|
|
|
Und es geht immer weiter - der Staat erklärt seine Bürger zum Freiwild. Das ist nicht übertrieben! Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache. Doch solange sich irgendwelche Politiker ohne jegliche Sachkunde, allein Kraft ihrer Wassersuppe, vehement gegen die Warnungen und Aussagen von anerkannten Fachleuten stellen und ihre egoistischen/lobbyistischen Ziele regelmäßig ungestraft wider die Vernunft durchpeitschen können, wird den Kriminellen systematisch zugearbeitet.
Heise-online am 31.10.2010 schrieb wie folgt: | Kurz vor der Einführung des neuen Personalausweises hält die Kritik an der Sicherheit des elektronischen Dokuments an. Das Bundesinnenministerium sieht indes keinerlei Probleme und verweist auf die Pflicht der Computer-Nutzer, ihre Rechner abzusichern.
Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Klaus Jansen, warf der Regierung in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe) vor, aus Kostengründen auf veraltete Technik zu setzen. Der Ausweis komme mit einer Lesegerätetechnik für Online-Geschäfte auf den Markt, "bei der Kriminelle mit der Zunge schnalzen". Sein Verband habe wiederholt gefordert, "hochwertige Lesegeräte mit einer eigenen Tastatur vorzuschreiben, wie sie auch für die elektronische Gesundheitskarte geplant sind".
Laut Jansen ist es hochriskant, wenn die Geheimzahl für den neuen Ausweis an der Computertastatur eingegeben werden muss. "Die Eingabe können Kriminelle mitlesen, sofern der Rechner mit Schadprogrammen befallen ist." Der Staat wiege die Menschen hier in trügerischer Sicherheit.
Auch nach Ansicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wird Kriminellen das Aussp?hen von Daten viel zu leicht gemacht. "Mein Rat lautet: Finger weg vom neuen Ausweis, solange dessen Kinderkrankheiten nicht behoben sind", sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Bernhard Witthaut. Er warnte vor "blindem Vertrauen in die neue Technik". "Angesichts von mindestens einer Million infizierten Computern in Deutschland tut sich hier ein massives Sicherheitsproblem auf."
ähnlich äußerte sich der parlamentarische Geschäftsführer der FDP- Bundestagsfraktion, Christian Ahrendt: "Nicht alles, was neu ist, sollte man sich anschaffen", sagte er. Es werde sich schnell zeigen, "dass der neue Personalausweis bei weitem nicht so sicher ist, wie es jetzt versprochen wird".
Ein Sprecher von Bundesinnenminister Thomas de Maizi?re wies diese Vorwärfe am Samstagnachmittag zurück: "Die Sicherheit des neuen Personalausweises ist auf dem allerhöchsten technischen Niveau. Sicherheitsl?cken gibt es nicht." Die Vorwärfe könnten daher "nur als Empfehlung verstanden werden, Computer wirksam vor Schadprogrammen zu schätzen. Das gilt aber unabhängig von der Nutzung des neuen Personalausweises."
Der elektronische Personalausweis l?st am morgigen Montag das bisherige Ausweisdokument ab. In den vergangenen Monaten hatte es bereits viel Kritik und Zweifel an der Sicherheit gegeben. Unter anderem bem?ngelten Experten wie der Chaos Computer Club (CCC), dass Angreifer auf ungeschützten Computern unter Umständen die PIN für die Online-Identifikation aussp?hen könnten.
Die Linkspartei forderte als Konsequenz aus der Kritik am neuen "Perso" ein "Moratorium für alle elektronischen großprojekte, die den Datenschutz verletzen" könnten. "Mehrere Bundesregierungen haben den elektronischen Personalausweis zum Muss erklärt", sagte Linke- Vorstandsmitglied Petra Pau am Samstag. "Nun erklären immer mehr Regierungspolitiker ihn zum Risiko." (dpa)
Siehe dazu auch:
* Der Internet-Ausweis, Personalausweis mit elektronischer ID und Signatur, c't 23/10 |
Zitat:
"Das Bundesinnenministerium sieht indes keinerlei Probleme und verweist auf die Pflicht der Computer-Nutzer, ihre Rechner abzusichern."
Das alleine ist schon eine ziemliche Unversch?mtheit! Es gibt - wenn ich nicht irre - ein Produkthaftungsgesetz. Damit sollen Anwender vor Sch?den und Sch?digungen geschützt werden, die von dem benutzten Gegenstand, für diese nicht zwingend erkennbar, ausgehen oder ausgehen können. Auf gut Deutsch: Dat Dingens muß idiotensicher sein.
Woraus resultiert eigentlich die "Rechtssicherheit" der Softwareindustrie, für den von ihr erzeugten Pfusch nicht haften zu en?
Ich meine, wenn ein +/- umfangreiches Freewarepaket nicht bis ins Letzte perfekt oder gar "bombensicher" ist, dann wird man das - entsprechende Anwendungsrichtlinien vorausgesetzt - zu akzeptieren haben und sicher auch zu akzeptieren bereit sein. Anders schaut es aber schon aus, wenn ein Quasimonopolist seit Jahrzehnten für viel Geld durchweg nur fehlerhaften Murks abliefert; Murks, der von einem auf das andere Mal nur immer schlimmer geworden ist und dessen Halbwertszeit sich in rasendem Tempo gegen Null hin entwickelt gehört verboten anstatt staatlich hofiert zu werden.
Mir ist schon bewußt, daß solches Ansinnen vollkommen unrealistisch ist - gleichwohl sollte man sich doch mit dieser Problematik regelmäßig und intensiv auseinandersetzen.
Gut, was diesen neuen Personalausweis betrifft, so liegt es bei jedem selbst. Ich werde garantiert so ein Teil nicht erwerben - zur Legitimation ist er m.W. nicht erforderlich, für was dann braucht man ihn überhaupt? Darüber bin ich mir überhaupt nicht im Klaren.
Es wird suggeriert, daß damit eine größere Sicherheit und vor allem viel Bequemlichkeit geschaffen wird. Das soll eine Kreditkarte angeblich auch, kann ich nicht bestätigen denn ich habe nie eine besessen bzw. jene, die mir meine Geschäftsbank seinerzeit - natürlich kostenlos - aufnötigte niemals benutzt und als nach einem Jahr die Nutzungsdauer abgelaufen war hat man es dort wohl begriffen und mich nicht wegen einer (dann aber wohl kostenpflichtigen) Verlängerung gelöchert. Ganz ehrlich, wenn ich an Kreditkarten denke, sehe ich immer den Mr. Bean an meinem inneren Auge mit seiner "Amerikan Expre?" posieren
Als Gl?ubiger eines Kreditkartenkunden hat man dann auch noch die sprichwärtliche A-Karte gezogen - sofern sich der Kunde als "Faules Ei" entpuppen sollte.
Es ist nicht so, daß ich jeglichen Fortschritt ablehne. Nur frage ich mich immer öfter, wozu die eine oder andere vielgepriesenen Neuerung wohl wirklich gut ist? Vor einiger Zeit gaben sich etliche Firmen die Klinke in die Hand um bei mir so ein Kartenlesegerät kostenlos zu installieren. Was das für einen Sinn macht, konnte mir nicht erklärt werden denn die Aussage, daß es für mich besser sei wenn die Kunden bequem mit Kreditkarte zahlen könnten ohne erst umständlich zu schauen ob sie auch genug Kleingeld dabei hätten, kann ich nicht gelten lassen. Niemand kann einfach so irgendetwas verschenken, ohne die Kosten dafür auf irgendeine Weise zu erwirtschaften. daß es eine gewisse Bequemlichkeit darstellt, stelle ich nicht in Abrede - fragt sich nur für wen und ob es die zwangsläufigen Risiken wert sind. Da bin ich mir überhaupt nicht sicher, in keinem Punkt. Wenn man mal des öfteren erlebt, wie die Schlange an der Kasse ins stocken kommt weil da jemand seine drei T?ten Mehl mit einer Karte bezahlen muß, erscheint der Punkt Bequemlichkeit in einem anderen Licht. Mit Bargeld geht dieser Prozeß um eine Vielfaches schneller und ganz bestimmt auch sicherer. für alle Beteiligten.
.
Keine zulässige Linkadresse!
Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 02 Nov 2010 12:36, insgesamt 2-mal bearbeitet |
|