|
|
|
Es hat nicht unbedingt mit Rundfunk zu tun, eher schon mittelbar. Da es vllt. auch hier noch ein paar Enthusiast/innen des Durchsichtsbildes geben mag, schiebe ich dieses Thema hier mit hinein.
Zuerst ein Bild:
Dieses Gebilde ist, besser war! eine Lichtwurflampe, wie sie u.a. auch im Kleinbildprojektor ASPECTAR 150 A eingesetzt wird. Genau so ein Gerät steht bei mir zur Reparatur - von der Lampe existiert nur noch der Bajonettsockel (Ba15s) und ein paar Glassplitterchen. Im Foto-Fachhandel war es aussichtslos, so eine Lampe zu bekommen. Ausweg: Ihbee! Bot eben gerade jemand einen solchen Projektor mit intakter Lampe an - wie er schrob. Naja, was ich da ausgebaut habe zeigt das Bild wohl ganz gut. Abgesehen davon, daß der Gl?hfaden sowieso gebrochen war, würde ich so eine Prothese freilich nie mehr einsetzen!
Welch ungeheure Hitze von nur 150Watt erzeugt werden können zeigt der abgesackte und aufgeblühte Kolben. Die Ursache ist eindeutig in einem nicht fachgerechten Einbau dieser Lampe zu sehen. Es wurde weder der Gl?hfaden justiert, noch wurde die W?rmeschutzkappe aufgesetzt. Die ist aber erforderlich, wenn der Kolbenkopf keine Metallisierung besitzt. Die Lichtwurflampe stammt aus der Produktion von NARVA, Herstellungszeitraum II/1976. Was war also passiert, damit ein Zylindrischer Kolben die Form einer Geschwulst annimmt? Zum Vergleich eine Lampe im Neuzustand:
Durch die Fehlstellung des Gl?hdrahtes erfolgte eine starke überhitzung als Reaktion auf die perfekte Funktion des Hohlspiegels. Diese überhitzung wiederrum führte dazu, daß die Lampe zum Luftzieher wurde und jetzt, da das Kolbenglas bereits die Temperatur erreicht hatte wo es teigig wird, weitete der Innendruck den Kolben auf. Die "Last" des Kolbenkopfes drückte zusätzlich etwas nach unten. Bevor der Kolben bersten konnte, gab der Gl?hdraht den Geist auf. Die innere Kolbenschwärzung ist eine Folge des durch die VolumenverGrößerung schwindenden Gasdruckes im Kolbeninneren.
Es ist also nicht so, daß - wie oft fälschlich angenommen - die Kolben der Glühlampen ein Vakuum enthalten, im Gegenteil! Nur eben Sauerstoff ist da nicht drin denn der würde jeden Wolframfaden sofort zum abbrennen bringen.
Das ist eine Erklärung, die ich hier so in den Raum stelle. Sie muß nicht in allen Teilen zutreffend sein, die Fehlstellung des Gl?hdrahtes jedenfalls ist einfach nachzuvollziehen - kann nur leider nicht so einfach fotografiert werden.
Ich poste das mal hier, weil es ein an sich simpler Fehler ist, der oft aus Unkenntnis begangen wird und einen erfolgreichen Wohnungsbrand möchte ich hier wirklich niemandem wünschen!
Nachtrag:
Wie das Foto beweist, ist es mir gelungen ein paar nagelneue Lampen aufzutreiben. Da diese bereits für 230Volt klassifiziert sind, sollte das Diavergn?gen für die nächsten Jahre gesichert sein. |
|