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Autor: MGW51 Verfasst am: 21.09.2006, 16:53 Betreff:
Nun, da der Kollege, wenn auch hochbetagt, mit der Funktionsweise eines Magnettongerätes grundsätzlich vertraut ist, würde ich doch dazu neigen, ihm ein Smaragd anzuempfehlen. Seine paar C- oder CH50-Bänder würde ich kostenlos auf CPR35 umkopieren und dann hätte er alles verschnitt- und verlustfrei auf 18-er Spulen drauf. Freilich würde ich dann ganz uneigennützig die alten 22-er mit dem Celloband dabehalten. Das wäre sicherlich ein für beide Seiten gutes Geschäft denn mit den AC-Bändern erfordert es schon eine ganze Portion Geschicklichkeit, wenn man ohne Flasche auf der Maschine langzeitig damit arbeiten will. Du bist Dir ja darüber im Klaren, daß die Geräte aus dieser Ära mit gänzlich anderen Bandzügen arbeiten, als das die bedeutend jüngere A77 tut. Ein brauchbares BG20, egal welcher Baustufe, aufzutreiben, sollte nicht unüberwindliche Hürden aufbauen. Eine evtl. notwendige Instandsetzung schon gleich gar nicht.


Autor: JuergenK Verfasst am: 18.10.2006, 18:07 Betreff:
...denkbar ist auch ein Gerät von Telefunken aus der M20er-Serie, die Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre vertrieben wurde, z.B. M24 mit 9,5 und 19cm/sek oder M27 mit 19 und 38 cm/sek. Das sind Zweispur-Mono-Geräte mit 22 cm-Spulen, die bei ebay von Fall zu Fall wie Sauerbier (leider) angeboten werden,

siehe z.B. http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=320036296727

und die als semi-professionelle Geräte irgendwie geradezu unkaputtbar erscheinen. Kein Wunder, bei 30 Kilo Gewicht...


Autor: MGW51 Verfasst am: 18.10.2006, 18:20 Betreff:
Ja Jürgen, diese Kisten würde ich nun nicht eben für diesen Zweck anbieten. Die sind schlicht ein paar Nummern zu groß - ohne dem Kollegen zu nahe treten zu wollen!

Nur um einmal alte Bandaufnahmen abzuhören braucht es nicht so einer Kiste, dafür ist die eigentlich zu schade. Die kann ja bedeutend mehr!

außerdem biete ich doch schon das kostenlose umkopieren an dizzy
Bin ja ganz wild auf die alten Zellulosebänder, sowas bekommt man doch heute nicht mehr.


Autor: JuergenK Verfasst am: 18.10.2006, 19:03 Betreff:
na ja, Michael,

hast ja recht, sicherlich ist das alte Telefunken M24/M27 eine große "Kiste" mit viel Möglichkeiten, die man gar nicht alle benötigt.

Aber das ist doch eigentlich relativ:

Das Tonband M24er-Serie ist absolut einfach zu bedienen. Wenige Knöpfe, wenige Regler. Und schön laut (Gegentaktverst?rker) - ich weiß, wovon ich spreche, weil ich ungefähr täglich meine 83jährige Mutter besuche, die legt gewissen Wert auf "ihre" Lautstärke beim Fernseher...

Und: es passt zu Bändern aus der damaligen Zeit bis maximal 22cm Spulendurchmesser.

Zum Aufwand: Ein M27 habe ich vor einiger Zeit für 20 Euro + Porto bei eebay bekommen, das M24 war mit gut 50 Euro auch nicht übermüßig teurer.

Dein Argument mit den alten Zellulosebändern und dem Angebot des Umkopierens ist allerdings auch nicht von der Hand zu weisen...


Autor: MGW51 Verfasst am: 19.10.2006, 18:03 Betreff:
Um nochmal auf die Cellobänder zu kommen:

Erfahrungsgemäß wurden diese über die Jahrzehnte ungeeignet gelagert. Als Folge davon brschen sie beim abspielen auf den alten Maschinen oft und gern vielfach. Von rei?en kann man ja da nicht sprechen! DIes nun führt dazu, daß der Nutzer entnervt und enttäuscht!!! was viel schlimmer ist, die Dinger einfach entsorgt. Manchmal konsultiert man auch noch vorher einen "Fachmann" und der gibt dann schon den Rat, dieses Zeug wegzuschmeißen. Nun, unddamit sind sowohl die Cellobänder als auch die unersetzlichen 22-er Spulen und die Kartonagen unwiederbringlich verloren.

22-er DDR Spulen sind durch gleichgroße West-Spulen nicht zu ersetzen. Erstens stimmt das Aussehen nicht und zweitens, das ist viel schlimmer, stimmen die Maße der Westspulen nicht. Deswegen geht auf diese eben auch bedeutend weniger Bandlänge drauf.

Unsere alten 22-er hatten, getreu der alten Deutschen Norm! einen 80-mm Kern, also genausogroß wie der "kleiner Untermann" genannte frühere Bobby.
Der Westen kopierte von den Amerikanern die 26,5-er Spule. Und zudem erfand man dort noch vorher die 25-er Spule. Jene entspricht in ihrer FÖllmende der 22-er DDR Spule alter Prägung, also solche mit dem AGFA-Wolfen oder dem RFT Warenzeichen gelabelten Teile.

Wie es um die später neueufgelegten 22-er ORWO-Spulen bestellt ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Ich habe nicht den Ehrgeiz, mittels kleiner technischer Optimierungen in Verbindung mit modernem Bandmaterial aus einem Schneider-Ton-Gerät oder einem BG19 den bestmöglichsten Sound herauszukitzeln. Das ist vielleicht eine interessante Spielerei - mehr nicht. Meine Oldtimer sollen mit dem Originalmaterial betrieben werden und nur das garantiert eine authentischens Hörerlebnis bei welchem der unvoreingenommene Lauscher über die Maßen erstaunt ist, was aus diesen alten Kisten wirklich herauskommt - wenn man es korrekt anstellt!

Es ist bei weitem mehr, als ein modernes Heimbandgerät leistet, wenn man den getroffenen Aufwand in Relation zum Ergebnis setzt. Absolut gesehen, kann freilich so ein altes Eisenschwein mit einer TS100 in keinster Weise konkurrieren - das wäre auch absurd.

Nun ist es wieder ein bissel mehr geworden.... Staun


Autor: snzgl
 Verfasst am: 20.10.2006, 14:26 Betreff:
Vielleicht wäre dies ja was, leider kenne ich das Gerät nicht so gut:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&ih=001&item=110043922974

Sieht mir von unten irgendwie zu leer aus, als wenn man aus einem Smaragd den Verstärker ausgebaut hätte.



.


Autor: JuergenK Verfasst am: 20.10.2006, 15:45 Betreff:
ja, Gerald,

sehr gut gesehen, das M23 wäre es. Eigentlich.

Denn irgendwie fehlen da die Röhren...
Und als reines Einbauchassis ist es natürlich schlecht zu benutzen.

Immerhin, wie schon weiter oben bereits geschrieben, als Tonbandkoffer - also mit Gehäuse und Lautsprechern - mit etwas Glück durchaus günstig zu bekommen. Robuster Bolide.

Aber Michael hat auch gute Argumente für seinen Alternativ-Vorschlag Staun

JuergenK


Autor: snzgl
 Verfasst am: 20.10.2006, 16:23 Betreff:
Auf Röhren hatte ich noch nicht mal so geachtet, mir scheint es, als wenn da eine ganze Baugruppe fehlt sieht mir irgendwie zu leer aus. Kann aber auch sein, weil das Ding im Studioeinsatz war, das die fehlende Baustufe woanders eingebaut war, (Steuerpult, Abh?rschrank o.?.)


Autor: snzgl
 Verfasst am: 21.10.2006, 05:15 Betreff: Tonbandgerät für einen ehem. Kollegen gesucht
K?rzlich war ich mal wieder an meiner alten "Wirkungsstätte" in Neukloster (Meckl) im dortigen Blindenzentrum. Anl?Ölich der Verabschiedung eines Kollegen aus dem aktiven Arbeitsleben wurde ein Ehemaligentreffen einberufen. Mir fiel die Aufgabe zu, diese Veranstaltung akustisch zu "umsorgen". Dazu nahm ich meine Revox A77 mit. Sie hat ja einen eingebauten Verstärker und Lautsprecher. Es ging darum, frühere Reden und soetwas aus dem Brigadeleben wieder einmal zu hören. Anschließend wurde noch etwas Unterhaltungsmusik gespielt. Nun interessierte sich der genannte Kollege sehr für die Bandmaschine. Nicht etwa, weil es eine Revox war, sondern die mögliche Spulengröße war für ihn wichtig. Er besaß in jungen Jahren mal ein "Topas" vom MGW-Zwönitz. Dieses ging ihm irgendwann kaputt und wurde aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr repariert (schade eigentlich). Seit 1967 hätte er seine Bänder nicht mehr gehört, sagte mir der Kollege. Er freute sich sehr, als wir uns für den nächsten Tag verabredeten und seine alten Bänder auf der Revox laufen ließen. Es waren 500m-Normalb?nder auf 22er Spulen aus den frühen 50er Jahren. Er wollte die Revox garnicht mehr hergeben, so hatte er sich gefreut. Nun meine Frage in die Runde. Gibt es irgend ein einfaches Gerät im Westen, welches 22er kann und auf 19 läuft. Es sollte zweispur mono sein und möglichst einen eigenen Verstärker und Lautsprecher haben. natürlich sollte es für den Kollegen auch erschwinglich sein. Zum Beispiel wäre sowas wie ein BG19 mit eigenem Verstärker ideal. Nicht zu groß und schwer und vor allem nicht zu kompliziert, (der Kollege ist sehr stark sehgeschädigt und erreicht bals das achzigste Lebensjahr) Solche Geräte wie Braun oder Grundig wären nichts für ihm, da zu aufwendig.



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