirklich aus hochwertigem Pre?stoff gefertigt, also nicht solche billigen Pertinaxbl?ttchen übereinandergeschichtet!

Wie gesagt, das sind meine Fehlersuchmethoden aus der Erinnerung - etwas archaisch vielleicht aber keine Sorge, mit Spucke am Finger mache ich nun wirklich nichts mehr. außer im Notfall Wink


Autor: KB100 Verfasst am: 02.06.2015, 06:26 Betreff:
Im Moment bin ich dabei meine BG26 Kollektion zu überarbeiten (es sind mittlerweile 7 Geräte) um den Großteil davon in der Bucht zu versenken. Wenn das erledigt ist, mache ich den Smaragd noch mal auf und teste Eure Vorschläge. Eine Audiodatei von dem Geräusch ist natürlich auch kein Problem. Das schicke ich dan an den Adler.


Autor: TipFox Verfasst am: 02.06.2015, 08:49 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:


Mit der Überlegung, daß die EM84 bei "Anschlag" durch ihre unverminderte Helligkeit keinen Hinweis auf sinkende Betriebsspannung lieferte, habe ich auch einen tauben Ladeelko ausgeklammert.


Wenn da etwas schwingt, sind die Amplituden so hoch, das die EM immer Vollanschlag hat - ist ja letztlich nur die Anzeige des gleichgerichteten Signals.

Meine Vermutung: (End)stufe schwingt, Spannung sinkt an irgend einer beteiligten Stufe, Schwingung reisst ab --> Spannung steigt wieder --> Schwingung setzt erneut ein usw. usw. = "Knattern" ....

Sowohl das Schwingen als auch das folgende Absinken der Spannung kann die selbe Ursache haben (Elko, C mit Reststrom o.?.)


Autor: MGW51 Verfasst am: 29.09.2015, 16:59 Betreff:
Lieber Jürgen,

aus verschiedenen Gründen lese ich das jetzt erst - bisschen verspätet, bitte um Entschuldigung Wink

Mit der Selbsterregung liegst Du natürlich sicher genau richtig - es gab da doch mal "jemanden" der mit der EM84 einen Oszillator aufgebaut hat . . . Laughing
Also so etwa habe ich es in Erinnerung.

Was mich irritiert: Die Vollaussteuerung ist natürlich klar in so einem Falle, auch eine entsprechende Geräuschentwicklung paßt genau. Nur daß die Grundhelligkeit der Röhre unvermindert bleibt, spricht m. E. für stabile LS-Spannung und die wird, wenn ich es richtig im Gedächtnis habe, direkt am am 1. Siebelko abgegriffen.

Aber gut, das ist auch schon wieder ein paar Monate her - vllt. meldet siech Klaus nochmal zu der Problematik.


Autor: TipFox Verfasst am: 29.09.2015, 22:08 Betreff:
Hallo Michael,

natürlich ist das alles etwas "Kaffeesatzlesen", aber oft ist es ja so, dass die einzelnen Stufen durch R/C-Kombinationen entkoppelt sind. In so fern kann es durchaus sein, dass die Helligkeit der EM unverändert bleibt, während in einer anderen Stufe z.B. die Anodenspannung zusammenbricht und damit alle Arbeitspunkte verändert und Schwingungen auftreten. Die Amplituden solcher wilden Schwingungen sind meist extrem hoch, das reicht dann auch bei der kleineren Anodenspannung noch für einen Vollausschlag der EM.

Mit einem Oszi sollte das aber ( leicht ? ) einzugrenzen sein ...


Autor: MGW51 Verfasst am: 30.09.2015, 09:11 Betreff:
Jürgen schrieb wie folgt:
...während in einer anderen Stufe z.B. die Anodenspannung zusammenbricht und damit alle Arbeitspunkte verändert


Ja Jürgen, das ist tatsächlich der Punkt denn die EM ist ja von dem Betriebsstrom her die kleinste Birne im Leuchter.
Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht!
Tja, es ist eben ein Unterschied ob man etwas vor sich stehen hat oder nur erahnen kann wie es da drin wohl zugeht. Schade, daß Klaus keine Daten / Me?werte dazu geliefert hat.


Autor: KB100 Verfasst am: 30.09.2015, 10:32 Betreff:
Sorry, aber Klaus hat noch gar nicht gemessen. Sad Er hat sich zwar auch noch extra einen Sinus-Generator zugelegt. Das immer noch geöffnete BG20 musste ich leider wegen dringenderer Baustellen ersteinmal auf die Seite stellen. Wenn ich dann mal wieder dazu komme werde ich hier natürlich berichten.

Klaus



© 2005 print topic mod