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Autor: MGW51 Verfasst am: 10.04.2006, 16:53 Betreff: Fernsehtechnik anno 1936
Ein nicht alltägliches Bild habe ich mal aus meinem Archiv gegraben.
Das monströse Teil im Vordergrund zeigt eine Fernsehkamera während der Übertragung der Olympischen Spiele im Berliner Olympiastadion.

Foto: Schirner

Der das Gerät bedienende Kollege ist mir nicht bekannt


Autor: Endpentode Verfasst am: 11.04.2006, 11:27 Betreff:
Hallo Michael,

die Apparate waren ja wirklich riesig zu dieser Zeit wacky


Autor: TipFox Verfasst am: 11.04.2006, 12:51 Betreff:
Auch bei den Engländern waren die Geräte Anfang der 30er Jahre ziemlich klobig, na ja - mit Lochscheibe Wink
würde mich mal interessieren, wieviel L?rm so eine "Turbine" produzierte ....



In Amiland tr?umte man schon 1927 vom flachen Plasmabildschirm ...ob das die selbe Dame auf dem Bildschirm ist ?



Autor: HTS Verfasst am: 11.04.2006, 16:53 Betreff:
Der Kameramann an der grossen Fernsehkanone während der Spiele 1936 war Walter Bruch (Telefunken), der spätere Erfinder des PAL-Farbfernsehens.

Verschwiegen wird leider, dass es eine modernere Kamera mit einer Farnsworth-Röhre gab. Diese Kamera war wesentlich kleiner, von der Fernseh-GmbH gebaut und wurde von hochkar?tigen Spezialisten der Reichspost bedient. Auch von dieser Kamera gelangten Bilder in die zahlreichen Fernsehstuben.



Gruß, Hans-Thomas


Autor: MGW51 Verfasst am: 11.04.2006, 17:00 Betreff:
Hallo TipFox, ist ja eine sehr schön illustrierte Reklame. Nun kann ich das nicht lesen was da steht, aber aussehen tut es wie ein ProjektionsEmpfänger.

Mir ist nur nicht klar, wenn es denn tatsächlich einer ist, wie das Bildrohr dort eingebaut ist. Die Kiste scheint ja recht flach zu sein?

Kannst Du da noch was genaueres zu schreiben?

mfg. MichaelZ.


Autor: TipFox Verfasst am: 11.04.2006, 18:25 Betreff:
Bildrohr ? Also ich dachte eigentlich, da hinten drin dreht sich eine Nipkow-Scheibe Wink

Ich habe leider keine Konstruktionsbeschreibung, aber das muss jedenfalls mechanisch/optisch recht aufwendig gewesen sein.
Wenn Dich alte Werbung interessiert, habe ich einen Link für Dich:

http://scriptorium.lib.duke.edu/dynaweb/adaccess/@Generic__CollectionView

überwiegend amerikanische Werbung zwar, aber sehr interessant, einfach irre, was die Amerikaner so alles hatten. Geschichtlich interessant sind natürlich besonders die Jahre 33...45 .


Autor: oldeurope Verfasst am: 12.04.2006, 09:04 Betreff:
HTS schrieb wie folgt:
Verschwiegen wird leider, dass es eine modernere Kamera mit einer Farnsworth-Röhre gab. Diese Kamera war wesentlich kleiner

Wo wird das verschwiegen?

Die Farnsworth Kamera war die erste elektronische Kamera überhaupt. für das 180 Zeilen Bild war die Auflösung gerade noch brauchbar. Mit HDTV d.h. 400 Zeilen und mehr war sie dann unbrauchbar.

übrigens gab es 441 auch in mechanisch.

Emfehlenswert, die Dokumentation von Spiegel TV.

Darius


Autor: MGW51 Verfasst am: 12.04.2006, 09:32 Betreff:
TipFox schrieb wie folgt:
Bildrohr ? Also ich dachte eigentlich, da hinten drin dreht sich eine Nipkow-Scheibe Wink

An die Scheibe hatte ich gar nicht gedacht, die kann dann natürlich liegend laufen. Ist nur die Frage, wie das Bild auf optischem Weg auf das Glasoval gelangt. Denke mal, daß es eine einfache Mattglasscheibe ist, worauf ja das oben links durchscheinende Bildchen deutet.

Ist schon ein sonderbares Gerät!



Nachtrag:
Ha, jetzt weis ich worauf Du Dich beziehst! Diese Arche interessiert mich nicht im geringsten und daß da ein Wagenrad rotiert ist völlig klar.

Dieses eher zimmerfähige und recht filigran gearbeitete Apparatchen mit der feschen Maid davor - würde ich auch gern hier aufstellen - ist es, welches mich grübeln läßt. Eine liegende Scheibe ist zwar denkbar - andererseits glaube ich das nicht! Die Projektionsscheibe auf ihren d?rren Beinchen läßt sich ganz bestimmt nicht sauber mechanisch vom Antriebsaggregat entkoppeln; da hätte die Künstlerin permanente Schättell?hmung Mr. Green

mfg. Michael


Autor: oldeurope Verfasst am: 12.04.2006, 11:30 Betreff:
Naja, das funktioniert so wie der Fernseher von Fred.



Darius


Autor: TipFox Verfasst am: 12.04.2006, 12:00 Betreff:
Hallo Michael,

ja, deshalb hatte ich geschrieben "... tr?umten ..."
So ein Gerät war zu dieser Zeit natürlich pure Fiktion Very Happy


Autor: fred †
 Verfasst am: 12.04.2006, 12:01 Betreff:
Hallo Darius,

Hast du Zweifel an meinem Fernseher? Laughing

lg
fred


Autor: oldeurope Verfasst am: 12.04.2006, 12:58 Betreff:
Darauf antworte ich Dir in einem Jahr. Cool

Darius


Autor: MGW51 Verfasst am: 12.04.2006, 12:58 Betreff:
TipFox schrieb wie folgt:
....So ein Gerät war zu dieser Zeit natürlich pure Fiktion

Ach, ich Depp, das hatte ich nicht geschnallt; war in dem Glauben, daß es sich um eine Werbebroschöre handelt!

Wenn die Ideengeber damals geahnt hätten, was man mit Laserprojektion alles machen kann.....

Die optische Tageslichtprojektion auf eine Mattglasscheibe ist ja eine alte Geschichte, nur eben nicht die von elektronisch erzeugten Bildern.


mfg. Michael


Autor: TipFox Verfasst am: 12.04.2006, 14:57 Betreff:
Ich weiß nicht genau wie Du das gemeint hast:
MGW51 schrieb wie folgt:
... nur eben nicht die von elektronisch erzeugten Bildern.

aber jedenfalls war in Amerika die Projektion der noch viel zu kleinen Bildröhre auf eine Mattscheibe zunächst der Normalfall, s. Beispiele...







Autor: MGW51 Verfasst am: 12.04.2006, 17:31 Betreff:
Ja, hab ich mich dusselig artikuliert!

Solche richtigen ProjektionsEmpfänger wie Du sie in den Prospekten zeigst, arbeiten ja mit superhellem Bildrohr über ein optisches System mit Spiegel auf die Glasscheibe. Das Prinzip gab es ja wohl bis in die frühen 60-er beim SABA-Telerama. Andere, jüngere Geräte sind mir nicht bekannt, bei uns war der "PANKE" als ProjektionsEmpfänger in vielen öffentlichen Fernsehstuben aufgestellt. Gott g?tiger, was es so alles gab wenn man mal zurückdenkt Augenrollen ProjektionsEmpfänger für den Heimgebrauch sind mir sonst aus DDR-Zeiten nicht bekannt. Ich muß aber anmerken, daß mich dieses Kapitel nie sonderlich berührt hatte.

Bei dem betreffenden visionistischem EmpfangsGerät scheint es, als ob das Bild im Glas selbst entst?nde bzw. über die zwei d?rren Beinchen auf sonderbare Art und Weise vom eigentlichen Empfängerkasten heraufgeholt wird. Eine optische Übertragung durch die Stelzen ist nach damaligem technischen Stand sicher nicht realisierbar gewesen. Eine Übertragung auf elektrischem Weg wäre einzig vorstellbar. Blo? eben nicht um 1930 herum?

Alles klar Very Happy

mfg. Michael



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