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Doch doch, das paßt schon zusammen!
Es steht doch ganz unzweideutig da geschrieben: nach Standard PN-69/T-86 150
Es gibt keine Aussage zu DIN, GOST, TGL, KGB, FDGB oder was auch immer
Somit ist es vollkommen müßig, irgendetwas zu interpretieren, was man mangels exakter Bezugsdaten überhaupt nicht beurteilen kann. Diese Beurteilung war auch den Autoren von 35 Jahren nicht möglich - sie haben schlicht nur ?pfel mit Birnen verglichen oder anders ausgedrückt "Braunes mit Braunem" wobei sich hin den identischen Farben nach freier Interpretation sowohl Magnetband als auch z. B. R?stkaffee verbergen kann!
In den BDAs diverser Hersteller von Heimtonbandgeräten finden sich nahezu immer konkrete Angaben über die empfohlene bzw. zu benutzenden Bandsorten / -hersteller oder hilfsweise Handelsmarken. Bei der Angabe von Me?werten wird, um eine Nachvollziehbarkeit zu ermöglichen, stets auch die entsprechende Voraussetzung als BezugsGröße / Norm etc. angegeben. So auch in diesem Falle wo man davon ausgehen muß, daß in zitierter PN-69/T-86 150 eine konkrete Entzerrung festgelegt ist. Diese Norm, dem Anschein nach aus 1969 stammend, sollte zuallererst mal auf den Tisch, ehe man sich darüber unterhalten kann, was richtig und was falsch ist. Oder schlicht Murks. Sollte letztgenanntes zutreffen, dann kann man das bestenfalls nicht dem Hersteller sondern dem damaligen Importeur ankreiden! Der hätte wissen müssen, daß ein korrekter Betrieb dieser Geräte mit den in der DDR möglichen Gegebenheiten nicht möglich ist. Aber wer weiß, womöglich ist dieser Umstand sogar sehenden Auges in Kauf genommen worden, vielleicht ist er sogar erst so ganz bewußt provoziert worden - etwa durch die Auflage, andere, geringwertigere = ungeeignete Magnetköpfe für die DDR-ImportGeräte zu verwenden
Diese Vermutung ist durchaus nicht absurd - in fast allen vorgelegten Schriftsachen wird sehr nachhaltig auf die penible visuelle Überprüfung von neuen einzubauenden ErsatzKöpfen hingewiesen (zu breite, deutlich sichtbare Spalte, ausgefranste Kernpakete etc.)
Wenn nun noch in Betracht gezogen wird, daß der Produktion von Magnetköpfen traditionell / sytembedingt eine überdurchschnittlich hohe Ausschußquote innewohnt, wird die These der "DDR-typischen Kopfvariante" zumindest nicht unwahrscheinlicher, eher durchaus in den Bereich der "Realsozialistischen Wirtschaftsf?hrung".
Das alles sind Betrachtungen, die es zwar sicher wert sind angestellt zu werfen, die aber das Problem der extrem starken Elektrostatik nicht erhellen können. Das alleine ist ein Komplex der neben dem Bandmaterial auch das Spulenmaterial und selbstverständlich das Spulendesign beinhaltet.
Zur weiteren Untersuchung dieser Erscheinung werde ich mal einen Versuch mit originalen polnischen Spulen machen, indem ich das betreffende CRL-Band umkonfektioniere.
Die äußeren Umstände wie Temperatur und rel. Luftfeuchte sind weiterhin konstant, so daß diese Faktoren ausgeklammert werden dürfen. Mal sehen, ob ich heute Zeit dazu finde. |
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